perspektive - Sonderdruck vom bvik
Alles für dem Marketingexperten im B2B-Bereich, zusammengestellt vom Bundesverband Industrie Kommunikation eV und der Redaktion des Industrieanzeigers
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B2B-KOMMUNIKATION<br />
DER ZUKUNFT<br />
DAS<br />
MAGAZIN<br />
Künstliche Intelligenz<br />
Agiles Marketing<br />
VR<br />
Digitalisierung<br />
Social Media<br />
Augmented Reality<br />
Change Management<br />
Vision<br />
Ausgabe I 2019<br />
Industrieanzeiger 16 <strong>Sonderdruck</strong> Z1 <strong>bvik</strong>.19 1
editorial<br />
B2B-Marketing der Zukunft<br />
New Business – New Marketing<br />
– New Culture<br />
Liebe B2B-Marketer,<br />
trotz der längst allgegenwärtigen Diskussion<br />
um die Digitalisierung aller Prozesse, hat bei<br />
vielen B2B-Unternehmen eine digitale Durchdringung<br />
noch nicht stattgefunden. Innovation<br />
und Agilität schreibt man sich selbstbewusst<br />
auf die Fahnen, aber die dafür nötige „Beta-<br />
Mentalität“ mit einer gesunden Fehlerkultur<br />
ist weder bei Verantwortlichen noch bei Mitarbeitern<br />
wirklich vorhanden. Man kämpft gegen<br />
die Windmühlen der Silo-Struktur von Vertrieb,<br />
Marketing, IT und HR. Dabei befinden<br />
wir uns inmitten eines tiefgreifenden Wandels<br />
quer durch alle Bereiche, der extremer nicht gedacht<br />
werden kann.<br />
Die Arbeitsweise in deutschen Industrieunternehmen<br />
entspricht erschreckenderweise<br />
häufig noch der der industriellen Revolution.<br />
Es widerspricht den Gepflogenheiten jährlicher<br />
Zielvereinbarungen, sich interdisziplinär aufzustellen<br />
und bewusst sehr früh auch mit nicht<br />
perfekten Lösungen zu Testzwecken aus der<br />
Deckung zu kommen. All das, was bislang Planungssicherheit<br />
des Sesshaften bedeutet hat,<br />
muss nun dem Mindset des digitalen Jägers<br />
und Sammlers weichen. Bedingt durch die neuen<br />
technologischen Möglichkeiten von Big Data<br />
und Data Analytics ist es jetzt tatsächlich<br />
möglich, den Kunden mit seinem individuellen<br />
Bedarf in den Mittelpunkt zu stellen. Neue Services<br />
und Geschäftsmodelle aus dem B2C finden<br />
folglich zunehmend auch in der B2B-Kommunikation<br />
erfolgreich Anwendung.<br />
Der <strong>bvik</strong> als die B2B-Experten-Plattform<br />
Nummer Eins in Deutschland bringt Best<br />
Practices auf die Bühne verschiedener Veranstaltungsformate.<br />
Der jährlich stattfindende<br />
Zukunftskongress „TAG DER INDUSTRIE-<br />
KOMMUNIKATION“ (#TIK2019) zeigt auf,<br />
wo die Erfolge in absehbarer Zeit liegen werden:<br />
in neuen digitalen Geschäftsmodellen, in<br />
einem neuen strategischen Verständnis des<br />
Marketings und in einer neuen Firmenkultur,<br />
die Agilität und Kollaboration erst möglich<br />
macht.<br />
Es muss eine von oben gesteuerte Bereitschaft<br />
zum Teilen von Wissen implementiert<br />
werden, um gemeinsam neue Geschäftsfelder<br />
zu erschließen. Das weltweite Vertrauen in unsere<br />
Marken ist nach wie vor groß, mit diesem<br />
Pfund sollten wir wuchern. Liebe B2B-Marketer,<br />
lassen Sie uns gemeinsam für einen starken<br />
deutschen Mittelstand der digitalen Zukunft<br />
kämpfen!<br />
Herzliche Grüße<br />
Kai Halter<br />
Vorstandsvorsitzender des Bundesverband<br />
Industrie Kommunikation e.V.<br />
Themen<br />
03 Trends<br />
10 Social Communication<br />
18 Digitalisierung<br />
26 Künstliche Intelligenz<br />
28 Content Marketing<br />
30 Employer Branding<br />
32 Datenschutz<br />
36 Messekommunikation<br />
42 Marketing-Controlling<br />
Impressum<br />
Herausgeberin: Katja Kohlhammer<br />
Verlag: Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />
Ernst-Mey-Straße 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen,<br />
Geschäftsführung und Verlagsleitung: Peter Dilger<br />
Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Werner Götz (gö),<br />
Phone +49 711 7594–451<br />
Stellvertretender Chefredakteur:<br />
Dipl.-Betriebswirt (FH) Dietmar Kieser (dk),<br />
Phone +49 711 7594–454<br />
Redaktion: Kyra Kutter (kk)<br />
Phone +49 711 7594–475<br />
Layout: Vera Müller<br />
ANZEIGEN<br />
Gesamtanzeigenleiter: Joachim Linckh,<br />
Phone +49 711 7594–565<br />
E-Mail: joachim.linckh@konradin.de<br />
Bild Editorial: setphoto Thomas R. Schumann<br />
Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autors,<br />
nicht unbedingt die der Redaktion dar. Für unverlangt<br />
ein gesandte Manuskripte keine Gewähr. Alle Beiträge<br />
sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch<br />
Übersetzungen, vorbehalten.<br />
Reproduktionen, gleich welcher Art, nur mit schrift -<br />
licher Genehmigung des Verlages.<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />
Druck: Konradin Druck GmbH,<br />
Leinfelden-Echterdingen<br />
Printed in Germany<br />
© 2019 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer<br />
GmbH, Leinfelden-Echterdingen<br />
2 <strong>perspektive</strong> – B2B-Kommunikation der Zukunft
trends<br />
Im Gespräch mit Stefan Hentschel<br />
„Unternehmen müssen früh<br />
genug Trends setzen!“<br />
Interview | Stefan Hentschel, Referent beim TAG DER INDUS-<br />
TRIEKOMMUNIKATION 2019, erklärt, warum deutsche Industrieunternehmen<br />
Nachholbedarf in Sachen Digitalisierung<br />
haben, welche Rolle das B2B-Marketing in Zukunft ein -<br />
nehmen muss und wie es gelingt, aus dem Management-<br />
Mainstream auszubrechen.<br />
Herr Hentschel, wie sehen Sie die aktuelle<br />
Situation der deutschen Industrie im globalen<br />
Wettbewerb in Bezug auf die Themen<br />
Digitalisierung und digitale Geschäftsmodelle<br />
sowie Digitalisierung von Marketing<br />
und Kommunikation?<br />
Stefan Hentschel: Aktuelle Studien zeigen,<br />
dass Deutschlands Industrie gerade einmal<br />
einen mittleren Platz bei der Digitalisierung<br />
einnimmt. Nur knapp 7 % der deutschen<br />
Wirtschaft sind laut des ZEW Monitoring-<br />
Reports digitale Vorreiter in Europa. Speziell<br />
im Bereich der Digitalisierung ist es jedoch<br />
essenziell, dass Unternehmen früh genug<br />
Trends setzen. Die Mehrzahl deutscher<br />
Industrieunternehmen denkt und plant immer<br />
noch stark aus einer internen Produktsicht.<br />
Entwicklungszeiten von fünf bis sieben<br />
Jahren sind dort keine Seltenheit. Unternehmen<br />
müssen sich jedoch deutlich schneller<br />
an die Entwicklungs- und Marktlebens-<br />
Stefan Hentschel, Industry<br />
Leader Tech-<br />
Industrial bei der Google<br />
Germany GmbH, ist ein<br />
echter Experte im Bereich<br />
digitaler Veränderungsprozesse<br />
und der Umsetzung<br />
kundenspezifischer<br />
B2B-Lösungen.<br />
Bild: privat<br />
zyklen in ihren Industrien anpassen. Deshalb<br />
sollten sie darauf vorbereitet sein, dass<br />
plötzlich Konkurrenten am Horizont auftauchen,<br />
die die Marktbedingungen verändern<br />
können. Wer dieses Mindset der Veränderung<br />
mitbringt und jederzeit mit allem<br />
rechnet, hat eine Art Frühwarnsystem installiert,<br />
das sich nicht auf erreichten Erfolgen<br />
und „business as usual“ ausruht. Die<br />
permanente Veränderung muss jedoch von<br />
der Geschäftsführung vorgelebt werden und<br />
sich holistisch <strong>vom</strong> Einkauf bis zum Vertrieb<br />
verbreiten und gelebt werden.<br />
Welche neue Rolle kann Marketing im B2B<br />
aus Ihrer Sicht künftig einnehmen und welche<br />
Voraussetzungen sind hierfür nötig?<br />
Die Grenzen zwischen B2B und B2C verwischen<br />
immer mehr. Deswegen ist das klassische<br />
Bild von B2B-Marketing überholt. Es<br />
geht darum, dass Unternehmen in einem<br />
B2B-Marketingprozess den Nutzer bzw.<br />
Einkäufer der Waren oder Dienstleistungen<br />
mit einem guten Nutzenversprechen ansprechen.<br />
Laut einer Studie von Bain & Company<br />
finden heute über 70 % der Informationsgewinnung<br />
im Rahmen eines B2B-Kaufprozesses<br />
online statt. Das bedeutet, Kunden<br />
sind deutlich besser informiert über die<br />
B2B-Produkte oder Dienstleistungen, als<br />
das vor Jahren. Das B2B-Marketing muss<br />
sich genau darauf einstellen und den Kaufprozess<br />
digital begleiten. Unternehmen, die<br />
diesen Prozess genau und proaktiv begleiten,<br />
werden in Zukunft erfolgreich sein.<br />
Was kann der deutsche Mittelstand aus Ihrer<br />
Sicht von Firmen wie Google in puncto<br />
„New Culture“ lernen?<br />
Grundsätzlich gibt es keine „Kulturblaupause“.<br />
Jedes Unternehmen sollte seinen individuellen<br />
Kulturansatz finden, der zum jeweiligen<br />
Unternehmen passt. Ein hohes<br />
Maß an Vertrauen, Eigenverantwortung<br />
und kreative Freiräume für Mitarbeiter<br />
spielen dabei eine wichtige Rolle. Google<br />
hat sehr früh angefangen, sogenannte<br />
„20 % Projekte“ einzuführen. Das heißt,<br />
Mitarbeiter können in 20 % ihrer Arbeitszeit<br />
an Projekten arbeiten, die ihrer Leidenschaft<br />
und speziellen Talenten entsprechen.<br />
So wurden beispielsweise Produkte wie<br />
Google News oder Google Mail genau im<br />
Rahmen dieser „20 % Projekte“ entwickelt<br />
und zur Marktreife gebracht. Ein digitaler<br />
Kulturwandel kostet Zeit und Geld. Und Erfolg<br />
ist dabei nicht garantiert. Der größte<br />
Fehler den Unternehmen machen können:<br />
Weitermachen wie bisher. Denn die Digitalisierung<br />
beeinflusst heute so gut wie jede<br />
Branche. Um sich für den Wandel zu wappnen,<br />
brechen erfolgreiche Unternehmen aus<br />
dem Management-Mainstream aus. Eine<br />
agile und gleichzeitig individuelle Firmenkultur<br />
wird dabei zum entscheidenden<br />
Wettbewerbsvorteil, da sich Unternehmen<br />
so jederzeit flexibel an neue Technologien<br />
und Marktveränderungen anpassen können.<br />
•<br />
<strong>perspektive</strong> – B2B-Kommunikation der Zukunft 3
Marketer benötigen Benchmarks für<br />
die eigene Budget-Planung. Diese<br />
Daten liefert die neue <strong>bvik</strong>-Studie.<br />
Bild: Sergey Nivens/Fotolia<br />
B2B-Marketing-Budget 2018 – eine Auswertung<br />
Der richtige Mix<br />
im B2B-Marketing<br />
Studie | B2B-Kunden können über viele neue digitale<br />
Kanälen angesprochen werden. Marketern bietet dies<br />
neue Möglichkeiten, stellt sie aber vor die Herausforderung,<br />
das vorhandene Budget optimal auf die<br />
erfolgversprechendsten Maßnahmen zu verteilen.<br />
Die aktuellen Ergebnisse der <strong>bvik</strong>-Studie „B2B-Marketing-Budgets<br />
2018“ zeigen, dass die Verantwortlichen<br />
offensichtlich weiterhin zum Großteil auf klassische<br />
Maßnahmen und Kanäle setzen, wenn es um die Verteilung<br />
ihrer externen Marketing-Budgets geht (siehe<br />
Grafik).<br />
In den Bereich Messen und Events fließen mit über einem<br />
Drittel (37 %) nach wie vor die mit Abstand größten<br />
Budgets der befragten Industrieunternehmen<br />
Über die <strong>bvik</strong>-Studie<br />
Der Bundesverband Industrie Kommunikation e. V. (<strong>bvik</strong>) untersucht<br />
in seiner jähr lichen Studie, wofür B2B-Marketingentscheider<br />
ihre Gelder ausgeben und welche Aufgaben von den Marketing-Abteilungen<br />
übernommen werden. Mit Unterstützung von Kantar TNS<br />
wurden über 100 deutsche Industrieunternehmen befragt. Die detaillierten<br />
Studienergebnisse sind bei der <strong>bvik</strong>-Geschäftsstelle erhältlich<br />
– für <strong>bvik</strong>-Mitglieder kostenfrei. www.<strong>bvik</strong>.org<br />
(2016: 39 %). Auf den Plätzen folgen wie in den Vorjahren<br />
die Bereiche Produktinformationen (Broschüren,<br />
Kataloge, Filme, Multimedia) mit 12 % und die klassische<br />
Printwerbung (Produkt- und Imageanzeigen in<br />
Fachzeitschriften, redaktionelle Anzeigen) mit 11 %.<br />
Beim Vergleich nach Unternehmensgrößen sticht<br />
hinsichtlich der prozentualen Verteilung des externen<br />
Marketing-Etats auf die verschiedenen Maßnahmen<br />
und Kanäle eine Gruppe besonders heraus: Die der<br />
größten Unternehmen ab 2000 Mitarbeitern, die als<br />
„Vorreiter“ für die künftige Budgetentwicklung gesehen<br />
werden können.<br />
Diese Unternehmen geben laut <strong>bvik</strong>-Studie für klassische<br />
Maßnahmen wie Messen, Print und Produktinformationen<br />
anteilig deutlich weniger aus als die kleineren<br />
Unternehmen und verlagern ihre Etats offensichtlich<br />
eher auf die digitalen Bereiche, wie Präsenz in sozialen<br />
Netzwerken und Online-Werbung. Ob sich dieser Trend<br />
in den nächsten Jahren auch auf die kleineren und mittleren<br />
Unternehmen ausweitet, wird zu beobachten sein.<br />
Wirtschaftliche Unsicherheit führt zu<br />
sinkenden Marketing-Etats<br />
Nachdem die Marketing-Budgets in den letzten Jahren<br />
laut <strong>bvik</strong>-Studie stetig gestiegen sind, zeigt sich in diesem<br />
Jahr speziell bei größeren Unternehmen ab 2000<br />
Mitarbeitern und in Bezug auf die weltweit eingesetzten<br />
Budgets ein deutlicher Trend zu einer Budget-Reduzierung.<br />
Gründe für diese Entwicklung sind vermutlich in<br />
der weltweit steigenden Unsicherheit bezüglich des Aufbaus<br />
von Handelsbarrieren, neuer Zölle oder auch im<br />
Brexit zu finden.<br />
Im Jahr 2017 flossen beispielsweise im Schnitt ganze<br />
1,75 % des Gesamtumsatzes der befragten Unternehmen<br />
in den Bereich Marketing und Kommunikation,<br />
2018 war es nur noch knapp 1 %. Angesichts dieser<br />
Entwicklung wird die Auswahl des richtigen Marketing-Mix<br />
im B2B also noch herausfordernder, da eine<br />
steigende Anzahl von Kanälen und Maßnahmen mit<br />
geringerem Budget zu bespielen ist.<br />
Der Kunde steht im Mittelpunkt und deutet durch<br />
seine Verhaltensweisen den Weg, der sicherlich auch für<br />
kleinere und mittlere Industrieunternehmen mittelfristig<br />
immer mehr in Richtung digital geht, ohne erfolgreiche<br />
klassische Kanäle zu vernachlässigen. Denn auch<br />
B2B-Einkäufer haben sich an die komfortablen Möglichkeiten<br />
von Online-Shops gewöhnt, die sie aus dem<br />
Privatleben kennen und schätzen. Deswegen müssen<br />
auch in Industrieunternehmen weiterhin die digitalen<br />
4 <strong>perspektive</strong> – B2B-Kommunikation der Zukunft
Externes Marketing-Budget<br />
Kanäle ausgebaut und den gestiegenen Nutzer-Anforderungen<br />
angepasst werden.<br />
Ob online oder offline: Wichtig ist dabei immer, beide<br />
Bereiche geschickt zu verzahnen, sodass der eine<br />
Kanal den anderen sinnvoll unterstützt und beide Hand<br />
in Hand auf die Kampagnenziele einzahlen. Schließlich<br />
gilt es auf die Kanäle zu setzen, die am Ende die größte<br />
Wirkung erzielen und den besten Return-on-Investment<br />
liefern. Um dies zu beurteilen, sind aussagekräftige<br />
Kennzahlen nötig. Außerdem helfen Benchmark-Daten<br />
aus der gleichen Branche, um sich und seine Aktivitäten<br />
mit denen anderer Unternehmen zu vergleichen, die in<br />
einer ähnlichen Liga spielen.<br />
Hier setzt der <strong>bvik</strong> mit seiner Studie „B2B-Marketing-Budgets“<br />
an, die seit 2011 jährlich durchgeführt<br />
wird. Die Ergebnisse liefern B2B-Marketing-Entscheidern<br />
Orientierung und wertvolle Benchmark-Daten für<br />
die eigene Budget-Planung.<br />
•<br />
Verena Ellenberger<br />
Leitung der <strong>bvik</strong>-Geschäftsstelle<br />
Messen bleiben mit über einem Drittel des externen Marketing-Budgets für B2B-Unternehmen<br />
das kostenmäßig wichtigste Instrument im Marketing-Mix. Quelle: <strong>bvik</strong>-Studie<br />
Ticketing - Teilnehmerhandling - Eventplanung<br />
www.eventmanager-online.com
trends<br />
