Flip Nov.2015
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94 FREIZEIT Handwerk.schafft.Kultur.<br />
KULTUR JOKER <br />
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EIN BESONDERS SCHÖNES STÜCK FREIBURG<br />
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Die Obere Altstadt und das Quartier Oberlinden<br />
bilden heute einen Teil der historischen Altstadt<br />
und zählen zu den schönsten Gegenden in<br />
Freiburg. Hier findet man heute noch malerische<br />
Gassen, durchzogen von den berühmten Freiburger<br />
Bächle und jahrhundertealte Bauwerke wie<br />
das Münster, das Historische Kaufhaus und das<br />
Schwabentor. Die prachtvollen und zum Teil aufwändig<br />
sanierten Bürgerhäuser, die die Straßen<br />
säumen und in deren Untergeschossen sich heute<br />
zahlreiche inhabergeführte Geschäfte, Cafés und<br />
Restaurants befinden, tragen zum besonderen<br />
Flair dieses Abschnittes der Innenstadt bei.<br />
Vom „schönsten Turm der Christenheit“ und der<br />
Münsterbauhütte, der 800 Jahre alten Steinmetzwerkstatt<br />
empfiehlt sich ein Gang durch die Herrenstraße.<br />
Früher wohnten hier Domherren und<br />
Adelige, davon zeugen die schönen Fassaden.<br />
Hier verläuft der Hauptkanal der Bächle, die auch<br />
als Viehtränke dienten und mit deren Hilfe sich<br />
Brände schnell löschen ließen. Am Oberlindenplatz<br />
vereinigen sich Herrenstraße und Salzstraße<br />
zur heutigen Straße Oberlinden, die mit dem<br />
Schwabentor endet. Schon der alte Handelsweg<br />
aus dem Höllental gabelte sich hier – das Salz aus<br />
schwäbischen Bergwerken, das auf ihm transportiert<br />
wurde, verlieh der Salzstraße ihren Namen.<br />
Der Oberlindenplatz war mit seinem Marienbrunnen<br />
schon im Mittelalter ein beliebter Treffpunkt<br />
der Stadtbewohner. Unter der oberen Freiburger<br />
Linde kamen Jung und Alt, Reich und Arm zusammen<br />
und tauschten Neuigkeiten und Plausch<br />
aus, feierten Feste und genossen ihre Freizeit.<br />
In den warmen Monaten wird hier heute noch gefeiert,<br />
beispielsweise beim traditionellen Oberlindenhock.<br />
Alljährlich erstreckt sich eine Flaniermeile<br />
vom Schwabentor – an der rund 300 Jahre<br />
alten Linde vorbei bis in die obere Herrenstraße<br />
und lockt die Gäste mit kulinarischen und musikalischen<br />
Genüssen. Auch der jährliche Künstler- und<br />
Kunsthandwerkermarkt im Herbst, auf dem nur<br />
selbst gefertigte Arbeiten verkauft werden dürfen,<br />
findet in der Oberen Altstadt statt.<br />
Am Oberlindenplatz befindet sich auch<br />
der Rote Bären, der älteste Gasthof<br />
Deutschlands, der über eine lückenlose<br />
Besitzerliste seit 1387 verfügt und<br />
heute von Frau Hansen geführt wird.<br />
Ein paar Schritte weiter die Salzstraße<br />
hinab, gegenüber des klassizistischen<br />
Sickingen-Palais‘, liegt das Augustinermuseum.<br />
Aus der ehemaligen<br />
Klosterkirche des Augustinerordens<br />
wurde in den letzten Jahren ein moderner<br />
Museumsbau, der die Sammlung<br />
Oberrheinischer Kunst vom<br />
Mittelalter bis zum Barock perfekt in<br />
Szene setzt.<br />
Am Augustinerplatz befinden sich<br />
auch die letzten Reste der mittelalterlichen<br />
Stadtmauer.<br />
Unweit von dieser verläuft heute<br />
noch der Gewerbekanal, der abgezweigtes<br />
Wasser der Dreisam führt<br />
und um den im Mittelalter Handwerker<br />
wie Gerber, Müller und Edelsteinschleifer<br />
angesiedelt waren.<br />
Besonders jetzt in der Vorweihnachtszeit lohnt<br />
sich ein Bummel durch die Obere Altstadt und<br />
Oberlinden, die dann festlich geschmückt auf die<br />
Vorweihnachtszeit einstimmen. In den vielen Einzelhandelsgeschäften<br />
finden sich zahlreiche schöne<br />
und originelle Geschenkideen für Groß und<br />
Klein und die zahlreichen Cafés und Restaurants<br />
laden dazu ein, bei einer heißen Tasse Tee oder<br />
Glühwein die Gedanken schweifen zu lassen.<br />
Oil & Vinegar<br />
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Zum roten Bären