CERCLE DIPLOMATIQUE - issue 02/2017

SAVOIR VIVRE MUST READ
Lesenswertes über Österreich
Books on Austria worth reading
Text: Gerald Sturz
Pfarr Platz Wirt Wein
Peter Weinhäupl
Grado. Der Strand
Mitteleuropas.
Sandór Békési und Elke Doppler (Herausgeber)
Wien von oben.
Die Stadt auf einen
Blick
Graham Greene und Anika Siems Nicolas Mahler nach Robert Musil Stefan Dech / Reinhold Messner / Nils Sparwasser
Der dritte Man
Der Mann ohne
Eigenschaften
Eine perfekte Woche...
Tirol
Der Pfarrplatz in Wien-Heiligenstadt gilt nicht nur als
einer der schönsten Plätze Wiens. Seine Geschichte
ist auch Teil der Wiener Geschichte. Und so ist dieses
sehr großzügig illustrierte Buch mehr als bloß das
Porträt eines Platzes und seiner Anwohner. Es erzählt
auch so einiges über die Kulturgeschichte der Stadt.
Bereits vor 2.000 Jahren siedelten sich hier die Römer
an. Später wohnte hier Ludwig van Beethoven und
fand Anregungen für seine Kompositionen. Seit dieser
Zeit zeigt sich der Pfarrplatz in einem nahezu
unveränderten Zustand. Dieses Buch erzählt
facettenreich die Jahrhunderte währende Geschichte
dieses malerischen Orts. Es beschreibt ausführlich
den Werdegang des Heurigen Mayer und des
Restaurants Pfarrwirt sowie der traditionsreichen
Weingüter Mayer am Pfarrplatz und Rotes Haus.
The parish square or “Pfarrplatz“ as it is known to
locals in Wien-Heiligenstadt is not only one of the
most beautiful places in Vienna. Its history is also part
of Viennese history. This very generously illustrated
book is more than just a portrait of a place and its
inhabitants. Plenty is also told about the cultural
history of the city. 2,000 years ago, the Romans
already settled here. Later, Ludwig van Beethoven
lived here and found inspiration for his compositions.
Since that time, the parish square has remained
almost unchanged. This book provides a detailed
account of the centuries-old history of this
picturesque place. It describes in detail the history of
the Heuriger Mayer and the restaurant Pfarrwirt as
well as the traditional wineries Mayer am Pfarrplatz
and the Rotes Haus.
–
D + R Verlagsgesellschaft
€ 24,00
Als „spiaggia della Mitteleuropa“, als der Strand
Mitteleuropas, bezeichnet sich Grado gern. Dieser
prachtvoll illustrierte Band erzählt die bisweilen
turbulente Geschichte dieses traditionellen Seebads
an der oberen Adria mit seiner bis heute perfekt
erhaltenen historischen Altstadt, der Fischerdorfidylle
und seiner bemerkenswerten regionalen Küche – und
von den mit Grado verbundenen nostalgischen
Kindheitserinnerungen. Es folgt den Spuren der
Wiener Secessionisten, die um 1900 Grado als Kulisse
für ihre Gemälde schätzten. Es erzählt von den
„goldenen“ 1920er und 1930er Jahren und von den
1960er Jahren, als Österreicher den Ort als
Sommerurlaubsziel wiederentdeckten.
Grado likes to call itself the “spiaggia della
Mitteleuropa“, Central Europe’s beach. This superbly
illustrated volume tells the sometimes turbulent
history of this traditional seaside resort at the upper
Adriatic with its still perfectly preserved historic old
town, the fishing village idyll and its remarkable
regional cuisine – and of the nostalgic childhood
memories associated with Grado. It follows the
footsteps of the Viennese Secession artists who
appreciated the ambience of Grado in the 1900s as a
setting for their paintings. It tells of the “golden“
1920s and 1930s and of the 1960s, when Austrians
rediscovered the place as a summer holiday
destination.
–
Brandstätter Verlag
€ 49,90
Zur sehr sehenswerten Ausstellung im Wien Museum
ist dieses Buch erschienen, das sich mit den
Versuchen, der Stadt über die Jahrhunderte und
Jahrtausende visuell beizukommen, auseinandersetzt.
Es zeigt nicht nur die ältesten, größten oder
berühmtesten Pläne, Panoramen und Modelle Wiens,
sondern ebenso seltene thematische Karten oder
künstlerische Zugänge und Designprodukte.
Außerdem werden traditionsreiche, aber auch neue
Aussichtspunkte der Stadt exemplarisch beleuchtet
– vom Stephansturm und dem Kahlenberg bis hin zum
Hochhaus in der Herrengasse.
