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2019/45 - 70 Jahre Hohenzollerische Zeitung

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1949 – <strong>2019</strong>:<br />

JAHRE


Johanna Röh,<br />

Tischlermeisterin<br />

@johanna_roeh<br />

Es gibt 193 Länder,<br />

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<strong>70</strong> <strong>Jahre</strong><br />

3<br />

Editorial<br />

Unsere Aufgabe, unsere Pflicht<br />

und unsere Leidenschaft<br />

Wer eine <strong>Zeitung</strong>sseite umblättert, erzeugt<br />

eine zusammenhängende Kette<br />

von Geräuschen. Das Rascheln beginnt<br />

beim Anfassen des Papiers und endet<br />

erst wieder, wenn der Falz glattgestrichen<br />

wird. So war das all die <strong>Jahre</strong>, im Falle der<br />

<strong>Hohenzollerische</strong>n <strong>Zeitung</strong> sind es nun<br />

exakt <strong>70</strong>.<br />

Erstmals erschien die HZ als Nachfolger<br />

des viel älteren „Zoller“ am 5. November<br />

1949. Sie mischt sich seitdem ein ins gesellschaftliche<br />

und politische Leben des<br />

<strong>Hohenzollerische</strong>n, das einst bekannt<br />

war vor allem für seine leistungsstarke<br />

Textilindustrie. Längst haben sich Hechingen,<br />

Burladingen, Haigerloch, Bisingen,<br />

Rangendingen, Grosselfingen und<br />

Jungingen gewandelt. Die selbstbewussten<br />

Kommunen sind ein Zentrum für<br />

Medizintechnik und Feinmechanik geworden<br />

und können ebenso bauen auf<br />

Unternehmen, die der Bekleidungsherstellung<br />

treu geblieben sind. Begleitet<br />

werden die Menschen im <strong>Hohenzollerische</strong>n<br />

nun seit <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong>n von einer <strong>Zeitung</strong>,<br />

die eins mit ihnen ist und die das<br />

Wort für sie ergreift. Wer sich so einmischen<br />

möchte, darf und kann dies nicht<br />

im Verborgenen tun. Wie auch das Lesen<br />

auf Papier erzeugen journalistische Recherche,<br />

beharrliches Nachfragen und<br />

kritische Kommentare ein permanentes<br />

Hintergrundrauschen. Als seriöse und<br />

unabhängige Tageszeitung sind wir gerne<br />

überall dabei. Weil es unser Job ist, unsere<br />

Aufgabe, unsere Pflicht und unsere<br />

Leidenschaft. Wir wollen wissen, warum<br />

die Dinge so sind, wie sie sind, und wir<br />

teilen unser Wissen gerne mit Ihnen, unseren<br />

Leserinnen und Lesern.<br />

Dazu benötigen wir ein starkes Team. Wir<br />

brauchen Redakteurinnen und Redakteure,<br />

die sich auf ein Arbeitsleben ohne<br />

pünktlichen Feierabend eingelassen<br />

haben und sich Tag für Tag neuen Themen<br />

und mitunter auch intellektuellen<br />

Herausforderungen stellen. Denn heute<br />

müssen sie Experte in Haushaltsrecht<br />

sein, morgen schreiben sie über gesundheitliche<br />

Auswirkungen von Feinstaub,<br />

und kaum ein Tag, der dem anderen<br />

gleicht. Die HZ versteht sich als Lokalzeitung<br />

durch und durch und baut seit<br />

ebenfalls <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong>n auf die Zusammenarbeit<br />

mit der auflagenstärksten <strong>Zeitung</strong>sgruppe<br />

Baden-Württembergs, der<br />

SÜDWEST PRESSE mit Sitz in Ulm und<br />

Korrespondentenbüros in Stuttgart und<br />

Berlin. Die HZ, das darf mit Stolz erwähnt<br />

werden, hat 1949 zu den Mitbegründern<br />

dieses erfolgreichen Verbunds gehört.<br />

Doch was wäre eine <strong>Zeitung</strong>, bestünde<br />

sie nur aus der Redaktion? Sie wäre um<br />

exakt jene Informationen ärmer, die auf<br />

den Anzeigenseiten zu finden sind. Vor<br />

allem: Sie würde den Großteil der Leser<br />

nie erreichen. Dazu braucht es Austräger,<br />

die auch Wind und Wetter nicht scheuen,<br />

es braucht die Kolleginnen und Kollegen<br />

der Druckvorstufe, an den Rotationsmaschinen,<br />

im Kundenservice-Center und<br />

von der Anzeigenabteilung. <strong>Zeitung</strong>sproduktion<br />

ist eine Tages- und Nachtaufgabe,<br />

denn wenn das letzte Exemplar gerade<br />

im Briefkasten landet, beginnen die<br />

Online-Kollegen schon wieder damit, die<br />

neuen Meldungen fürs Internet vorzubereiten.<br />

Das gab es freilich vor <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

noch nicht. Die damals junge Bundesrepublik<br />

Deutschland steuerte auf<br />

ein nie erwartetes Wirtschaftswunder zu,<br />

auf aufbegehrende Studenten Ende der<br />

1960er <strong>Jahre</strong>, auf die Mondlandung, auf<br />

die ersten Ölkrisen und Sonntagsfahrverbote,<br />

auf die zwei Mal jährliche Zeitumstellung,<br />

auf den Mauerfall und auf den<br />

Sieg bei vier Fußballweltmeisterschaften.<br />

Über all die <strong>Jahre</strong> hinweg ist die HZ die<br />

<strong>Zeitung</strong> für Hohenzollern geblieben.<br />

Auch nach der Kreisreform, als der Altkreis<br />

Hechingen im Zollernalbkreis aufgegangen<br />

ist. Es ist gut, dass es bis heute<br />

eine <strong>Zeitung</strong> gibt, die ihr Herz bei den<br />

Menschen in Hohenzollern hat, aber<br />

das große Ganze, also den Landkreis,<br />

aber auch die Region Neckar-Alb, trotzdem<br />

im Blick behält. Die HZ berichtet<br />

über die großen und ebenso die kleineren<br />

Dinge seriös, aber auch unterhaltend,<br />

spannend und hoffentlich nie belehrend.<br />

Selbstredend nicht allein in Papierform,<br />

Ihre <strong>Zeitung</strong> können Sie auch als E-Paper<br />

lesen. Dann raschelt es nicht mehr beim<br />

Umblättern, aber Sie können sicher sein:<br />

Auch künftig ist von Ihrer <strong>Hohenzollerische</strong>n<br />

<strong>Zeitung</strong> viel zu hören. Und noch<br />

mehr zu lesen.<br />

Thomas Scherf-Clavel<br />

Geschäftsführer<br />

JAHRE


4 <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Ein Fels in der Informationsbrandung ... 5<br />

HZ-Redaktionsleiter Ernst Klett zum Stellenwert der regionalen Tageszeitung<br />

Die HZ – das sind wir ... 6<br />

Die Abteilungen im Bild<br />

Grußworte von Staatsministerin Annette Widmann-Mauz und Landrat Günther-Martin Pauli ... 8<br />

Grußwort von Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut ... 9<br />

Phönix aus der Asche ... 11<br />

Die Gründung der HZ steht für die Wiedergeburt der freien Presse nach der Diktatur<br />

Das Jahr, in dem alles besser wurde ... 14<br />

Hechingen im Jahr 1949 – ein Gastbeitrag von Stadtarchivar Thomas Jauch<br />

Grußworte der Bürgermeister Philipp Hahn und Harry Frick ... 17<br />

Das Tempo nimmt zu ... 18<br />

Journalismus im digitalen Zeitalter von Instagram, Facebook, Twitter und Co.<br />

Die HZ als Medienpartner ... 22<br />

Ob Sport, Kultur oder Berufswahl – die <strong>Zeitung</strong> für Hohenzollern ist eine Stütze<br />

Die HZ bildet und tut Gutes … 23<br />

Eine feste Größe im <strong>Jahre</strong>slauf: Unsere Projekte „Wir lesen“ und „Gute Taten“<br />

Geliebtes „Fulltime-Hobby“ … 24<br />

Kino-Betreiber Ralf Merkel und die HZ sind einander seit Jahrzehnten verbunden<br />

Zur Nachfolge in vierter Generation bereit … 26<br />

Bonita und Wolfgang Grupp jr. über Trigema, <strong>Zeitung</strong>en und Burladingen<br />

Vom Zoller in die Welt … 28<br />

Ein Gastbeitrag der ARD-Nordamerika-Korrespondentin Claudia Buckenmaier<br />

Einbruch, Erdbeben und Königssärge … 30<br />

Ein Streifzug durch <strong>70</strong> von 1000 bewegten <strong>Jahre</strong>n auf der Burg Hohenzollern<br />

Die Rebellen aus Bisingen … 32<br />

„Rebellious Spirit“ standen – unterstützt von der HZ – schon auf großen Bühnen<br />

Grußworte der Bürgermeister Roman Waizenegger und Franz Josef Möller … 33<br />

Grußworte der Bürgermeister Dr. Heinrich Götz und Johann Widmaier … 35<br />

Mit dem „Schlössle“ auf Zeitreise … 36<br />

Wie ein historisches Gebäude aufregende Schlagzeilen schreibt<br />

James Bond auf Zollerisch … 38<br />

Die Spionagechefs Markus Wolf und Klaus Kinkel waren beide Gäste der HZ<br />

IMPRESSUM<br />

Verlag & Herausgeber: <strong>Hohenzollerische</strong> <strong>Zeitung</strong> GmbH + Co. KG, Frauengartenstraße 6, 72379 Hechingen, Telefon 07471 9315-0; Anzeigen/Objektleitung: Tim Hager (verantwortlich), Anschrift wie Verlag; Redaktion:<br />

Ernst Klett (verantwortlich), Anschrift wie Verlag; Titelgestaltung: SWP Mediaservice GmbH; Titelfoto (groß): Thomas Kiehl; Titelfotos (klein): SWP-Archiv; Druck: Druckzentrum Neckar-Alb, Ferdinand-Lassalle-Straße<br />

51, 727<strong>70</strong> Reutlingen; Datenschutzbeauftragter: datenschutz@swp.de November <strong>2019</strong>


H 2266-1 B<br />

2010/1059<br />

G 4380 Vi Active Eco<br />

<strong>70</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Ein Fels in der Informationsbrandung<br />

Zum Stellenwert der regionalen Tageszeitung – anno 1949 und <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong> danach<br />

5<br />

Immer diese Jubiläen! Das<br />

ganze Jahr über wird gefeiert,<br />

zurück- und vorausgeschaut.<br />

Aus der stattlichen<br />

Menge an runden <strong>Jahre</strong>stagen<br />

ragt, wir sind nicht ganz unbescheiden,<br />

einer heraus: Die HZ<br />

hat <strong>70</strong> Kerzen auf der Geburtstagstorte!<br />

Aber nur keine Angst,<br />

liebe Leserinnen und Leser, es<br />

erwartet Sie jetzt kein kalorienreiches<br />

Stück Selbstbeweihräucherung.<br />

Wir wollen unseren<br />

Siebziger im Gegenteil dazu<br />

nutzen, um Ihnen zu danken<br />

für Ihre Treue und Ihnen mit<br />

dieser Sonderbeilage eine<br />

schöne Extraportion Lesevergnügen<br />

bereiten.<br />

Zugegeben: Stolz sind wir<br />

schon auf diese sieben Jahrzehnte,<br />

und deshalb lassen wir<br />

uns, eitel wie man halt doch ist,<br />

auch gern gratulieren. Die<br />

Grußworte zum <strong>70</strong>. Ehrentag<br />

der HZ zeigen eindrücklich auf,<br />

dass eine Lokal- und Regionalzeitung<br />

in der heutigen Informationsschwemme<br />

ganz besonders<br />

gebraucht wird. Wo kämen<br />

wir alle hin, wenn wir uns<br />

nur noch auf die gedankenlos<br />

ins Netz gestellten Pseudonachrichten<br />

verlassen müssten?<br />

Nein, es braucht einen Fels in<br />

der Informationsbrandung, auf<br />

den man seit Jahr und Tag<br />

Heute wichtiger<br />

denn je: Mutiger<br />

Journalismus<br />

bauen kann und auf den unbedingt<br />

Verlass ist. Das garantiert<br />

Ihnen eine erfahrene und engagierte<br />

Mannschaft aus Redakteurinnen<br />

und Redakteuren,<br />

die, und das ist bemerkenswert<br />

im <strong>Zeitung</strong>sgeschäft, der HZ<br />

teilweise schon seit Jahrzehnten<br />

ihre Arbeitskraft zur Verfügung<br />

stellt. An dieser Stelle genauso<br />

zu würdigen: Unser fleißiges<br />

Team der Freien Mitarbeiter,<br />

ohne die es keine <strong>Zeitung</strong><br />

geben würde und die zu großen<br />

Teilen gleichfalls seit vielen<br />

<strong>Jahre</strong>n dazu beitragen, dass<br />

die HZ so eine engstens mit ihr<br />

verbundene Leserschaft hat.<br />

Darf es noch ein kleines<br />

Stückle Eigenlob sein? Ihre <strong>Hohenzollerische</strong><br />

gehört zu den<br />

wenigen <strong>Zeitung</strong>en, deren Auflage,<br />

ob gedruckt oder elektronisch,<br />

rekordverdächtig stabil<br />

ist und sich gegen den Trend<br />

stemmt. Dafür sorgen die traditionelle<br />

Papierausgabe inklusive<br />

der elektronischen Version<br />

für die ausführlichen Nachrichten<br />

und Hintergründe und genauso<br />

die rund um die Uhr verfügbaren<br />

Online-Nachrichten.<br />

Seit <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong>n steht die HZ<br />

für sauber recherchierte Berichte.<br />

Wir informieren umfassend<br />

über die großen und<br />

ebenso die vermeintlich kleineren<br />

Dinge im <strong>Hohenzollerische</strong>n<br />

und im Zollernalbkreis,<br />

schauen aber genauso in die<br />

ganze Region Neckar-Alb.<br />

Immer nur Nachrichten?<br />

Nicht doch. Das Bunte und Unterhaltende<br />

mögen wir nicht<br />

weniger – und unsere Leserschaft<br />

schließt sich dem stets<br />

an. Ebenso beliebt: Kommentare<br />

und Kolumnen! Die sollen<br />

immer eine Orientierungshilfe<br />

sein, da wird keine Meinung<br />

aufgedrängt. Aber wir zeigen<br />

damit Haltung. Nicht eine bestimmte.<br />

Sondern die Überzeugung,<br />

dass umfassend informierte<br />

Menschen besser mit<br />

den Herausforderungen ihrer<br />

Zeit zurechtkommen. Das war<br />

1949 so, und das ist <strong>2019</strong> weiterhin<br />

angesagt. Wenn wir's recht<br />

überlegen: Heute ist aufrichtiger<br />

und mutiger Journalismus<br />

noch wichtiger als damals.<br />

Die HZ bleibt dran. Bleiben<br />

Sie uns auch weiterhin treu. Darauf<br />

ein extra großes Stück Geburtstagstorte!<br />

Ernst Klett, Redaktionsleiter<br />

Ernst Klett ist seit langer Zeit bei der <strong>Hohenzollerische</strong>n <strong>Zeitung</strong> – und<br />

seit 2012 Redaktionsleiter.<br />

Foto: Thomas Kiehl<br />

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6 <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Die HZ – das sind wir<br />

Am Konferenztisch in der Frauengartenstraße 6: die HZ-Redaktion mit (von links) Sabine Hegele, Matthias Badura, Andrea Spatzal, Gisela Lacher (Sekretariat), Redaktionsleiter Ernst<br />

Klett, Petra Hoch (Sekretariat), Hardy Kromer, Stephanie Apelt und Melanie Steitz.<br />

Foto: Michaela Walz<br />

Ganz weit vorne in Sachen Kundenservice: Gabriele Widmaier (links) und Regine Strobel. Foto: Hardy Kromer Er hat die Zahlen im Blick: HZ-Verlagsleiter Tim Hager. Foto: Thomas Kiehl<br />

Aus dem Steinlachtal ins <strong>Hohenzollerische</strong>: Timo Möck ist Teamleiter<br />

Anzeigen der HZ.<br />

Foto: Hardy Kromer<br />

Immer gut drauf – die Mediaberaterinnen der HZ (von links): Nicole Konstanzer, Anja Blickle, Michaela Walz<br />

und Ingrid Burger.<br />

Foto: Thomas Kiehl


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8 <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong><br />

GRUSSWORTE · STAATSMINISTERIN ANNETTE WIDMANN-MAUZ<br />

Schützenswertes Kulturgut<br />

Fundierte Recherche ist auch <strong>2019</strong> unverzichtbar<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

liebe Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter der<br />

<strong>Hohenzollerische</strong>n <strong>Zeitung</strong>,<br />

mit Zoller-Silhouette und Hechinger<br />

Stadtwappen im Titelkopf<br />

– mit dieser Aufmachung<br />

erschien vor <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong>n die erste<br />