Modernes Marketing bringt<br />
mehr Drive für B2B-Marken und<br />
gewinnbringende Erlebnisse<br />
für deren Kunden.<br />
Bild: Thaut Images/Fotolia<br />
Die wichtigen Aufgaben des B2B-Marketing für 2019<br />
Gewinnbringende<br />
Erlebnisse gestalten<br />
Marketing-Strategie | Marketing muss in B2B-Unternehmen<br />
mehr Verantwortung übernehmen. Dazu ist<br />
ein neues Selbstverständnis nötig: Daten besser nutzen,<br />
um gewinnbringende Erlebnisse für Kunden zu<br />
schaffen und dabei die Marke weiterentwickeln.<br />
Im Spannungsfeld eines globalen Wettbewerbs,<br />
der von Preispolitik bis Wertstellung<br />
alles infrage stellt, was unantastbar schien,<br />
und einem digital getriggerten Wandel von<br />
Geschäfts-, Vertriebs- und Marketingmodellen,<br />
müssen Marketingverantwortliche in<br />
B2B-Märkten stärker in die Verantwortung<br />
gehen. Entwicklung und Vertrieb brauchen<br />
mehr grundsätzliches Marketingdenken, um<br />
in den sich schnell wandelnden Gegebenheiten<br />
weiterzukommen. Das ist gerade in der<br />
deutschen, traditionell engineering-getriebe-<br />
nen Denke ein weiteres Mal eine kleine Revolution,<br />
aber dringend notwendig.<br />
Ohne Brand kein Brand Experience<br />
Die Grundvoraussetzung für alles Folgende<br />
ist und bleibt eine sauber definierte und positionierte<br />
Marke: Es ist ein Irrtum zu glauben,<br />
dass dafür in den schnellen und fließenden<br />
digitalen Kanälen keine Zeit und kein<br />
Platz wäre. Im Gegenteil: Der immer weiter<br />
wachsende Wettbewerb, die zunehmende<br />
Geschwindigkeit und die fließenden Grenzen<br />
digitaler Infrastrukturen erfordern mehr<br />
denn je grundsätzliche Klarheit. Deshalb<br />
muss besonders im B2B-Umfeld, wo das<br />
noch nicht so selbstverständlich ist, eine klare<br />
differenzierende Positionierung her, die<br />
das Wettbewerbsumfeld genauso berücksichtigt<br />
wie die echten Bedürfnisse von Kunden.<br />
Mit anderen Worten: ohne Brand kein<br />
Brand Experience.<br />
6 <strong>perspektive</strong> – B2B-Kommunikation der Zukunft
Kunden wirklich kennen<br />
Marketing kann und muss mehr Zielgruppenwissen<br />
generieren und vor allem an strategischen<br />
Schnittstellen einfließen lassen. Es<br />
ist immer wieder verblüffend, wie wenig in<br />
manchem technologisch brillanten B2B-Unternehmen<br />
über die eigenen Zielgruppen bekannt<br />
ist. Marketing wird hier für bessere<br />
Typologien oder Personas sorgen müssen,<br />
mehr über Buying-Center-Strukturen<br />
herausfinden und mit Techniken wie etwa<br />
Customer Journeys Entscheidungs- und<br />
Kaufprozesse transparenter machen. Und:<br />
Marketing muss Schlussfolgerungen daraus<br />
ziehen. „Customer Centricity“ zu sagen ist<br />
keine Erfolgsstrategie, den Begriff wirklich<br />
ernst zu nehmen aber schon.<br />
Bessere Erlebnisse schaffen<br />
Bessere Insights und mehr Wissen helfen, so<br />
etwas wie „Brand Experience“ aufzubauen.<br />
Im B2B-Zusammenhang heißt das, bei Kunden<br />
und Prospects Verlässlichkeit, Vertrauen<br />
und den Glauben an die Lösungskompetenz<br />
eines Unternehmens aufbauen zu können:<br />
wertige Contents, schnelle Reaktionen und<br />
gute Antworten auf Fragen, die Kunden und<br />
Prospects wirklich bewegen. In der Tat: Diese<br />
Dinge werden zum entscheidenden Differenzierungsfaktor<br />
und zeigen, warum Marketing<br />
sich nicht als ausführendes Organ,<br />
sondern als strategisch bedeutender Aspekt<br />
des großen Ganzen verstehen muss.<br />
Aus Daten Emotionen machen<br />
Daten sind das Rohmaterial. Die Fähigkeit,<br />
sie zu sammeln, zu analysieren und in<br />
Erkenntnisse umzusetzen, ist eine Schlüsselfähigkeit<br />
für modernes B2B-Marketing.<br />
Kunden und Interessenten hinterlassen Daten<br />
– wer sie lesen und interpretieren kann,<br />
sieht Bedürfnisse, Emotionen und Wünsche,<br />
die wichtigste Voraussetzung für die<br />
Umsetzung des oben Genannten.<br />
Ein modernes B2B-Marketing wird sich<br />
demnach im Unternehmen als Dialogpartner<br />
auf Augenhöhe sehen und dessen strategische<br />
Ausrichtung mitdefinieren: Das gilt<br />
für eine differenzierende Positionierung der<br />
Marke genauso wie für eine tiefere Betrachtung<br />
von Zielgruppen in Form von besseren<br />
Personas und Customer Journey-basierten<br />
Insights. Die „Brand Experience“ des Kunden<br />
ist ein entscheidender Faktor und die<br />
Fähigkeit, sie permanent aus dem Daten-<br />
Rohmaterial heraus zu interpretieren und<br />
zu verbessern die zugegebenermaßen nicht<br />
triviale Schlüsselfähigkeit – aber eine herausfordernde,<br />
spannende und großartige<br />
Aufgabe.<br />
•<br />
Matthias Specht<br />
Vorstand der wob AG und Mitglied im<br />
<strong>bvik</strong><br />
„<br />
„<br />
MIT ROI<br />
wob ist der kreative Business-Partner, der Erlebnisse<br />
zwischen Menschen und Marken gewinnbringend gestaltet.<br />
Hier ist mehr Drive für Ihr Business mit unseren Strategien,<br />
Ideen und Kampagnen über alle Kanäle hinweg: www.wob.ag
trends<br />
Im Gespräch mit Thomas Brückle<br />
„Radikales Umdenken ist<br />
notwendig!“<br />
Interview | Im Gespräch mit LOUT (www.lout.plus), Online-Partner<br />
des TAG DER INDUSTRIEKOMMUNIKATION 2019, erklärt Thomas<br />
Brückle, Bereichsleiter Marketing der Geberit Vertriebs GmbH, wie<br />
die Digitalisierung das Marketing verändert, wie sich dieser Prozess<br />
bei Geberit auswirkt und warum das Unternehmen seit Kurzem Mitglied<br />
im Bundesverband Industrie Kommunikation e.V. (<strong>bvik</strong>) ist.<br />
Thomas Brückle ist Bereichsleiter Marketing<br />
der Geberit Vertriebs GmbH, die als 200.<br />
Firmenmitglied dem <strong>bvik</strong> beigetreten ist.<br />
Bild: Geberit Vertriebs GmbH<br />
Herr Brückle, welche strategische Rolle<br />
spielt die Abteilung Marketing bei Geberit<br />
heute?<br />
Thomas Brückle: Ausgehend von einem<br />
zentralen und in den Qualitäts-Prozessen<br />
hinterlegten Workflow hat bei Geberit heute<br />
strategisch, konzeptionell und operativ das<br />
Marketing den Lead in der Marktbearbeitung<br />
und steuert somit weitgehend alle Vertriebs-<br />
und Marketingprozesse gesamtheitlich.<br />
Controlling und IT sind eng in die Prozesse<br />
eingebunden und unterstützen.<br />
Wie verändert die Digitalisierung dieses<br />
Aufgabenspektrum?<br />
Durch die Vernetzung von CRM hat das<br />
Aufgabenspektrum von Marketing in den<br />
letzten Jahren einerseits an Komplexität zugenommen.<br />
Andererseits haben Marketingund<br />
Content-Automatisierung den Aufwand<br />
für das Bearbeiten von Leads deutlich<br />
reduziert.<br />
Um ein einheitliches Kundenerlebnis über<br />
alle Touchpoints hinweg zu schaffen, müssen<br />
Daten-Silos zusammengeführt werden.<br />
Leichter gesagt als getan, oder?<br />
Daten-Silos stellen nach meiner Erfahrung<br />
eine Machtposition im Unternehmen dar<br />
und werden entsprechend verteidigt. Doch<br />
es braucht das radikale Umdenken in den<br />
Köpfen der Verantwortlichen, um Unternehmensprozesse<br />
so auszurichten und miteinander<br />
zu vernetzen, dass alle Vertriebsund<br />
Marketingmaßnahmen nur ein gemeinsames<br />
Ziel haben: nachhaltigen Umsatz und<br />
hohe Magen. Das heißt, die unterschiedlichen<br />
Daten-Silos müssen zwingend zusammengeführt,<br />
synchronisiert und auf die Customer<br />
Journey – respektive die relevanten<br />
Kundenbedürfnisse – ausgerichtet werden.<br />
Und der Vertrieb ordnet sich dem Marketing<br />
unter? Oder wer ist Treiber der Entwicklung?<br />
Wenn man sich typische Marktbearbeitungsprozesse<br />
in Unternehmen wie beispielsweise<br />
die Einführung von Neuprodukten<br />
ansieht, stellt man schnell fest, dass<br />
Marketingaktivitäten typischen Vertriebsaktivitäten<br />
oft vorauslaufen beziehungsweise<br />
nachgelagert sind. Damit ist die Frage<br />
nach Henne und Ei schnell beantwortet:<br />
Marketing legt vor, Vertrieb nach. Das<br />
heißt, Marketing wechselt in die Führungsposition<br />
und wird zum Treiber.<br />
Wo steht Geberit in dieser Umbruchphase?<br />
Generell können und müssen bei Geberit<br />
noch mehr Prozesse automatisiert werden,<br />
bei der Vernetzung von Vertriebs- und Marketingkampagnen<br />
im CRM gibt es noch<br />
Optimierungsbedarf. Speziell im Bearbeitungsprozess<br />
von Leads müssen die Customer<br />
Journeys von B2B und B2C synchronisiert<br />
werden – noch laufen sie weitgehend<br />
parallel. Das liegt daran, dass sich mit der<br />
Übernahme der Sanitec Entscheider sowie<br />
Entscheidungswege verändert haben und<br />
wir unser klassisches Push-Pull-Geschäftsmodell<br />
auf Push-Pull-Pull umstellen. Im Bereich<br />
der Sanitärtechnik hinter der Wand<br />
hat bisher der Handwerker im dreistufigen<br />
Vertriebsweg die Kaufentscheidung getroffen.<br />
Heute beeinflusst oder entscheidet im<br />
Bereich der Sanitärkeramik vor der Wand<br />
der Endkunde. Nachlegen müssen wir auch<br />
bei der Integration der IT-Systeme, da die<br />
Vielfalt an unterschiedlichen Systemen und<br />
Formaten zu groß geworden ist.<br />
Geberit ist als 200. Firmenmitglied dem<br />
<strong>bvik</strong> beigetreten. Welchen Mehrwert bietet<br />
der Verband?<br />
In Zeiten der Disruption, in denen gängige<br />
Geschäftsmodelle auch im B2B-Marketing<br />
immer öfter infrage gestellt werden, sind der<br />
branchenübergreifende Dialog und Erfahrungsaustausch<br />
zwischen Profis sowohl auf<br />
Unternehmens- als auch Agenturseite nicht<br />
nur wertvoll, sondern geradezu essenziell.<br />
Der <strong>bvik</strong> bietet als Verband eine einzigartige<br />
Plattform für Benchmarking, Best Practices<br />
sowie Know-how-Transfer und hat über<br />
viele Jahre konsequent bewiesen, dass er<br />
dieser Rolle auch gerecht wird. •<br />
8 <strong>perspektive</strong> – B2B-Kommunikation der Zukunft
B2B<br />
Experten<br />
BLOG<br />
Möchten Sie Ihr Experten-Know-how<br />
mit anderen B2B-Marketern teilen?<br />
Werden Sie Gastautor des B2B Experten Blog!<br />
Melden Sie sich bei der <strong>bvik</strong>-Geschäftsstelle<br />
unter geschaeftsstelle@<strong>bvik</strong>.org<br />
Know-how-Transfer im B2B-Marketing<br />
Industrieanzeiger 16 <strong>Sonderdruck</strong> Z1 <strong>bvik</strong>.19 9
social communication<br />
Social Media als Wertschöpfungsfaktor in der B2B-Kommunikation<br />
Social Media gewinnen<br />
zunehmend an<br />
Bedeutung für B2B-<br />
Unternehmen.<br />
Bild: Arrow/Fotolia<br />
Facebook & Co. für<br />
Industrieunternehmen<br />
Kommunikation | Social Media sind aus der alltäglichen<br />
Kommunikation nicht mehr wegzudenken. Millionen von<br />
Menschen nutzen die Plattformen, um mit Freunden in<br />
Kontakt zu bleiben – aber auch, um gezielt Produkte und<br />
Angebote zu recherchieren. Daher werden soziale Medien<br />
für Unternehmen zunehmend zu einem wichtigen Wertschöpfungsfaktor.<br />
Die sozialen Medien bieten wie kaum ein<br />
anderer Kanal die Möglichkeit, ein großes<br />
Publikum effizient und unmittelbar zu erreichen<br />
und mit seinen Zielgruppen in einen<br />
interaktiven Dialog zu treten. Aus diesem<br />
Grund bespielen heute auch viele Industrieunternehmen<br />
Social Media mit ihren<br />
Inhalten. Andere wiederum zögern noch mit<br />
dem Einstieg, weil sie unschlüssig sind, welche<br />
Art von Engagement und welche Kanäle<br />
für sie wirklich sinnvoll sind.<br />
Gute Argumente für Social Media in der<br />
B2B-Kommunikation<br />
Verschiedene Studien belegen, dass Social<br />
Media bei Kaufentscheidungen eine wich -<br />
tige Rolle spielen und daher für B2B-Unternehmen<br />
einen unverzichtbaren Vertriebsweg<br />
bei der Neukundengewinnung darstellen.<br />
Darüber hinaus sind die Plattformen auch<br />
ein wichtiger Kanal für die Kundenbindung.<br />
So nutzen viele Unternehmen die sozialen<br />
Medien, um individuelle Supportanfragen<br />
schnell und unbürokratisch zu beantworten.<br />
Andere setzen auf Fachinformationen zu<br />
unternehmensnahen Themen, die für das<br />
Publikum relevant sind.<br />
Zudem sind die sozialen Medien mittlerweile<br />
auch ein unverzichtbarer Bestandteil<br />
des Employer Brandings geworden. Damit<br />
sind gezielte Maßnahmen zum Aufbau eines<br />
Arbeitgeber-Images gemeint, die in Zeiten<br />
des Fachkräftemangels immer wichtiger<br />
werden, um qualifizierte Mitarbeiter zu finden.<br />
Unternehmensauftritte in den sozialen<br />
Netzwerken dienen jedoch nicht nur dem<br />
Anwerben neuer Mitarbeiter. Sie beeinflussen<br />
ebenso die Zufriedenheit bestehender<br />
Mitarbeiter, wenn sich diese über die Plattform<br />
auf dem Laufenden halten und vernetzen<br />
können. Am besten geschieht dies über<br />
Infotainment, denn sowohl Mitarbeiter als<br />
auch andere User wollen zugleich informiert<br />
und unterhalten werden. Wenn Mitarbeiter<br />
darüber hinaus eigene Beiträge publizieren<br />
können oder in Form von Mitarbeiter-Interviews<br />
in die Kommunikation mit eingebunden<br />
werden, stärkt das die Identifikation<br />
mit dem Unternehmen zusätzlich.<br />
Aus der Social-Media-Flut die passenden<br />
Kanäle finden<br />
Wer sein Publikum erreichen will, muss dort<br />
präsent sein, wo sich dieses aufhält. Besonders<br />
beliebt sind bei B2B-Unternehmen die<br />
sozialen Netzwerke Facebook, Xing,<br />
YouTube, LinkedIn und Twitter, wie eine<br />
Befragung des Arbeitskreises für Social Media<br />
in der B2B-Kommunikation belegt. Diesen<br />
Top fünf kommen dabei klare Funktionen<br />
innerhalb der Unternehmenskommunikation<br />
zu: So dient Twitter in erster Linie als<br />
Newsdienst, über den sich Medienvertreter<br />
schnell erreichen lassen, die Business-Netzwerke<br />
Xing und LinkedIn unterstützen vor<br />
allem das Recruiting und die Kundenbindung,<br />
aber auch die Neukundengewinnung.<br />
Und, während YouTube als Videoplattform<br />
überwiegend für die Kundenpflege genutzt<br />
wird, gilt Facebook schließlich als Allround-<br />
Talent in der Social-Media-Kommunika -<br />
tion, über das sich verschiedenste Zielgruppen<br />
mit unterschiedlichen Botschaften erreichen<br />
lassen.<br />
10 <strong>perspektive</strong> – B2B-Kommunikation der Zukunft
Neben diesen Top 5 rücken zwei weitere<br />
Kanäle zunehmend in den Blickpunkt der<br />
Unternehmen: Instagram und Pinterest. Beide<br />
Plattformen verzeichnen seit einiger Zeit<br />
rasant wachsende Nutzerzahlen, die sie für<br />
Unternehmen immer attraktiver machen.<br />
Hintergrund ist das sogenannte „Visual Social<br />
Media“, welches visuelle Komponenten<br />
wie Bilder, Videos und Infografiken in das<br />
Zentrum der Kommunikation stellt. Insbesondere<br />
auf den beiden genannten Kanälen<br />
sowie auf YouTube spielt sich seit einiger<br />
Zeit im B2C das sogenannte „Influencer<br />
Marketing“ ab, bei dem Unternehmen ge-<br />
”<br />
Influencer Marketing wird eine<br />
Rolle im B2B spielen, jedoch<br />
fehlt es an Know-how auf der<br />
persönlichen und der<br />
organisatorischen Ebene.“<br />
Prof. Seon-Su Kim, Duale Hochschule Baden-Württemberg<br />
Mosbach<br />
50 % der <strong>vom</strong> <strong>bvik</strong> befragten 250 B2B-Marketing-<br />
Experten aus Industrie und Agenturen glauben,<br />
dass Influencer Marketing im B2B-Bereich<br />
an Bedeutung gewinnt. Grafik : <strong>bvik</strong>,<br />
Trendbarometer Industriekommunikation,<br />
8/2018<br />
zielt Meinungsmacher (Influencer) mit einer<br />
reichweitenstarken Community für Marketing-<br />
