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Zur Gesundheit 02_2019 Frankfurt

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ZUR GESUNDHEIT | REDAKTION<br />

GEFÄßMEDIZIN<br />

fortgerückten Lebensalter deutlich an. Tatsächlich sind<br />

die meisten Patienten über 65 Jahre alt, wobei Männer<br />

deutlich öfter betroffen sind als Frauen. In etwa drei<br />

von vier Fällen entsteht das Aneurysma im Bereich der<br />

Bauchaorta, doch auch die Aorta im Brustbereich kann<br />

erkranken.<br />

Die Ursachen für die Ausbildung des Aortenaneurysmas<br />

liegen zumeist in einem altersbedingten Elastizitätsverlust<br />

der Gefäßwände in Verbindung mit Arteriosklerose<br />

(Gefäßverkalkung) und Bluthochdruck. Bei kleineren<br />

Aortenaneurysmen reicht meistens schon die Gabe<br />

blutdrucksenkender Medikamente mit gleichzeitiger<br />

Verringerung von Risikofaktoren als Behandlung aus.<br />

Ab einer gewissen, kritischen Größe muss allerdings<br />

eine operative Therapie erfolgen, da nun jederzeit die<br />

Gefahr einer Ruptur besteht. Hierbei kommen je nach<br />

Diagnose verschiedene minimalinvasive und offene<br />

Operationsmethoden in Betracht.<br />

Aortenaneurysma – Präventionsmaßnahmen<br />

Bei einem bereits bestehenden, unbehandelten Aneurysma<br />

kann es bei plötzlichen Blutdruckspitzen zur<br />

lebensbedrohlichen Ruptur kommen. Hier können<br />

blutdrucksenkende Medikamente präventiv helfen. Außerdem<br />

muss unbedingt auf eine ruhige Atmung und<br />

eine schnelle Behandlung von Atemwegserkrankungen<br />

geachtet werden, weil auch starkes Husten bei Asthma<br />

oder Bronchitis den Blutdruck gefährlich in die Höhe<br />

treiben kann. Darüber hinaus sollte heftiges Drücken,<br />

Pressen oder Heben aller Art vermieden werden.<br />

gesunde, cholesterinarme Ernährung und sportliche<br />

Betätigung achten. Übergewicht und Bewegungsarmut<br />

sind die Hauptursachen für fast alle Erkrankungen des<br />

Herz-Kreislaufsystems und der Gefäße!<br />

Da ein Aortenaneurysma oft sehr lange unerkannt<br />

bleibt und in den meisten Fällen nur bei ärztlichen Routineuntersuchungen<br />

entdeckt wird, sind - besonders für<br />

ältere Menschen - regelmäßige <strong>Gesundheit</strong>schecks die<br />

wichtigste Vorsorgemaßnahme. Halten Sie ihren Blutdruck<br />

niedrig und verzichten Sie auf Nikotin und übermäßigen<br />

Alkoholkonsum. Zudem sollten Sie auf eine<br />

Aortenaneurysma – Die Risiko-Checkliste<br />

Die Beantwortung der folgenden<br />

Fragen hilft Ihnen bei der Einschätzung<br />

Ihres persönlichen Risikos, an<br />

einem Aortenaneurysma zu erkranken<br />

bzw. bereits unerkannt daran<br />

erkrankt zu sein.<br />

• Leiden Sie unter ungeklärten<br />

Bauch- oder Rückenschmerzen?<br />

• Treten bei Ihnen in letzter Zeit<br />

unerklärliche Druckgefühle oder<br />

Verdauungsbeschwerden auf?<br />

• Haben Sie ungeklärte Beschwerden<br />

der Brustregion wie Schmerzen,<br />

Husten, Heiserkeit, Schluckstörungen<br />

oder Atemnot?<br />

• Wurde bei Ihnen bereits eine<br />

Arteriosklerose (Arterienverkalkung)<br />

diagnostiziert?<br />

• Haben Sie einen erhöhten<br />

Blutdruck?<br />

• Leiden Sie unter Diabetes mellitus<br />

oder einer Fettstoffwechselstörung?<br />

• Sind Sie älter als 65 Jahre?<br />

• Leiden Sie unter Übergewicht<br />

oder Bewegungsmangel?<br />

• Nehmen Sie viele tierische<br />

Fette (z.B. Wurst, Käse, Butter)<br />

zu sich?<br />

• Konsumieren Sie regelmäßig<br />

Nikotin oder Alkohol?<br />

Wenn Sie eine oder mehrere dieser<br />

Fragen mit „Ja“ beantwortet haben,<br />

empfehlen wir Ihnen, sich in nächster<br />

Zeit vorsorglich vom Arzt Ihres<br />

Vertrauens untersuchen zu lassen.<br />

Normal<br />

Aneurysma<br />

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