Ausgabe der HZ. Ob Amtliches,<br />

Freudiges oder Trauriges – wer<br />

wissen will, was rund um den<br />

Zoller und auf der ganzen Welt<br />

geschieht, für den ist der tägliche<br />

Blick in die HZ unentbehrlich.<br />

Dabei ist eine freie und kritische<br />

Berichterstattung angesichts<br />

der bewegten Geschichte<br />

der HZ keine Selbstverständlichkeit.<br />

In der Weimarer<br />

Republik verboten die Nationalsozialisten<br />

das von Verleger<br />

und Zentrumspolitiker August<br />

Pretzl gegründete Blatt „Der<br />

Zoller“. Nach dem Krieg wurde<br />

die <strong>Zeitung</strong> dann 1949 unter ihrem<br />

heutigen Namen wiedergegründet<br />

und setzte damit ihre<br />

demokratische und unabhängige<br />

Tradition fort.<br />

Freie Medien sind ein wesentliches<br />

Element unserer demokratischen<br />

Ordnung. In einer<br />

pluralisierten Gesellschaft,<br />

Die Staatsministerin für Integration,<br />

Annette Widmann-Mauz,<br />

gratuliert der HZ zum <strong>70</strong>.<br />

die nicht nur von Populisten herausgefordert<br />

wird, sind sie ein<br />

besonders schützenswertes<br />

Kulturgut. Unser Grundgesetz,<br />

das dieses Jahr ebenfalls seinen<br />

<strong>70</strong>. Geburtstag feiert, verpflichtet<br />

uns, für Meinungsfreiheit,<br />

einen respektvollen Umgang<br />

miteinander und einen zivilisierten<br />

Austausch von Standpunkten<br />

einzustehen. Gerade<br />

in Zeiten fortschreitender Digitalisierung<br />

und einer schier unfassbaren<br />

Datenflut darf Aktualität<br />

nicht das einzige Qualitätsmerkmal<br />

guter Information<br />

sein. Die Zuverlässigkeit und<br />

fundierte Recherche des gedruckten<br />

Wortes sind deshalb<br />

auch <strong>2019</strong> unverzichtbar. Der<br />

HZ-Verlagsleitung, Redaktion,<br />

Geschäftsstelle, dem Vertrieb<br />

und allen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern wünsche ich,<br />

dass sie weiterhin das Interesse<br />

ihrer Leserschaft treffen und<br />

freue mich auch in Zukunft auf<br />

eine interessante, faire und objektiv-kritische<br />

Berichterstattung.<br />

Meine herzlichen Glückwünsche<br />

zu <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hohenzollerische</strong><br />

<strong>Zeitung</strong>!<br />

Ihre Annette Widmann-Mauz<br />

LANDRAT GÜNTHER-MARTIN PAULI<br />

Etwas ganz Besonderes<br />

Tägliche <strong>Zeitung</strong>slektüre hat einen hohen Stellenwert<br />

In die Lokalzeitung zu<br />

schauen lohnt sich und ist<br />

sicherlich nicht nur für<br />

meine Generation ein tägliches<br />

Ritual. Sie informiert über<br />

große politische Entscheidungen,<br />

über Krisen und Konflikte<br />

in unserer Welt. Die Lokalzeitung<br />

ist für uns etwas ganz Besonderes:<br />

Sie berichtet über die<br />

kleinen und großen Dinge vor<br />

Ort. Die <strong>Hohenzollerische</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

gehört hier dazu. Sie kommentiert,<br />

analysiert und kritisiert<br />

seit <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong>n über unsere<br />

Heimat. Zu diesem Jubiläum<br />

gratulieren wir herzlich.<br />

Entscheidungen im Ortschafts-<br />

und Gemeinderat oder<br />

Kreistag, lokale Geschehnisse<br />

und Ereignisse, die das gesellschaftliche<br />

Leben betreffen –<br />

von Fußballergebnissen, Vereinsfesten<br />

bis hin zu Todesnachrichten<br />

– finden in der <strong>Hohenzollerische</strong>n<br />

<strong>Zeitung</strong> ihren<br />

Platz. Dabei ist die HZ nah bei<br />

den Menschen und ihren ganz<br />

unterschiedlichen Interessen.<br />

Sie präsentiert vor allem die<br />

Raumschaft Hechingen.<br />

Die tägliche <strong>Zeitung</strong>slektüre<br />

– ob in Print oder digital – ist<br />

für viele unverzichtbar sowie<br />

wertvoll und besitzt heute wie<br />

zukünftig einen hohen Stellenwert<br />

in unserer Gesellschaft.<br />

Sie stellt politische Entscheidungen<br />

und alle weiteren Nachrichten<br />

objektiv dar, macht sie<br />

transparent sowie nachlesbar<br />

und gibt gleichzeitig wichtige<br />

Denkanstöße. In Zeiten von zunehmender<br />

polarisierender<br />

Meinungsverbreitung auf sozialen<br />

Medien ist sie ein wichtiger,<br />

seriöser und fester Bestandteil<br />

der neutralen Berichterstattung.<br />

Die HZ trägt zur Meinungsbildung<br />

und zur freien,<br />

Günther-<br />

Martin Pauli,<br />

Landrat des<br />

Zollernalbkreises,<br />

liest<br />

die Lokalzeitung<br />

täglich.<br />

unabhängigen und kontinuierlichen<br />

Information bei. Dafür<br />

danken wir dem Verlag sowie allen<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

in der Redaktion und<br />

Verwaltung.<br />

Wir wünschen der HZ, dass<br />

sie noch lange ein informativer<br />

Wegbegleiter für uns sein und<br />

weiterhin die ganz unterschiedlichen<br />

demokratischen Prozesse<br />

begleiten und moderieren<br />

wird. Alles Gute!<br />

Günther-Martin Pauli, Landrat<br />

Modern, aktuell und gut für Hechingen<br />

(93) und<br />

(1)<br />

gratulieren der<br />

(<strong>70</strong>)<br />

Hechingen<br />

Staig 30 & 37<br />

07471-2786


<strong>70</strong> <strong>Jahre</strong><br />

9<br />

GRUSSWORTE · WIRTSCHAFTSMINISTERIN DR. NICOLE HOFFMEISTER-KRAUT<br />

Die Mischung aus Print und digital macht’s<br />

Mit Qualitätsjournalismus haben die regionalen <strong>Zeitung</strong>en große Zukunftschancen<br />

Das Jahr 1949 war der Beginn<br />

der Demokratisierung<br />

in Deutschland<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg.<br />

Als eine der ersten <strong>Zeitung</strong>en<br />

im demokratischen Deutschland<br />

leistete die „<strong>Hohenzollerische</strong><br />

<strong>Zeitung</strong>“ in Hechingen damals<br />

einen großen Beitrag zur<br />

Stabilisierung der jungen deutschen<br />

Demokratie sowie zur<br />

Entwicklung einer vielfältigen<br />

Presselandschaft.<br />

Heute behauptet sich die<br />

„<strong>Hohenzollerische</strong> <strong>Zeitung</strong>“ in<br />

einem äußerst schwierigen Umfeld<br />

für Print-<strong>Zeitung</strong>en. Die<br />

Reichweite der reinen Printprodukte<br />

sinkt auch in Baden-<br />

Württemberg kontinuierlich.<br />

Immer häufiger nutzen Menschen<br />

andere Medien und Kanäle,<br />

um sich zu informieren.<br />

Gleichzeitig haben noch nie<br />

so viele Menschen <strong>Zeitung</strong>sinhalte<br />

genutzt wie heute: Insgesamt<br />

81,3 Prozent der deutschsprachigen<br />

Bevölkerung ab 14<br />

<strong>Jahre</strong>n in Baden-Württemberg<br />

nutzten nach Informationen<br />

des Verbands Südwestdeutscher<br />

<strong>Zeitung</strong>sverleger im Jahr<br />

2018 regelmäßig die gedruckten<br />

und digitalen Angebote der<br />

regionalen Abozeitungen. In<br />

Die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut sieht regionale <strong>Zeitung</strong>en<br />

gut aufgestellt, wenn sie auf Qualität und auf einen Mix aus Print und digital setzen. Foto: Martin Stollberg<br />

der Altersgruppe 14 bis 29<br />

<strong>Jahre</strong> erreichte eine Kombination<br />

von gedruckter und digitaler<br />

Ausgabe im Jahr 2018 in Baden-Württemberg<br />

1,1 Millionen<br />

mehr Leser als reine Printausgaben.<br />

Und hier liegen auch die großen<br />

Chancen der regionalen<br />

<strong>Zeitung</strong>en für die Zukunft: Mit<br />

Qualitätsjournalismus sowie<br />

Print- und Digitalangeboten<br />

können neue Leserschichten erreicht<br />

werden. Die Kooperation<br />

der „<strong>Hohenzollerische</strong>n<br />

<strong>Zeitung</strong>“ mit der Südwest<br />

Presse, in der 20 <strong>Zeitung</strong>stitel<br />

zusammengeschlossen sind,<br />

kann nicht nur dazu dienen,<br />

bei Druck und Vertrieb der <strong>Zeitung</strong>en<br />

zusammenzuarbeiten<br />

und Synergien zu nutzen. Vielmehr<br />

können gemeinsame digitale<br />

Angebote entwickelt und<br />

damit neue Leser für die Zukunft<br />

gewonnen werden. Die<br />

Digitalisierung der Medienwelt<br />

birgt aber auch die Gefahr, dass<br />

<strong>Zeitung</strong>sinhalte unentgeltlich<br />

weiterverbreitet werden. Ich begrüße<br />

es daher sehr, dass der<br />

Rat der Europäischen Union<br />

die EU-Urheberrechtsreform<br />

im April <strong>2019</strong> nach intensiven<br />

Diskussionen endlich angenommen<br />

hat. Für mich ist dies<br />

ein wichtiger Beitrag, um die<br />

Zukunft der qualitativ hochwertigen<br />

<strong>Zeitung</strong>en und Verlage<br />

langfristig zu sichern. Der deutsche<br />

Gesetzgeber hat nun zwei<br />

<strong>Jahre</strong> Zeit, die Reform in nationales<br />

Recht umzusetzen.<br />

Eine kluge Umsetzung der<br />

EU-Urheberrechtsreform wird<br />

dazu beitragen, dass lokale <strong>Zeitung</strong>en<br />

weiter erfolgreich sein<br />

können. Ich bin überzeugt,<br />

dass die „<strong>Hohenzollerische</strong> <strong>Zeitung</strong>“<br />

– wie vor <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong>n zur<br />

Demokratisierung der deutschen<br />

Bevölkerung – auch in<br />

Zukunft einen großen Beitrag<br />

zur seriösen und unabhängigen<br />

Informationsverbreitung<br />

und Meinungsbildung leisten<br />

kann und wird. Ich wünsche<br />

ihr dabei viel Erfolg.<br />

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut<br />

MdL, Ministerin für Wirtschaft,<br />

Arbeit und Wohnungsbau des<br />

Landes Baden-Württemberg<br />

Herzlichen Glückwunsch zum <strong>70</strong>. Geburtstag !


10 <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Dazwischen liegen <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong>: die erste <strong>Hohenzollerische</strong> <strong>Zeitung</strong> vom 5. November 1949 und eine HZ aus dem Herbst <strong>2019</strong>.<br />

Foto: Hardy Kromer<br />

Unser Herz schlägt für Corporate Design,<br />

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<strong>70</strong> <strong>Jahre</strong><br />

11<br />

Phönix aus der Asche<br />

Die Gründung der HZ steht für die Wiedergeburt der freien Presse nach der Diktatur<br />

Jung war die Republik, prekär<br />

nach wie vor die weltpolitische<br />

und die wirtschaftliche<br />

Lage, frisch aber die wiedererlangte<br />

Freiheit und groß der<br />

Hunger nach Informationen,<br />

die eine freie, unabhängige<br />

Presse liefern kann. Und so<br />

dürfte es in und um Hechingen<br />

als gute Nachricht angekommen<br />

sein, was August Pretzl am<br />

5. November 1949 „an die Leser<br />

„... geht mit dem<br />

heutigen Tage in<br />

Erfüllung“<br />

und Leserinnen in Stadt und<br />

Land“ kundtat: „Ein in den letzten<br />

<strong>Jahre</strong>n immer wieder einmütig<br />

laut gewordener<br />

Wunsch, wieder eine <strong>Hohenzollerische</strong><br />

<strong>Zeitung</strong> besitzen zu<br />

können, geht mit dem heutigen<br />

Tage in Erfüllung.“<br />

Es war die Geburtsstunde<br />

der <strong>Hohenzollerische</strong>n <strong>Zeitung</strong><br />

unter diesem Namen. Dreimal<br />

in der Woche – montags, mittwochs<br />

und samstags – sollte sie<br />

zunächst erscheinen. Davor waren<br />

die <strong>Zeitung</strong>sleser im Altkreis<br />

Hechingen von dem in Tübingen<br />

erscheinenden Schwäbischen<br />

Tagblatt mit einem Lokalteil<br />

unter der Rubrik „Unsere<br />

hohenzollerische Heimat“ versorgt<br />

worden. Das „Tagblatt“<br />

hatte im Herbst 19<strong>45</strong> von den<br />

französischen Besatzern die Lizenz<br />

erhalten, eine <strong>Zeitung</strong> für<br />

Südwürttemberg und Hohenzollern<br />

herauszugeben.<br />

August Pretzl war prädestiniert,<br />

die neue Ära der Meinungs-<br />

und Pressefreiheit nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg in Hohenzollern<br />

einzuläuten. Denn<br />

er hatte in der Weimarer Republik<br />

bereits den „Zoller“ als Redakteur<br />

und Geschäftsführer in<br />

aufrechter Haltung geleitet, bis<br />

die Nationalsozialisten der HZ-<br />

Vorgängerzeitung im Februar<br />

1936 den Garaus machten.<br />

Pretzl, 1887 im niederbayerischen<br />

Dingolfing geboren, war<br />

nach dem Ersten Weltkrieg<br />

nach Hechingen gekommen,<br />

um den vom <strong>Hohenzollerische</strong>n<br />

Preßverein AG herausgegebenen<br />

„Zoller“ ab August<br />

1919 verantwortlich zu leiten.<br />

Pretzl war nicht nur Redakteur<br />

und Verleger, sondern avancierte<br />

auch zum führenden Politiker<br />

der katholischen Zentrumspartei<br />

in Hechingen.<br />

August Pretzl, der Gründer der <strong>Hohenzollerische</strong>n <strong>Zeitung</strong>, war Redakteur,<br />

Verleger und engagierter Kommunalpolitiker<br />

Archivfoto<br />

Für sein demokratisches<br />

Selbstverständnis focht er auf<br />

allen Ebenen und knickte auch<br />

nicht ein, als die Nazis 1933 die<br />

Macht im Reich an sich gerissen<br />

und begonnen hatten, die<br />

Presse gleichzuschalten. Pretzl<br />

blieb seinen religiösen und politischen<br />

Überzeugungen treu<br />

und versuchte, den „Zoller“ zu<br />

retten. Beispielhaften Mut<br />

zeigte er im Juni 1934, als er<br />

„Der Zoller“ –<br />

1936 von den<br />

Nazis verboten<br />

trotz Verbotes die berühmte Papen-Rede<br />

veröffentlichte, in<br />

der sich der damalige Reichsvizekanzler<br />

gegen den umfassenden<br />

Machtanspruch der Nationalsozialisten<br />

wandte. Knapp<br />

zwei <strong>Jahre</strong> später wurde „Der<br />

Zoller“ freilich verboten, August<br />

Pretzl wurde die Ausübung<br />

des Schriftleiterberufes untersagt,<br />

die Druckerei in der Goldschmiedstraße<br />

3 wurde boykottiert<br />

und geschlossen. Pretzl<br />

musste die Branche wechseln<br />

und arbeitete als Verwalter im<br />

St.-Elisabeth-Krankenhaus.<br />

Gehört auf jeden<br />

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und dazu eine achtwöchige Reifezeit: Das macht unser Weihnachtsbier<br />

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12 <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Nach dem Umzug aus der Goldschmiedstraße: das erste HZ-Verlagsgebäude<br />