und Kommunikationszwecke einsetzen.<br />
Die Bedeutung des Influencer Marketing<br />
im B2B wird laut der aktuellen <strong>bvik</strong>-Um -<br />
frage „Trendbarometer Industriekommunikation“<br />
von den Befragten sehr gemischt gesehen.<br />
Die Hälfte ist davon überzeugt, dass<br />
Influencer Marketing im B2B an Bedeutung<br />
gewinnen wird (siehe Grafik). Nur 12 %<br />
der befragten B2B-Marketer nutzen bereits<br />
Influencer Marketing, rund weitere 10 %<br />
planen die Einführung in den nächsten<br />
zwölf Monaten. Jedoch hat die Mehrheit<br />
der Befragten laut eigener Aussage noch<br />
kein vollständiges Wissen oder keine ausreichenden<br />
Informationen über die Möglichkeiten<br />
des Influencer Marketing für den<br />
B2B-Bereich. „Influencer Marketing wird<br />
eine Rolle im B2B-Marketing spielen,<br />
jedoch fehlt es an Know-how auf der persönlichen<br />
und organisatorischen Ebene“, resümiert<br />
Prof. Dr. Seon-Su Kim von der Dualen<br />
Hochschule Baden-Württemberg Mosbach,<br />
der das <strong>bvik</strong>-Trendbarometer wissenschaftlich<br />
betreut. Für besonders relevante<br />
Kanäle im Kontext Influencer Marketing<br />
halten die Befragten die Videoplattform<br />
Youtube (78 %) sowie die Netzwerkplattform<br />
LinkedIn (72 %).<br />
Strategische Grundlagen schaffen<br />
Sicher ist: Die Zahl der Facebook-Seiten,<br />
Instagram- und Twitter-Profile von Unternehmen<br />
wächst kontinuierlich. Die Zahl der<br />
Unternehmen, die dabei keinerlei Strategie<br />
verfolgen, leider auch. Viele sind nur deshalb<br />
in den sozialen Netzwerken aktiv, weil<br />
es die Konkurrenz tut oder weil sie denken,<br />
sonst einen wichtigen Trend zu verpassen.<br />
Das ist fatal. Denn ohne eine klar definierte<br />
Strategie werden die Aktivitäten kaum zum<br />
erhofften Erfolg führen. Das Fehlen einer<br />
Strategie ist neben mangelnden personellen<br />
Ressourcen der häufigste Grund, warum<br />
Unternehmen mit Social Media scheitern.<br />
Bevor man einsteigt, gilt es daher, die personelle<br />
und strategischen Grundlagen zu<br />
schaffen: Ziele, Zielgruppen, Kanäle, die<br />
Content-Strategie und Kennzahlen für die<br />
Erfolgsmessung sollten im Vorfeld klar definiert<br />
werden. Dabei ist es wichtig, möglichst<br />
alle Beteiligten im Unternehmen, vor allem<br />
Vertrieb, HR, PR und die Geschäftsführung,<br />
mit ins Boot zu holen. Es muss von Anfang<br />
an Einigkeit bestehen, was mit dem Social-<br />
Media-Engagement erreicht werden soll.<br />
Außerdem muss ein agiles Mindset im<br />
Social- Media-Team implementiert werden.<br />
Worauf es bei der Social-Media-Kommunikation<br />
ankommt, erfahren Sie in den beiden<br />
Whitepapern „Social Media im B2B“,<br />
des Bundesverband Industrie Kommunikation<br />
e.V. (<strong>bvik</strong>). Unternehmen, die noch am<br />
Anfang stehen, finden ausführliche Tipps<br />
für die Strategie-Entwicklung und die ersten<br />
Social-Media-Schritte im 1. Teil mit dem Titel<br />
„Erfolgreich einsteigen in die Social-Media-Kommunikation“.<br />
Das Whitepaper<br />
„Social Media im B2B – Teil 2: Influencer<br />
Marketing, Social Selling & Co.: Erfolgreiche<br />
Strategien für die Kundengewinnung in<br />
sozialen Netzwerken“ richtet sich an<br />
B2B-Unternehmen, die bereits über Erfahrungen<br />
in den sozialen Netzwerken verfügen.<br />
Beide Whitepaper stehen <strong>bvik</strong>-Mitgliedern<br />
kostenlos als Download zur Verfügung,<br />
Nicht- Mitglieder finden Abstracts<br />
unter www.<strong>bvik</strong>.org/whitepaper. •<br />
Verena Ellenberger<br />
Leitung der <strong>bvik</strong>-Geschäftsstelle<br />
<strong>perspektive</strong> – B2B-Kommunikation der Zukunft 11
social communication<br />
Video-Marketing mit Produktclip, Imagefilm und Co.<br />
10 Video-Formate für<br />
B2B-Unternehmen<br />
Video-Marketing | Video-Marketing ist weit mehr als der<br />
klassische Imagefilm. Aber welche Formate gibt es denn eigentlich?<br />
In diesem Artikel geben wir Ihnen einen Überblick<br />
über verschiedene Video-Formate für B2B-Unternehmen und<br />
zeigen, wie und wo Sie Produktclips, Snackable Videos und<br />
Co. effizient einsetzen können!<br />
Videos werden im B2B-Marketing immer<br />
wichtiger. Unternehmen können mit<br />
vielen verschiedenen Formaten punkten.<br />
Bild: photochicken<br />
1. Der Produktclip<br />
Bei einem Produktclip steht, wie der Name<br />
schon sagt, ein Produkt im Fokus. Ähnlich<br />
wie ein Datenblatt liefert er alle wichtigen<br />
Informationen über ein bestimmtes Produkt.<br />
Dabei ist das Produktvideo jedoch der<br />
wesentlich attraktivere Informationsträger:<br />
Es ist einfacher zu rezipieren, weckt stärkeres<br />
Interesse, kann Emotionen transportieren<br />
und Spannung aufbauen. Produktfilme<br />
eignen sich prinzipiell für jedes Unternehmen,<br />
das Produkte anbietet. In der<br />
B2B-Branche ist ihr Einsatz allerdings besonders<br />
sinnvoll, denn Produkte benötigen<br />
hier häufig Erklärung. Rentabel sind Produktclips<br />
nicht nur aufgrund ihrer Attrakti-<br />
12 <strong>perspektive</strong> – B2B-Kommunikation der Zukunft
vität, sondern auch wegen ihrer vielfältigen<br />
Anwendungsmöglichkeiten: Sie können in<br />
Präsentationen, auf Events, auf der Website<br />
oder im Social Media zum Einsatz kommen.<br />
2. Das Interview<br />
Interviews sind sehr facettenreich und können<br />
dementsprechend vielseitig eingesetzt<br />
werden. Möglichkeiten für B2B-Unternehmen<br />
sind zum Beispiel Interviews mit Influencern<br />
oder bekannten Personen aus der<br />
Branche, in welchen Fachwissen vermittelt<br />
wird. Interviews lassen sich auch zu Recruiting-Zwecken<br />
einsetzen, etwa, wenn Mitarbeiter<br />
von ihrer Arbeit berichten. Interviews<br />
mit Anwendern der eigenen Produkte sind<br />
ebenfalls eine spannende Möglichkeit.<br />
3. Der Eventfilm<br />
Ein beliebtes Mittel, um über besuchte oder<br />
selbst organisierte Veranstaltungen zu berichten,<br />
sind Eventfilme. Sie helfen, das volle<br />
Potenzial einer Veranstaltung zu nutzen, indem<br />
sie die schönsten Impressionen festhalten<br />
und die Teilnehmer im Nachhinein positiv<br />
an das Event erinnern. Außerdem verdeutlichen<br />
Eventfilme Abwesenden, was sie<br />
verpasst haben und lassen sich zur Bewerbung<br />
zukünftiger Veranstaltungen einsetzen.<br />
Oft werden Eventfilme in zwei Versionen<br />
erstellt: Eine längere Version wird nach<br />
dem Event auf der Website ausgespielt, eine<br />
zusätzliche kurze Version zeitnah im Social<br />
Web.<br />
4. Der Imagefilm<br />
Ein Imagefilm hat die Aufgabe, ein Unternehmen,<br />
seine Leistungen, seine Botschaft<br />
und seine Werte vorzustellen. Somit ist er<br />
quasi ein Werbespot für ein Unternehmen<br />
(sollte dabei aber authentisch bleiben). Zum<br />
einen soll er natürlich Informationen liefern,<br />
ein Unternehmen vorstellen und seine<br />
Geschichte erzählen. Zum anderen zielt er<br />
darauf ab, das Unternehmen mit Emotionen<br />
zu verknüpfen und so die affektiven Beziehungen<br />
zu Kunden und Geschäftspartnern<br />
zu stärken, das Image des Unternehmens zu<br />
unterstreichen und einen Wiedererkennungswert<br />
zu schaffen. Ein kleiner Tipp:<br />
Werden Sie kreativ, schließlich soll sich Ihr<br />
Imagefilm von der Konkurrenz abheben!<br />
Meist sind Imagefilme bildgewaltig und aufwendig<br />
gestaltet. Hinsichtlich der Länge bewegen<br />
sie sich etwa zwischen zwei und fünf<br />
Minuten. Da der Imagefilm eines der wichtigsten<br />
Marketing-Tools für ein Unternehmen<br />
ist, sollte er entsprechend vielfältig eingesetzt<br />
werden. Er kann Verwendung auf<br />
der Unternehmenswebsite finden, im Social<br />
Web eingesetzt und auf Messen oder in Präsentationen<br />
gezeigt werden.<br />
5. Das Snackable Video<br />
Snackable Videos sind ein neuer Trend unter<br />
den Video-Formaten. Vor dem Hintergrund,<br />
dass die Rezeption von Inhalten zunehmend<br />
„on the go“, mobil und über die sozialen<br />
Netzwerke stattfindet, haben Marketer in<br />
den letzten Jahren begonnen, Videos verstärkt<br />
an diese Nutzungsbedingungen anzupassen.<br />
Entstanden sind Videos, die informativ<br />
oder unterhaltsam sind, jedoch sehr<br />
kurz und vor allem leicht zu rezipieren.<br />
Denn: Im mobilen Facebook-Newsfeed liegt<br />
die Aufmerksamkeitsspanne der User bei lediglich<br />
1,7 Sekunden. Auch für B2B-Unternehmen<br />
sind Snackable Videos geeignet:<br />
Beispielsweise können damit einzelne Funktionen<br />
von Produkten beleuchtet oder kurze<br />
Tutorials zu deren Nutzung gezeigt werden.<br />
6. Der Erklärfilm<br />
Ein Erklärfilm ist im Grunde genommen ein<br />
Produktvideo, dessen Fokus verstärkt auf<br />
der Erklärung eines Produktes oder einer<br />
Leistung liegt. Deshalb wird er besonders<br />
oft für abstrakte oder schwer verständliche<br />
Produkte wie beispielsweise Software eingesetzt.<br />
Erklärfilme bedienen sich oft Darstellungsformen<br />
wie 2D- und 3D-Animationen,<br />
um Informationen greifbarer zu machen. So<br />
können Produkte und Leistungen den Kunden<br />
viel leichter zugänglich gemacht und<br />
auch beworben werden. Je nach Geschmack<br />
können Erklärfilme imposant, ästhetisch,<br />
minimalistisch oder auch humorvoll gestaltet<br />
werden.<br />
7. Das Webinar<br />
Webinare sind Online-Seminare und dienen<br />
dazu, Wissen zu bestimmten Themen zu vermitteln.<br />
Sie finden als virtuelle Konferenzen<br />
meist live statt, um einen interaktiven Charakter<br />
zu schaffen und den Dialog zwischen<br />
Speaker und Teilnehmer zu ermöglichen.<br />
Für B2B-Unternehmen sind Webinare eine<br />
tolle Möglichkeit, um Kunden und Anwendern<br />
ihrer Produkte entgegenzukommen<br />
und zusätzliches Wissen und Erklärungen<br />
bereitzustellen. Webinare können über diverse<br />
Plattformen, aber beispielsweise auch<br />
über Live-Streams auf Facebook, Instagram<br />
oder YouTube veranstaltet werden.<br />
8. Das Tutorial<br />
Tutorials bewegen sich zwischen Erklärfilmen<br />
und Webinaren. Sie erklären jedoch<br />
keine kompletten Produkte, sondern beschränken<br />
sich auf bestimmte Funktionen<br />
oder Vorgänge. Außerdem finden sie meist<br />
nicht live statt. Tutorials findet man oft als<br />
Serien mit verschiedenen Episoden, die sich<br />
jeweils unterschiedlichen Funktionen eines<br />
Produktes widmen. Sie sind ein Service-Angebot,<br />
welches B2B-Unternehmen Anwendern<br />
und Kunden zur Verfügung stellen<br />
können, um die Attraktivität ihrer Produkte<br />
zu steigern und die Customer Experience zu<br />
verbessern.<br />
9. Die Success Story<br />
Mit Success Stories beziehungsweise Kunden-Referenzclips<br />
können Unternehmen demonstrieren,<br />
wie ihre Produkte den Arbeitsalltag<br />
der Anwender bereichern. Im Gegensatz<br />
zu Eigenwerbung wirkt ein Video, in<br />
welchem ein Kunde positiv über ein Unternehmen<br />
berichtet, sehr viel authentischer<br />
und überzeugender. Solche Erfolgsgeschichten<br />
eignen sich deshalb gut als Werbemittel.<br />
10. Das Live-Video<br />
Live-Videos sind ein relativ neues und vielseitig<br />
einsetzbares Content-Format.<br />
B2B-Unternehmen können beispielsweise<br />
live von Events oder Messen berichten,<br />
Q&A-Sessions veranstalten, Produkte in<br />
Echtzeit in der Anwendung zeigen oder das<br />
eigene Unternehmen in einer „Behind the<br />
Scenes“-Tour vorstellen. Die Möglichkeit,<br />
Live-Inhalte bereitzustellen, bieten zum Beispiel<br />
Facebook, Instagram oder YouTube.<br />
•<br />
Daniel Jall<br />
Head of Projects und Prokurist, SportBrain<br />
Social Media & Web<br />
<strong>perspektive</strong> – B2B-Kommunikation der Zukunft 13
Social-Media-Strategien im B2B<br />
Marken suchen<br />
den Dialog<br />
Social Media | Soziale Netzwerke werden für<br />
B2B-Unternehmen zunehmend zu einem wichtigen<br />
Wertschöpfungsfaktor. Doch um im Social Web erfolgreich<br />
zu sein, bedarf es Know-how, strategisches Vorgehen<br />
und Mut zum Scheitern.<br />
Klar ist: Social Media ist definitiv im B2B<br />
angekommen. Die Zeiten, in denen nur<br />
klassische Konsummarken die sozialen<br />
Plattformen zur Vermarktung ihrer Produkte<br />
nutzen konnten, sind endgültig vorbei.<br />
Allerdings wird der Dschungel der sozialen<br />
Kanäle und Möglichkeiten immer dichter<br />
und es benötigt Experten im Team, um eine<br />
Strategie für das Unternehmen oder die<br />
Agentur, aber vor allem für die Zielgruppe<br />
auf- und umzusetzen. Einfach nur nebenher<br />
ein wenig Social Media machen, geht in Zeiten<br />
unserer digitalen Dichte nicht mehr.<br />
Chatten, liken, teilen – Dialog über alle<br />
Phasen ist wichtig<br />
Ein Social-Media-Mix der verschiedenen<br />
Plattformen ist notwendig, um die richtigen<br />
Inhalte passend zu den Kanälen, aber auch<br />
den Rezipienten umsetzen zu können. Social<br />
Media ist kein weiterer Kanal für Produktnews.<br />
Ein Copy & Paste der Pressemitteilung<br />
über alle Kanäle ist ein absolutes No-<br />
Go hinsichtlich der Social-Media-Etikette.<br />
Jeder Kanal ist individuell, wie auch jede<br />
Zielgruppe. Wichtig ist es, in einer Art Vertrauens-Pyramide<br />
– unterstützt durch verschiedene<br />
Kommunikationstools – mit Ihren<br />
Kontakten zu kommunizieren. Normalerweise<br />
durchlaufen Sie dabei die drei Schritte<br />
des Content Marketing Funnels:<br />
1. Awareness-Phase:<br />
Der Interessent erkennt Bedarf.<br />
2. Consideration-Phase:<br />
Der Entschluss zum Kauf ist gefasst.<br />
3. Decision-Phase:<br />
Die Kaufentscheidung wird durch<br />
weite re Recherche/Inhalte abgesichert.<br />
In diesen Phasen sind die ausbalancierte Mischung<br />
verschiedener Inhalte und Darstellungsformen<br />
(Text, Bild, Video, Whitepaper,<br />
Tutorials, …) sowie der persönliche Kontakt<br />
sehr wichtig. Social Media ist nämlich keine<br />
Einbahnstraße, die Zielgruppe möchte direkt<br />
angesprochen werden. Zudem wird der<br />
Dialog auch <strong>vom</strong> Algorithmus der Netzwerke<br />
belohnt. Wichtig ist auch der Wechsel der<br />
Perspektiven. Schlüpfen Sie in die Rolle Ihrer<br />
Buyer Personas und verwenden Sie viel<br />
Zeit bei der Recherche des richtigen Wordings.<br />
Ihre interne Wortwahl ist vielleicht<br />
nicht deckungsgleich mit den Suchbegriffen<br />
Ihrer Zielgruppe.<br />
Menschen vertrauen Menschen<br />
Bei der Umsetzung Ihrer Social-Media-Strategie<br />
hilft Ihnen das Element „Storytelling“.<br />
Über Geschichten kreieren Unternehmen<br />
authentische Botschaften, die für den Nutzer<br />
Mehrwerte beinhalten. Und in jedem<br />
Unternehmen sind erstaunlich viele Geschichten<br />
beheimatet. Um diese aufzuspüren<br />
14 <strong>perspektive</strong> – B2B-Kommunikation der Zukunft
sind beispielsweise Design-Thinking-Ansätze<br />
sehr wertvoll.<br />
Gerne werden diese werthaltigen Inhalte<br />
visuell umgesetzt. Gerade kurze Social Videos<br />
(circa 30 – 60 Sekunden), Live-Videos<br />
und die sogenannten „Stories“ liegen voll<br />
im Trend. Content ist auf Social Media alles,<br />
aber nicht alles ist Content. Stimmen Sie<br />
daher ganz gezielt den Content auf Ihre<br />
Zielgruppe ab, mischen Sie die Darbietungsformen,<br />
finden Sie die richtige Posting-Frequenz<br />
und bleiben Sie am Ball. Nichts ist<br />
schlimmer als ein Social-Media-Profil, auf<br />
dem nichts passiert. Für einen besseren<br />
Überblick über die einzelnen Aktivitäten auf<br />
