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LA_Lkrs_komplett

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Handwerk<br />

Alles gut gerüstet?<br />

Handwerk am Bau l Der Gerüstbauer Sax hat sich über Jahrzehnte hinweg eine führende Marktposition vor allem im südbayerischen<br />

Raum erarbeitet. Das Portfolio zeigt: Im Gerüstbau sind nicht nur hohe Sicherheitsstandards eingezogen, sondern auch<br />

ein hohes technisches Know-how. „Der Gerüstbau ist mittlerweile Meisterberuf. Die Zeit ist vorbei, in der Gerüste hauptsächlich<br />

von ungelernten Hilfsarbeitern errichtet wurden“, sagt Geschäftsführer Reinhard Sax. Hier verrät er seine Sicht der Lage am<br />

(Gerüst-)Bau und spricht über Qualität, Fachkräftemangel sowie die Vereinbarkeit von Unternehmensführung und Familie.<br />

Herr Sax, wer durch die Gegend fährt,<br />

könnte den Eindruck gewinnen, drei<br />

farbige Buchstaben gehörten nun mal<br />

zu Baustellen.<br />

Ganz so ist es nicht (lacht), aber im südbayerischen<br />

Raum sind wir sicherlich einer<br />

der Marktführer. Mit unserem auffälligen<br />

und prägnanten Logo sind wir auch darüber<br />

hinaus bekannt. Es ist übrigens das<br />

Werk meines Vaters, der 1969 als Malermeister<br />

den Betrieb gegründet hat.<br />

Sax war ursprünglich ein Malerbetrieb?<br />

Ja, wir haben das Malerhandwerk auch bis<br />

vor kurzer Zeit noch im Angebot gehabt.<br />

Der Schwerpunkt liegt allerdings schon<br />

seit vielen Jahren im Gerüstbau. Darauf<br />

haben wir uns spezialisiert. Da sind wir leistungsfähig<br />

und gut.<br />

Was heißt „gut“ beim Gerüstbau?<br />

Es geht in erster Linie um Sicherheit. Sicherheit<br />

für den Gerüstnutzer, aber auch<br />

für unsere Mitarbeiter, die nach hohen<br />

Arbeitssicherheitsstandards arbeiten. Wir<br />

haben ein durchgängiges Arbeitsschutz-<br />

Management-System eingeführt, das konsequent<br />

umgesetzt und intern auch kontrolliert<br />

wird.<br />

Das muss kontrolliert werden? Sicherheit<br />

ist doch im Interesse der Mitarbeiter.<br />

Natürlich, aber wenn Mitarbeiter viele Jahre<br />

unfallfrei und gut zurechtgekommen<br />

sind, braucht es für neue Methoden erst<br />

ein Umdenken und die Einsicht, dass die<br />

neuen Vorschriften der eigenen Sicherheit<br />

dienen und nicht nur „lästig“ sind.<br />

Und in zweiter Linie?<br />

Geht es natürlich um die Qualität der Gerüste<br />

und natürlich auch um Zuverlässigkeit<br />

und Termintreue.<br />

Gerüst ist nicht Gerüst?<br />

Nur auf den ersten Blick. Vom Zustand<br />

des Materials mal abgesehen, geht es<br />

auch um saubere Planung und die richtigen<br />

Teile, wenn eine Fläche mal nicht<br />

gerade und einfach ist – was meistens der<br />

Fall ist. Da können wir auf einen großen<br />

Geschäftsführer<br />

Reinhard Sax<br />

„Größe ist nicht alles.<br />

Wir konzentrieren uns<br />

auf eine Region, die<br />

wir logistisch gut im<br />

Griff haben, und garantieren<br />

da unser hohes<br />

Qualitätsniveau“<br />

Sax-Gerüste Burg Trausnitz, Monopteros, Stiftsbasilika<br />

Altötting. „Wer ein anspruchsvolles Projekt<br />

hat, fragt uns an“<br />

Materialbestand zugreifen. Wir haben annähernd<br />

300.000 Quadratmeter Gerüst<br />

zur Verfügung. Das ist auch ein Pluspunkt,<br />

wenn es um Termintreue geht.<br />

Inwiefern?<br />

Als Gerüstbauer sind wir ausschließlich an<br />

die Termine anderer Gewerke gebunden.<br />

Wenn ein Gewerk seinen Termin nicht halten<br />

kann, beginnt bei uns das große Jonglieren<br />

mit Personal und Material. Es war<br />

für einen bestimmten Zeitraum da und dort<br />

eingeplant, muss jetzt aber z. B. länger<br />

stehen. Gleichzeitig haben wir bei anderen<br />

Objekten schon Termine zugesagt. Wenn<br />

man dann keine Reserven hat ...<br />

Qualität ist aber nicht nur eine Frage<br />

des Materials ...<br />

Nein, natürlich nicht, es ist ebenso eine<br />

Frage guten Personals. Wir legen größten<br />

Wert auf gut ausgebildete und erfahrene<br />

Mitarbeiter. Der überwiegende Teil ist seit<br />

vielen Jahren bei uns.<br />

Sie haben etwa hundert Mitarbeiter.<br />

Fachkräftemangel?<br />

Wir machen uns schon Sorgen, wie das in<br />

zehn, zwanzig Jahren aussehen wird.<br />

Subunternehmer?<br />

Haben wir sehr zurückgefahren. Es gibt<br />

nur wenig zuverlässige und gute Firmen.<br />

Mit einigen wenigen arbeiten wir zusammen.<br />

Die Subunternehmer haben jedoch<br />

noch viel mehr das Problem, dass sie keine<br />

guten Leute mehr finden.<br />

Was hat Sax, was andere nicht haben?<br />

Wir sind nicht alleine, der Gerüstbaumarkt<br />

ist hart umkämpft. Deshalb decken wir auch<br />

viele Nischenbereiche ab, die immer wichtiger<br />

werden. Dinge wie z. B. Bauaufzüge<br />

in verschiedenen Varianten, Wetterschutzdächer,<br />

Treppentürme, Abschottungssysteme<br />

und eine Reihe weiterer Sonderkonstruktionen,<br />

die vor allem kleinere Betriebe<br />

oft nicht anbieten können.<br />

Wenn man Sie reden hört, bekommt<br />

man den Eindruck, Sie leben für die<br />

Firma. Kriegt man das noch mit Familie<br />

unter einen Hut?<br />

Ich versuche es. Natürlich sitzt man<br />

abends regelmäßig länger am Schreibtisch<br />

und man hat auch außerhalb des Büros oft<br />

die Firma im Kopf. Aber ich wohne in der<br />

Nähe des Betriebes und esse daher regelmäßig<br />

mittags mit der Familie. Außerdem<br />

halte ich die Wochenenden möglichst für<br />

die Familie frei.<br />

1 WirtschaftsLEBEN l Ausgabe l Landkreis Landshut l Dezember 015

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