Obertorplatz 19 in den 1950er-<strong>Jahre</strong>n.<br />

Fotos: Archiv<br />

Nach Kriegsende war der agile<br />

Bayer unter den Ersten, die<br />

sich in Hechingen für den demokratischen<br />

Neuaufbau einsetzten.<br />

August Pretzl war unter<br />

den Gründungsmitgliedern<br />

des CDU-Stadtverbandes, fungierte<br />

von 1946 bis 1948 als erster<br />

Nachkriegsbürgermeister<br />

der Zollernstadt und leistete<br />

als einer der führenden Köpfe<br />

des Landeskommunalverbandes<br />

der <strong>Hohenzollerische</strong>n<br />

Lande einen wesentlichen Beitrag<br />

zur Entstehung des Südweststaates.<br />

Seine berufliche<br />

Mission blieb jedoch der Wiederaufbau<br />

des freien und demokratischen<br />

Pressewesens in Gestalt<br />

des „Zoller“-Nachfolgers,<br />

der <strong>Hohenzollerische</strong>n <strong>Zeitung</strong>.<br />

Diese erschien von ihrer<br />

Geburtsstunde an im Verbund<br />

der im Juli 1949 in Tübingen gegründeten<br />

Schwäbischen Verlagsgesellschaft<br />

mbH, dem auflagenstärksten<br />

<strong>Zeitung</strong>sverbund<br />

in Württemberg-Hohenzollern<br />

mit damals schon<br />

140000 täglichen Exemplaren.<br />

Seit dem 12. August 1952 firmiert<br />

dieser Verbund als „SÜD-<br />

WEST PRESSE“ und gibt einen<br />

gemeinsamen <strong>Zeitung</strong>smantel<br />

heraus. HZ-Gründer August<br />

Pretzl war einer der Männer<br />

der ersten Stunde dieses Bündnisses,<br />

das vor <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong>n ein Fanal<br />

für das Wiedererstehen der<br />

freien Presse nach der Nazi-Diktatur<br />

setzte.<br />

Der Verlag der <strong>Hohenzollerische</strong>n<br />

<strong>Zeitung</strong> residierte zunächst<br />

in der Goldschmiedstraße<br />

3. 1952 kam der Umzug<br />

in das käuflich erworbene Hotel<br />

Linde-Post am Obertorplatz<br />

19. Schon in den frühen 50er-<br />

<strong>Jahre</strong>n war es Pretzls Tochter<br />

Hadwig Konstanzer, die wesentliche<br />

Impulse für die Weiterentwicklung<br />

des Verlages gab, im<br />

kaufmännischen Bereich unterstützt<br />

von ihrem zweiten Ehemann<br />

Friedrich Konstanzer.<br />

Die dritte Generation stand mit<br />

dem Sohn Eberhard Konstanzer<br />

bereits in der Ausbildung.<br />

Als August Pretzl am 1. Juli<br />

1966 mit 78 <strong>Jahre</strong>n als Träger<br />

des Bundesverdienstkreuzes 1.<br />

Klasse und Ehrenbürger der<br />

Stadt Hechingen starb, bahnten<br />

sich bereits große Veränderungen<br />

an: 1967/68 wurde am<br />

Obertorplatz 19 ein neues<br />

Wohn- und Geschäftshaus erreichtet.<br />

Mitte der <strong>70</strong>er-<strong>Jahre</strong><br />

wurde auch das alte Druckereigebäude<br />

abgebrochen und<br />

durch einen zusätzlichen Produktionsbau<br />

ersetzt.<br />

In dieser Zeit war die HZ<br />

längst zur führenden Tageszeitung<br />

in der Stadt und im Mittelbereich<br />

Hechingen aufgestiegen.<br />

Eberhard Konstanzer, inzwischen<br />

promovierter Historiker,<br />

hatte die Redaktionsleitung<br />

übernommen und führte<br />

– in dieser Funktion, aber auch<br />

darüber hinaus – einen weitgehend<br />

erfolgreichen kommunalpolitischen<br />

Kampf um die territoriale<br />

Einheit des Mittelbereichs<br />

Hechingen. Der drohte<br />

zu Kreisreformszeiten in den<br />

frühen <strong>70</strong>er-<strong>Jahre</strong>n zerschlagen<br />

zu werden. Konstanzer<br />

machte die HZ zum publizistischen<br />

Arm einer Bürgerinitiative,<br />

die sich gegen den geplanten<br />

Anschluss des Hechinger<br />

Raums an Tübingen wandte<br />

und letztlich entscheidend<br />

dazu beitrug, dass aus dem Altkreis<br />

Balingen und großen Teilen<br />

des Altkreises Hechingen<br />

der Zollernalbkreis wurde.<br />

Dazu passte, dass die HZ ab<br />

1972 nicht mehr im eigenen<br />

Haus, sondern in Balingen gedruckt<br />

wurde.<br />

Ein weiterer, vor allem für<br />

die Leser sofort erkennbarer<br />

Wechsel folgte 1978/79: Die<br />

HZ, deren Auflage mittlerweile<br />

auf rund 10 000 Stück angewachsen<br />

war, erschien fortan<br />

nicht mehr im Berliner Format,<br />

sondern im größeren rheinischen<br />

Format. Im selben Zuge<br />

ging 1979 die „Bleizeit“ zu<br />

Ende. Die <strong>Zeitung</strong> wurde nun<br />

mit einem rechnergesteuerten<br />

Textsystem produziert.<br />

Zwei HZ-Verlegergenerationen auf einem Bild aus den 80ern: Pretzl-Tochter Hadwig Konstanzer (links) und<br />

ihr zweiter Ehemann Friedrich Konstanzer (Mitte), ihr Sohn Dr. Eberhard Konstanzer (re.) und dessen Ehefrau<br />

Karin Müller-Konstanzer (2. v. l.) mit anderen Besuchern eines Kira-von-Preußen-Konzertes auf der Burg.<br />

Danke für <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong> Treue!<br />

Wir freuen uns darauf, Sie noch viele <strong>Jahre</strong><br />

mit aktuellen Informationen zu versorgen.


<strong>70</strong> <strong>Jahre</strong><br />

13<br />

Ende 1979 trat Dr. Eberhard<br />

Konstanzer neben seiner Mutter<br />

in die Geschäftsführung<br />

ein. Innovativ wie er war ging<br />

er Schritt für Schritt voran, um<br />

das traditionsreiche Verlagshaus<br />

in ein modernes Medienhaus<br />

zu verwandeln. Dazu gehörte<br />

auch die Millioneninvestition<br />

in das Druckzentrum Neckar-Alb<br />

in Reutlingen-Betzingen<br />

zusammen mit etlichen<br />

Partnerverlagen aus der Re-<br />

Ein Schock:<br />

der Tod Eberhard<br />

Konstanzers<br />

Modernes<br />

Medienhaus am<br />

neuen Standort<br />

gion. Dort wird die HZ seit 2003<br />

gedruckt. Die Redaktionsleitung<br />

hatte Konstanzer 1983 an<br />

Eberhard Wais abgegeben, der<br />

bis zu seiner Pensionierung im<br />

Jahr 2011 die redaktionellen Inhalte<br />

verantwortete.<br />

Eberhard Konstanzers plötzlicher<br />

Tod im Jahr 2004 war ein<br />

herber Schlag für die Betriebsfamilie,<br />

der auch mit Ungewissheiten<br />

über die Zukunft des Familienbetriebes<br />

einherging.<br />

Seine Witwe Karin Müller-Konstanzer<br />

meisterte die Übergangszeit,<br />

bis die bis dahin<br />

selbstständige <strong>Hohenzollerische</strong><br />

<strong>Zeitung</strong> 2005 als 100-prozentiges<br />

Tochterunternehmen<br />

der Ulmer SÜDWEST PRESSE<br />

in eine neue Zukunft aufbrach.<br />

Damit schloss sich ein Kreis:<br />

Die HZ, die 1949 zu den sechs<br />

Gründungsmitgliedern des<br />

Mit maximaler Transparenz: die nagelneuen HZ-Räume in der Frauengartenstraße 6.<br />

größten <strong>Zeitung</strong>sverbundes im<br />

Ländle gezählt hatte, ging jetzt<br />

auch in ihrer Gesellschaftsform<br />

komplett in diesem auf.<br />

Bei allem Wandel: Nichts änderte<br />

sich an den Machern der<br />

<strong>Zeitung</strong>, am Verlagssitz in Hechingen<br />

– und auch nicht daran,<br />

dass die HZ in politischen<br />

Gefechten die maßgebliche<br />

Stimme Hohenzollerns blieb.<br />

Das zeigte sich Mitte der Nuller-<strong>Jahre</strong>,<br />

als der Kreistag in Balingen<br />

beschloss, das Hechinger<br />

Krankenhaus dicht zu machen.<br />

Die HZ war das Forum<br />

schlechthin für die Leserbriefe<br />

der Protestbewegungen und bezog<br />

auch selbst mit vielen Kommentaren<br />

und etlichen Enthüllungsgeschichten<br />

Position zu<br />

den trickreichen Finanzjonglagen,<br />

mit denen die damalige<br />

Klinikum-Geschäftsführung<br />

die Schließung zu rechtfertigen<br />

versuchte. Vergeblich war indes<br />

der Kampf, ebenso vergeblich<br />

wie mehr als 38 000 Unterschriften.<br />

Das Hechinger Krankenhaus<br />

wurde geschlossen.<br />

Foto: Thomas Kiehl<br />

Was Hohenzollern an seiner<br />

<strong>Zeitung</strong> hat, wurde 2009 abermals<br />

deutlich: Nur wenige Tage<br />

nach der Hochwasserkatastrophe<br />

im Killer- und Starzeltal<br />

stellte die HZ eine Fluthilfe-<br />

Kampagne auf die Beine, die ihresgleichen<br />

suchte. Unsere Leserinnen<br />

und Leser spendeten<br />

innerhalb von wenigen Wochen<br />

mehr als 186 000 Euro für<br />

hochwassergeschädigte Mitbürger<br />

und setzten damit ein<br />

beispielhaftes Zeichen der Solidarität.<br />

So kann ein starkes<br />

Bündnis aus <strong>Zeitung</strong> und Leserschaft<br />

wirken.<br />

An solchen Bündnissen<br />

schmiedet die HZ Tag für Tag,<br />

auch jenseits von politischen<br />

Krisen oder Naturkatastrophen.<br />

Medienpartnerschaften<br />

mit Vereinen und Organisationen,<br />

Bildungspartnerschaften<br />

mit Schulen, Kooperationen<br />

mit Wirtschaftsverbänden sind<br />

ebenso unser täglich’ Brot wie<br />

die Vermittlung von Informations-,<br />

Service- und Unterhaltungsangeboten<br />

auf Papier<br />

und digital.<br />

Das tun wir seit 2011 unter<br />

der Redaktionsleitung von<br />

Ernst Klett und seit 2014 unter<br />

der Geschäftsführung von Thomas<br />

Scherf-Clavel in noch engerem<br />

Verbund mit unseren<br />

SWP-Partnerzeitungen in der<br />

Region Neckar-Alb, dem Metzinger/Uracher<br />

Volksblatt, den<br />

Reutlinger Nachrichten und<br />

dem Alb-Bote in Münsingen.<br />

Und das tun wir seit August<br />

<strong>2019</strong> vom neuen Standort in<br />

der Frauengartenstraße 6 aus.<br />

Nach der Goldschmiedstraße 3<br />

und dem Obertorplatz 19 ist es<br />

die dritte Adresse in <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

<strong>Hohenzollerische</strong> <strong>Zeitung</strong>.<br />

Oder in 100 <strong>Jahre</strong>n, seit August<br />

Pretzl beim „Zoller“ das Ruder<br />

übernahm. HARDY KROMER<br />

Wir<br />

gratulieren<br />

zum <strong>70</strong>igsten<br />

Jubiläum!


14 <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Das Jahr, als alles besser wurde<br />

Hechingen im Jahr 1949 – ein Gastbeitrag von Stadtarchivar Thomas Jauch<br />

Mit der Währungsreform<br />

am 21. Juni 1948<br />

hatte sich bereits vieles<br />

zum Besseren gewandt, was<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg Lebensalltag<br />

war: Hunger, Kälte,<br />

Versorgungsengpässe bei<br />

schlichtweg allen lebensnotwendigen<br />

Gütern beeinträchtigten<br />

das Leben auch im kleinen<br />

Zollernstädtchen.<br />

1949 aber war das Jahr, in<br />

dem es so richtig aufwärts ging.<br />

Die Gründung der Bundesrepublik<br />

am 23. Mai und die Konstituierung<br />

des ersten Bundestages<br />

am 7. September 1949 schufen<br />

den politischen Rahmen für<br />

ein demokratisches Westdeutschland<br />

– kontrolliert<br />

durch das Besatzungsstatut zwischen<br />

Deutschland und den Besatzungsmächten<br />

USA, Großbritannien<br />

und Frankreich.<br />

Ein für Hechingen ganz entscheidender<br />

Tag war gleich der<br />

2. Januar 1949. An diesem Tag<br />

wurde im Rahmen einer Sondersitzung<br />

des Hechinger Stadtrates<br />

der neue Bürgermeister in<br />

sein Amt eingeführt. Und der<br />

war ein alter Bekannter: Paul<br />

Bindereif, bereits von 1929 bis<br />

19<strong>45</strong> Hechinger Bürgermeister,<br />

hatte im Dezember 1948 die<br />

Hechingen 1949, das gesellschaftliche Leben erwacht wieder. Beim ersten Nachkriegs-Kinderfest gab’s unter<br />

anderem ein Seifenkistenrennen. Vom Kirchplatz aus (rechts hinten das Hotel „Rad“) sauste die Jugend<br />

die Neustraße hinab.<br />

Foto: Stadtarchiv Hechingen<br />

Wahl gegen den Amtsinhaber<br />

gewonnen. Und dieser war<br />

ebenfalls ein prominenter Bürger<br />

Hechingens: August Pretzl,<br />

der bereits in der Weimarer Republik<br />

Geschäftsführer und Redakteur<br />

der Tageszeitung „Der<br />

Zoller“ war, seit 1946 als Bürgermeister<br />

von Hechingen amtierte<br />

und wenige Monate später<br />

die HZ gründen sollte. Mit<br />

Bangen hatte manch Hechinger<br />

dem Termin entgegen gesehen,<br />

denn der Wahlkampf zwischen<br />

Pretzl und Bindereif war<br />

Bürgermeister–<br />

Wahlkampf mit<br />

harten Bandagen<br />

mit harten Bandagen geführt<br />

worden. „… aber es geschah<br />

nichts; Herr Pretzl, der zum ersten<br />

Stellvertreter ernannt<br />

wurde, erklärte sich bereit,<br />

Herrn Bindereif seine ganz Unterstützung<br />

zur Verfügung zu<br />

stellen.“ So berichtete später<br />

der französische Militärgouverneur<br />

für den Kreis Hechingen,<br />

Roger Courtois. Mit dabei und<br />

zuständig für die Vereidigung<br />

Bindereifs war auch der Landrat<br />

des Kreises Hechingen.<br />

Hans Speidel kannte das „Zollerländchen“<br />

sehr gut, schließlich<br />

war der Jurist in Schlatt geboren<br />

worden. Eine weitere prägende<br />

Persönlichkeit der Nachkriegsjahre<br />

war Dr. Alexander<br />

von Norman. Er war der verantwortliche<br />

Richter bei etlichen<br />

Nazi-Prozessen, so auch bei der<br />

Verurteilung des Landrats Paul<br />

Schraermayer, der den Transport<br />

der hohenzollerischen Juden<br />

in die Konzentrationslager<br />

durchgeführt hatte.<br />

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HERZLICHEN<br />

GLÜCKWUNSCH!<br />

Wir wünschen der <strong>Hohenzollerische</strong>n <strong>Zeitung</strong><br />

alles Gute zum <strong>70</strong>. Geburtstag und freuen uns<br />

auf eine weiterhin gute Partnerschaft.


<strong>70</strong> <strong>Jahre</strong><br />

15<br />

Mit Bindereif und Speidel führten<br />

zwei ausgewiesene Verwaltungsbeamte<br />

die Geschäfte des<br />

Kreises und der Kreisstadt Hechingen.<br />

Und dort hatte sich<br />

das Leben in der Tat in der<br />

Folge der Währungsreform<br />

1948 in hoffnungsfrohe Bahnen<br />

gelenkt. Die Zwangsbewirtschaftung<br />

von Lebensmitteln,<br />

Heizmaterial, Textilien, Schuhen<br />

etc. verbesserte sich schlagartig,<br />

und 1949 war mit wenigen<br />

Ausnahmen die Kontingentierung<br />

aufgelöst.<br />

Schon 116 Vereine<br />

sorgen für<br />

kulturelles Leben<br />

Märchenhochzeit<br />

auf Burg<br />

Hohenzollern<br />

Die Ecke Marktplatz/Goldschmiedstraße mit der Hofkonditorei Röcker um 1949.<br />