den verschiedenen Kanälen und, um Maßnahmen<br />
gezielt zu steuern und Beiträge an<br />
der Strategie ausrichten zu können, ist ein<br />
Redaktionsplan sinnvoll.<br />
Pole Position durch Thought Leadership<br />
Über eben diese Content-Marketing-Maßnahmen<br />
vermarkten sich Unternehmen (und<br />
auch Personen) gerne als Thought Leader,<br />
um bei der Zielgruppe ein fundiertes Vertrauen<br />
aufzubauen. Doch wie wird man<br />
zum Thought Leader? Der Weg <strong>vom</strong> Experten<br />
zum Thought Leader erfolgt nicht über<br />
Nacht. Neben dem Gewinn an Kompetenzen,<br />
Positionierung des Profils und der Bekanntmachung<br />
muss der Mut zum Denken<br />
„out of the box“ in der Person / dem Unternehmen<br />
verankert sein. Immerhin wird von<br />
einem Meinungsführer auch die Fähigkeit<br />
erwartet ein „Bigger Picture“ der Branche<br />
aufzuzeigen.<br />
Neben dieser externen Perspektive, ist es<br />
auch wichtig die eigenen Mitarbeiter – egal<br />
welcher Ebene – zu Corporate Influencern<br />
Wer sich im Social Media Dschungel nicht<br />
verirren möchte, braucht neben einer Strategie<br />
auch Zeit und Manpower.<br />
Bild: Hurca!/Fotolia<br />
des Unternehmens zu machen. Hierbei ist<br />
allerdings ein Social-Media-Leitfaden unerlässlich,<br />
denn gerade in diesem sensiblen Bereich<br />
müssen Botschaft und Tonalität einheitlich<br />
sein. Der „Blick hinter die Kulissen“<br />
des Unternehmens aus Sicht des Teams erzeugt<br />
Insights, schafft damit mehr Vertrauen<br />
und wirkt authentisch. Gerade „Hidden<br />
Champions“ gewinnen dadurch mehr an<br />
Profil und Glaubwürdigkeit. Dies ist nicht<br />
nur auf dem Sales-Level wichtig, sondern<br />
auch in Bezug auf Employer Branding. Immerhin<br />
sind die Social-Media-Nutzer von<br />
heute, die Entscheider von morgen.<br />
Vertrauens-Pyramide<br />
des Content-Marketing-Funnels<br />
Start-Up Mentalität ist gefragt<br />
Jede Form von Influencer Marketing benötigt<br />
aber vor allem eins: Mut! Social-Media-<br />
Kampagnen sind oft auf der „Trial and Error“-Philosophie<br />
aufgebaut und auch die<br />
Möglichkeit des Scheiterns muss einkalkuliert<br />
werden. Dies muss – genau wie die Social-Media-Strategie<br />
– in die Unternehmensphilosophie<br />
integriert und durchgängig sowie<br />
nachhaltig gelebt werden. Oft ist ein<br />
grandioses Scheitern auch die innovative<br />
Zukunftsidee von morgen. •<br />
Quelle:<br />
Standout GmbH<br />
Michaela-Susan Pollok<br />
Senior Manager Event, Social Media &<br />
Sales des <strong>bvik</strong><br />
<strong>perspektive</strong> – B2B-Kommunikation der Zukunft 15
16 Industrieanzeiger 16 <strong>Sonderdruck</strong> Z1 <strong>bvik</strong>.19
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Highlights g aus dem Programm<br />
Wie Künstliche Intelligenz bei Geberit zum Werttreiber<br />
im B2B Marketing wird<br />
Thomas Brückle, Geberit Vertriebs GmbH<br />
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in einem Traditionsunternehmen verankert<br />
Dagmar Ringel, Koenig & Bauer AG<br />
Kannst du das mal posten? – Erfahrungen als Thought Leader & Corporate<br />
Influencer bei der Siemens AG<br />
Markus Weinländer, Siemens AG<br />
12908<br />
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Auf den marconomy B2B Marketing Days am 15. und 16. Oktober 2019<br />
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Eine Veranstaltung von<br />
– einer Marke der<br />
Industrieanzeiger 16 <strong>Sonderdruck</strong> Z1 <strong>bvik</strong>.19 17
digitalisierung<br />
Um die Herausforderungen des digitalen<br />
Wandels erfolgreich zu überwinden, ist<br />
ein Einbeziehen der Organisation wichtig.<br />
Bild: Mathias Jensen/www.unsplash.de<br />
Transformations-Konzepte im B2B<br />
Marketing – Treiber<br />
der Digitalisierung<br />
Strategie | Aufgrund zahlreicher Transformationsprozesse<br />
müssen Unternehmen neue Wege ein -<br />
schlagen, um dauerhaft erfolgreich zu sein. Mit der<br />
richtigen digitalen Marketing-Strategie lassen sich<br />
die Zusammenarbeit im Unternehmen verbessern<br />
und Kundenbedürfnisse schneller erfüllen.<br />
Viele B2B-Unternehmen – ob Familienunternehmen<br />
oder DAX-Konzern – stehen vor<br />
riesigen Herausforderungen, wenn es darum<br />
geht, dauerhaft innovativ und digital wettbewerbsfähig<br />
zu sein. Die Digitalisierung<br />
jener Unternehmen geht verhältnismäßig<br />
langsam voran und das digitale Marketing<br />
wird oft vernachlässigt. Doch wie hängt das<br />
alles zusammen, welche Rolle spielt das<br />
Marketing dabei und welche Wege haben<br />
sich bewährt?<br />
Ein Beispiel: Druckmaschinenhersteller<br />
verkauften üblicherweise Investitionsgüter.<br />
Es gibt jedoch mittlerweile auch Hersteller,<br />
die ihr Geschäftsmodell verändert haben,<br />
keine Maschinen mehr verkaufen, sondern<br />
auf Leasing setzen. Das heißt, dass die<br />
Maschine statt eines hohen Anschaffungspreises<br />
einen vertraglich vereinbarten monatlichen<br />
Betrag kostet. Die Wartung und<br />
Instandhaltung der Maschine ist Teil des<br />
Vertrages. Dieses Modell hat Vorteile für<br />
beide Seiten: Der Hersteller kann über Dia -<br />
gnose-Tools den Zustand der Maschine<br />
überwachen und am notwendigen Service<br />
verdienen, während der Nutzer sich sicher<br />
sein kann, dass, sobald ein Problem auftritt<br />
oder eine Wartung ansteht, vonseiten des<br />
Anbieters gehandelt wird, ohne dass hohe<br />
initiale Kosten in der Anschaffung entstehen.<br />
Dieses Beispiel zeigt einen essentiellen<br />
Faktor der digitalen Transformation. Es<br />
geht dem Unternehmen darum, die Bedürfnisse<br />
des Kunden zu befriedigen. Doch was<br />
ist dafür notwendig?<br />
Ganzheitliche Ausrichtung auf die<br />
Kundenbedürfnisse<br />
Es bedarf eines hohen Digitalisierungs -<br />
grades, damit die Services dieses Geschäftsmodells<br />
reibungslos funktionieren. HR, IT,<br />
Produktmanagement, Produktion, Vertrieb<br />
und Marketing benötigen eine gemeinsame<br />
Strategie, um dies leisten zu können. Innerhalb<br />
der „Digitalstrategie“ geht es also<br />
nicht nur um die Automatisierung von<br />
bestehenden Prozessen, wie viele Unternehmen<br />
Digitalisierung verstehen, sondern um<br />
die ganzheitliche Ausrichtung auf die<br />
Bedürfnisse der Kunden. Vom ersten Kontakt<br />
zum Unternehmen, über die Auftrags-<br />
18 <strong>perspektive</strong> – B2B-Kommunikation der Zukunft
abwicklung, beim Service sowie der Kundenbetreuung.<br />
Und hier kommt das Marketing<br />
ins Spiel. Es ist nicht Wegbegleiter, sondern<br />
Wegbereiter eben dieser Veränderung.<br />
Wertvolle Informationen durch<br />
richtige Tools<br />
Aufgabe des Marketings ist es, Informationen<br />
über Bedarfe der Kunden zu sammeln,<br />
den Markt zu beobachten und zu aggregieren,<br />
welche Optionen sich für das Unternehmen<br />
bieten. Warum wird Content Marketing<br />
heutzutage so hoch gehandelt? Weil es<br />
die Möglichkeit bietet, über relevante Informationen<br />
herauszufinden, welchen Bedarf<br />
die Kunden haben. Klicken die Kunden auf<br />
das Informationsangebot über kosteneffitionen<br />
sammeln und damit wiederum gezielt<br />
auf die Kunden zugehen.<br />
Es gibt verschiedene Wege, die digitale<br />
Transformation herbeizuführen. Top-down<br />
und Bottom-up-Ansätze sind dabei die<br />
bekanntesten Herangehensweisen (siehe<br />
Abbildung). Top-down ist positiv im Sinne<br />
der finanziellen, wie auch verbalen Managementunterstützung<br />
und der gesamten<br />
Ausrichtung des Unternehmens. Oft überfordert<br />
dieser Weg jedoch die Organisation<br />
sowie deren Mitarbeiter, denn es bleibt<br />
meist unklar, was im Detail verändert werden<br />
soll.<br />
Der Bottom-up-Ansatz dagegen hat sich<br />
für viele Unternehmen bewährt. Er setzt auf<br />
Teilstrategien, wie der digitalen Marketing-<br />
greifende Arbeit (cross function) zu wirken.<br />
Es wird gemeinsam festgelegt, welche Informationen<br />
für andere Abteilungen wie Vertrieb<br />
und Produktmanagement, aber auch<br />
für die Geschäftsführung wertvoll sind.<br />
Hinzu kommt noch die wichtige Komponente<br />
der Mitarbeiter (people), Abteilungen<br />
wissen meist besser, welches Know-how<br />
ihnen fehlt und wie sie den Wissensaufbau<br />
fördern können.<br />
Wenn sich die Faktoren – people, technology<br />
und process – eingespielt haben, ist der<br />
Digitalisierungsgrad der Unternehmen wesentlich<br />
höher. Der Kunde wird schneller<br />
und gezielter bedient, Verbesserungen gründen<br />
auf Kennzahlen, neue Methoden der<br />
Arbeit werden angewendet und die Unter-<br />
Digitale Evolution<br />
Die wichtigsten Faktoren auf dem Weg<br />
zur digitalen Transformation: people,<br />
technology & process. Bild: Eigene erweiterte<br />
Darstellung von mellow message nach Abbildung<br />
von Alex Mari<br />
zientes Drucken oder das neueste Feature<br />
von Druckmaschinen?<br />
Diese Erkenntnisse sind Gold wert für<br />
die Strategie des Unternehmens, des Produktmanagements,<br />
der IT und vielen anderen<br />
Stakeholdern. Mit der richtigen Finanzierung<br />
in das Know-how der Mitarbeiter<br />
und den richtigen Tools für Marketing<br />
Automatisierung, Customer Relation Management,<br />
Produkt-Informations-Management<br />
und Datenanalyse kann das Marketing<br />
wertvolle Markt- und Kundeninforma-<br />
Strategie, in welchen die Abteilungen<br />
(function) eigene Strategieansätze ent -<br />
wickeln, die pragmatischer sind und auf<br />
Machbarkeit achten. Das Marketing kann<br />
mithilfe einer Strategie nicht nur steuern,<br />
wie der Kunde angesprochen werden soll,<br />
sondern auch technische Anforderungen<br />
(technology) und ebenso Abläufe für die<br />
Zusammenarbeit (process) definieren, um<br />
wertvolle Daten über die Kunden zu sammeln<br />
und diese mit anderen Abteilungen zu<br />
teilen. Damit beginnt auch die bereichsübernehmenskultur<br />
verändert sich durch mehr<br />
Zusammenarbeit, sodass ein Zustand erreicht<br />
ist, der eine integrierte digitale Transformation<br />
zulässt.<br />
•<br />
Hans-Christian Brandt,<br />
Yves Naumann<br />
Senior Consultants der mellowmessage<br />
GmbH und Mitglieder im <strong>bvik</strong><br />
<strong>perspektive</strong> – B2B-Kommunikation der Zukunft 19
digitalisierung<br />
Systemintegration: Best-of-Breed vs. Suite<br />
Die optimale Customer<br />
Experience<br />
Marketing Automation | Professionelles Customer Experience<br />
Management wird zum Schlüsselfaktor für Industrieunternehmen.<br />
Um im Wettbewerb zu bestehen, müssen sie die<br />
Anforderungen und Wünsche ihrer Kunden in jedem Kontaktmoment<br />
erfüllen, wenn nicht gar übertreffen.<br />
Die Bedürfnisse von Kunden und Interessenten<br />
zu kennen und jederzeit zu erfüllen,<br />
ist die Voraussetzung, dass Kunden einem<br />
Unternehmen langfristig treu bleiben. Um<br />
die Kundenerfahrung (Customer Experience)<br />
an jedem einzelnen Kontaktpunkt<br />
(Touchpoint) – und alle damit verbundenen<br />
unternehmensseitigen Prozesse – optimal<br />
steuern zu können, braucht es eine leistungsfähige<br />
Marketing Automation Lösung.<br />
Marketing Automation dient der Effizienzund<br />
Effektivitätssteigerung von Marketingprozessen,<br />
indem sie wiederkehrende Aufgaben<br />
durch IT unterstützt. Marketing Automation<br />
gestattet Unternehmen, relevante In-<br />
halte zum passenden Zeitpunkt am richtigen<br />
Touchpoint an Interessenten und Kunden<br />
auszuspielen und parallel das Nutzerverhalten<br />
zu analysieren. Für ein erfolgreiches<br />
Customer Experience Management<br />
braucht es genau solch ein Software-Fundament,<br />
das dabei hilft, Kunden zu begeistern.<br />
Die Integration solcher Lösungen sollte<br />
möglichst unkompliziert und flexibel sein.<br />
Auf dem Markt haben sich zwei Ansätze<br />
etabliert: Suite und Best-of-Breed.<br />
Software-Suiten: alles von einem<br />
Der Suite-Ansatz sehr großer Anbieter wie<br />
SAP, Microsoft, Adobe und Oracle setzt auf<br />
eine ganzheitliche Lösung für alle Belange.<br />
Dass jegliche Software von einem Hersteller<br />
stammt, bietet einen Vorteil: Alle benötigten<br />
Teilkomponenten sind in einem Produkt-<br />
Bundle zusammengefasst. Dadurch sind ein<br />
konsistentes Look-and-Feel, eine einheitliche<br />
Bedienbarkeit und ein reibungsloses Zusammenspiel<br />
der Komponenten gewährleistet.<br />
Allerdings verursachen Software-Suiten<br />
meist erhebliche Kosten und bestehende<br />
CRM- oder Shop-Systeme müssen unter<br />
Umständen gänzlich weichen. Damit übersteigen<br />
Aufwand und Kosten des Suite-Ansatzes<br />
häufig die Möglichkeiten mittelständischer<br />
Industrieunternehmen.<br />
Best-of-Breed sichert Flexibilität<br />
Eine Plattform-Strategie hingegen vereint<br />
das Beste aus verschiedenen Welten: Sie<br />
kombiniert Software-Lösungen verschiedener<br />
Anbieter über Schnittstellen. In einem<br />
solchen Anwendungsszenario gibt es in der<br />
Regel ein führendes Kern-System, das Industrieunternehmen<br />
um benötigte Einzellösungen<br />
ergänzen können. In diesem Kontext<br />
besteht die Herausforderung darin, einen<br />
reibungslosen wechselseitigen Datenaustausch<br />
zu ermöglichen. Dafür müssen Unternehmen<br />
definieren, welches System das<br />
führende ist, welche Aufgaben die jeweiligen<br />
Systeme übernehmen und wie sie zusammenspielen<br />
sollen.<br />
CX-Grafik: Im Verlauf seines Customer Lifecycle durchläuft ein Kunde sieben Phasen<br />
der Customer Experience. Bild: SC-Networks GmbH<br />
Auf Veränderungen dynamisch reagieren<br />
Auch wenn das komplex erscheint, ist der<br />
Best-of-Breed-Ansatz die beste Wahl für<br />
B2B-Unternehmen: Als modulare und erweiterbare<br />
Lösung wird dieser Ansatz individuellen<br />
Anforderungen hinsichtlich Größe,<br />
Branche und Verkaufsstrategie eher gerecht<br />
als eine Software-Suite. Dass sich Bestof-Breed-Lösungen<br />
zudem schneller an Unternehmensprozesse<br />
oder Marktgegebenheiten<br />
anpassen lassen, erlaubt Unternehmen,<br />
auf die immer höhere Innovationsgeschwindigkeit<br />
und die wachsende Komplexität von<br />
Kundenanforderungen optimal zu reagieren.<br />
20 <strong>perspektive</strong> – B2B-Kommunikation der Zukunft
Partnerdaten und -systeme integrieren<br />
Hinzu kommt, dass mittelständische Industrieunternehmen<br />
häufig mit Partnern zusammenarbeiten,<br />
die Systeme nutzen, zu denen<br />
eine Datenverbindung auf Basis standardisierter<br />
Schnittstellen oder Webservices<br />
herzustellen ist. Best-of-Breed-Lösungen gestatten,<br />
genau die Systeme einzusetzen, die<br />
nötig und am besten geeignet sind – zumal<br />
sich die damit verbundenen Kosten transparent<br />
darstellen lassen. Gerade dann, wenn<br />
sich die IT-Systemumgebung heterogen gestaltet,<br />
ist Flexibilität bzgl. der Integration<br />
in eine bestehende Infrastruktur gefragt.<br />
Für das Customer Experience Management<br />
haben sich mit dem Suite- und<br />
dem Best-of-Breed-Ansatz zwei Vorgehensweisen<br />
etabliert.<br />
Bild: HighText Verlag<br />
Schnell agieren, wettbewerbsfähig bleiben<br />
Die Entscheidung für die Softwarelösung ihrer<br />
Wahl sollten Industrieunternehmen sorgfältig<br />
treffen. Bei der Umsetzung ist jedoch<br />
Pragmatik gefragt: Indem KMUs überschaubare<br />
Projekte im laufenden Betrieb<br />
umsetzen, bleiben sie flexibel und können<br />
die Customer Experience an den Anforderungen<br />