This book was published parallel to the very
impressive exhibition at the Vienna Museum and
deals with the attempts to visually manage the city
over the centuries and thousands of years. It not only
shows the oldest, largest or most famous plans,
panoramas and models of Vienna, but also rare
thematic maps or artistic approaches and design
products. In addition, traditional, but also new sights
of the city are exemplarily highlighted – from the
Stephansturm and Kahlenberg to the Hochhaus in
Herrengasse.
–
Metroverlag
€ 26,00
Das weltweit vermutlich bekannteste Wien-Buch
stammt von einem britischen Autor. Graham Greenes
„Der dritte Mann“ spielt im zerstörten und geteilten
Wien unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg. 1949
hat Carol Reed den Roman mit Orson Welles und
Joseph Cotton und mit der Musik von Anton Karas
verfilmt; der Film ist ein Klassiker. Nun wurde der
Roman wieder einmal auf ganz hervorragende Art
visualisiert. Die Edition Büchergilde hat eine
illustrierte Fassung herausgebracht; die Zeichnungen
stammen von der deutschen Illustratorin Annika
Siems, deren Stil deutlich an den legendären Hans
Hillmann erinnert.
The world‘s most famous book about Vienna comes
from a British author. Graham Greene’s „The Third
Man“ is set within the destroyed and divided Vienna
immediately after the Second World War. In 1949,
Carol Reed filmed the novel with Orson Welles and
Joseph Cotton and the music by Anton Karas, a
classic. This time, the novel has been once again
visualized in an especially brilliant way. Edition
Büchergilde has produced an illustrated version, the
drawings are by the German illustrator Annika Siems,
whose style is clearly reminiscent of the legendary
Hans Hillmann.
–
Edition Büchergilde
€ 25,80
Robert Musils kolossales Werk „Der Mann ohne
Eigenschaften“ gilt als quintessentieller Wien-Roman.
Jeder sollte ihn gelesen haben; die wenigsten haben
es geschafft. Doch Hilfe naht. Jetzt gibt es diese
Kurzfassung, die noch dazu als Comic daherkommt.
Der Wiener Zeichner Nicolas Mahler, dessen
reduzierter Strich und lakonischer Humor ihn zu
einem internationalen Star der Zeichnerszene werden
ließen, hat „eine respektlos reduzierte und höchst
eigenwillige Interpretation“ geschaffen, wie die
deutsche „tageszeitung“ anmerkte. Jetzt schafft man
den „Mann ohne Eigenschaften“ bequem in einer
Stunde. Es gibt also keine Ausreden mehr.
Robert Musil‘s colossal work “The Man Without
Qualities“ is considered a quintessential Viennese
novel. Everyone should have read it and only a few
have succeeded. But help is here! Now there is a short
version which also happens to come in the form of a
comic. The Viennese drawer and illustrator Nicolas
Mahler, who rose to become an international star of
the artistic scene for his reduced lines and laconic
humour, created a “disrespectfully reduced and highly
individual interpretation“, the German “tageszeitung“
noted. Now you can get through “The Man Without
Qualities“ in an hour. So there are no excuses.
–
Suhrkamp Verlag
€ 19,60
Die beiden Reiseführer-Reihen „Ein perfektes
Wochenende in...“ und „Eine perfekte Woche in...“, die
von der Süddeutschen Zeitung herausgegeben
werden, zeigen sehr schön, dass weniger oft mehr ist.
„Hier erfahren Sie nicht alles und jedes, sondern
genau das, was Sie für eine perfekte Woche
brauchen“, schreiben die Herausgeber. Die schönsten
Unterkünfte, die empfehlenswertesten Restaurants,
die besten Berghütten und noch vieles mehr. Und
tatsächlich: Dieses schmale Büchlein ist der ideale
Reisebegleiter für eine gelungene Woche in Tirol.
The two guidebook series “Eine perfekte Woche in ...“
(A perfect week in ...) and “Ein perfektes Wochenende
in...“ (A perfect weekend in ...), published by the
Süddeutsche Zeitung, show very nicely that less is
often more. “You will not learn everything there is to
know but exactly what you need for a perfect week,“
the editors write. The most beautiful accommodations,
the most recommended restaurants and the
best mountain huts and so much more. And indeed:
this small booklet is the ideal travel companion for a
successful week in Tyrol.
–
Süddeutsche Zeitung Edition
€ 16,90
146 Cercle Diplomatique 2/2017
Cercle Diplomatique 2/2017
147