Auch die Produktion in den<br />

Fabriken konnte wieder mit voller<br />

Kraft angegangen werden.<br />

Die größten Betriebe waren die<br />

Textilfirmen Maute in Bisingen<br />

mit 650 Arbeitern, Gebrüder<br />

Mayer – die heutige Trigema –<br />

in Burladingen mit 600 Arbeitern<br />

und die Schuhfabrik Wolf<br />

und Co. in Stetten bei Hechingen<br />

mit 675 Arbeitern. Der Zuwachs<br />

an Arbeitsplätzen war<br />

bitter notwendig, denn schließlich<br />

wuchs Hechingen durch<br />

die Flüchtlinge ganz enorm.<br />

Bei Kriegsbeginn hatte Hechingen<br />

56<strong>70</strong> Einwohner, zum Ende<br />

des <strong>Jahre</strong>s 1949 waren es bereits<br />

<strong>70</strong>20, rund 1500 waren<br />

Flüchtlinge, die in Lagern, unter<br />

anderem im Weiher, untergebracht<br />

wurden. Und es sollten<br />

noch mehr werden, denn<br />

erst Mitte 1949 war die Verteilung<br />

der Ost-Flüchtlinge aus<br />

den Lagern in Norddeutschland<br />

richtig angelaufen. Dagegen<br />

waren 1949 immer noch<br />

rund 50 Hechinger in Kriegsgefangenschaft.<br />

Das Bevölkerungswachstum<br />

stellte die Städte und Gemeinden<br />

natürlich vor ein Hauptproblem:<br />

Wo sollten alle wohnen?<br />

Auch hier wurden 1949 die Weichen<br />

gestellt: Im April wurde<br />

die Kreisbaugenossenschaft gegründet,<br />

die Stadt erwarb vom<br />

Sigmaringer Fürst Gelände im<br />

Weiher, wo in den Folgejahren<br />

eine der ersten Neubausiedlungen<br />

Hechingens entstand. Im<br />

Gegensatz zur Versorgung mit<br />

Lebensmitteln und Dingen des<br />

täglichen Bedarfs war das kulturelle<br />

Leben bereits unmittelbar<br />

nach Kriegsende wieder erwacht,<br />

und im Spätjahr 1949<br />

gab es im Kreis Hechingen bereits<br />

wieder 116 Vereine, rund<br />

Foto: Stadtarchiv Hechingen<br />

die Hälfte waren Gesang-, Musik-<br />

und Theatervereine. Diese<br />

sorgten für ein reges Kulturprogramm,<br />

regelmäßig waren professionelle<br />

Sängerinnen und<br />

Sänger zu Gast in Hechingen.<br />

Die großen Feste Hechingens<br />

kamen etwas langsamer<br />

in Fahrt. Die Fasnet war in den<br />

ersten Nachkriegsjahren auf<br />

die Kinderfasnet beschränkt,<br />

der erste Fasnetsumzug fand<br />

1950 statt, 1949 wurde allerdings<br />

auch schon närrisch und<br />

groß gefeiert – unter dem<br />

Motto „Hechingen dreht den<br />

Großfilm ‚Der meschuggene<br />

Gansfuß’." Heute ist nur<br />

schwer nachvollziehbar, wie<br />

nur wenige <strong>Jahre</strong> nach dem Holocaust<br />

gerade ein jiddisch-hebräisches<br />

Lehnwort das Motto<br />

für die Fasnet bestimmte.<br />

Der festliche Höhepunkt<br />

1949 war aber mit Sicherheit<br />

das Kinderfest, das am 23./24.<br />

Juli gefeiert wurde. Die Hechinger<br />

warfen sich schwer ins<br />

Zeug mit der Ausrichtung, unter<br />

anderem wurde in der Neustraße<br />

ein Seifenkistenrennen<br />

veranstaltet, gefeiert wurde<br />

noch auf dem Festplatz auf der<br />

Lichtenau beim Gymnasium.<br />

Und – ebenfalls Folge des<br />

Krieges – Hechingen wurde wieder<br />

zum Wohnsitz des Adels.<br />

Der letzte deutsche Kronprinz,<br />

Wilhelm, logierte in der Fürstenstraße.<br />

Er musste sich täglich<br />

bei der Militärregierung<br />

melden, was zu einer Freundschaft<br />

mit dem französischen<br />

Gouverneur führte.<br />

In die Silberburg war Prinz<br />

Franz Joseph von Hohenzollern<br />

aus der Sigmaringer Linie<br />

eingezogen, und am 21. Juni<br />

1949 gab es auf der Burg Hohenzollern<br />

eine echte Märchenhochzeit:<br />

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16 <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Impressionen vom ersten Hechinger Nachkriegskinderfest 1949: waghalsige<br />

Piloten beim Seifenkistenrennen die Neustraße hinab.<br />

Festhandlung vor dem Rathaus (dem Vorgänger des Schmitthenner-<br />

Baus) mit Bürgermeister Paul Bindereif.<br />

Auf der Lichtenau gab’s eine Wurst spendiert: Die Vögtin und ihre Ehrengespielinnen<br />

lassen sich’s schmecken.<br />

Fesche Buben mit hölzernen Tretrollern gucken skeptisch in die Kamera.<br />

Erkennt sich jemand wieder?<br />

Fotos: Stadtarchiv Hechingen<br />

Die Kaiserenkelin Prinzessin<br />

Cecilie von Preußen heiratete<br />

den amerikanischen Innenarchitekten<br />

Clyde Kenneth Harris.<br />

Bereits im Februar war in<br />

der Stiftskirche die Tochter des<br />

französischen Kreisgouverneurs,<br />

Annick Courtois, mit<br />

Leutnant Alain, Chevalier de<br />

Lauzieres, getraut worden.<br />

Die Geschäftswelt nutzte im<br />

Übrigen die Gunst des zart begonnenen<br />

Wirtschaftswunders<br />

und veranstaltete erstmals eine<br />

„Hechinger Weihnachtsmesse“,<br />

die, verbunden mit ei-<br />

Eine Hechinger<br />

Weihnachtsmesse<br />

mit Kunstschau<br />

ner Kunstausstellung, zu einer<br />

regelmäßigen Einrichtung in<br />

der Nachkriegszeit wurde.<br />

Auch wenn das Jahr 1949 mit<br />

ein Wendepunkt gewesen sein<br />

mag: Armut und Leid waren<br />

noch lange nicht gebannt. Zum<br />

Weihnachtsfest riefen Bürgermeister<br />

Paul Bindereif und die<br />

Stadtpfarrer Baur und Macholz<br />

zu wohltätigen Spenden auf, in<br />

der letzten Sitzung des Stadtrats<br />

im Jahr 1949 wurde über<br />

die Unterstützung bedürftiger<br />

Kinder für eine Kinderweihnacht<br />

informiert, ebenso über<br />

die Verteilung von Koks als<br />

Weihnachtsgabe der Stadt Hechingen<br />

für Vertriebene und<br />

Angehörige von Gefallenen.<br />

THOMAS JAUCH<br />

Die<br />

GEMEINDE<br />

GROSSELFINGEN<br />

wünscht der<br />

<strong>Hohenzollerische</strong>n<br />

<strong>Zeitung</strong><br />

alles Gute zum<br />

<strong>70</strong>-jährigen Jubiläum!


GRUSSWORTE · BÜRGERMEISTER PHILIPP HAHN<br />

Zusammen groß worden<br />

Die HZ begleitet die Entwicklung Hechingens seit <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

Vor <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong>n, am Samstag,<br />

dem 5. November<br />

1949, erschien erstmals<br />

die „<strong>Hohenzollerische</strong> <strong>Zeitung</strong>“.<br />

Zu diesem runden Geburtstag<br />

gratuliere ich im Namen<br />

des Gemeinderates der<br />

Stadt Hechingen und auch persönlich<br />

der Geschäftsleitung,<br />

der Redaktion und allen Mitarbeitern<br />

der Geschäftsstelle<br />

sehr herzlich.<br />

„Heimat-Chronik für die <strong>Hohenzollerische</strong>n<br />

Lande“, so lautete<br />

der Untertitel der <strong>Zeitung</strong><br />

im Geburtsjahr 1949. Und Verleger<br />

August Pretzl wandte sich<br />

an die Leserinnen und Leser in<br />

„Stadt und Land“ mit dem Bekenntnis:<br />

„Der Name <strong>Hohenzollerische</strong><br />

<strong>Zeitung</strong> verpflichtet.“<br />

<strong>Zeitung</strong> und Leserschaft verbindet<br />

aber nicht allein das historische<br />

Band. <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong> Berichterstattung<br />

über den „Altkreis“<br />

Hechingen spiegeln auch die<br />

Geschichte der Bundesrepublik<br />

– eine Altersgenossin der<br />

„HZ“ – wider. Die Stadt und die<br />

<strong>Hohenzollerische</strong> <strong>Zeitung</strong> sind<br />

in dieser Zeit zusammen groß<br />

geworden. Ob Wiederaufbau,<br />

Gemeinde- und Kreisreform,<br />

Bürgermeister Philipp Hahn findet:<br />

Die HZ meistert ihre Herausforderungen<br />

hervorragend.<br />

Entwicklung der medizintechnischen<br />

Industrie, der Schritt<br />

<strong>70</strong> <strong>Jahre</strong><br />

in das digitale Zeitalter, Fasnet<br />

oder Kinderfest – seit <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

begleitet die <strong>Hohenzollerische</strong><br />

<strong>Zeitung</strong> die Entwicklung unserer<br />

Stadt. Dafür sind wir dankbar.<br />

Trotz der heutigen Vielfalt<br />

an Medien und damit erheblicher<br />

Konkurrenz kann sich die<br />

„klassische“ Tageszeitung –<br />

selbstverständlich mit parallelem<br />

Online-Auftritt – behaupten;<br />

erst recht dann, wenn sie<br />

wirklich tagesaktuell ist und kritische<br />

Beobachtung und objektive<br />

Berichterstattung praktiziert.<br />

Die Gratwanderung zwischen<br />

heterogener Medienlandschaft,<br />

den wirtschaftlichen Herausforderungen<br />

unserer Zeit<br />

und der großen gesellschaftlichen<br />

Verantwortung einer <strong>Zeitung</strong><br />

als Fundament der individuellen<br />

und öffentlichen Meinungsbildung<br />

meistert die <strong>Hohenzollerische</strong><br />

<strong>Zeitung</strong> hervorragend.<br />

Für die zukünftige Entwicklung<br />

wünsche ich der <strong>Hohenzollerische</strong>n<br />

<strong>Zeitung</strong> alles Gute<br />

und viel Erfolg am neuen Standort.<br />

Philipp Hahn, Bürgermeister<br />

der Stadt Hechingen<br />

BÜRGERMEISTER HARRY FRICK<br />

Begleiterin des Dorflebens<br />

Zwischen Schlagzeilen und fundierter Information<br />

Allgemein bekannt ist das<br />

geflügelte Wort: „Nichts<br />

ist älter als die <strong>Zeitung</strong><br />

von gestern.“ Sicherlich ist<br />

diese Aussage in unserer heutigen<br />

schnelllebigen Informations-<br />

und Kommunikationsgesellschaft<br />

zutreffend. Die Nachricht<br />

muss brandneu sein, ansonsten<br />

ist sie nicht interessant<br />

und wird vom Leser auch nicht<br />

mehr wahrgenommen.<br />

Die „<strong>Hohenzollerische</strong> <strong>Zeitung</strong>“<br />

wurde seit Beginn ihrer<br />

Firmengründung jeden Tag um<br />

einen Tag älter, und in diesem<br />

Tagesrhythmus mussten die<br />

neuesten Nachrichten verarbeitet<br />

und an den Mann beziehungsweise<br />

die Frau gebracht<br />

werden. Dies stellt seit nunmehr<br />

<strong>70</strong> <strong>Jahre</strong>n eine besondere<br />

Herausforderung an Verleger<br />

und Redakteure dar. Sicherlich<br />

wurde diese Herausforderung<br />

gemeistert, ohne aber zu verkennen,<br />

dass sich die „<strong>Hohenzollerische</strong><br />

<strong>Zeitung</strong>“ in einem<br />

Spannungsfeld – wie jede andere<br />

<strong>Zeitung</strong> auch – befindet,<br />

in dem es einerseits um die<br />

sachliche Information der Leserschaft,<br />

andererseits aber<br />

auch um die Fähigkeit geht,<br />

das besondere Interesse des Lesers<br />

zu wecken.<br />

Aber wie schon Lord Northcliffe<br />

sagte: „Mit Schlagzeilen<br />

17<br />

Bürgermeister Harry Frick dankt<br />

der HZ im Namen der Junginger.<br />

erobert man Leser. Mit Informationen<br />

behält man sie.“ Die<br />

„<strong>Hohenzollerische</strong> <strong>Zeitung</strong>“<br />

hat das gemeindliche Leben in<br />

Jungingen nun sieben Jahrzehnte<br />

begleitet und die Menschen<br />

– auch über das Gemeindegebiet<br />

hinaus – umfassend<br />

informiert. Auch aus den Gemeinderatssitzungen<br />

wurde regelmäßig<br />

berichtet und somit<br />

zur Öffentlichkeit der Gemeinderatsarbeit<br />

beigetragen.<br />

Seitens der Gemeinde Jungingen<br />

bedanke ich mich für die<br />

langjährige, gute Berichterstattung<br />

und wünsche unserer Heimatzeitung<br />

weiterhin eine erfolgreiche<br />

und gedeihliche Entwicklung.<br />

Harry Frick, Bürgermeister<br />

in Jungingen<br />

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die Kühlmöbeltechnologie<br />

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18 <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Das Tempo nimmt zu<br />

Journalismus im digitalen Zeitalter von Instagram, Facebook, Twitter & Co.<br />

Wer heute als Journalist<br />

in der rasanten Flut<br />

an Nachrichten mithalten<br />

will, der muss vor allem<br />

eines sein: gut eingebunden in<br />

die sozialen Netzwerke. Die unmittelbaren<br />

Neuigkeiten von<br />

Organisationen, Firmen, bekannten<br />

Persönlichkeiten und<br />

Vereinen bekommt der Redakteur<br />

heute auch über die Facebook-<br />

und Instagram-Seiten<br />

Viele Vereine und<br />

Organisationen<br />

posten im Netz<br />

Irma-West-Kinder- und Heimatfest<br />

oder der Hintergrundbericht<br />

zur Situation der Lindich-<br />

Baracken sein.<br />

In Zeiten von Facebook, Twitter<br />

und Instagram dreht sich<br />

die Welt auch immer schneller.<br />

Was jetzt interessant ist, kann<br />

in den nächsten zwei Stunden<br />

schon veraltet sein. So verbreitet<br />

sich die schnelle Online-<br />

Nachricht von einem schweren<br />

Zusammen<br />

am digitalen<br />

Stammtisch<br />

mit, zum Beispiel von der Stadtkapelle<br />

Hechingen, der Rangendinger<br />

Leukämie-Patientin<br />

Angi Wehrmann, dem aus Hechingen<br />

stammenden Sänger<br />

Giovanni Zarrella, dem Balinger<br />

Fotografen Bartosch-Matthias<br />

Kaletha, Schloss Haigerloch,<br />

vom Sportverein Rangendingen,<br />

der Jugendfeuerwehr<br />

Bisingen oder der Firma Trigema<br />

aus Burladingen.<br />

Gleichzeitig sind die Menschen<br />

auch sehr interessiert an<br />

ihrer Region, und die <strong>Hohenzollerische</strong><br />

<strong>Zeitung</strong> informiert sie<br />

Die beiden HZ-Redakteurinnen Stephanie Apelt (rechts) und Melanie Steitz überlegen, welche lokalen Themen<br />

online weitergespielt werden könnten.<br />

Foto: Thomas Kiehl<br />

genauso vielfältig und unterhaltsam<br />

via Facebook sowie Instagram<br />

über die Ereignisse<br />

und Begebenheiten ihrer schönen<br />

Umgebung. Wir leben und<br />

arbeiten in einer globalisierten<br />

und digitalisierten Welt, unsere<br />

User und Leser wünschen sich<br />

daher immer auch positive<br />

Nachrichten, die sie noch mehr<br />

mit ihrer hohenzollerischen<br />

Heimat verbinden. Das kann<br />

eine Rezension über das Konzert<br />

der Stadtkapelle, eine Online-Bilderstrecke<br />

über das<br />

Unfall auf der B 27 beinahe in<br />

Echtzeit auf unserer Internetseite<br />

und unserem Facebook-<br />

Kanal. Das Warten auf die Stimmenauszählung<br />

nach der Hechinger<br />

Bürgermeisterwahl<br />

wird den Usern mit einem Video<br />

versüßt. Und während der<br />

Open-Air-Kinoabend auf der<br />

Wiese des Hechinger Hallen-<br />

Freibads noch in vollem Gange<br />

ist, hat die Reporterin bereits in<br />

die Tasten gehauen, und auch<br />

das Video über die Veranstaltung<br />

ist schon online. Jedenfalls<br />

im Idealfall.<br />

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<strong>70</strong> <strong>Jahre</strong><br />