des Marktes optimal ausrichten. Die<br />
technologische Fixierung auf einen Suite-<br />
Anbieter erschwert den Aufbau einer kanalübergreifenden<br />
Customer Experience. Um<br />
schnell agieren zu können und wettbewerbsfähig<br />
zu bleiben, ist ein Best-of-Breed-<br />
Ansatz empfehlenswert. So können Unternehmen<br />
die Anforderungen eines modernen<br />
CXM optimal umsetzen.<br />
Einen inhaltlichen Überblick zum Thema<br />
Customer Experience Management im B2B,<br />
nützliche Informationen, Infografiken,<br />
praktische Tipps und smarte Elemente zum<br />
interaktiven Bearbeiten bietet das kostenlose<br />
Smartbook „Customer Experience Management“<br />
von SC-Networks. •<br />
Martin Philipp<br />
Geschäftsführer der SC-Networks GmbH<br />
und Fördermitglied des <strong>bvik</strong><br />
Customer Experience Management:<br />
B2B-Kunden gewinnen und langfristig binden<br />
Dieses Smartbook beantwortet Ihnen<br />
alle wesentlichen Fragen rund um das<br />
Customer Experience Management (CXM).<br />
Mittelständische B2B-Unternehmen<br />
erfahren, wie sie ihre Kunden und<br />
Interessenten durchgängig, individuell<br />
und zielgerichtet ansprechen können.<br />
CXM Ansatzpunkte<br />
Entscheidungen im digitalen Zeitalter<br />
Der Einstieg ins CXM<br />
Positive Erfahrungen schaffen<br />
Die 6 C-Faktoren<br />
Alles rund um Ihren Kunden<br />
Customer Experience Mapping<br />
Der Weg zum CXM<br />
CXM Umsetzung<br />
Die Rolle der Technologie<br />
E-BOOK DOWNLOADEN<br />
Als PDF direkt unter:<br />
tinyurl.com/y683dfw4<br />
www.sc-networks.de<br />
<strong>perspektive</strong> – B2B-Kommunikation der Zukunft 21
digitalisierung<br />
Das moderne Marketing Mandat<br />
So verändert sich<br />
die Rolle des CMO<br />
Transformation | Im Zuge dieses Wandels ändern<br />
sich Rolle und Aufgabe von CMOs und Marketingleitern.<br />
Neben ihren angestammten Arbeitsbereichen<br />
haben sie zunehmend auch einen Auftrag in Bezug<br />
auf die digitale Transformation des Unternehmens.<br />
Marketing war nie schwieriger! Marketingverantwortliche,<br />
die mit abgestandenen<br />
Konzepten ein „Weiter so!“ propagieren,<br />
machen sich schneller obsolet als sie vielleicht<br />
glauben. Die Analysten von Forrester<br />
schätzen, dass weltweit rund 30 % der Marketingleiter<br />
pro Jahr ihren Job verlieren,<br />
weil sie den neuen Aufgaben nicht gewachsen<br />
sind. 1<br />
Die Arbeit eines Marketingleiters hat<br />
viele Facetten. Er muss die Vielzahl an<br />
Kanälen steuern und die gesamte Marketing-Abteilung<br />
orchestrieren.<br />
Bild: denisismagilov/Fotolia<br />
Marketing war nie spannender! CMOs, die<br />
die neue Rolle sinnvoll ausfüllen, können<br />
für ihre Unternehmen neues Wachstum<br />
schaffen, denn es bieten sich zahlreiche<br />
Chancen für eine passgenauerer und damit<br />
erfolgreichere Marktbearbeitung. Rund<br />
50 % der Einkaufsverantwortlichen im<br />
B2B-Geschäft sind unter 35 Jahre alt und erwarten<br />
eine andere Art der Ansprache, Interaktion<br />
und Beziehungspflege als ihre Vorgänger.<br />
2<br />
Das Kundenerlebnis orchestrieren<br />
Kernaufgabe des Marketings ist es, ein Kundenerlebnis<br />
zu schaffen, das begeistert und<br />
zum Kauf führt. Ob Besuch der Website,<br />
Anruf im Call-Center, Gespräch mit einem<br />
22 <strong>perspektive</strong> – B2B-Kommunikation der Zukunft
Vertriebsmitarbeiter oder der Messeauftritt<br />
– jeder Kontaktpunkt zählt und erfüllt im<br />
Idealfall eine spezifische Funktion entlang<br />
des Kaufentscheidungsprozesses. Dies hat<br />
zu der alten Marketingweisheit „der richtigen<br />
Botschaft zur richtigen Zeit am richtigen<br />
Ort“ geführt. Neu sind zwei Aspekte:<br />
• Die vervielfachte Zahl der digitalen Kontaktpunkte<br />
verlangt eine tiefere strategische<br />
Verzahnung. Mit der Verlagerung der<br />
Informationsbeschaffung im B2B-Kaufprozess<br />
von einer Push-Logik – nach der<br />
das Marketing Botschaften in den Markt<br />
„drückt“ – hin zum Pull-Prinzip, müssen<br />
Marketing und Vertrieb neu gedacht werden.<br />
Kunden erwarten schnellen und einfachen<br />
Zugang zu allen für sie relevanten<br />
Informationen – immer und überall.<br />
• Die Ansprüche an das Kundenerlebnis,<br />
insbesondere an digitalen Kontaktpunkten,<br />
hat sich dramatisch erhöht. Hier prägen<br />
nicht andere Unternehmen aus der<br />
gleichen Branche die Erwartungshaltung<br />
an Einfachheit und Nützlichkeit, sondern<br />
Digital Leader wie Amazon, Google und<br />
Apple. Kunden erwarten Informationsund<br />
Interaktionsdienste, die nicht zu weit<br />
hinter dem allgemeinen Standard herhinken.<br />
Eine anspruchsvolle Aufgabe für<br />
Marketingverantwortliche.<br />
Unternehmen zu geben und dessen Zukunft<br />
aktiv mitzugestalten. Marketingleiter, die<br />
diese Aufgabe annehmen, können sich als<br />
zentrale Player in der digitalen Transformation<br />
positionieren.<br />
84% der CMOs<br />
vermuten, dass ihr aktuelles<br />
Geschäftsmodel bedroht ist.<br />
Der CMO hat einen kulturellen Auftrag<br />
Die Digitalisierung von Marketing und Vertrieb<br />
erfordert neue Denk- und Arbeitsweisen,<br />
kurz: eine neue Kultur. Zwar haben<br />
Marketer schon immer Kundenbedürfnisse<br />
im Fokus gehabt. Dennoch ist gerade in<br />
B2B-Unternehmen die „Produktdenke“<br />
stark in der DNA verankert und prägt auch<br />
das Marketing. Statt Kundenanforderungen<br />
steht hier das Produkt im Mittelpunkt. Statt<br />
die Relevanz jedes Kontaktpunktes konselässt<br />
sich Erfolg nicht immer so vorhersagen<br />
wie in klassischen Kanälen. Es muss mehr<br />
ausprobiert und getestet werden. Der Marketingleiter<br />
muss deshalb auch für eine neue<br />
Experimentierfreude im Marketing sorgen,<br />
die mit überschaubarem Einsatz ermitteln,<br />
was Kunden wirklich begeistert, konvertiert<br />
und bindet.<br />
Goldene Zeiten oder Abstieg auf Raten<br />
CMOs die es schaffen, diesen neuen Anforderungen<br />
nicht nur gerecht zu werden, sondern<br />
aktiv in Chancen umzumünzen, haben<br />
goldene Zeiten vor sich. Sie können den digitalen<br />
Wandel ihrer Unternehmen aktiv gestalten<br />
und wichtige Impulse setzen, die weit<br />
über das klassische Marketingmandat hinausweisen.<br />
Sie sind gefragte Experten und<br />
Ansprechpartner und leisten einen zentralen<br />
Beitrag zum Erfolg ihrer Unternehmen.<br />
Auf der anderen Seite laufen Marketingleiter,<br />
die sich diesen neuen Realitäten verschließen,<br />
Gefahr, schneller zum Auslaufmodell<br />
zu werden als vielleicht von ihnen erhofft.<br />
Schon vor einigen Jahren zeigten Studien,<br />
dass ein Großteil der Unternehmensführer<br />
kaum Vertrauen in die Fähigkeiten<br />
ihre Marketingleiter hat. 4 Seien Sie keiner<br />
dieser Marketingleiter! Seien Sie ein Marketingleiter,<br />
der die Chancen der Zeit für sich<br />
und sein Unternehmen nutzt! •<br />
Der CMO hat einen Technologie-Job<br />
In den letzten Jahren hat sich im Marketing<br />
– insbesondere in den Bereichen Datenanalyse<br />
und Automatisierung – viel getan. Entsprechend<br />
muss der moderne Marketingleiter<br />
nicht nur Marke, Botschaften und Kanäle<br />
gekonnt steuern, sondern auch die richtigen<br />
Technologie-Entscheidungen treffen.<br />
Bereits 2017 lag das Investitionsbudget des<br />
CMO für Technologie in vielen Unternehmen<br />
gleichauf mit dem des CIO, der die<br />
klassische Unternehmens-IT im Beritt hat. 3<br />
Daraus ergeben sich völlig neue Anforderungen<br />
an den Marketingleiter, der nun – ob<br />
er will oder nicht – auch einen Technik-Job<br />
hat. Er muss ein Grundverständnis moderner<br />
CRM-Systeme, Data-Analyse-Verfahren,<br />
Online-Marketing und digitaler Plattformen<br />
besitzen.<br />
Dies ist für viele im klassischen<br />
B2B-Marketing sozialisierte CMOs eine Herausforderung.<br />
Gleichzeitig aber auch eine<br />
Chance, dem Marketing neue Bedeutung im<br />
Auswertung aus der 19. IBM C-Suite Studie<br />
Quelle: IBM C-Suite Studie, 19. Auflage<br />
quent aus Sicht der Kunden zu bewerten,<br />
liegt die Aufmerksamkeit eher darauf, Produktfeatures<br />
zu vermitteln.<br />
Ein Umdenken hin zu einer radikalen<br />
Nutzerzentrierung ist notwendig. Tiefes Verständnis<br />
der Kundengruppen sowie ihrer Informationspräferenzen<br />
wird zentraler Erfolgsfaktor.<br />
In Zeiten des digitalen Pull-<br />
Marketings ist nur das erfolgreich, was aus<br />
Kundensicht Relevanz hat.<br />
Schnelligkeit wird ebenso wichtig. Es<br />
gilt, sich von starren jährlichen Marketingplänen<br />
zu lösen und mehr Agilität zuzulassen.<br />
An digitalen Kontaktpunkten, etwa auf<br />
neuen Online-Plattformen, in sozialen Medien<br />
oder auf Marktplätzen von Dritten<br />
Jan Pilhar<br />
Executive Director bei IBM und Referent<br />
beim TIK 2019<br />
Quellenangaben:<br />
1 https://adage.com/article/cmo-strategy/<br />
lowdown-30-ceos-fire-cmo-2017/306688/<br />
2 https://www.thinkwithgoogle.com/intl/dede/insights/markteinblicke/die-digitalisierung-des-vertriebs-wird-zum-wichtigen-erfolgsfaktor/<br />
3 https://www.gartner.com/smarterwith<br />
gartner/8-top-findings-in-gartner-cmospend-survey-2018–19/<br />
4 https://www.fournaisegroup.com/ceosdo-not-trust-marketers/<br />
<strong>perspektive</strong> – B2B-Kommunikation der Zukunft 23
digitalisierung<br />
Philip Glasbrenner ist Manager bei der STAR COOPERATION GmbH<br />
und verantwortlich für PIM, eCommerce und Anwendungsentwicklung.<br />
Bild: STAR COOPERATION GmbH<br />
Marketing-Kommunikation weg <strong>vom</strong> Gießkannen-<br />
Prinzip hin zur hocheffizienten, personalisierten Ansprache.<br />
Im Gespräch mit Philipp Glasbrenner<br />
Digitalisierung ist<br />
machbar!<br />
Interview | Die Digitalisierung ist für viele Unternehmen<br />
eine große Herausforderung – dabei kann man<br />
die aktuellen Entwicklungen auch als Chance betrachten,<br />
die Produktivität und Effizienz im Marketing<br />
zu erhöhen und neue Wege zu gehen, weiß Philip<br />
Glasbrenner von der STAR COOPERATION GmbH aus<br />
der eigenen Praxis zu berichten.<br />
Herr Glasbrenner, welche Chancen bietet die Digitalisierung<br />
im Bereich Marketing konkret?<br />
Philip Glasbrenner: Die Fülle an generierten Daten ist<br />
für das Marketing ein Game Changer – wir sprechen in<br />
dem Zusammenhang auch <strong>vom</strong> Trend des Data-Driven<br />
Marketing. Data-Driven Marketing beschreibt das Sammeln,<br />
Analysieren und Nutzen von Daten, die entlang<br />
der Customer Journey mittels verschiedener Systeme<br />
und Apps erzeugt werden. Dadurch können insgesamt<br />
bessere Entscheidungen getroffen und möglichst automatisierte,<br />
zielgerichtete und personalisierte Kampagnen<br />
durchgeführt werden. Hier ist ein wichtiges Stichwort<br />
die individualisierte Kundenansprache. Also eine<br />
Welche digitalen Innovationen sind aktuell wichtig im<br />
B2B-Marketing?<br />
Das Zauberwort bei der Verwaltung von Produktdaten<br />
ist und bleibt PIM (Product Information Management).<br />
Mit PIM lassen sich alle Produktdaten einheitlich organisieren<br />
und zentral ausspielen. Wenn Sie die Quelldaten<br />
bearbeiten, ändern sich die Daten auf allen Ausgabemedien<br />
und Vertriebskanälen automatisch. Dadurch<br />
verkürzen die Unternehmen die „Time to Market“. PIM<br />
verwaltet die Daten effizient und spielt diese automatisiert<br />
aus. Zudem können die Unternehmen ihre Customer<br />
Journey optimieren und den Kunden mit den passenden<br />
Informationen zielgenau zum Produktkauf führen.<br />
Eine Neuheit in dem Bereich ist ein System namens<br />
„Content Builder“, das noch konsistenter und dynamischer<br />
Daten in Echtzeit verwaltet. Das heißt, die Inhalte<br />
werden dynamisch ausgespielt – der Kunde muss dazu<br />
kein App-Update durchführen und die Inhalte werden<br />
„softly“ angepasst und aktualisiert. Dadurch entsteht<br />
eine neue Benchmark für reibungslose und hocheffiziente<br />
Marketing-Kommunikation.<br />
Wie bewerten Sie die aktuellen Entwicklungen im<br />
Trendsektor VR/AR?<br />
VR ist in der Gaming Community bereits etabliert, in<br />
der Unternehmenswelt sind bisher jedoch wenig Use<br />
Cases umgesetzt. Zunehmend anwendungsfreundlichere,<br />
leistungsfähigere und günstigere Technologie, treibt<br />
die Verbreitung verstärkt an. Die Vorteile von VR sind<br />
vielfältig und bieten großes Potenzial für neue Anwendungsfälle<br />
im Unternehmensalltag, insbesondere steigt<br />
aus unserer Erfahrung das Interesse an drei großen Einsatzbereichen:<br />
VR als Kollaborations-Plattform, VR als<br />
Schulungs-Plattform und VR als Reporting-Plattform.<br />
Was empfehlen Sie Unternehmen, die vor der Herausforderung<br />
der Digitalisierung stehen?<br />
Aus unserer Erfahrung ist Digitalisierung für jedes Unternehmen<br />
machbar. Man sollte sich jedoch konzeptionell<br />
und strategisch überlegen, welche Ziele erreicht<br />
werden sollen und welche Maßnahmen sinnvoll sind –<br />
die Spannweite reicht von Optimierungen bis hin zum<br />
„Next Big Thing“. Was für das eine Unternehmen richtig<br />
ist, kann für das andere falsch sein. Die Unternehmen<br />
sollten in Zusammenarbeit mit einem kompetenten<br />
Partner überlegen, welcher Weg umsetzbar und für eine<br />
erfolgreiche Zukunft nachhaltig ist. •<br />
24 <strong>perspektive</strong> – B2B-Kommunikation der Zukunft
ZUKUNFT<br />
WAS GEHT!<br />
STAR hat die Zukunft im Blick. Wir sind innovativ und erfahren.<br />
Wir kennen die Trends der Zukunft und wir wissen was geht und was nicht.<br />
Wir beraten Unternehmen, welche Innovationen sinnvoll und machbar sind.<br />
Die STAR COOPERATION ist der PARTNER IN EXCELLENCE für klassisches<br />
und digitales Marketing. Von PIM bis Marketing Automation,<br />
von E-Commerce bis VR/AR – wir beraten, entwickeln und setzen<br />
zukunftsträchtige Innovationen heute um.<br />
www.star-cooperation.de
künstliche intelligenz<br />
Künstliche Intelligenz in der Übersetzungsbranche<br />
Bessere Kommunikation<br />
durch KI?<br />
Maschinelle Übersetzungen | Künstliche Intelligenz (KI) ist<br />
auf dem Vormarsch und soll in vielen Bereichen mehr und<br />
mehr die menschliche Arbeitskraft ersetzen. Maschinelle<br />
Übersetzungssysteme vereinfachen schon jetzt die Kommunikation.<br />
Doch in welchem Umfang ihr Einsatz wirtschaftlich<br />
sinnvoll ist, sorgt für Unsicherheiten.<br />
Die Angst des Menschen<br />
ist es von der Maschine<br />
ersetzt zu werden.<br />
Bild: Leremy/shutterstock.com<br />
Die perfekte Übersetzung auf Knopfdruck dank künstlicher<br />
Intelligenz – das wäre schon cool. Doch ist das<br />
wirklich so einfach? Erhöht maschinelle Übersetzung<br />
tatsächlich die Schnelligkeit, Konsistenz, Kontrolle,<br />
Kostenersparnis, Produktivität und Unabhängigkeit von<br />
Dienstleistern? Dieser unbequemen Frage hat sich eine<br />
Business-Intelligence-Unit des Ahrensburger Sprachdienstleisters<br />
WIENERS+WIENERS gestellt und über<br />
einen Zeitraum von einem Jahr intensiv Erfahrungen<br />
gesammelt.<br />
Maschinelle Übersetzung ist eine Form der künstlichen<br />
Intelligenz, die die Internationalisierung der Unternehmenskommunikation<br />
vereinfachen und beschleunigen<br />
soll. Hierbei geht die Technologie noch<br />
einen Schritt weiter als bei maschinengestützten<br />
Übersetzungen mit sogenannten CAT-Tools (CAT =<br />
computer-aided translation). Neben den Besonderheiten<br />
der Übersetzungssysteme, den Leistungsumfängen<br />
