Zur Gesundheit 02_2019 Frankfurt
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REHA<br />
ZUR GESUNDHEIT | REDAKTION<br />
Schnell und sicher zurück in den Alltag<br />
Man hört heutzutage sehr oft, dass sich jemand aus<br />
dem Freundes- oder Familienkreis für eine gewisse Zeit<br />
in die „Reha“ verabschiedet. Und häufig bleibt für Außenstehende<br />
unklar, was damit überhaupt gemeint ist.<br />
Unter dem Begriff der medizinischen Rehabilitation versteht<br />
man eine von verschiedenen Trägern erbrachte<br />
Leistung nach dem Sozialgesetzbuch mit dem Zweck der<br />
Wiedereingliederung einer kranken, behinderten oder<br />
von Behinderung bedrohten Person in das berufliche<br />
und gesellschaftliche Leben. Medizinische Rehabilitationsmaßnahmen<br />
finden in Reha-Kliniken oder ambulanten<br />
Reha-Einrichtungen statt und dienen beispielsweise<br />
dazu, anerkannte Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten<br />
zu behandeln oder den Genesungsprozess nach einer<br />
schweren Operation zu unterstützen. Erklärtes Ziel der<br />
Maßnahmen ist, einen dauerhaften <strong>Gesundheit</strong>sschaden,<br />
der andernfalls in die Erwerbslosigkeit oder die<br />
Pflegebedürftigkeit führen könnte, mit allen Mitteln zu<br />
verhindern oder den Gesamtzustand wenigstens dahingehend<br />
entscheidend zu verbessern, dass dem Patienten<br />
ein Anschluss an sein früheres Leben möglich ist.<br />
Das breite Spektrum der Leistungen zur medizinischen<br />
Rehabilitation beinhaltet vor allem die Behandlung bzw.<br />
Weiterbehandlung des Patienten durch Ärzte verschiedener<br />
Fachrichtungen sowie anderer Heilberufe. Denn<br />
oft erfordert die Wiederherstellung der <strong>Gesundheit</strong> und<br />
Arbeitsfähigkeit einen mittel- oder langfristigen mehrdimensionalen<br />
und interdisziplinären Behandlungsansatz.<br />
Dementsprechend vielseitig fällt das therapeutische<br />
Angebot professioneller Reha-Einrichtungen aus, das<br />
individuell auf die spezielle Rehabilitationsindikation<br />
des Patienten zugeschnitten wird. So stehen neben der<br />
ärztlichen Versorgung beispielweise auch Krankengymnastik<br />
und Physiotherapie, Prothesenversorgung, Diätberatung,<br />
Psychotherapie sowie eine gründliche Sozialberatung<br />
zur Verfügung.<br />
Eine bewährte und häufig genutzte Form der medizinischen<br />
Rehabilitation ist die Anschlussrehabilitation<br />
direkt nach einem Krankenhausaufenthalt, die auf eine<br />
schnelle Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit abzielt<br />
und das Risiko der Pflegebedürftigkeit minimieren soll.<br />
Da bei dieser sinnvollen und empfehlenswerten Maßnahme<br />
allerdings ein gewisser bürokratischer Aufwand<br />
anfällt, sollten Patienten und Angehörige sich frühzeitig<br />
mit dem Sozialdienst der behandelnden Einrichtung in<br />
Verbindung setzen, um einen reibungslosen Ablauf zu<br />
ermöglichen.<br />
Insgesamt ist die Liste der möglichen Indikationen für<br />
die Verordnung einer medizinischen Rehabilitationsmaßnahme<br />
bzw. Anschlussrehabilitation ausgesprochen<br />
lang und vielfältig, da sehr viele Unfälle oder schwere<br />
Erkrankungen zur Folge haben, dass Patienten auch<br />
nach der Akutversorgung noch einen hohen Nachsorge-<br />
und Betreuungsbedarf haben. Dies trifft zum Beispiel<br />
oft zu bei einem Herzinfarkt oder Schlaganfall, bei<br />
Schädel-Hirn-Traumata oder Polytraumata nach Verkehrsunfällen,<br />
Wirbelsäulensäulenverletzungen, Krebserkrankungen<br />
sowie einer Reihe psychischer oder psychosomatischer<br />
Leiden. Eine spezielle Form der medizinischen<br />
Rehabilitation, die aufgrund demografischer<br />
Faktoren immer stärkeren Zulauf erhält, ist die gereatrische<br />
Rehabilitation, die Senioren hilft, nach oder während<br />
alterstypischen Erkrankungen ihre Unabhängigkeit<br />
zu wahren und ein Abrutschen in die Pflegebedürftigkeit<br />
abzuwenden. Wegen des sehr hohen Durchschnittsalters<br />
der Patienten müssen bei der gereatrischen Rehabilitation<br />
allerdings neben der Haupterkrankung in fast<br />
allen Fällen noch weitere Einschränkungen oder behandlungsbedürftige<br />
Erkrankungen bei der Festlegung<br />
des individuellen Reha-Ziels bedacht werden.<br />
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