19<br />

Das soziale Netzwerk bietet<br />

sehr gute Einblicke in die regionalen<br />

Akteure. Noch nie war<br />

der Journalist seinem Publikum<br />

so nah. Hinter jedem Post,<br />

Tweet oder Kommentar kann<br />

sich eine neue Story verstecken.<br />

Das sind die digitalen Leserbriefe<br />

– mal launig, mal<br />

ernst, mal dankend oder einfach<br />

nur spontan. Sie regen die<br />

Redaktion an, so manches<br />

Thema, das rege diskutiert<br />

wird, wie zum Beispiel die<br />

Auch abends und<br />

wochenends muss<br />

es funktionieren<br />

Schließung der Bisinger Postfiliale,<br />

einfach weiterzuspinnen<br />

und einen erneuten Artikel darüber<br />

zu veröffentlichen, der<br />

dann erneut auf Facebook debattiert<br />

wird. Die HZ – als virtuelles<br />

Gasthaus – bietet den Menschen<br />

damit einen digitalen<br />

Stammtisch, an dem sogar Meinungen<br />

mit Unbekannten ausgetauscht<br />

werden können, und<br />

vernetzt die Online-Nutzer damit<br />

ein Stück weit.<br />

Lokaljournalismus fand<br />

schon immer in sozialen Netzwerken<br />

statt. Allerdings waren<br />

diese früher ausschließlich im<br />

Obst- und Gartenbauverein<br />

oder Kleintierzuchtverein, in<br />

der Kirchengemeinde oder in<br />

der Bürgergenossenschaft zu<br />

finden. Und so gibt es heute beides:<br />

Denn auch Vereins- und<br />

Gemeindemitglieder sind virtuell<br />

vernetzt und tauschen sich<br />

über die Nachrichten ihrer Heimat<br />

aus. Jüngere Menschen<br />

sind nach der Arbeit oder<br />

Schule meist im Fitnessstudio,<br />

bei Freunden oder vor dem<br />

Fernseher anzutreffen. Meistens<br />

scrollen sie dann auch mit<br />

dem Finger auf ihrem<br />

Smartphone durch die sozialen<br />

Netzwerke, auf der Suche nach<br />

spannenden Neuigkeiten. Das<br />

heißt für die Redaktion, auch<br />

abends und an Wochenenden<br />

für eine Fluktuation der Nachrichten<br />

auf der Homepage zu<br />

sorgen. Ausführlich zu lesen<br />

sind die Berichte dann in der<br />

E-<strong>Zeitung</strong> am Sonntagabend<br />

und in der Printaugsgabe am<br />

Montag.<br />

Das Zurechtfinden in den<br />

neuen Medien, das Identifizieren<br />

von Kontaktpersonen und<br />

das Bewerten von Informationen<br />

gehören auch in der digitalen<br />

Welt zum journalistischen<br />

Handwerk. In der Redaktion ist<br />

aber nicht nur ein guter Riecher<br />

für das Stadtgespräch gefragt,<br />

sondern auch die technische<br />

Fähigkeit, um die Meinungen,<br />

Vorlieben und Gedanken<br />

der Communities – der Gemeinschaften<br />

im Netz – im Blick zu<br />

behalten.<br />

Der heutige Journalismus<br />

steht somit vor vielen Herausforderungen,<br />

bietet aber auch<br />

gleichzeitig neue Chancen, die<br />

den Beruf so liebenswert, spannend<br />

und abwechslungsreich<br />

gestalten. Mobile Reporting<br />

Die Kommentare und Reaktionen der User und Leser auf Facebook und<br />

Instagram sind die modernen, digitalen Leserbriefe. Foto: Matthias Badura<br />

wird auch bei der HZ regelmäßig<br />

ausprobiert. Mit dem<br />

Smartphone wird dann von der<br />

Wasen-Leserfahrt oder der<br />

Baumfällaktion am Hechinger<br />

Obertorplatz mit einem Video<br />

berichtet. Das Storyboard entsteht<br />

schnell und spontan im<br />

Kopf. Mit dem Handy wird also<br />

unkompliziert gedreht und geschnitten.<br />

Dafür braucht es<br />

heute keine besondere Aurüstung<br />

mehr wie früher einmal.<br />

Im digitalen Zeitalter verschwimmen<br />

die Grenzen zwischen<br />

Print und online, daher<br />

müssen die Redakteure sich in<br />

beiden Welten zurechtfinden.<br />

Wenn der Prozess am Hechinger<br />

Landgericht um einen mutmaßlichen<br />

Bankräuber beginnt,<br />

wird er just in diesem Augenblick<br />

schon im Netz angekündigt,<br />

bevor der Reporter<br />

den Artikel über die Verhandlung<br />

später am Tag auf unserer<br />

Homepage veröffentlicht.<br />

Der stetige Wandel wird im<br />

Journalismus zum konstanten<br />

Begleiter. Es kommen immer<br />

wieder neue Trends auf, und –<br />

ob mit Bildergalerie oder Live-<br />

Ticker – die HZ-Redaktion erobert<br />

auch gern virtuell die Herzen<br />

ihrer treuen Leser. Einen<br />

ein für alle mal festen Nachrichtenkanal<br />

gibt es nicht, das haben<br />

<strong>70</strong> <strong>Jahre</strong> gezeigt. Es gibt<br />

heute viele Variationen. Die HZ<br />

lässt sich immer gern überraschen,<br />

ist offen für den Wandel<br />

und bewahrt aber auch Traditionen:<br />

Für diejenigen, die es<br />

klassisch mögen, gibt es die gedruckte<br />

<strong>Zeitung</strong> und die e<strong>Zeitung</strong><br />

(sogar schon am Vorabend),<br />

die abonniert werden<br />

kann. Und auf der Homepage<br />

swp.de finden sich Artikel mit<br />

einer „Plus“-Bezahlschranke.<br />

Denn eines darf man nicht vergessen:<br />

Qualitätsjournalismus<br />

ist ein hohes Gut in unserer Demokratie,<br />

verlangt von den Redakteuren<br />

viel Arbeit und Sorgfalt<br />

und hat deshalb seinen<br />

Preis – im Netz ebenso wie auf<br />

Papier.<br />

Dass die digitale Vernetzung<br />

der HZ funktioniert, merken<br />

die Journalisten vor allem an<br />

den Reaktionen der Online-<br />

Community. Sie ermutigen uns<br />

mit Herzchen und „Gefällt<br />

mir“-Daumen, teilen unsere Artikel,<br />

verlinken uns bei ihren<br />

Posts und sagen manchmal einfach<br />

nur Danke.<br />

Und so bietet die HZ als verwurzelte<br />

Lokalzeitung auch<br />

und gerade nach <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong>n eine<br />

Qualität hat auch<br />

im Netz ihren<br />

Preis<br />

Menge Möglichkeiten, um sich<br />

als Journalistin kreativ auszutoben.<br />

Und den Lesern gibt sie<br />

die Chance, sich in den sozialen<br />

Netzwerken der HZ zu unterhalten,<br />

zu informieren und<br />

inspirieren zu lassen. Eine gute<br />

Symbiose. MELANIE STEITZ<br />

Feiern<br />

ist einfach.<br />

sparkasse-zollernalb.de<br />

Wenn man auf <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong> Verlagsgeschichte in<br />

Hechingen zurückblicken kann.<br />

Wir gratulieren herzlich zum Jubiläum und<br />

freuen uns auf die kommenden Berichte,<br />

Nachrichten und Reportagen aus der<br />

Region für die Region!


Jakobsgasse 8, 720<strong>70</strong> Tübingen, Tel. +49-<strong>70</strong>71/407880<br />

Tuebingen@engelvoelkers.com, www.engelvoelkers.com/tuebingen


Freuen Sie sich auf Ihr neues Zuhause!


22 <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Die HZ als Medienpartner<br />

Ob Sport, Kultur oder Berufswahl – die <strong>Zeitung</strong> für Hohenzollern ist eine Stütze<br />

Seit <strong>Jahre</strong>n ist die HZ der Medienpartner der boso Ladies Open.<br />

Der HZ-Panoramalauf des TV Hechingen geht auf die Fitnessaktion „Hohenzollern – da läuft was“ zurück.<br />

Jedes Jahr eine Sommerattraktion auf der Hechinger Freibadwiese: Das<br />

Open-Air-Kino wird von der HZ als Medienpartner begleitet.<br />

AOK-Ernäherungsberaterin Ute<br />

Streicher referiert bei „Hzdlw“.<br />

Was soll ich werden? Die HZ ist Partner der Bildungsmesse Visionen in<br />

Balingen. Am HZ-Stand gibt’s Informationen und Spaß-Angebote.<br />

WIR<br />

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Herzlichen Glückwunsch zu<br />

„<strong>70</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hohenzollerische</strong> <strong>Zeitung</strong>“.<br />

Wir bedanken uns für die gute<br />

Zusammenarbeit.<br />

Verkaufsoffener Sonntag<br />

am 10.11. in TAILFINGEN<br />

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<strong>70</strong> <strong>Jahre</strong><br />

23<br />

Die HZ bildet und tut Gutes<br />

Eine feste Größe im <strong>Jahre</strong>slauf: Unsere Projekte „Wir lesen“ und „Gute Taten“<br />

Premiere <strong>2019</strong>: Das Hechinger Gymnasium machte seine erste Sommerschule<br />

– mit der HZ als Kooperationspartner. Ein Besuch in der HZ-Redaktion<br />

in der Frauengartenstraße durfte dabei nicht fehlen.<br />

Alle <strong>Jahre</strong> wieder in der Weihnachtszeit ruft die HZ zu „Guten Taten“<br />

auf. Bei der jüngsten Spendenaktion für das Zachäus-Haus in Burundi<br />

gaben die HZ-Leserinnen und -Leser annähernd 27 000 Euro.<br />

Resultat einer „Gute Taten“-Aktion:<br />

Die HZ ist Kooperationspartner<br />

des Tailfinger Tierheims.<br />

Da fliegen die <strong>Zeitung</strong>en: Am Haigerlocher Progymnasium wird die HZ<br />

nicht nur fleißig gelesen, sondern bei Bedarf auch für eine Kunst-Performance<br />

verwendet.<br />

Archivfotos


24 <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Geliebtes „Fulltime-Hobby“<br />

Kino-Betreiber Ralf Merkel und die HZ sind einander seit Jahrzehnten verbunden<br />

Deutschlands<br />

einzige Kleinstadt<br />

mit zwei Kinos<br />

Tief mit der Zollernstadt<br />

verwurzelt ist nicht nur<br />

die <strong>Hohenzollerische</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

– auch die Hechinger Kinos<br />

prägen das Stadtbild seit<br />

Jahrzehnten. Nicht ganz <strong>70</strong>,<br />

aber bereits 67 <strong>Jahre</strong> zurück<br />

liegt die Eröffnung des Burgtheaters<br />

am Obertorplatz. 1952<br />

war der Neubau von einem Fabrikanten<br />

aus Albstadt und<br />

dem Hechinger Fliesenleger Josef<br />

Neher in direkter Nachbarschaft<br />

zum einstigen Verlagsgebäude<br />

der HZ errichtet und in<br />

den folgenden zehn <strong>Jahre</strong>n von<br />

der J. Neher & Co. KG betrieben<br />

worden. In den <strong>Jahre</strong>n davor<br />

hatte es einzig im Konstantinsaal<br />

des alten „Museums“ Filmvorführungen<br />

gegeben. Filmvorführer<br />

war dort und eine<br />

kurze Zeit auch im Burgtheater<br />

ein gewisser Rudolf Merkel (gestorben<br />

2008).<br />

Doch der Hechinger, zeitlebens<br />

ein guter Freund des verstorbenen<br />

HZ-Verlegers Dr.<br />

Eberhard Konstanzer und mit<br />

diesem im Rahmen der Städtepartnerschaft<br />

Hechingen-Jouélès-Tours<br />

Begründer der Weinbruderschaft<br />

Interieur de Ribiere,<br />

wollte mehr: ein eigenes<br />

Kino. Und so eröffnete er nur<br />

ein Jahr nach dem Start des<br />

Burgtheaters in der Oberstadt<br />

das Schwanenkino in der Unterstadt.<br />

Er trat damit in direkte<br />

Konkurrenz zu Josef Neher.<br />

Eine Aufnahme aus den 1950er-<strong>Jahre</strong>n: das Burgtheater.<br />

Ralf Merkel verwaltet seine Kinos im elterlichen Haus. Dort hängt dieses Ölgemälde des ehemaligen Schwanen in der Unterstadt...<br />

... und hier eine alte Originalaufnahme des Schwanen.<br />

Ab dem 1. Januar 1963 nicht<br />

mehr – da übernahm Rudolf<br />

Merkel das Burgtheater in<br />

Pacht. Zusätzlich betrieb er Anfang<br />

der 1960er-<strong>Jahre</strong> das Roxy<br />

im ehemaligen „Krone“-Saal.<br />

Merkels Sohn Ralf, wie sein Vater<br />

ein leidenschaftlicher Cineast,<br />

erinnert sich: „Zu Spitzenzeiten<br />

hatte Hechingen vier<br />

Lichtspielhäuser“ („Museum“,<br />

Burgtheater, Schwanen und<br />

Das Kino muss<br />

sich immer wieder<br />

neu erfinden<br />

Roxy) – „und war im Verhältnis<br />

seiner Einwohnerzahl zu den<br />

verfügbaren Sitzplätzen die Kinogänger-freundlichste<br />

Stadt<br />

Deutschlands.“<br />

1976 folgte im Burgtheater<br />

der erste Umbau: Aus einem Kinosaal<br />

wurden zwei – und im<br />

Erd- samt Untergeschoss entstand<br />

eine Verkaufsfläche für<br />

den ersten Aldi in der Zollernstadt.<br />

Aus dem gleichen Jahr datieren<br />

Umbauten am ehemaligen<br />

Verlagsgebäude der Hpohenzollerischen<br />

<strong>Zeitung</strong>: Die<br />

alte Druckerei wurde abgebrochen<br />

und jener Neubau erstellt,<br />

in dem sich noch bis vor wenigen<br />

Wochen die Redaktionsräume<br />

der <strong>Hohenzollerische</strong>n<br />

<strong>Zeitung</strong> befanden.<br />

Zehn <strong>Jahre</strong>, 1986, später<br />

folgte der offizielle Einstieg Ralf<br />

Merkels in die Kino-Geschäfte<br />

des Vaters – als „Nebenher-<br />

Job“. Erst im Jahr 2002 sattelte<br />

er hauptberuflich um – nach<br />

17-jähriger Tätigkeit bei der<br />

Firma Gambro, über die der<br />

heute 54-Jährige an der Berufsakademie<br />

Villingen-Schwenningen<br />

ein BWL-Stdium absolvierte.<br />

Heute betreibt Ralf Merkel allein<br />

in der Zollernstadt acht Kinos<br />

an zwei Standorten – „weil<br />

es mein Ziel war und ist, in der<br />

Ober- und der Unterstadt das<br />

Gleichgewicht zu halten, mit aller<br />

G’walt“. Damit ist Hechingen<br />

Deutschlands einzige Kleinstadt,<br />

die zwei Lichtspielhäuser<br />

zählt. 1998 hat der Hechinger<br />

das Capitol in Albstadt gekauft<br />

– mit damals drei Kinos. Ab<br />

„Ich würde es<br />

wieder so<br />

machen.“<br />

dem Jahr 2002 hat er das Capitol<br />

auf acht Säle erweitert.<br />

2005 übernahm der 54-Jährige<br />

(in Pacht und mit Partner)<br />

außerdem die Filmzentren Bären<br />

und Metropol in Böblingen.<br />

Und stockte auch dort gehörig<br />

auf: Gab es im Bären vor 14 <strong>Jahre</strong>n<br />

noch drei Kinos, so sind es<br />

heute acht. Ralf Merkels „jüngstes<br />

Kind“ ist das Kinopraradies<br />

in Oberndorf. Seit dem 1. Januar<br />

2018 ist er dort engagiert<br />

und baut derzeit einen dritten<br />

Kinosaal aus.<br />

An Arbeit also mangelt es<br />

dem Cineasten nicht! Vor allem<br />

auch, weil das Kino-Geschäft<br />

heute ein wirklich schweres Geschäft<br />

ist. Aber es bleibt Merkels<br />

liebstes „Fulltime-Hobby“.<br />

Sein gesamtes Leben richtet er<br />

danach aus, der letzte Urlaub<br />

des Geschäftsmannes datiert<br />

aus dem <strong>Jahre</strong> 1996!<br />

Und doch, bestätigt er rückblickend:<br />

„Ich würde es wieder<br />

so machen.“ Ungeachtet der<br />

Tatsache, dass das Kino „immer<br />

wieder neu erfunden werden<br />

muss“. Was in den 1950ern<br />

noch „toll und besonders war“,<br />

hat mit den <strong>Jahre</strong>n stetig neue<br />

Konkurrenz bekommen: „Erst<br />

war’s das Fernsehen, dann das<br />

Farbfernsehen, gefolgt vom Video-Hipe<br />

und den Privatsendern<br />

– und heute von den Streamingdiensten.“<br />

Wie begegnet man alledem?<br />

„Mit Events wie dem Open-Air-<br />

Kino oder Liveübertragungen<br />

von Konzerten oder Opern in<br />

den Kinosaal.“


<strong>70</strong> <strong>Jahre</strong><br />

25<br />

Wenn Ralf Merkel den Blick in<br />

die Vergangenheit richtet, woran<br />

erinnert er sich sofort – und<br />

gerne?<br />

An 1990, als während des Anbaus<br />

an den Schwanen in der<br />

Unterstadt im Saal eins „den<br />

ganzen Sommer durch“ „Pretty<br />

Woman“ mit Richard Gere und<br />

Julia Roberts lief – und das<br />

Kino immer voll war.<br />

An 1991, als die Arbeiten für<br />

den Bau des Schwanen-Saals<br />

drei unterbrochen wurden, um<br />

den Transport der Särge von<br />

Friedrich dem Großen und dessen<br />

Vater Friedrich Wilhelm I.,<br />

die sich seit 1952 in der evangelischen<br />

Kapelle der Burg Hohenzollern<br />

befunden hatten,<br />

durch die Unterstadt in Richtung<br />

Hechinger Bahnhof und<br />

von dort in Richtung Potsdam<br />

live mitzuerleben.<br />

An 1996, das Jahr des ersten<br />

Hechinger Open-Airs, das mit<br />

dem Film „Braveheart“ und<br />

Mel Gibson in der Hauptrolle<br />

über 500 Besucher zählte und<br />

ihn, Merkel, zu dem euphorischen<br />

Ausruf verleitete: „So<br />

viele Besucher an einem Kinoabend<br />

hatten wir noch nie.“<br />

Dazu muss man wissen: Das<br />

alte Burgtheater hatte damals<br />

nur 490 Plätze.<br />

Elf Oskars sahnte einst „Ben Hur“<br />

(1959) mit Charlton Heston ab.<br />

An 1998, als der Film „Titanic“<br />

mit Leonardo Di Caprio und<br />

Kate Winslet zum aboluten<br />

Kino-Kassenschlager geriet,<br />

und er bei einem Besuch des<br />

brechend vollen Albstädter Capitols<br />

entschied, „dieses Kino<br />

werde ich kaufen“.<br />

An 2002 als das bis dato erfolgreichste<br />

Open-Air-Kinojahr.<br />

Medienpartner dieser jährlichen<br />

Großveranstaltung war<br />

auch in diesem Sommer wieder<br />

die <strong>Hohenzollerische</strong> <strong>Zeitung</strong>.<br />

Mit ihr ist Ralf Merkel aufgewachsen:<br />

„Ich kenne die HZ,<br />

seit ich auf der Welt bin. „ Bis<br />

heute liest er sie „auf Papier“<br />

(„ich bin kein Online-Leser“).<br />

Sie ist für ihn Informationsquelle<br />

Nummer eins, was in Hechingen,<br />

seiner Heimatstadt,<br />

läuft. Und so gratuliert er denn<br />

herzlich zum <strong>70</strong>. Geburtstag.<br />

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26 <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Zur Nachfolge bereit<br />