einzelner Anbieter und den Kombinierungsmöglichkeiten<br />
mit CAT-Tools gibt es Faktoren, die man kennen<br />
sollte. Mit einer Vielzahl von Texten wurden die<br />
unterschiedlichen Möglichkeiten ausprobiert. Dabei<br />
wurde die Ergebnisqualität von drei Textarten verglichen:<br />
technische Bedienungsanleitungen, Pressetexte<br />
und kreative Texte mit Corporate Language für Markenunternehmen.<br />
Diese Übersetzungssysteme gibt es<br />
Es gibt drei Arten maschineller Übersetzungssysteme –<br />
regelbasierte, statistische und neuronale Systeme.<br />
• Ein regelbasiertes System nutzt Grammatikregeln und<br />
Wörterbücher (allgemeinbildende Wörterbücher,<br />
Fachwörterbücher, Wortlisten) der Ausgangs- und<br />
Zielsprache und übersetzt systematisch. Ein Fachgebiet<br />
kann mittels neuer Korpora (Wörterbücher) angepasst<br />
werden.<br />
26 <strong>perspektive</strong> – B2B-Kommunikation der Zukunft
Zukunftsvision für ein ideales Ergebnis: Mensch und Maschine.<br />
Bild: Leremy/shutterstock.com<br />
• Ein statistisches System lernt die Sprache ausgehend<br />
von den am häufigsten zusammen vorkommenden<br />
Fragmenten, entnommen aus bestehenden Übersetzungen,<br />
und übersetzt im Gegensatz zum regelbasierten<br />
System nicht nur anhand vorgegebener Regeln.<br />
Dafür werden statistische Modelle verwendet, die auf<br />
große Mengen bestehender Daten der Ausgangs- und<br />
Zielsprache zurückgreifen, die eingepflegt werden.<br />
Hierbei werden auch syntaktische Muster erkannt<br />
und berücksichtigt.<br />
• Neuronale Systeme verwenden künstliche neuronale<br />
Netzwerke, um statistische Modelle zu lernen. Die<br />
Quelle der Sprachen ist das Internet, sodass die einbezogenen<br />
Texte den natürlichen Äußerungen der Menschen<br />
folgen.<br />
Wichtige Grundbegriffe<br />
Im Zusammenhang mit maschineller Übersetzung trifft<br />
man unweigerlich auf diverse Begriffe, von denen die<br />
wichtigsten an dieser Stelle kurz erläutert werden sollen.<br />
Pre-Editing ist der Prozess, bei dem ein Mensch ein<br />
Dokument vor der maschinellen Übersetzung vorbereitet.<br />
Hauptziel einer solchen Vorbearbeitung ist es, den<br />
Arbeitsaufwand für die Nachbearbeitung zu reduzieren.<br />
Das Quelldokument wird angepasst und somit die Rohausgabe<br />
der maschinellen Übersetzung verbessert.<br />
CAT-Tools sind Computerprogramme, die den Übersetzer<br />
unterstützen. Im Gegensatz zu maschinellen Übersetzungssystemen<br />
können CAT-Tools nicht selbst übersetzen.<br />
Sie speichern lediglich bereits übersetze Texte in<br />
einer kundenspezifischen Datenbank. Das hat den großen<br />
Vorteil, dass bei der nächsten Übersetzung sich eventuell<br />
wiederholende Sätze, Wendungen und Fachbegriffe<br />
aus der kundenspezifischen Datenbank – »Translation<br />
Memory« genannt – während des Übersetzens wiedererkannt<br />
und zur erneuten Verwendung vorgeschlagen werden.<br />
Das spart Zeit und Geld. Gerade im Bereich Marketing<br />
ist es vielen Unternehmen wichtig, die Corporate<br />
Language in allen Texten zu wahren. Zusätzlich zu den<br />
gespeicherten Textpassagen kann eine Termbank mit firmeninterner<br />
Terminologie oder firmeninternen Glossaren<br />
(Namen, Marken, Wendungen, firmeninterne Zusatzinformationen<br />
zur Verwendung, Gültigkeit u. v. m.)<br />
angelegt werden, die dies dann ebenfalls automatisch<br />
vorschlägt. CAT-Tools unterstützen den Übersetzungsprozess<br />
verlässlich und in zeitsparender Weise.<br />
Beim Post-Editing wird der von der Maschine übersetzte<br />
Ausgangstext dahingehend geprüft, dass der Sinn<br />
im ausgegebenen Zieltext wiedergegeben ist, und ggf.<br />
entsprechend angepasst. Abhängig von der Qualität des<br />
Ausgangstextes und der im Vorfeld vereinbarten Erwartung<br />
an den Zieltext kann eine solche Nachbearbeitung<br />
mehr oder weniger umfangreich ausfallen.<br />
Für die Entscheidung pro oder contra maschineller<br />
Übersetzung ist es wichtig, zuerst für sich festzustellen,<br />
welchen Anforderungen der Zieltext standhalten muss.<br />
Die Bandbreite reicht von „einen Sachverhalt in unterschiedlichen<br />
Sprachen verständlich machen“ (Übersetzung<br />
ohne Post-Editing) bis „ein Sachverhalt soll an<br />
sprachliche und kulturelle Besonderheiten angepasst<br />
sein“ (Lokalisierung). Davon hängen Faktoren wie Kosten,<br />
Zeit- und Dateivorbereitungsaufwand ab. •<br />
Tina Berns<br />
Marketingleiterin der WIENERS+WIENERS GmbH<br />
und Fördermitglied des <strong>bvik</strong><br />
Erfahrungsbericht zur Nutzung von<br />
maschinellen Übersetzungssystemen<br />
Eine Business-Intelligence-Unit hat bei WIENERS+WIENERS über einen Zeitraum<br />
von einem Jahr intensiv Erfahrungen mit verschiedenen aktuellen maschinellen<br />
Übersetzungssystemen gesammelt, um zu testen, welches Potenzial denn<br />
tatsächlich in ihnen steckt. Sind solche Systeme dazu geeignet, Kosten zu sparen<br />
oder sich gar unabhängig <strong>vom</strong> Sprachdienstleister zu machen?<br />
Interessenten können den kompletten Erfahrungsbericht anfordern unter:<br />
erfahrungsbericht@wienersundwieners.de.<br />
<strong>perspektive</strong> – B2B-Kommunikation der Zukunft 27
content marketing<br />
sich als Praxisbeispiele, während White-Paper<br />
hochwertige Inhalte enthalten.<br />
Fokus auf die Zielgruppe<br />
Besonders wichtig: Wer am Anfang des<br />
Kaufprozesses steht, braucht andere Informationen<br />
als gegen Ende. Und ein Entscheider<br />
ist am Nutzen des Produktes, der Wirtschaftlichkeit<br />
und dem Fortschritt seiner<br />
Firma interessiert, während für den Anwender<br />
die Handhabung und der Sinn der Lösung<br />
wichtig sind.<br />
Content-Marketing transportiert Wirkungen und gewinnt zunehmend an Bedeutung im B2B-Bereich.<br />
Bild: Michail Petrov / Fotolia<br />
Content Marketing für B2B-Unternehmen<br />
So punkten Sie mit<br />
wertvollen Inhalten<br />
Content Marketing | Wussten Sie, dass Dr. Oetkers Backpulver<br />
eines der ersten Beispiele für gutes Content-Marketing<br />
ist? 1891 druckte August Oetker Rezepte auf die Rückseite<br />
seines Backpulvers. Damals wie heute entscheidend – überzeugender<br />
Content mit Mehrwert. Auch für B2B-Marken ein<br />
wichtiger Faktor.<br />
Ein Balanceakt, der sich lohnt<br />
Content Marketing muss also zwei Bereiche<br />
ausbalancieren: Einerseits die unterschiedlichen<br />
Bedürfnisse der Beteiligten und andererseits<br />
die Märkte mit verschiedenen<br />
B2B-Kaufprozessen. Im B2B haben Sie mit<br />
Ihrer Fachkompetenz ein besonderes Ass im<br />
Ärmel. Durch die Streuung Ihres Fachwissens<br />
wird Ihre Position als Experte sichtbar.<br />
Dadurch beweisen Sie Kompetenz und heben<br />
sich von Ihren Wettbewerbern ab.<br />
B2B-Content-Marketing zielt aber nicht<br />
nur auf reines Fachwissen ab. Inspiration ist<br />
das große Stichwort. Zeigen Sie, wie und wo<br />
sich Ihre Produkte noch einsetzen lassen.<br />
Als Case Study, als eigener Website-Bereich<br />
oder als Blogbeitrag. Gleichzeitig identifizieren<br />
sich unterschiedlichste Nutzer mit Ihrem<br />
Unternehmen. Die Glaubwürdigkeit Ihres<br />
B2B-Unternehmens steigt. Und gleichzeitig<br />
binden Sie Interessenten und Kunden an<br />
Ihre Marke. Letztlich profitieren Sie unter<br />
anderem von besseren Rankingergebnissen<br />
und von generierten Leads.<br />
Content Marketing wird oft nur auf Storytelling<br />
beschränkt. Wer damit erfolgreich<br />
sein will, merkt schnell, dass mehr dazugehört<br />
– besonders im B2B-Bereich. Da spielt<br />
der Kaufprozess die entscheidende Rolle.<br />
Platzieren Sie an den wichtigen Touchpoints<br />
relevanten Content für alle <strong>vom</strong> Kaufprozess<br />
betroffenen Personen. Content Marketing<br />
beschreibt keine Produkte, sondern<br />
transportiert die Wirkung – auch mit Hilfe<br />
von Storytelling. Das fördert Verständnis,<br />
erklärt das Thema oder verdeutlicht Probleme.<br />
Content Marketing vermittelt Wissen,<br />
gewährt Einblicke in die Praxis oder findet<br />
Lösungen: Ein Blog bietet die Chance, sich<br />
regelmäßig und ausführlich mit Fachthemen<br />
auseinanderzusetzen. Case-Studies eignen<br />
Der Kaufprozess<br />
Für erfolgreiches B2B-Content-Marketing ent -<br />
scheidend: Der richtige Content für jeden Touchpoint.<br />
Quelle: creative360<br />
Fazit:<br />
B2B-Marken brauchen zielgruppengerechtes<br />
Content Marketing an allen wichtigen<br />
Touchpoints des Kaufprozesses. Verpacken<br />
Sie Ihr Wissen in verschiedene Contentarten<br />
und auf unterschiedlichen Kanälen. Gründe<br />
dafür gibt es genug. So wird Ihr Fachwissen<br />
sichtbar und durch den richtigen Einsatz<br />
von Content Marketing profitiert gleichzeitig<br />
Ihr Unternehmen langfristig. •<br />
Catharina Weis<br />
Texterin bei creative360 und Mitglied im<br />
<strong>bvik</strong><br />
28 <strong>perspektive</strong> – B2B-Kommunikation der Zukunft
UMFASSEND.<br />
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KAMPAGNEN UND CONTENT-MARKETING.<br />
Sichtbarkeit im Web verbessern. Vertrauen in B2B-Marken stärken.<br />
Loyalität von Kunden und Qualität von Leads steigern. Den Vertrieb<br />
unterstützen und den Umsatz erhöhen. Das verstehen wir unter<br />
umfassendem B2B Online-Marketing!<br />
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employer branding<br />
Erfolgreiches Recruiting im B2B<br />
Markenstärke zeigen<br />
Employer Branding I Willkommen im Arbeitnehmermarkt.<br />
Die Auswahl ist groß – für Talente und Professionals.<br />
Firmen überschlagen sich darin, sie an Bord<br />
zu holen, teils mit fragwürdigen Schnellschüssen.<br />
Und vernachlässigen dabei so manche Marken-Tugend.<br />
Was zu Fehl-Invests im Recruiting und höherer<br />
Fluktuation führt. Wie es anders geht, steht hier.<br />
Der erste Eindruck muss einheitlich sein – die folgenden<br />
auch.<br />
„Warum überhaupt der ganze Aufwand mit der Employer<br />
Brand? Ich brauch‘ schnell neue Leute!“ So oder<br />
ähnlich heißt es oft bei Kundenmeetings. Verständlich?<br />
Ja! Optimal? Nein. Denn es gibt Einwände. Aus Bewerbersicht<br />
geht es um Orientierung, Vertrauen und Iden -<br />
tifikation. Aus Sicht des Unternehmens darum, genau<br />
die richtigen Bewerber anzuziehen. Stichworte: Cultural<br />
und Personal Fit. Und dies leistet nur eine sauber definierte,<br />
positionierte und kommunizierte Arbeitgebermarke.<br />
Weil sie sich organisch aus der Unternehmensmarke<br />
als deren Ergänzung ergibt – ein Markenerlebnis<br />
aus einem Guss für Bewerber. Zudem kann die Unternehmensmarke<br />
so positive Abstrahleffekte erzielen, etwa<br />
beim Besuch der Firmen-Website oder beim Ge-<br />
spräch mit einem Firmen-Mitarbeiter, beispielsweise auf<br />
einer Veranstaltung.<br />
Alles beginnt mit authentisch sein – am besten<br />
bleibt man dabei.<br />
„Kann man die Arbeitgebermarke nicht mehr oder weniger<br />
frei erfinden, die anderen übertreiben doch auch?“<br />
Gegenfrage, liebe Kunden: Wie glaubwürdig ist ein Unternehmen<br />
mit einer ausgesprochenen Leistungskultur,<br />
das sich gleichzeitig als Work-Life-Balance-Paradies positioniert?<br />
Praxis schlägt Theorie: Wenn Firmenrealität<br />
und Mitarbeitersicht zu sehr auseinanderfallen, sind<br />
neue Kräfte auch schnell wieder weg. Schritt 1auf dem<br />
Weg zu einer ernsthaften Employer Brand bleibt daher<br />
die interne Analyse. Was denken die Mitarbeiter? Wie<br />
hoch ist die Identifikation? Welche Werte werden gelebt?<br />
Die ungefilterten Antworten von einer statistisch<br />
signifikanten Zahl an Mitarbeitern aus allen Hierarchieebenen<br />
werden mit den Ergebnissen aus Schritt 2,<br />
der externen Analyse, abgeglichen. Bei dieser geht es darum,<br />
die Bedürfnisse möglicher Bewerber auszuloten,<br />
z. B. an Hand von Rankings oder Studien. Zugleich<br />
rückt der engere Wettbewerb in den Fokus. Fragen sind<br />
hierbei: Was stellt er an, um für Bewerber begehrenswert<br />
zu sein? Welchen aktuellen Trends folgt er? Wie<br />
kann ich davon positiv abweichen, um Attention zu<br />
schaffen?<br />
Employer Branding<br />
Realisierung<br />
einer Employer<br />
Brand in sieben<br />
Schritten.<br />
Quelle: Bartenbach<br />
AG<br />
Eine tragfähige Verbindung – aus zwei Aspekten.<br />
„Wenn ich weiß, was Mitarbeiter und Bewerber denken,<br />
reicht das doch, um ein paar ordentliche Anzeigen zu<br />
basteln, oder?“ Nicht ganz. Zwar sind jetzt die personalspezifischen<br />
Aspekte erfasst. Nun fehlt aber noch deren<br />
Verbindung mit den charakteristischen Merkmalen der<br />
Unternehmensmarke. Beide müssen in eine widerspruchsfreie<br />
Beziehung gesetzt werden. Das heißt: „Wertekollisionen“<br />
vermeiden, um ein kohärentes Bild der<br />
Employer Brand zu schaffen. Jetzt „nur noch“ aus den<br />
zentralen Elementen der Employer Brand eine Employer<br />
Brand Value Proposition inklusive „Great Place to<br />
work“-Botschaft ableiten, die inhaltlich und formal daran<br />
angepasste Kommunikation entwickeln und an den<br />
relevanten Kontaktpunkten schalten. Bisschen viel? Gut,<br />
dass es Agenturen mit Strategie-, Kommunikation- und<br />
Mediakompetenz für Ihre Kandidatenwünsche gibt. •<br />
Tobias Bartenbach<br />
Gründer und Vorstandsvorsitzender der Bartenbach<br />
AG und Mitglied im <strong>bvik</strong><br />
30 <strong>perspektive</strong> – B2B-Kommunikation der Zukunft
WIR MACHEN B2B.<br />
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oder virtuell. Mit dem nötigen Fachwissen als Fundament. Und der Fantasie,<br />
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Status Quo und Zukunftsaussichten in Sachen Datenschutz<br />
DSGVO & ePrivacy –<br />
Hemmschuh oder Chance?<br />
Datenschutz I Das Inkrafttreten der neuen Datenschutz-Grundverordnung<br />
(DSGVO) im Mai 2018 war<br />
und ist ein großer Kraftakt für deutsche Industrieunternehmen.<br />
Die befürchteten Abmahnwellen sind bislang<br />
zwar ausgeblieben, aber es herrscht weiterhin<br />
große Unsicherheit bei der praktischen Auslegung der<br />
Regelungen.<br />
Datenschutz-Hausaufgaben und Hürden in der Praxis<br />
Es geht um viel Geld. Gerade die großen Betriebe beschäftigen<br />
sich daher schon seit einigen Jahren mit der<br />
DSGVO-konformen Umstellung ihrer Strukturen und<br />
Prozesse. Für die im Gesetz unter Art. 83 Abs. 5<br />
DSGVO aufgelisteten Verstöße beträgt der Bußgeldrahmen<br />
bis zu 20 Millionen Euro oder bis zu vier Prozent<br />
des gesamten weltweit erzielten Jahresumsatzes. Sämtliche<br />
Dienstleistungsverhältnisse mussten folglich auf den<br />
Prüfstand, es wurden unzählige Verträge zur Auftragsdatenverarbeitung<br />
geschlossen, die Umsetzung der technisch-organisatorischen<br />
Maßnahmen, der Risikofolgeabschätzungen<br />
oder der Verfahrensverzeichnisse haben<br />
viele zeitliche und finanzielle Ressourcen verschlungen.<br />
„Den wirtschaftlichen Schaden schätzen wir auf mehrere<br />
hunderttausend Euro“, bestätigt Ralf Fahner, Digital<br />
Industries Motion Control, Siemens AG.<br />
Abmahnwellen in Deutschland und<br />
Europa zu erwarten?<br />
Noch ist es ruhig, aber die DSGVO ist jung und Rechtsverfahren<br />
brauchen Zeit. Mittlerweile wurden die ersten<br />
Bußgelder in Europa und Deutschland verhängt. Eine<br />
fehlende SSL-Verschlüsselung oder die Verletzung von<br />
Informationspflichten kann hier ausreichen. Hohe<br />
Strafmaße sind jedoch unwahrscheinlich, denn Ziel der<br />
DSGVO ist nicht die Regulierung von Marktverhalten.<br />