Bonita Grupp und Wolfgang Grupp jr. über ihre Rolle bei Trigema<br />

Es ist das Jahr der Jubiläen,<br />

die HZ wird <strong>70</strong>, die Firma<br />

Trigema feiert das<br />

100-Jährige und deren Inhaber<br />

Wolfgang Grupp führt das Burladinger<br />

Familienunternehmen<br />

nun genau 50 <strong>Jahre</strong>. Er hat<br />

in dieser Zeit Trigema als Marke<br />

etabliert und den Namen<br />

deutschlandweit durch hohe<br />

Qualität, aber auch mit innovativem,<br />

cleverem, teils frechem<br />

Marketing bekannt gemacht;<br />

Fernseh-Affe Charly, um einen<br />

der Werbe-Coups zu nennen,<br />

lässt grüßen: „Hallo Fans!“<br />

Die <strong>Hohenzollerische</strong> <strong>Zeitung</strong>,<br />

Burladingen und die<br />

Firma Trigema stehen durchaus<br />

in Beziehung zueinander:<br />

Burladingen gehörte von Anfang<br />

an ins Verbreitungsgebiet<br />

unserer <strong>Zeitung</strong>. Trigema wiederum<br />

steht für Burladingen,<br />

fast wie ein Synonym. Die<br />

Firma hatte hier seit der Gründung<br />

ihren Sitz. Den Verlockungen<br />

in Zeiten des Strukturwandels<br />

ins Ausland abzuwandern,<br />

um billiger produzieren zu können,<br />

hat die Unternehmensleitung<br />

widerstanden. Stattdessen<br />

baute Wolfgang Grupp seinen<br />

eigenen Vertrieb in Form der<br />

Testgeschäfte auf, machte sich<br />

vom Handel unabhängig und<br />

setzt nicht auf Masse, sondern<br />

auf Qualität und Verlässlichkeit.<br />

Doch auch Anmutung und<br />

Bewusstsein spielen eine Rolle:<br />

Trigema steht für<br />

Burladingen, ist<br />

fast ein Synonym<br />

Made in Germany, dem Standort<br />

verbunden, umweltverträglich<br />

und nachhaltig produziert<br />

– darauf achten Kunden immer<br />

mehr, darauf baut das Unternehmen.<br />

Von einst 26 Burladinger<br />

Textilfirmen, die hier produzierten,<br />

ist Trigema die einzige,<br />

die noch existiert. Trigema ist<br />

heute der größte Arbeitgeber<br />

der Stadt (1200 Beschäftigte),<br />

ist zudem durch die erwähnte<br />

Fernsehwerbung sowie durch<br />

die <strong>45</strong> Testgeschäfte, die das Unternehmen<br />

von Bayern bis zum<br />

Nordseestrand unterhält, in der<br />

ganzen Republik ein Begriff.<br />

Die Firma nimmt immer wieder<br />

breiten Raum in unserer Berichterstattung<br />

ein, insbesondere<br />

wegen politisch-unternehmerischer<br />

Aussagen des Ge-<br />

<strong>70</strong> <strong>Jahre</strong> HZ, 100 <strong>Jahre</strong> Trigema: Anlass für ein Interview mit der nächsten Generation. HZ-Redakteur Matthias<br />

Badura (rechts) wurde von Wolfgang Grupp jr. und Bonita Grupp empfangen. Foto: Julia Marquardt<br />

schäftsführers Wolfgang<br />

Grupp, die allgemeinen Widerhall<br />

finden. Genauso werden<br />

wir hellhörig, wenn das Unternehmen<br />

mit einer Innovation<br />

auf den Markt kommt, wie etwa<br />

mit dem vollständig kompostierbaren<br />

T-Shirt. Ebenso berichteten<br />

wir darüber, wenn Familie<br />

Grupp, was sie mehrfach<br />

tat, der Stadt eine Spende zukommen<br />

ließ, die beispielsweise<br />

den Bau einer neuen<br />

Sporthalle ermöglichte. Und<br />

wir berichteten, dass Trigema<br />

Flüchtlingen, die im Betrieb beschäftigt<br />

sind, Sprachkurse an<br />

der Burladinger Volkshochschule<br />

bezahlt. Einzig und allen<br />

Schlagzeilen über Kurzarbeit<br />

und betriebsbedingte Entlassungen<br />

– die gab es mangels solcher<br />

Vorkommnisse noch nie.<br />

Wolfgang Grupp ist mittlerweile<br />

77 <strong>Jahre</strong> alt. Agil und profiliert<br />

wie eh und je, wird er dennoch<br />

eines Tages sein Unternehmen<br />

in jüngere Hände geben.<br />

Antreten soll die Nachfolge eines<br />

seiner beiden Kinder, Bonita<br />

oder Wolfgang jr. Eine Doppelführung,<br />

das hat der Patriarch<br />

oft und ausreichend betont,<br />

kommt nicht in Frage, das<br />

Unternehmen soll auch in vierter<br />

Generation in der Familie<br />

und in einer Hand bleiben.<br />

Viele Medien, seriöse wie windige,<br />

spekulieren schon lange<br />

und immer wieder aufs neue,<br />

wer von beiden das Rennen<br />

wohl machen wird: Ist die Nachfolge<br />

schon beschlossen, wann<br />

wird sie ausgerufen, gibt es unter<br />

den Geschwistern womöglich<br />

interne Machtkämpfe?<br />

Auch bei der großen Jubiläumsfeier<br />

zum 100-Jährigen, die im<br />

Oktober stattfand, lauerten<br />

viele im Journalistentross darauf,<br />

dass beim Festakt ein<br />

Name verkündet würde. Sie warten<br />

noch immer.<br />

Abseits dieser aufgeregten<br />

Debatte gehen zwei ganz gelassen<br />

mit dem Thema um: Bonita<br />

Grupp (30) und Wolfgang<br />

Grupp jr. (29). „Wir werden immer<br />

gefragt, wie hoch ist der<br />

Druck? Als ob der eine versucht,<br />

dem anderen eine Falle<br />

zu stellen“, so Wolfgang Grupp<br />

jr. in einem Interview, dass er<br />

der HZ zusammen mit seiner<br />

Schwester gab. „Dieser Konkurrenzkampf<br />

wird von den Medien<br />

gespielt und ist so nicht<br />

Bonita Grupp:<br />

Es gibt keinen<br />

Konkurrenzkampf<br />

existent.“ Bonita Grupp erläutert<br />

dazu: „Mein Vater möchte,<br />

dass nur ein Kind die Firma bekommt,<br />

wir können aber beide<br />

darin arbeiten. Deshalb ist der<br />

Druck für uns nicht so groß.“<br />

Man werde die Entscheidung<br />

des Familienoberhauptes auf jeden<br />

Fall respektieren, so wiederum<br />

der Sohn: „Wenn der<br />

Zeitpunkt gekommen ist, finden<br />

wir eine gute Lösung, weil<br />

wir andere Probleme auch<br />

schon gemeistert haben.“ Seine<br />

Schwester stellt noch einmal<br />

klar, was man ihr ohne Bedenken<br />

glaubt: „Mein Bruder und<br />

ich verstehen uns sehr gut, und<br />

wir haben keinerlei Konkurrenzkampf.“<br />

Es wird also nicht so<br />

sein, dass einer von beiden die<br />

Firma nach der Übergabe verlassen<br />

muss. Die Vorstellung,<br />

dasjenige Kind, das nicht bedacht<br />

wurde, müsse in die<br />

Fremde auswandern, amüsiert<br />

die Grupps ebenso wie die Idee,<br />

der Vater werde dann im „Austragshäusle“<br />

aufs Altenteil gesetzt.<br />

Nein, betonen beide, man<br />

brauche den Rat und die Erfahrung<br />

des Vaters ebenso wie den<br />

der Mutter Elisabeth Grupp, die<br />

vor allem für die Testgeschäfte<br />

zuständig ist. „Sie bieten uns<br />

eine sichere Basis und Rückhalt“,<br />

sagt Bonita Grupp. „Wir<br />

sind der Meinung, dass es die<br />

Chance gibt, dass alle vier im<br />

Unternehmen bleiben, auch<br />

wenn die Entscheidung der<br />

Übergabe fällt.“ Momentan betreut<br />

die Tochter in der Firmenleitung<br />

die Bereiche E-Commerce<br />

und Personal, ihr Bruder<br />

deckt IT und Verkauf ab.<br />

Freilich, räumen die Geschwister<br />

ein, könnte sich bei<br />

ihnen beiden theoretisch durch<br />

die Partnerwahl die persönliche<br />

Situation verändern, und<br />

was die wirtschaftliche Zukunft<br />

in Zeiten der rasant fortschreitenden<br />

Globalisierung und Digitalisierung<br />

bringe – das könne<br />

niemand mit letzter Sicherheit<br />

sagen. Fest steht jedoch der Entschluss,<br />

das Unternehmen am<br />

jetzigen Standort unter der Regie<br />

der Familie weiterzuführen.<br />

Wolfgang junior: „Es gibt keine<br />

Diskussion, Burladingen wird<br />

immer unsere Heimat bleiben.“<br />

Seine Schwester pflichtet bei:<br />

„Die Firma ist hier, und sie wird<br />

auch in Zukunft hier sein.“<br />

Die beiden schauen grundsätzlich<br />

nach vorn. Im Ausland<br />

zur Schule gegangen und dort<br />

auch studiert, sind sie in der<br />

Welt der modernen Kommunikation<br />

daheim, internationales<br />

Parkett ist ihnen vertraut. Und<br />

zugleich fühlen sie sich der Vergangenheit<br />

verbunden. Sie sehen<br />

darin keinen Widerspruch:<br />

Wenn man auf eine 100-jährige<br />

Firmengeschichte zurückblicken<br />

könne, fühle man sich<br />

„selbstverständlich“ der Vergangenheit<br />

verpflichtet. Und<br />

ebenso der Leistung, die in dieser<br />

langen Zeit von der Firmenleitung<br />

genauso erbracht<br />

wurde wie von den Mitarbeitern:<br />

„Ich glaube es wäre unschön,<br />

wenn man sagen würde,<br />

an der nächsten Generation<br />

scheitert’s, weil diese Genera-<br />

„Die Firma wird<br />

auch in Zukunft<br />

hier sein.“<br />

tion es nicht mehr machen<br />

möchte oder keine Lust drauf<br />

hat“, so der Sohn.<br />

Also doch ein Druck, der auf<br />

den potentiellen Nachfolgern<br />

lastet? Beide verneinen: „Es ist<br />

eine Verpflichtung, aber es ist<br />

eine schöne Verpflichtung, mit<br />

der wir aufgewachsen sind und<br />

an der wir Freude haben.“<br />

Was die Zukunft angeht, sehen<br />

sie angesichts der Globalisierung<br />

Veränderungen und Herausforderungen<br />

in ihrer ohnedies<br />

„schwierigen“ Branche auf<br />

sich zukommen. „Aber wir sind<br />

weiterhin der Meinung, dass<br />

eine Texilproduktion auch in<br />

Deutschland machbar sein<br />

muss, sonst hätten meine<br />

Schwester und ich uns nicht<br />

entscheiden, in die Firma einzutreten,<br />

sonst ginge man ja einer<br />

Einbahnstraße entgegen“, sagt<br />

Wolfgang Grupp jr. Er fügt<br />

hinzu: „Ob wir es schaffen, werden<br />

wir sehen.“ Doch das klingt<br />

nicht verzagt, sondern zuversichtlich,<br />

selbstbewusst.<br />

Böte die Globalisierung andererseits<br />

nicht die Chance, die<br />

Marke Trigema international<br />

zu etablieren? Dank Internet<br />

könnte das heute leichter gelingen<br />

als in früheren Zeiten, weiß<br />

Bonita Grupp, die als Verantwortliche<br />

im E-Commerce Zuwachs<br />

und Absatz im Auge hat.<br />

Doch das allein reiche nicht<br />

aus. Um im Ausland Fuß fassen<br />

zu können, benötige man „gute<br />

Partner“ vor Ort und müsse<br />

enorm viel investieren, um<br />

dem Druck der einheimischen<br />

oder internationalen Mitbewerber<br />

Paroli bieten zu können.


<strong>70</strong> <strong>Jahre</strong><br />

27<br />

„Deshalb haben<br />

wir ja auch die<br />

HZ abonniert!“<br />

ausspielen kann und muss.<br />

Qualität, Verlässlichkeit, regionale<br />

Verortung… kommt uns<br />

das nicht bekannt vor?<br />

So gerät die Rede über das,<br />

was sein wird oder sein könnte,<br />

zuletzt auf die Stadt Burladingen,<br />

deren Zukunft die beiden<br />

Grupps entschlossen sind, von<br />

unternehmerischer Seite her<br />

mitzugestalten. Sie sehen auf<br />

der einen Seite strukturellen<br />

Nachholbedarf, auf der anderen<br />

Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Schlecht stehe es um den öffentlichen<br />

Nahverkehr und um<br />

die Funkverbindungen beziehungsweise<br />

die Netzabdeckung<br />

(„was aber ein deutschlandweites<br />

Problem ist“). In<br />

der ländlichen Region zu leben,<br />

sei für Menschen ohne<br />

Auto mühsam, sagen sie, und<br />

denken unter anderem an ihre<br />

rund 40 Mitarbeiter mit Flüchtlingsstatus,<br />

von denen viele<br />

kein Fahrzeug besitzen. Immerhin<br />

werde an der Verkabelung<br />

und an der Verbreitung des<br />

schnellen Internets, wie die beiden<br />

HZ-Leser wissen, intensiv<br />

So schlecht ist<br />

Burladingen<br />

nicht aufgestellt<br />

„Das ist für Mittelständler<br />

nicht immer zu bewältigen.“<br />

Wie viel Geld und Mühe es kostet,<br />

eine Marke aufzubauen<br />

und zur Bekanntheit, ja Berühmtheit<br />

zu führen, sehen sie<br />

beide am Beispiel ihres Vaters.<br />

Dieser Erfolg, so interpretiert<br />

man es, soll nicht durch Abenteuer<br />

leichtfertig aufs Spiel gesetzt<br />

werden. Auf jeden Fall weiter<br />

ausbauen möchte Bonita<br />

Grupp den Online-Verkauf und<br />

-Vertrieb. Wobei die Firmenleitung<br />

die Chance sieht, auch im<br />

Ausland mit dem Prädikat<br />

Nachhaltigkeit zu punkten.<br />

Beim Aspekt Vergangenheit<br />

und Zukunft schwenkt das Gespräch<br />

über zum Thema Nachrichten,<br />

Medien, <strong>Zeitung</strong>en –<br />

und natürlich auf die HZ, die<br />

auch bei der Familie Grupp auf<br />

dem Frühstückstisch liegt. Eine<br />

gedruckte <strong>Zeitung</strong> zu lesen, ist<br />

für Wolfgang Grupp jr. etwas<br />

„Schönes“. Das höre sich womöglich<br />

„etwas altmodisch<br />

an“, aber „es ist ja auch ein Genuss<br />

dabei. Das ist etwas anderes,<br />

als wenn ich auf meinem<br />

Handy etwas lese.“ Guter Journalismus<br />

sei wichtig, sich allein<br />

auf soziale Medien und Nachrichtendienste<br />

im Internet zu<br />

verlassen, berge die Gefahr,<br />

durch deren Betreiber und<br />

Einer der spektakulären Werbeträger von Trigema: das Luftschiff „Charly“ über Burladingen.<br />

durch Algorithmen einseitig<br />

und einförmig informiert zu<br />

werden.<br />

Die Zukunft des <strong>Zeitung</strong>sgewerbes,<br />

das sich derzeit ebenfalls<br />

im radikalen Umbruch befindet,<br />

sieht Wolfgang Grupp junior<br />

nicht ganz düster. Auch<br />

diejenige der Regionalzeitungen<br />

nicht. „Die Großen bringen<br />

alle die gleichen großen Themen.<br />

Die kleinen <strong>Zeitung</strong>en<br />

bringen zudem das, was ich als<br />

Bürger einer Stadt gerne lesen<br />

möchte“ – etwa die Gemeinderatsberichterstattung.<br />

„Deshalb<br />

haben wir ja auch brav die<br />

HZ abonniert!“, sagen die beiden<br />

und lachen. Wieder ernsthaft<br />

merkt Bonita Grupp an,<br />

dass <strong>Zeitung</strong>en ein breites Spektrum<br />

bieten. „Auch wenn ich<br />

sie nur überfliege, kriege ich<br />

doch durch die Überschriften<br />

mit, was hier und dort los ist.<br />

Das ist extrem wichtig.“ Was<br />

die HZ natürlich gerne hört.<br />

Eine Garantie dafür, dass die<br />

tägliche Tageszeitung auch<br />

noch in 20 <strong>Jahre</strong>n auf Papier erscheint,<br />

ist das nicht. Aber die<br />

Grupps benennen damit doch<br />

die Stärken, die der Journalismus<br />

im Wandel des Mediums<br />

Archivfoto<br />

gearbeitet. Zudem sei die Stadt<br />

von ihren Versorgungsmöglichkeiten<br />

her nicht schlecht aufgestellt.<br />

„Stadthalle, Sporthalle,<br />

Ärztehaus – es wurde im Vergleich<br />

zu anderen Kommunen<br />

nicht wenig gemacht“, stellt<br />

Grupp Junior fest – „aber man<br />

könnte noch einiges bewegen.“<br />

Umgekehrt müsse man aber<br />

auch bereit sein, hier und da<br />

loszulassen, Veränderungen<br />

hinzunehmen. „Wenn sich<br />

Schwerpunkte und Prioritäten<br />

verlagern, weil Neues entsteht,<br />

ist das so schlimm?“<br />

Nein, findet die HZ – und bedankt<br />

sich für das Gespräch<br />

mit Bonita und Wolfgang<br />

Grupp jr., das einen zuversichtlich<br />

stimmt mit Blick auf kommende<br />

Zeiten, wenn es weitere<br />

Jubiläen zu feiern gilt.<br />

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28 <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Vom Zoller in die Welt<br />