Aber die Unsicherheit bleibt. Urteile deutscher Gerichte<br />
aus der Vergangenheit können nur bedingt zur Klärung<br />
herangezogen werden, da die DSGVO als europäische<br />
Verordnung im Kontext des EU-Rechts ausgelegt werden<br />
muss. Vorsicht ist auch bei grenzüberschreitender<br />
Verarbeitung personenbezogener Daten geboten. Informieren<br />
Sie sich vorab, wie die Verfahren und Bußgelder<br />
der Behörden Ihrer Partnerländer bisher ausgefallen<br />
sind, denn hier gibt es signifikante Diskrepanzen.<br />
Die großen Player können als radikale Vorreiter gelten:<br />
Auch bei Siemens wurden nach zähem internen<br />
Ringen Adressbestände ohne dokumentiertes Opt-in<br />
aus Vor-DSGVO-Zeiten in Größenordnungen von bis<br />
zu 85 % gelöscht. Diese Maßnahme hatte weitreichende<br />
Folgen für Marketingstrategie und Geschäftsmodelle.<br />
„Durch die aktuelle DSGVO werden wir interessanten<br />
Content jetzt vermehrt über andere digitale Kanäle, wie<br />
Webseite oder Social Media spielen. Die starke Nutzung<br />
32 <strong>perspektive</strong> – B2B-Kommunikation der Zukunft
datenschutz<br />
Praxis-Tipp<br />
Erfassen Sie auf eingesammelten Visitenkarten<br />
bzw. auf Lead-Bögen jeweils Datum und<br />
Uhrzeit des Messe-Besuchs mit Unterschrift<br />
des beratenden Mitarbeiters und archivieren<br />
Sie diese sorgfältig. Vor Gericht können<br />
Zeugenaussagen von Mitarbeitern im Zweifelsfall<br />
als Beleg für eine Einverständniserklärung,<br />
auch ohne explizite Unterschrift<br />
des Kunden, dienen.<br />
und der hohe Mitgliederanteil der Siemens-Communities<br />
zeigt, dass das ein richtiger und wichtiger Weg ist“,<br />
erläutert Fahner.<br />
Datenerhebung auf Messen: Was ist erlaubt?<br />
Laut den Ergebnissen der <strong>bvik</strong>-Studie „B2B-Marketing-<br />
Budgets 2018“ behaupten sich Messen als wichtiges<br />
Marketingtool. Doch seit der Einführung der DSGVO<br />
stellt die Lead-Erfassung eine Herausforderung dar. Was<br />
hier zu beachten ist, hat die Rechtsanwältin Silvia Bauermeister,<br />
Referentin Recht/Business Development des<br />
AUMA – Verband der deutschen Messewirtschaft, wie<br />
folgt zusammengefasst: „Da auf dem Messestand die<br />
Besucher regelmäßig selbst ihre Daten an den Aussteller<br />
weitergeben, kann hier grundsätzlich von Einwilligung<br />
zur elektronischen Erfassung der Daten ausgegangen<br />
werden. In der Regel kann sich der Aussteller aber auch<br />
auf die Interessenabwägung als Erlaubnisnorm berufen.<br />
Ein berechtigtes Interesse des Ausstellers kann nämlich<br />
zum Beispiel auch die Verwendung der Kontaktdaten zu<br />
Werbezwecken sein. Neu seit Inkrafttreten der DSGVO<br />
sind die umfangreichen Informationspflichten für Unternehmen.<br />
Um diesen nachzukommen, sollte man im<br />
unmittelbaren Nachgang zur elektronischen Aufnahme<br />
des Kontaktes eine Bestätigungsmail an den Besucher<br />
verschicken, in der der Besucher über die Speicherung<br />
seiner personenbezogenen Daten informiert, auf die Datenschutzerklärung<br />
des Unternehmens per Link verwiesen<br />
und auf das Widerspruchsrecht hingewiesen wird.<br />
Sobald jedoch Unternehmens-Newsletter per E-Mail<br />
versandt werden, sollte man hierfür zuvor eine Einwilligungserklärung<br />
einholen.“<br />
ePrivacy-Richtlinie: Was kommt noch?<br />
Nach der DSGVO möchte die Europäische Kommission<br />
mit der ePrivacy-Verordnung (ePVO) nun das Tracking<br />
des Nutzerverhaltens auf Webseiten regeln. Einen Eindruck<br />
davon gibt die sogenannte Orientierungshilfe der<br />
Datenschutzkonferenz (DSK) <strong>vom</strong> 5. April 2019. Aus<br />
Sicht der DSK ist das aktuell praktizierte Opt-out-<br />
Verfahren für eine Einwilligung zum Tracking der User-<br />
Daten nicht ausreichend. Auch wenn die ePVO voraussichtlich<br />
erst 2022 Anwendung findet, sollte man sich<br />
darauf einzustellen, dass sehr viel häufiger als bisher eine<br />
aktive Einwilligung der Nutzer erforderlich sein<br />
wird. Auch müssen voraussichtlich die Informations -<br />
texte überarbeitet werden, um die geforderte Transparenz<br />
zu schaffen. Das Thema Datenschutz wird<br />
B2B-Marketer noch eine längere Zeit intensiv beschäftigen!<br />
DSGVO: Hemmschuh oder Chance für die deutsche<br />
Industrie?<br />
Bei allen Nachteilen hat die DSGVO zu einem abteilungsübergreifenden<br />
Umdenken geführt: Das Kernstück<br />
der Kommunikation – die Daten der Kunden – müssen<br />
als Vertrauensvorschuss in die Qualität der Marke und<br />
ihrer Produkte gewertet werden. Das bedeutet, dass das<br />
Thema Content-Qualität eine völlig neue Bewertung erfahren<br />
hat. Die Einführung der DSGVO ist so zu einem<br />
Katalysator der Professionalisierung in der Kommunikation<br />
geworden. Nicht das Produkt, sondern der Kunde<br />
mit seinen Interessen und Rechten steht nun auch im<br />
B2B tatsächlich im Mittelpunkt. Mehrwert, Transparenz<br />
und Service sind die Gebote für starke Marken im<br />
globalen Wettbewerb. Gerade im B2B zählt Vertrauen.<br />
Dies sollten Unternehmen als Aufforderung und Chance<br />
in Zeiten der Digitalisierung begreifen. „Mit Daten ist<br />
alles möglich. B2B-Unternehmen, die jetzt und in Zukunft<br />
erfolgreich sein wollen, müssen das Potenzial unserer<br />
digitalen, datengenerierenden Welt nutzen. Aus<br />
den Daten ihrer Interessenten und Kunden können Industrieunternehmen<br />
viel herausholen – sofern sie die<br />
Einwilligung der Betroffenen haben“, bestätigt der Marketing-Automation-Experte<br />
Martin Philipp, Geschäftsführer<br />
der SC-Networks GmbH. •<br />
Tanja Auernhamer<br />
Leitung der <strong>bvik</strong>-Geschäftsstelle<br />
Weitere Infos zum Thema Datenschutz<br />
finden Sie unter<br />
www.<strong>bvik</strong>.org/datenschutz<br />
<strong>perspektive</strong> – B2B-Kommunikation der Zukunft 33
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in der Messe- und Eventbaubranche machen deutlich, daß das<br />
Thema Nachhaltigkeit endlich in der Live-Kommunikationsbranche<br />
angekommen ist. Der verantwortungsvolle Umgang mit ökonomischen,<br />
ökologischen und sozialen Ressourcen erlangt immer<br />
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Verordnung (EU) 2017/1505 sowie der<br />
Richtlinie EMASplus 2012.
messekommunikation<br />
Der digitale Messestand als Teil der Customer Journey<br />
Real Points of Experience<br />
Messestand | Think digitally – stay personally:<br />
B2B-Unternehmen müssen den Spagat zwischen digitaler<br />
Transformation und dem Faktor Mensch meistern.<br />
Die Messe spielt dabei eine wichtige Rolle, denn<br />
die digitale Innovationskraft wird sich in Zukunft auf<br />
kleineren und großen Messeständen widerspiegeln.<br />
SPS MARKETING weiß, wie der Messestand<br />
der Zukunft aussehen wird – und wie<br />
dieser perfekt in die digitale Customer Journey<br />
integriert werden kann. Die Agentur<br />
verfügt über 25 Jahre Messeerfahrung, begleitet<br />
zahlreiche internationale B2B-Unternehmen<br />
bei der digitalen Transformation<br />
und auf großen Leitmessen.<br />
Die digitale Transformation ist gut. Aber<br />
was bedeutet sie wirklich? Ganz gleich, ob<br />
im Automotive-Bereich, in der Industrieautomation<br />
oder auf dem Dienstleistungssektor,<br />
der digitale Wandel nimmt rasant an<br />
Fahrt auf. Angefangen von der digitalisierten,<br />
voll vernetzten Entwicklung und Produktion,<br />
über die Digitalisierung<br />
der Supply Chain bis hin<br />
zu innovativen Marketing- und<br />
Kommunikationstools, die die<br />
Entscheidungsprozesse, den<br />
Kundendialog und die Kundenbindung<br />
über alle Medien und<br />
Kanäle hinweg fördern. Digitale<br />
Buzzwords, künstliche Intelligenz,<br />
Chatbots und virtuelle<br />
Reizüberflutungen hin oder her<br />
– letztendlich ist und bleibt der<br />
Faktor Mensch entscheidend.<br />
Aber dieser bleibt vor lauter Digitalisierung<br />
irgendwann auf der<br />
Strecke. Spätestens, wenn die<br />
persönlichen, realen und zwischenmenschlichen<br />
Kontakte gänzlich vernachlässigt werden.<br />
Human Touchpoints sind enorm wichtig<br />
Digital agieren und dennoch persönlich<br />
bleiben, das ist eine der größten Herausforderungen,<br />
die Industrieunternehmen im<br />
Zeitalter des digitalen Wandels meistern<br />
müssen. Einerseits im Zuge eines internen<br />
Change-Prozesses, bei dem alle umdenken<br />
müssen und vor allem Vertrieb und Marketing<br />
als äußere Schnittstellen zum Kunden<br />
besonders gefordert sind. Denn wenn der<br />
Vertrieb durch digitale Verkaufsberater,<br />
Chatbots, Online-Konfiguratoren und<br />
E-Shops ersetzt wird, muss dieser seine Rolle<br />
völlig neu definieren. Dann gilt es, neue<br />
Wege zu gehen und seine Daseinsberechtigung<br />
den Kunden gegenüber zu demonstrieren.<br />
„Real Points of Experience“, wie Messen<br />
und Events, werden dabei als persönliche<br />
Kontaktplattformen eine immens wichtige<br />
Rolle spielen. Die Messe ist also nicht<br />
out, sondern vielmehr ein ganz wichtiges<br />
Marketinginstrument der Zukunft.<br />
Große Leitmessen als letzte zwischenmenschliche<br />
Plattform?<br />
Die Strategie, auf wichtige Leitmessen und<br />
große Konferenzen zu setzen, wird kurzund<br />
mittelfristig voll und ganz aufgehen.<br />
Hier gibt es optimale Möglichkeiten zur Untermauerung<br />
der Positionierung – und vor<br />
allem kann man mit einem internationalen<br />
Fachpublikum und den Top-Entscheidern<br />
persönlich ins Gespräch kommen. Ergänzend<br />
sollte natürlich die digitale Bespielung,<br />
sowohl bereits im Vorfeld, als auch auf der<br />
Messe selbst und bei der Nachbearbeitung<br />
State of the Art sein. Vor allem<br />
auf der Messe ziehen attraktive<br />
digitale Exponate, die ein hohes<br />
Maß an Gaming und Interaktion<br />
bieten, sowohl die Fach- als auch<br />
die Publikumsbesucher magisch an.<br />
Wenn dann am Ende noch ein Sharing-Angebot<br />
via Social Media zur<br />
Verfügung steht, gehen solche Konzepte<br />
perfekt auf. Zudem können<br />
die Exponate anschließend weitere<br />
Verwendung finden, z. B. in einem<br />
Online-Konfigurator oder in Form<br />
eines inhouse Exponats im Foyer,<br />
Showroom oder auf Recruiting-<br />
Messen. So rechnen sich auch die<br />
zum Teil nicht unerheblichen Kosten<br />
mittelfristig. •<br />
Digitales Exponat mit Mehrwert: Der<br />
von SPS MARKETING für Magna entwickelte<br />
Powertrain-Konfigurator auf<br />
der CES Show 2019 in Las Vegas sprach<br />
sowohl B2B-Kunden als auch Konsumenten<br />
und Bewerber an. Bild:<br />
MagnaPowertrain / Christoph Stanzer<br />
Gerhard Preslmayer,<br />
Norbert Schrangl<br />
geschäftsführende Gesellschafter<br />
der SPS MARKETING GmbH und<br />
Mitglieder im <strong>bvik</strong><br />
36 <strong>perspektive</strong> – B2B-Kommunikation der Zukunft
Make it<br />
happen with<br />
Die Mitarbeiter-App – Interne Kommunikation macht glücklich<br />
Die Magazin-App – Gedruckte Magazine waren gestern<br />
Die Sales-App – Kundenpräsentationen werden zum Kinderspiel<br />
Die Exponate-App – Bringt Bewegung in den Messeauftritt<br />
Diese Apps werden Sie glücklich machen.<br />
Digitale Kommunikation für alle Anforderungen.<br />
hAPPydo ist das Perpetuum mobile von<br />
Unternehmenskommunikation und Sales, der<br />
Missing Link zwischen HR und Bewerbern, die<br />
knisternde Spannung auf Messen und in Showrooms.<br />
Kurz und bündig:<br />
Digitale Kommunikation mit #happyend<br />
Fragen beantworten wir Ihnen gerne unter:<br />
agency@sps-digital.com<br />
Jaxstraße 2 – 4, 4020 Linz, +43 732 60 50 38<br />
<strong>perspektive</strong> – B2B-Kommunikation der Zukunft 37
messekommunikation<br />
AUMA informiert über Messetrends<br />
Networking und<br />
Erlebnisse pur<br />
Messe | Die Messe ist eines der wichtigsten Marketing-Tools<br />
im B2B, doch sie durchläuft einen Veränderungsprozess:<br />
Anstelle reiner Produktpräsentation<br />
tritt das ganzheitliche Produkterlebnis – Herausforderung<br />
und Chance zugleich für Unternehmen.<br />
Wenn es nach der Meinung von Digitalexperten geht,<br />
kann ein Einkäufer aus Industrie oder Handel fast alles<br />
online erledigen: sich informieren, Produkte ansehen,<br />
vergleichen, Preise aufrufen und natürlich bestellen.<br />
Wozu braucht man da noch Messen?<br />
Unternehmen, die Erfahrung als Aussteller haben –<br />
und offensichtlich auch deren Kunden – sehen das deutlich<br />
anders. Denn die deutschen ausstellenden Unternehmen<br />
sehen im Einsatz des Mediums Messe in der<br />
Die Messe gehört weiterhin zu den<br />
wichtigsten Marketinginstrumenten.<br />
Dabei wünschen sich die Besucher<br />
ganzheitliche (Produkt-)Erlebnisse.<br />
Bild: Deutsche Messe/Rainer Jensen<br />
B2B-Kommunikation erhebliche Vorteile im Vergleich<br />
zu digitalen Instrumenten – von Social Media bis zu<br />
virtuellen Marktplätzen. Zu diesem Ergebnis kommt<br />
eine Studie von Kantar TNS im Auftrag des AUMA –<br />
Verband der deutschen Messewirtschaft. 99 % der<br />
Aussteller betrachten den persönlichen Kontakt, die<br />
Möglichkeit zum direkten Networking, als wesentliches<br />
Messe-Plus. 95 % sehen einen Vorteil darin, dass ihr<br />
Unternehmen auf Messen die (potenziellen) Kunden<br />
durch Mitarbeiter mit verschiedensten Kompetenzen<br />
unmittelbar beraten kann.<br />
Erfolgsrezept: Produkte richtig in Szene setzen<br />
Die Möglichkeit, Produkte durch Ansprache aller Sinne<br />
authentisch zu präsentieren, sehen 82 % der befragten<br />
Unternehmen als wesentlichen Messe-Vorteil gegenüber<br />
digitalen Formaten. Eng damit verbunden: So halten es<br />
38 <strong>perspektive</strong> – B2B-Kommunikation der Zukunft
fast 50 % der Aussteller für wichtig, dass auf Messen<br />
Produkte ohne Kaufverpflichtung getestet werden können.<br />
Schließlich sehen 60 % eine nachhaltig positive<br />
Wirkung auf das eigene Unternehmen, wenn man auf<br />
Messen dem Besucher Erlebnisse bieten kann.<br />
Diese Ergebnisse zeigen, dass die meisten Unternehmen<br />
klar erkannt haben, wie sie sich durch Messebeteiligungen<br />
gegenüber Wettbewerbern profilieren können,<br />
die vorrangig auf digitale Kommunikation setzen. Das<br />
heißt aber nicht, dass es hier um ein Entweder-Oder<br />
geht: 62 % der Aussteller setzen beispielsweise auch<br />
Social Media in der B2B-Kommunikation ein, 49 %<br />
Onlinewerbung. Online-Medien sind also eher Ergänzungsinstrumente.<br />
Dies zeigt sich daran, dass ausstellende Unternehmen<br />
fast die Hälfte ihrer B2B-Kommunikationsetats für<br />
Messebeteiligungen ausgeben – und dieser Anteil lag<br />
vor zehn Jahren erst bei 40 %. Auf Messen geht es eben<br />
heute stärker denn je um interessante Inhalte, um attraktive<br />
Produkte und Präsentationen, um Erfahrungen,<br />
die man anderswo so nicht machen kann. Notwendig ist<br />
deshalb eine noch stärkere Konzentra tion auf Dinge, die<br />
man gesehen, erlebt, gefühlt und getestet haben muss.<br />
Das funktioniert aber nur, wenn alle Partner zusammenwirken.<br />
Dazu gehört auch die Bereitschaft von Veranstaltern<br />
und Ausstellern, Kunden noch stärker bei der<br />
Entwicklung und Gestaltung von Messen mitreden zu<br />
lassen – und die Bereitschaft des Besuchers, dabei mitzuwirken<br />
und dafür Zeit aufzuwenden.<br />
Messen als Zukunftsforen und Branchentreffpunkt<br />
Messen können sich aber auch auf anderen Gebieten<br />
noch stärker gegenüber Online-Medien profilieren.<br />