Ein Gastbeitrag der ARD-Nordamerika-Korrespondentin Claudia Buckenmaier<br />

Es ist Sommer, mitten im<br />

August. Im ersten Moment<br />

dachte ich, das<br />

kann nur ein Witz sein. Wie so<br />

oft, leider, wenn wieder eine<br />

neue Nachricht aus dem Weißen<br />

Haus kommt. Dieses Mal<br />

lautet die Meldung, der US-Präsident<br />

wolle Grönland kaufen.<br />

Aber nein, kein Sommerlochthema,<br />

sondern der Ernst eines<br />

früheren Immobilienunternehmers.<br />

Donald Trump, von der<br />

dänischen Premierministerin<br />

mit der Absurdität seiner Idee<br />

Als Trump<br />

plötzlich Grönland<br />

kaufen will<br />

mehr noch Stetten als Hechingen,<br />

auch wenn ich das gar<br />

nicht groß voneinander trennen<br />

mag.<br />

Wenn ich auf der B 27 nach<br />

Hause fahre und zum ersten<br />

Mal aus der Ferne die Burg Hohenzollern<br />

sehe, dann bedeutet<br />

das Ankommen. Es ist vertraut<br />

und fremd zugleich, denn vieles<br />

hat sich verändert. Manches<br />

stimmt mich eher traurig, manches<br />

ärgert mich. Aber das gehört<br />

eben auch dazu, wenn<br />

man weggeht.<br />

In der Fremde<br />

schärft sich<br />

der Blick<br />

Ein vertrautes Bild für ARD-Zuschauer: die gebürtige Hechingerin Claudia Buckenmaier macht einen Aufsager<br />

für die 20-Uhr-Tagesschau mit dem Weißen Haus im Hintergrund.<br />

Foto: Tom Sampson<br />

konfrontiert, sagt seinen geplanten<br />

Staatsbesuch im dänischen<br />

Königreich ab und riskiert<br />

eine ernsthafte Verstimmung,<br />

als er die Reaktion der<br />

Regierungschefin fies nennt. So<br />

rede man nicht mit den USA.<br />

Plötzlich berühren sich zwei<br />

Welten meines Berufslebens. In<br />

meiner Zeit als Skandinavien-<br />

Korrespondentin reiste ich<br />

mehrfach nach Grönland. Eine<br />

faszinierende Insel, ein stolzes<br />

Volk, dessen Land zwar zu Dänemark<br />

gehört, das aber großen<br />

Wert auf seine Eigenständigkeit<br />

legt. In vielen Bereichen<br />

ist Grönland autonom, nicht<br />

aber in der Außenpolitik. Dass<br />

Trump zu glauben scheint, er<br />

könne über die Köpfe der Grönländer<br />

hinweg mit der dänischen<br />

Regierung über den Verkauf<br />

der Insel sprechen, zeigt<br />

mir einmal mehr, wie wenig dieser<br />

so mächtige Mann entweder<br />

über andere Gegenden zu<br />

wissen scheint oder wissen will.<br />

Oder – und das ist durchaus<br />

möglich – es interessiert ihn einfach<br />

nicht, denn seine Politik gehorcht<br />

vor allem einem Grundgedanken:<br />

America First, Amerika<br />

zuerst.<br />

Dieser Moment im letzten<br />

Sommer macht mir einmal<br />

mehr bewusst, was für einen<br />

spannenden Beruf ich ausüben<br />

darf. Wie es dazu kam? Darauf<br />

gibt es keine einfache Antwort.<br />

Im richtigen Moment am richtigen<br />

Fleck? Das Zuhause, die Eltern,<br />

die Schule, manche Lehrer,<br />

später Kollegen, mein<br />

Mann und immer wichtige<br />

Freundinnen und Freunde. Das<br />

Claudia Buckenmaier berichtet in Nordamerika vor allem aus der Weite<br />

des Landes. In Utah drehte sie ein Feature und „Cowboys und Indianer“<br />

heute. Hier interviewt sie den Farmer Stanton Gleave. Foto: NDR<br />

grenzenlose Interesse an anderen<br />

Menschen, Kulturen, ihren<br />

jeweiligen Welten. Und die<br />

Freude, darüber berichten zu<br />

können. Egal ob anfangs in der<br />

Lokalzeitung oder später fürs<br />

Fernsehen.<br />

Angefangen hat alles mit einem<br />

kleinen Job neben der<br />

Schule her. Am Wochenende<br />

Korrekturlesen der Druckfahnen<br />

in der <strong>Hohenzollerische</strong>n<br />

<strong>Zeitung</strong>. In einer Zeit, in der <strong>Zeitung</strong>en<br />

noch gesetzt wurden<br />

und nicht im Computer entstanden.<br />

Rechtschreibung, Grammatik,<br />

Zeichensetzung. Die Korrekturzeichen<br />

beherrsche ich<br />

bis heute.<br />

Ein Praktikum in der aktuellen<br />

Fernsehredaktion beim Südwestfunk<br />

in Baden-Baden aber<br />

lenkt mein Interesse am Journalismus<br />

in eine neue Richtung,<br />

weg von der <strong>Zeitung</strong>. Nach meinem<br />

Studium für ein Volontariat<br />

bewerbe ich mich bei verschiedenen<br />

ARD-Anstalten. Als<br />

ausgerechnet der Norddeutsche<br />

Rundfunk zusagt, bin ich,<br />

die Schwäbin, doch sehr überrascht.<br />

Ich treffe eine Entscheidung:<br />

ich werde Hochdeutsch<br />

wie eine Fremdsprache lernen.<br />

So gut es halt geht. Den Dialekt<br />

will ich auf keinen Fall verlieren.<br />

Deshalb spreche ich bis<br />

heute zuhause Schwäbisch.<br />

Meine Sprache für die Heimat.<br />

Mit dem sogenannten „Honoratiorenschwäbisch“<br />

habe ich<br />

mich nie angefreundet.<br />

Nach der Ausbildung bestimmt<br />

die erste Stelle in der<br />

Auslandsredaktion meinen weiteren<br />

journalistischen Weg,<br />

auch wenn ich zwischendurch<br />

sieben <strong>Jahre</strong> lang aus Berlin berichtet<br />

habe. Unter anderem<br />

Mit Kinkel über<br />

Hechingen<br />

geplaudert<br />

über die FDP. Dabei bin ich immer<br />

wieder Klaus Kinkel begegnet.<br />

Hechingen war dann<br />

schnell ein Thema. Und das<br />

Schwäbische. Die Herkunft.<br />

Die Heimat eben. Für mich<br />

Claudia Buckenmaier ist 55<br />

<strong>Jahre</strong> alt. Sie stammt aus Stetten<br />

und hat 1983 am Hechinger<br />

Gymnasium Abitur gemacht.<br />

Schon als Schülerin war<br />

sie „medienaffin“: Sonntags<br />

hat sie in der HZ-Redaktion Korrektur<br />

gelesen. Ihr Studium im<br />

französischen Tours, in Tübingen<br />

und in Frankfurt/Main<br />

schloss sie 1990 mit dem Staatsexamen<br />

für Politikwissenschaft,<br />

Germanistik und Geschichte<br />

ab. Ab 1992 absolvierte Claudia<br />

Buckenmaier ein Volontariat<br />

beim Norddeutschen Rundfunk<br />

(NDR). Im Anschluss daran<br />

war sie zunächst Reporterin,<br />

dann Redakteurin in der Auslandsredaktion<br />

Fernsehen des<br />

NDR. 1999 entsandte sie der<br />

In der Fremde schärft sich<br />

der Blick. Vieles, was ich früher<br />

für selbstverständlich gehalten<br />

habe, bekommt ein neues Gewicht.<br />

Ich weiß, wir Deutschen,<br />

und vielleicht wir Schwaben sogar<br />

noch ein bisschen mehr, klagen<br />

oft, aber ganz ehrlich, im<br />

Vergleich mit so vielen anderen<br />

Ländern – es geht uns gut! Das<br />

habe ich schon in Schweden gedacht,<br />

von wo ich fünf <strong>Jahre</strong><br />

lang über Nordeuropa berichtet<br />

habe. Aber seitdem ich in<br />

den USA lebe, bin ich davon<br />

überzeugter denn je.<br />

Meine Aufgabe im ARD-Studio<br />

Washington ist es vor allem,<br />

aus der Weite des Landes zu berichten.<br />

Über die sogenannt<br />

einfachen Menschen, seltener<br />

über die Politiker in der Hauptstadt.<br />

Natürlich kommt auch<br />

das vor, und ich erlebe so immer<br />

wieder Auftritte und Reden<br />

von Donald Trump. Aber vor allem<br />

bin ich viel unterwegs für<br />

Sendungen wie Weltspiegel<br />

oder Tagesthemen. Ich treffe<br />

Menschen, deren Geschichten<br />

mich oft lange nicht mehr loslassen.<br />

Hechingen, Stockholm, Hamburg, Washington<br />

NDR als Redakteurin nach Berlin<br />

ins ARD-Hauptstadtstudio.<br />

Ab 2007 war sie Studioleiterin<br />

im ARD-Studio Stockholm.<br />

Fünf <strong>Jahre</strong> lang war Claudia Buckenmaier<br />

die „Stimme des<br />

Nordens“ in der ARD. Von 2012<br />

bis Juni 2017 leitete sie die<br />

NDR-Auslandsredaktion in<br />

Hamburg. Seit Juli 2017 ist sie<br />

ARD-Korrespondentin in Washington,<br />

wo sie jetzt mit ihrem<br />

Mann lebt.<br />

@<br />

Socialmedia-Kontakte:<br />

Twitter @CBuckenmaier<br />

Instagram c.buckenmaier<br />

Facebook: Claudia Buckenmaier


<strong>70</strong> <strong>Jahre</strong><br />

29<br />

Donna und Maria in Georgia<br />

zum Beispiel. Diese beiden<br />

Frauen helfen Menschen, die<br />

obdachlos sind oder in heruntergekommenen<br />

Hotelzimmern<br />

hausen müssen, weil ihre<br />

Gehälter nicht ausreichen, um<br />

eine Mietkaution hinterlegen<br />

zu können. Inzwischen sind die<br />

beiden so bekannt, dass ihr Telefon<br />

auch nachts klingelt,<br />

Happy-End<br />

nach <strong>Jahre</strong>n für<br />

Rose und José<br />

wenn jemand in Not ist. Ihre eigenen<br />

Familien müssen dafür<br />

Verständnis haben.<br />

Oder Rose in Houston, Texas.<br />

Eine US-Amerikanerin, deren<br />

Ehemann als einer der ersten<br />

nach Donald Trumps Amtsantritt<br />

abgeschoben wurde. Er<br />

war illegal im Land, wegen eines<br />

Formfehlers seiner Mutter,<br />

aber er hatte sich nie etwas zuschulden<br />

kommen lassen.<br />

Seine zwei kleinen Kinder verloren<br />

von einem Tag auf den anderen<br />

den Vater. Rose kämpfte<br />

– und vor wenigen Wochen<br />

dann die große Überraschung:<br />

Die zehnjährige Einreisesperre<br />

wurde nach knapp zweieinhalb<br />

<strong>Jahre</strong>n aufgehoben. Inzwischen<br />

ist José wieder mit seiner<br />

Familie vereint.<br />

Oder Mark aus West Virginia.<br />

Ein ehemaliger Gutachter für<br />

Versicherungen, der sein<br />

Hobby, die Bienenzucht, als<br />

Claudia Buckenmaier (rechts) und ihr Team aus dem ARD-Studio Washington in Gallop im US-Staat New Mexico: Die Reportage gilt einer Zeremonie<br />

verschiedener Stämme, bei der eine Schönheitskönigin gewählt wird (Bildmitte).<br />

Foto: NDR<br />

eine Chance sieht, Menschen<br />

wieder mehr Selbstvertrauen<br />

zu geben. Ehemaligen Bergbauarbeitern,<br />

die in dem einstigen<br />

Kohlestaat nirgendwo mehr<br />

eine Stelle finden, oder anderen,<br />

die so wenig verdienen,<br />

dass sie selbst in diesem sehr armen<br />

Teil der USA Schwierigkeiten<br />

haben, über die Runden zu<br />

kommen. Im Rahmen einer Organisation<br />

baut er eine professionelle<br />

Bienenzucht auf, die<br />

Menschen zu Imkern ausbildet<br />

und ihnen dann den Honig abkauft,<br />

um ihn als ein naturreines<br />

Gemeinschaftsprodukt aus<br />

den Appalachen auf den Markt<br />

Lokalzeitungen<br />

schmerzlich<br />

vermisst<br />

zu bringen. Mark weiß, dass<br />

das kein Ersatz für gut bezahlte<br />

Jobs ist, aber er will, dass die<br />

Menschen begreifen, dass es<br />

noch mehr gibt als einen Rohstoff,<br />

dessen Tage gezählt sind,<br />

egal was Donald Trump den<br />

Leuten in West Virginia verspricht.<br />

Wann immer ich in den USA<br />

unterwegs bin, suche ich nach<br />

Lokalzeitungen, um mehr über<br />

den Ort zu erfahren, denn was<br />

ist eine bessere Quelle als eine<br />

professionell gemachte <strong>Zeitung</strong>,<br />

mit gut ausgebildeten<br />

Journalisten?<br />

Doch abseits der großen<br />

Städte gibt es in den USA so gut<br />

wie keine regionalen Blätter<br />

mehr, weder auf Papier noch<br />

im Internet. Hin und wieder<br />

ein Anzeigenblatt mit ein bisschen<br />

Information, das wöchentlich<br />

oder monatlich erscheint.<br />

Mehr nicht. Dabei sind Lokalzeitungen,<br />

wie es sie in Hechingen<br />

noch gibt, enorm wichtig<br />

für unser Zusammenleben als<br />

Gemeinschaft. Um uns zu informieren,<br />

um uns zu ärgern oder<br />

zu freuen, um uns auszutauschen.<br />

Wer zum Beispiel die Welt<br />

nur durch die Äußerungen des<br />

amerikanischen Präsidenten<br />

auf Twitter wahrnimmt, der bekommt<br />

eine sehr eingeschränkte<br />

Sicht auf die Dinge.<br />

Zum Beispiel, dass es eine gute<br />

Idee sein könnte, Grönland zu<br />

kaufen.<br />

CLAUDIA BUCKENMAIER<br />

Info Claudia Buckenmaiers Reportagen<br />

können unter www.weltspiegel.de<br />

angeschaut werden.<br />

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WIR SAGEN<br />

VIELEN DANK!<br />

Wir gratulieren ganz herzlich zum Jubiläum und bedanken<br />

uns für die gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit.<br />

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es gegen Vorlage dieses Coupons eine<br />

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30 <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Von Einbruch und Erdbeben<br />

Ein Streifzug durch <strong>70</strong> von 1000 bewegten <strong>Jahre</strong>n auf Burg Hohenzollern<br />