Zahlreiche Branchen stehen gegenwärtig vor grund -<br />
sätzlichen Fragen, etwa wie sich die politischen und<br />
gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ändern und was<br />
das für die mittelfristige Entwicklung der Branchen<br />
bedeutet, von der Automobilindustrie bis zu daten -<br />
basierten Technologieunternehmen. Solche Themen<br />
können exzellent über Messen transportiert werden,<br />
denn sie werden immer stärker zu Zukunftsforen einer<br />
Branche. Veranstalter können gemeinsam mit Aussteller-<br />
und Besuchervertretern Agenda Setting für die Branche<br />
betreiben, durch das Motto einer Veranstaltung<br />
oder durch begleitende Fachkongresse zur künftigen<br />
Entwicklung der Branche, zu ihrer Position in der Gesellschaft<br />
oder zur Wahrnehmung in der Politik. Die<br />
Erfolgschancen sind gut, denn wo sonst sind so viele<br />
führende Köpfe einer Branche versammelt wie auf einer<br />
Messe?<br />
Und darüber hinaus können Messen noch stärker<br />
zum Branchentreffpunkt werden – auch über das Produkt<br />
hinaus – etwa durch Verbandstagungen, durch<br />
Einbeziehung der Wissenschaft und manches mehr.<br />
Kurz gesagt: Messen müssen sich auf ihre Stärken besinnen.<br />
Der USP einer Messe ist die persönliche Kommuni-<br />
AUMA-Messe-Trend 2019<br />
… % der Aussteller sehen folgende Vorteile von Messen im<br />
Vergleich zu digitalen Formaten<br />
Möglichkeit zum persönlichen Kontakt<br />
Kompetente Ansprechpartner bieten<br />
Ansprache aller Sinne bei der Produktpräsentation<br />
Dem Kunden Erlebnisse bieten<br />
Testen des Produktes ohne Kaufverpflichtung<br />
99%<br />
95%<br />
82%<br />
61%<br />
49%<br />
* repräsentative Umfrage KANTAR TNS im Auftrag des AUMA unter 500 Unternehmen,<br />
die auf Fachbesuchermessen ausstellen; Nov. 2018<br />
Der persönliche Kontakt auf der Messe gewinnt in Zeiten der Digitalisierung zunehmend<br />
an Bedeutung. Quelle: AUMA<br />
kation und das nicht nur auf dem Stand oder hinter verschlossenen<br />
Türen. „Sehen und gesehen werden“ gilt<br />
nicht nur im Showbusiness, sondern auch im Trade-<br />
Showbusiness. Messen sind nun einmal Teil der Kommunikationswirtschaft<br />
– im Idealfall greifen hier Kommunikation<br />
durch Gestaltung, Gesten und Gespräche<br />
ineinander.<br />
Messen bleiben also auch im digitalen Zeitalter ein<br />
hocheffizientes Instrument,<br />
• wenn Aussteller die „natürlichen“ Vorteile einer Messe<br />
konsequent nutzen, wie die Möglichkeit zum vertrauensbildenden<br />
Face-to-Face-Kontakt und zur umfassenden<br />
Beratung des Kunden.<br />
• wenn sie ihre Beteiligung emotional aufladen mit Erlebnissen,<br />
die es anderswo nicht gibt.<br />
• wenn sie gemeinsam mit anderen Ausstellern, Veranstaltern<br />
und Partnern dafür sorgen, dass ihre Messe<br />
zu einem Zukunftsforum ihrer Branche wird. •<br />
Dr. Peter Neven<br />
Hauptgeschäftsführer des AUMA – Verband der deutschen<br />
Messewirtschaft und Themenpartner des <strong>bvik</strong><br />
<strong>perspektive</strong> – B2B-Kommunikation der Zukunft 39
messekommunikation<br />
Darstellung von Anbauteilen wie Hybrid Antrieb,<br />
Kraftstoffanlage oder Katalysator am Schiffsmotor<br />
über Augmented Reality. Bild: Robert Hack<br />
Der Einsatz von medialen Lösungen und digitaler<br />
Benchmarks im Umfeld analoger Messeumgebungen<br />
kann durch die Digitalisierung neue Erfahrungs- und<br />
Informationsqualität bieten, aber den Messeauftritt<br />
nicht ersetzen, denn wie heißt es schön “you can’t e-mail<br />
a handshake“. Blickkontakt, Handschlag, persönliches<br />
Gespräch – ergänzt um ein digitales Erlebnis, Mixed-<br />
Reality-Anwendungen (Augmented und Virtual Reality),<br />
Displaydarstellungen, Drohnenflug oder auch die<br />
Präsentation von Inhalten mit 3D-Druck. In dieser intelligenten<br />
Kombination aus analog und digital entsteht<br />
sie, die „Messe von morgen“.<br />
Umsetzung von digitalen Trends auf Messen<br />
Ahoi aus der<br />
Zukunft<br />
Digitale Messe I Analog oder digital: Messen bieten<br />
als Plattform für Kommunikation und Interaktion den<br />
idealen Raum zur individuellen Darstellung der Identität<br />
einer Marke.<br />
Messen sind ein unverzichtbares Marketinginstrument<br />
im B2B-Bereich und kombinieren die analoge und digitale<br />
Welt perfekt miteinander. Das persönliche Gespräch<br />
ergänzt durch neueste Digitallösungen komplettieren<br />
den Messeauftritt. Das Produkt kann multidimensional<br />
erlebt werden, die Marke prägt sich auf spielerische<br />
Weise ein und der Kunde wird interaktiver Teil der Produktpräsentation.<br />
Markenerlebnis 2.0.<br />
Ein Messestand ist der temporäre Firmensitz<br />
eines Unternehmens. Nirgendwo<br />
können Tradition, Vision, Marken und Produkte<br />
eines Unternehmens intensiver erlebt<br />
werden. Deshalb sind Messen tragende<br />
Säulen im Marketing-Mix.“<br />
Analoges Umfeld digital ergänzt<br />
Für den bluepool Kunden MTU Friedrichshafen, der als<br />
Teil des Rolls-Royce Konzerns führender Hersteller von<br />
Großdieselmotoren und Antriebssystemen ist, entwickelte<br />
bluepool das Konzept und Design für eine einmalige<br />
Messepräsenz auf der SMM 2018 in Hamburg. 380<br />
Quadratmeter Standfläche, aufgeteilt auf MTU Friedrichshafen<br />
und Rolls-Royce, ein analoges Umfeld mit<br />
Wohlfühlatmosphäre und realen Produkten sinnvoll digital<br />
ergänzt.<br />
Das MTU-Highlight-Exponat, ein 16-Zylinder Dieselmotor,<br />
groß, imposant und real wurde für die Besucher<br />
mittels Augmented Reality mit Hybrid Antrieb,<br />
Kraftstoffanlage oder Katalysator ergänzt. Im lockeren<br />
Gespräch mit den Kunden konnten die Komponenten<br />
mit Hilfe einer App auf einem Tablet-Bildschirm „angebaut“<br />
werden. Das alles wurde in Echtzeit auf einen<br />
großen LED-Bildschirm übertragen, womit auch Gruppen<br />
von mehreren Personen angesprochen werden<br />
konnten. Dass zahlreiche neugierige „Passanten“ auf<br />
den Stand kamen, war ein positiver Nebeneffekt für die<br />
Unternehmensdarstellung von MTU. Im Exponat-Bereich<br />
fand sich ein weiteres Highlight auf dem Messestand:<br />
Ein bedienbares Brückenpult mit dem sämtliche<br />
Steuervorgänge beim Navigieren simuliert werden<br />
konnten und auch Fahrten bei Nacht oder Nebel mit<br />
Radarunterstützung möglich waren.<br />
Digitale Präsentation braucht analogen Austausch.<br />
Im Value Care Bereich lud die moderne Lounge zum<br />
weiteren persönlichen Gespräch ein. Digitale Unterstützung<br />
konnte dort über das neu entwickelte Präsentationsmöbel<br />
Cube System abgerufen werden. •<br />
”40 <strong>perspektive</strong> – B2B-Kommunikation der Zukunft<br />
Frank-Dieter Keinath, bluepool | messen & events<br />
Frank-Dieter Keinath<br />
Geschäftsführer bluepool GmbH und Mitglied im <strong>bvik</strong>
DIGITAL.<br />
IMMER AM PULS.<br />
MESSE ERLEBEN<br />
Wir sind bluepool.<br />
Ihr Messeauftritt wird zum einzigartigen Markenerlebnis.<br />
Digital. Individuell. Im Trend.<br />
www.bluepool.de/immerampuls<br />
organisieren.<br />
differenzieren.<br />
faszinieren.
Marketing-Controlling im B2B<br />
Kennzahlenbasiert<br />
zur Erfolgsmessung<br />
KPIs | Marketingentscheider müssen die Performance<br />
ihrer Maßnahmen messen, um Kampagnen<br />
zielgerichtet steuern zu können. Dazu benötigen sie<br />
aussagekräftige Kennzahlen. Gefragt sind so genannte<br />
„Key Performance Indicators“ (KPIs).<br />
Erfolgsmessung hat für Marketingentscheider<br />
höchste Priorität. Denn sie müssen ihre<br />
Budgets auf eine wachsende Zahl an Kommunikationskanälen<br />
verteilen. Es gilt, die<br />
wirksamsten und effizientesten auszuwählen.<br />
Dazu sind fundierte Informationen nötig.<br />
Zudem fordert das agile Marketing eine<br />
kontinuierliche Erfolgsmessung, um auf veränderte<br />
Situationen schnell reagieren zu<br />
können. Und schließlich sind aussagekräftige<br />
Kennzahlen über die Marketing-Performance<br />
auch eine wertvolle Argumentationshilfe<br />
bei Budgetverhandlungen.<br />
Gute Gründe also für ein professionelles<br />
Marketing-Controlling. Doch davon sind<br />
viele Unternehmen noch weit entfernt. Er-<br />
folgsmessung wird nur vereinzelt betrieben.<br />
Im Fokus steht dann meist der Online-<br />
Bereich, wo sich Kennzahlen wie Visits, Follower<br />
und Öffnungsraten leicht ermitteln<br />
lassen. Solche Zahlen ermöglichen zwar,<br />
erste Schlüsse über die Wirkung von Marketingaktionen<br />
zu ziehen. Allerdings lässt sich<br />
daraus kaum ableiten, ob und inwiefern die<br />
gesetzten Marketingziele erreicht wurden<br />
und wie effizient die Aktionen waren. Dazu<br />
wäre ein Ansatz nötig, der mit „Key Performance<br />
Indicators“ (KPIs) arbeitet. KPIs sind<br />
Kennzahlen, die in direktem Bezug zu einem<br />
Marketingziel stehen. Doch für eine solche<br />
systematische Erfolgsmessung fehlen im Alltag<br />
oft die Ressourcen und auch das Wissen,<br />
wie man ein KPI-System entwickelt und einführt.<br />
Hilfreich ist, sich dabei an folgenden<br />
Schritten zu orientieren.<br />
1. Definieren Sie Ihr Ziel<br />
Machen Sie sich zuallererst bewusst, was Sie<br />
sich von der Arbeit mit Kennzahlen versprechen:<br />
Möchten Sie lediglich die Wirkung<br />
einzelner Instrumente messen? Oder wünschen<br />
Sie sich ein System, das über die<br />
Instrumentenebene hinausgeht und auch bei<br />
der Kampagnensteuerung unterstützt? Oder<br />
ist es gar Ihr Ziel, aufzuzeigen, wie das Marketing<br />
auf den Unternehmenserfolg einzahlt<br />
und in welchem Verhältnis dies zu den<br />
Investitionen steht? Überlegen Sie sich<br />
42 <strong>perspektive</strong> – B2B-Kommunikation der Zukunft
Aussagekräftige Kennzahlen über die Marketing-<br />
Performance sind eine wertvolle Argumentationshilfe<br />
bei Budgetverhandlungen.<br />
Bild: baramee/Fotolia<br />
genau, welchen Weg Sie einschlagen wollen.<br />
Denn systematische Erfolgsmessung lässt<br />
sich nicht nebenbei erledigen. Wichtig ist,<br />
hier die eigenen Möglichkeiten realistisch<br />
einzuschätzen, wie Silke Lang, Leitung Marketing<br />
Mobile Hydraulik bei Bosch Rexroth,<br />
betont: „Unternehmen müssen sich<br />
kritisch fragen: Was ist an Erfolgsmessung<br />
nötig, um einen Nutzen daraus zu ziehen?<br />
Und wie viel Zeit können wir langfristig investieren?<br />
Hier gilt es, die richtige Balance<br />
zu finden.“<br />
2. Schaffen Sie die organisatorischen<br />
Voraussetzungen<br />
Personelle Ressourcen und klare Zuständigkeiten<br />
sind eine wichtige Voraussetzung für<br />
die Erfolgsmessung. Eine Person sollte das<br />
Thema verantworten und die Aufgaben<br />
intern steuern und koordinieren. Stellen Sie<br />
auch sicher, dass Marketing und Vertrieb<br />
Erfolg systematisch messen<br />
UNTERNEHMENS-<br />
ZIELE<br />
Gewinn steigern,<br />
Kosten senken, ...<br />
MARKETINGZIELE<br />
Bekanntheit steigern, Kunden gewinnen, ...<br />
STRATEGISCHE KPI<br />
<br />
TAKTISCHE KPI<br />
<br />
eng zusammenarbeiten. Schließlich werden<br />
heute viele Marketingmaßnahmen daran gemessen,<br />
wie viele Leads sie generieren. Marketing<br />
und Vertrieb sollten KPIs und Kampagnenziele<br />
daher gemeinsam definieren.<br />
3. Identifizieren Sie die relevanten KPIs<br />
Allgemeingültige KPIs, die sich auf jedes<br />
Unternehmen anwenden lassen, gibt es<br />
nicht. Vielmehr muss jeder ausgehend von<br />
seinen Unternehmens- und Marketingzielen<br />
eigene KPIs festlegen. Will man zum Beispiel<br />
vorrangig die Bekanntheit steigern, so ist<br />
„Reichweite“ ein geeigneter KPI, um die<br />
Erreichung dieses Ziels zu messen. Dabei<br />
handelt es sich um einen strategischen KPI:<br />
Er gilt instrumentenübergreifend und<br />
bezieht sich auf ein langfristiges Ziel. Aus<br />
der Vielzahl an Kennzahlen, die auf Instrumentenebene<br />
zur Verfügung stehen, sind anschließend<br />
taktische KPIs auszuwählen. Für<br />
das Ziel „Bekanntheit“ wären dies zum<br />
Beispiel die Newsletter-Öffnungsrate oder<br />
Website-Visits, da sie die Zielerreichung beeinflussen.<br />
Achten Sie darauf, nicht zu viele<br />
KPIs zu definieren, um den Aufwand für die<br />
Erfassung und Auswertung gering zu halten.<br />
Ausgehend von den individuellen Unternehmens- und Marketingzielen werden die strategischen<br />
und taktischen KPIs abgeleitet. Bild: Autorin<br />
4. Finden Sie ein geeignetes Analytics-Tool<br />
Um KPIs zu berechnen, ist Excel ein kostengünstiges<br />
und flexibles Einstiegstool.<br />
Zudem ist es den Mitarbeitern vertraut, die<br />
Hemmschwelle für die Nutzung ist daher<br />
gering. Allerdings müssen Daten aus externen<br />
Systemen meist manuell erfasst werden.<br />
Ein spezielles Analytics-Tool kann diesen<br />
Prozess automatisieren. Wer sich für diese<br />
Variante entscheidet, sollte vorab die Anforderungen<br />
klar definieren und alle Beteiligten<br />
in den Prozess einbeziehen: die Spezialisten<br />
für die Instrumente ebenso wie die Informationsempfänger.<br />
5. Führen Sie das System schrittweise ein<br />
Starten Sie zunächst mit einigen ausgewählten<br />
Kampagnen. So können Sie Erfahrungen<br />
sammeln und bestimmte Aspekte gegebenenfalls<br />
noch nachjustieren. Stellen Sie<br />
sicher, dass es ein einheitliches Verständnis<br />
der KPIs gibt und die Prozesse klar definiert<br />
sind: Wie und in welchen Abständen werden<br />
Daten erfasst und ausgewertet? Wer greift<br />
auf die Informationen zu? Wie werden<br />
Erkenntnisse dokumentiert? Stellen Sie den<br />
Informationsempfängern auch geeignete<br />
Vergleichsmaßstäbe zur Verfügung. Das erleichtert<br />
die Interpretation der Zahlen.<br />
Beim Thema Erfolgsmessung geht es also<br />
nicht darum, möglichst viele Daten zu sammeln<br />
und auszuwerten. Entscheidend ist,<br />
den Blick auf die relevanten Kennzahlen zu<br />
legen und aus diesen die richtigen Schlüsse<br />
zu ziehen. Auch ein pragmatischer Ansatz,<br />
der mit einigen wenigen KPIs auf Instrumentenebene<br />
auskommt, kann schon Erkenntnisse<br />
liefern, um Kunden besser zu verstehen<br />
und die Maßnahmen zu optimieren.<br />
Soll das System aber auch der Kampagnensteuerung<br />
dienen, ist ein umfassenderer<br />
Ansatz nötig – mit den entsprechenden<br />
Tools, Methoden und Ressourcen.<br />
Im <strong>bvik</strong>-Whitepaper „Erfolgsmessung im<br />
B2B-Marketing“ finden Marketingentscheider<br />
weitere Hintergründe zum Thema sowie<br />
praktische Tipps und Checklisten, die dabei<br />
helfen, ein KPI-System zu entwickeln. Registrierte<br />
User können sich ein Abstract dieses<br />
<strong>bvik</strong>-Whitepapers herunterladen unter:<br />
www.<strong>bvik</strong>.org/whitepaper. •<br />
Tanja Josche<br />
B2B-Texterin, Journalistin und Content<br />
Marketing-Expertin<br />
<strong>perspektive</strong> – B2B-Kommunikation der Zukunft 43
Industrie<br />
Das<br />
Kompetenz-<br />
Netzwerk<br />
der Industrie<br />
18 Medienmarken für alle wichtigen<br />
Branchen der Industrie<br />
Information, Inspiration und Vernetzung<br />
für Fach- und Führungskräfte in der Industrie<br />
Praxiswissen über alle Kanäle:<br />
Fachzeitschriften, Websites, Events,<br />
Newsletter, Whitepaper, Webinare<br />
Die passenden Medien für Sie und Ihre Branche:<br />
konradin.de/industrie<br />
media.industrie.deindustrie de<br />
industrie.de<br />
2020<br />
25. JUNI<br />
SAVE<br />
THE DATE<br />
25. Juni 2020 in Fürstenfeldbruck | Weitere Informationen unter www.<strong>bvik</strong>.org