Die Burg Hohenzollern.<br />

Vieles hat sie erlebt und<br />

gesehen in ihrer<br />

1000-jährigen Geschichte. Grafen,<br />

Fürsten, Könige und Kaiser.<br />

Entstanden im 11. Jahrhundert<br />

wurde die erste Festung<br />

auf dem Zollerberg im 15. Jahrhundert<br />

durch einen Krieg zerstört,<br />

doch bald darauf wieder<br />

aufgebaut. Im 18. Jahrhundert<br />

wurde die zweite Burg verlassen<br />

und zerfiel zu einer Ruine.<br />

Größer und schöner als je zuvor<br />

wurde sie von 1850 bis 1867<br />

350 000 Touristen<br />

besuchen jährlich<br />

die Zollerburg<br />

diese nicht angerührt, gab er<br />

nach seiner Verhaftung zu Protokoll.<br />

Fast zeitgleich zu diesem Kriminalstück<br />

gründeten Louis<br />

Ferdinand und seine Frau Kira<br />

Prinzessin von Preußen eine<br />

Stiftung für Kriegswaisen aus<br />

Berlin mit dem Gedanken, diesen<br />

Kindern eine unbeschwerte<br />

Zeit in Form von kostenlosen<br />

Ferien auf der Burg Hohenzollern<br />

zu ermöglichen.<br />

Hierzu ließ das Prinzenpaar<br />

den dritten Stock im Nordflügel<br />

1978: Der Schock<br />

in der frühen<br />

Morgenstunde<br />

wiedererrichtet. Seither prägt<br />

die dritte Burg in ihrer heutigen<br />

Form weithin sichtbar das Landschaftsbild<br />

und öffnet täglich<br />

ihre Tore für rund 350 000 Besucher<br />

im Jahr, die sich Geschichte<br />

und Geschichten der<br />

Hoheiten und Majestäten erzählen<br />

lassen.<br />

Majestäten gibt es schon<br />

lange nicht mehr in Deutschland.<br />

Der letzte Kaiser aus der<br />

Hohenzollern-Dynastie, Wilhelm<br />

II., dankte 1918 ab und<br />

starb 1941 im holländischen<br />

Exil. Doch der Stammsitz der<br />

Hohenzollern, die Burg auf<br />

dem Zollerberg, blieb bestehen<br />

und wurde von der Familie weiterhin<br />

gepflegt und instandgehalten.<br />

Gerade in den vergangenen<br />

<strong>70</strong> <strong>Jahre</strong>n hat sich vieles getan,<br />

in der Berichterstattung<br />

stets begleitet von der <strong>Hohenzollerische</strong>n<br />

<strong>Zeitung</strong>: Kaiser-Enkel<br />

Louis Ferdinand Prinz von<br />

Preußen, der 1951 nach dem<br />

Tod seines Vaters, dem Kronprinzen,<br />

Chef des Hauses<br />

wurde, beschloss, auf der Burg<br />

ein Hohenzollern-Museum einzurichten.<br />

Hierfür ließ er zahlreiche<br />

Kunstgegenstände aus<br />

Familienbesitz von Berlin auf<br />

die Burg Hohenzollern bringen<br />

Von einem Fahndungsfoto der Polizei: das Werkzeug, das der Burg-Einbrecher<br />

Paul Falk 1953 im Wald unterhalb der Burg zurückließ.<br />

1983: Fünf <strong>Jahre</strong> nach dem großen Erdbeben wird der beschädigte Turm der evangelischen Burgkapelle in<br />

einer spektakulären Hubschrauber-Aktion abtransportiert. Zwei <strong>Jahre</strong> später kam er frisch restauriert auf<br />

demselben Wege wieder drauf.<br />

Foto: Archiv Schetter<br />

und einen Teil der Burgräume<br />

zu Museumsräumen ausstaffieren.<br />

In diesem Zuge wurde<br />

auch die ehemalige Kompanie-<br />

Küche zur Schatzkammer umgebaut.<br />

Seither funkeln dort anstelle<br />

von kupfernen Kochtöpfen<br />

allerhand Preziosen aus<br />

Gold, Silber, Porzellan und Edelsteinen.<br />

Eine weitere „Attraktion“<br />

fand 1952 ihren Weg auf die<br />

Burg: Die Särge Friedrichs des<br />

Großen und dessen Vaters<br />

Friedrich Wilhelms I. wurden<br />

auf Geheiß des Prinzen auf die<br />

Burg gebracht und in der evangelischen<br />

Kapelle aufgebahrt.<br />

Wenngleich auch der Hausherr<br />

dieses vorrangig in Anbetracht<br />

der politischen Lage aufgrund<br />

der Teilung Deutschlands veranlasste,<br />

bescherte es dem<br />

Burg-Museum natürlich auch<br />

steigende Besucherzahlen.<br />

Die Burg Hohenzollern war<br />

nun also touristisch erschlossen.<br />

Doch das zog nicht nur<br />

wohlwollende Besucher an, die<br />

sich für Kunst und Geschichte<br />

interessierten, sondern auch<br />

den „Mann aus dem Nebel“. So<br />

betitelten die <strong>Zeitung</strong>en damals<br />

jenen Einbrecher, der in<br />

der Nacht zum 31. Juli 1953 in<br />

die Schatzkammer einstieg.<br />

Paul Falk, so die mystische Gestalt<br />

mit bürgerlichem Namen,<br />

erbeutete Kunstgegenstände<br />

von unermesslichem Wert.<br />

Zahlreiche dieser Kostbarkeiten<br />

zerstörte er, indem er sie<br />

zerbrach und das Gold einschmolz,<br />

wohlwissend, dass er<br />

seine Beute anders gar nicht<br />

hätte verkaufen können. Doch<br />

lange währte seine Freude an<br />

dem Reichtum nicht. Spielende<br />

Kinder fanden im Burgwald seinen<br />

Bolzenschneider, ein wichtiges<br />

Puzzleteil für die Polizei,<br />

Die Königskrone<br />

hatte der Dieb<br />

zurückgelassen<br />

das zu seiner Verhaftung<br />

führte. Ein Teil der Beute wanderte<br />

zurück in die Schatzkammer,<br />

ein Teil war für immer zerstört<br />

oder verschwunden. Das<br />

Kuriosum: Der Dieb hatte das<br />

Prunkstück, die preußische Königskrone,<br />

am Tatort zurückgelassen.<br />

Aus Respekt vor den<br />

preußischen Königen habe er<br />

der Burg ausbauen wie eine Jugendherberge<br />

und empfing<br />

dort im Sommer 1954 die ersten<br />

jungen Gäste.<br />

Von nun an sollte die Kira-<br />

Stiftung jährlich von Mai bis<br />

September Kinder- und Jugendgruppen<br />

aus sozial benachteiligten<br />

Verhältnissen willkommen<br />

heißen. Für die Finanzierung<br />

sorgt seither das alljährliche<br />

Kira-Konzert im Grafensaal<br />

der Burg, das unter anderem<br />

schon von Künstlern wie Yehudi<br />

Menuhin oder Max Raabe<br />

musikalisch bereichert wurde.<br />

Nach wie vor ist die Kira-Stiftung<br />

aktiv. In den vergangenen<br />

65 <strong>Jahre</strong>n begrüßte sie rund<br />

14000 junge Gäste auf der Burg.<br />

Einen sprichwörtlich herben<br />

Schlag erlitten die Burg Hohenzollern<br />

sowie die nach ihr benannte<br />

Region Zollernalb am<br />

frühen Sonntagmorgen des 3.<br />

September 1978: Ein Erdbeben<br />

der Stärke 5.7 richtete um 6.08<br />

Uhr Gebäudeschäden in Millionenhöhe<br />

an. Die Reparaturarbeiten<br />

an der Burg sollten acht<br />

<strong>Jahre</strong> andauern. Unter anderem<br />

wurde der beschädigte<br />

Turm der evangelischen Burgkapelle<br />

in zwei spektakulären<br />

Hubschrauber-Aktionen abtransportiert<br />

und nach der Reparatur<br />

wieder aufgesetzt.<br />

Noch heute zeugen Risse in den<br />

Burgmauern von der einstigen<br />

Naturgewalt.<br />

Louis Ferdinand Prinz von Preußen und seine Frau Kira in den 1950er-<br />

<strong>Jahre</strong>n im Burghof zusammen mit Kriegswaisen, denen sie einen kostenlosen<br />

Urlaub auf der Burg ermöglichten. Fotos: Archiv Burg Hohenzollern


<strong>70</strong> <strong>Jahre</strong><br />

31<br />

Im August 1991 nahm die Burg<br />

Abschied von den Königen, denen<br />

sie 39 <strong>Jahre</strong> lang als vorübergehende<br />

Grablege gedient<br />

hatte. Louis Ferdinand Prinz<br />

von Preußen hatte bereits 1952<br />

gelobt, seine berühmten Vorfahren<br />

nach Potsdam zurückzubringen,<br />

sobald Deutschland<br />

wieder vereint sei. Nun war es<br />

soweit. Die Särge Friedrichs<br />

des Großen und des Soldatenkönigs<br />

wurden unter militärischen<br />

Ehren der Bundeswehr<br />

von der Burg abgeholt und mit<br />

August 1991: Die Bundeswehr holt die Särge der Preußenkönige von der Burg ab. Es geht nach Potsdam.<br />

einem Sonderzug der Deutschen<br />

Bahn von Hechingen<br />

nach Potsdam rücküberführt.<br />

Ein sprichwörtlich großer<br />

Bahnhof.<br />

2011 wäre die Burg Hohenzollern<br />

beinahe Schauplatz der<br />

royalen Hochzeit Deutschlands<br />

geworden. Georg Friedrich<br />

Prinz von Preußen, seit<br />

dem Tod seines Großvaters<br />

Louis Ferdinand 1994 Chef des<br />

Hauses, und seine Verlobte Sophie<br />

von Isenburg, planten ihre<br />

Vermählung auf dem Stammsitz<br />

der Hohenzollern. Allerdings<br />

genügte ein Blick auf die<br />

Einladungsliste, um festzustellen,<br />

dass die Burg schlicht zu<br />

klein sein würde für diese Feier.<br />

Das Brautpaar musste umdisponieren.<br />

Die Trauung fand im<br />

Beisein von mehr als <strong>70</strong>0 Gästen<br />

in der Friedenskirche zu<br />

Potsdam statt, die anschließende<br />

Feier in der Orangerie<br />

von Schloss Sanssouci.<br />

Mittlerweile sind Prinz und<br />

Prinzessin stolze Eltern von<br />

den Zwillingen Carl und Louis,<br />

Töchterchen Emma und Nesthäkchen<br />

Heinrich. Und wann<br />

immer es die Zeit zulässt, reist<br />

die Familie vom Wohnort Potsdam<br />

auf die Burg. Hier, auf<br />

dem schönsten Abenteuerspielplatz<br />

der Welt, kennt sich der<br />

adelige Nachwuchs bereits bestens<br />

aus, fegt durch den Burggarten<br />

und erobert zusammen<br />

mit Touristenkindern die Kanone<br />

im Burghof. „Die Burg Hohenzollern<br />

ist ein geschichtsträchtiger,<br />

aber zugleich ausgesprochen<br />

lebendiger Ort“, betont<br />

Hausherr Georg Friedrich<br />

Prinz von Preußen. Das belegen<br />

unter anderem die zahlreichen<br />

Veranstaltungen, die seit<br />

den 1990er-<strong>Jahre</strong>n die Burg eroberten:<br />

Weihnachtsmarkt,<br />

Falkner-Wochenende, Open-<br />

Air-Kino, Theater, Konzerte,<br />

Schlosserlebnistag, Sternschnuppen-Nächte,<br />

Frühlingserwachen,<br />

Muttertag, Kinderferienprogramm,<br />

Goldener<br />

Herbst. Hinzu kommen zahlreiche<br />

Hochzeiten, die wahlweise<br />

in der katholischen oder evangelischen<br />

Burgkapelle ausgerichtet<br />

werden.<br />

Die Brautpaare kommen übrigens<br />

nicht nur aus dem<br />

Ländle, sondern auch aus Übersee,<br />

zum Beispiel aus Japan.<br />

Meist findet die anschließende<br />

Feier dann auch im Burg-Restaurant<br />

statt. Die Gastronomie,<br />

die nach jahrzehntelanger Verpachtung<br />

seit dem Jahr 2012 in<br />

Eigenregie der Burgverwaltung<br />

geführt wird, bewirtet nämlich<br />

nicht nur tagsüber die Burgbesucher,<br />

sondern auch abendliche<br />

Feiern für bis zu 100 Gäste.<br />

Durch all diese Aktivitäten generiert<br />

die Burgverwaltung die<br />

Mittel, mit denen die Burg Hohenzollern<br />

erhalten wird. Als<br />

private Einrichtung muss sie<br />

sich nämlich selbst finanzieren.<br />

Um das zu ermöglichen,<br />

beschäftigen die beiden Burgherren<br />

Georg Friedrich Prinz<br />

von Preußen und Karl Friedrich<br />

Fürst von Hohenzollern<br />

ein Team von mittlerweile 180<br />

Mitarbeitern.<br />

Nun steht der Burg eine Jahrhundert-Baustelle<br />

ins Haus:<br />

Die Bastionsmauern und die<br />

Auffahrtsanlage müssen saniert<br />

werden, da der Zahn der<br />

Zeit, Erdbeben, Wind und Wetter<br />

sowie Wasser und Salz dem<br />

alten Gemäuer zugesetzt haben.<br />

Die Arbeiten haben nun<br />

begonnen und werden viele<br />

<strong>Jahre</strong> in Anspruch nehmen und<br />

zweistellige Millionenbeträge<br />

kosten. Hier unterstützen allerdings<br />

auch Bund, Land und<br />

Denkmalstiftungen die Burg<br />

Hohenzollern, damit das denkmalgeschützte<br />

Gebäude als<br />

Heimatsymbol, Landmarke<br />

und touristisches Flaggschiff<br />

auch den kommenden Generationen<br />

erhalten bleibt. Und die<br />

HZ auch in Zukunft ein Objekt<br />

für stets gerne gelesene Berichterstattung<br />

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32 <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong><br />

„Rebellious Spirit“: Aus dem Kinderzimmer stürmten die beiden Brüder aus Bisingen und ihre Freunde aus Tailfingen und Wachendorf auf die großen Bühnen (von links): Jens (26,<br />

Bass), Corvin (25, Gitarre), Jannik (24, Gesang und Gitarre) und Silvio (Schlagzeug).<br />

Privatfotos<br />

Die Rebellen aus Bisingen<br />

„Rebellious Spirit“ standen – unterstützt von der HZ – schon auf großen Bühnen<br />

Als sie wirklich noch Jungs waren: Die Rebellen im Jahr 2010 auf der<br />

Burgruine Ror in Bisingen.<br />

Kinderzimmer<br />

als<br />

erster Proberaum<br />

Fast zehn Bühnenjahre<br />

sind eine lange Zeit. Als<br />

sie sich vornahmen, eine<br />

Band zu gründen, waren die<br />

Vier von „Rebellious Spirit“ tatsächlich<br />

noch Jungs. Inzwischen<br />

haben sie ihr drittes Album<br />

herausgebracht, waren<br />

mit Größen wie Axel Rudi Pell<br />

oder Bonfire auf Tour, teilten<br />

sich die Bühne mit Alice Cooper<br />

oder Europe, rockten bei<br />

Bang Your Head in Balingen<br />

oder erst unlängst im Wom in<br />

Hechingen, die HZ immer fest<br />

an ihrer Seite. Man ist versucht,<br />

von „alten Hasen“ zu reden, dabei<br />

ist der Älteste gerade einmal<br />

26.<br />

Da wollen wir doch mal wissen,<br />

wie alles begann. Will denn<br />

nicht jeder Jugendliche Rockstar<br />

werden? Und wie sehen Jannik<br />

Fischer (24, Gesang und Gitarre),<br />

sein Bruder Jens (26,<br />

Bass), Silvio Bizer (25, Schlagzeug)<br />

und Corvin Domhardt<br />

(25, Gitarre) ihre musikalische<br />

und berufliche Zukunft?<br />

Die „Rebellen“ konnten, als<br />

sie beschlossen, eine Band zu<br />

gründen, zumindest einmal<br />

eins: tatsächlich Musik machen.<br />

Jeder kann ein Instrument<br />

spielen, gerne auch mehrere.<br />

Dabei waren sie am Anfang<br />

nur zu dritt. Im Musikland Albstadt<br />

hatte Silvio eine Anzeige<br />

aushängen. Er suchte Verstärkung.<br />

Die Brüder Jannik und<br />

Jens aus Bisingen stiegen ein.<br />

Ihren ersten Aufritt hatten<br />

die Drei beim Umsonst & Draußen<br />

in Geislingen, daran erinnern<br />

sie sich noch gut. „Wir waren<br />

als erste Band mittags dran,<br />

frisch aus dem Proberaum“, erzählt<br />

Jannik. Und weil die erste<br />

Band ausfiel, durften sie drei<br />

Lieder mehr spielen. Das gab<br />

ihr Repertoire gar nicht her. Die<br />

„Zugabe“ war dann nicht mehr<br />

so prickelnd.<br />

Trotzdem wurde fleißig weiter<br />

geprobt: im Hause Fischer<br />

in Bisingen. Erst im Kinderzimmer,<br />

später dann im Keller. „Da<br />

proben wir heute noch“, so<br />

Jens. Der Raum wurde etwas<br />

schallisoliert – und wahrscheinlich<br />

haben sich die Nachbarn<br />

auch daran gewöhnt.<br />

Ein halbes Jahr nach dem<br />

nicht so ganz gelungenen Einstand<br />

kam dann Bandmitglied<br />

Nummer vier, Corvin, hinzu.<br />

Den kannten Jannik und Jens<br />

von früher, „wir haben als Kinder<br />

miteinander gespielt“. Das<br />

erste große Konzert gab es in<br />

der Rockfabrik in Ludwigsburg.<br />

Vater Klaus Fischer fuhr sie hin.<br />

So wie er auch später in der Regel<br />

den (Tour-)Bus steuerte.<br />

Dann ging plötzlich alles<br />

ganz schnell und die musikalische<br />

Karriere sprunghaft nach<br />

oben. Markus Gumball, der<br />

auch schon mit den „Guano<br />

Apes“ und Doro Pesch gearbeitet<br />

hat, nahm sich der Jungs an.<br />

Coole Kids, die 80er-<strong>Jahre</strong> Hardrock<br />

spielen, das könnte die<br />

Fans locken. Es gab den ersten<br />

Plattenvertrag.<br />

Das Video zur ersten Single,<br />

„Lights out“ (2012), wurde in Bisingen<br />

in der Halle von Martin<br />

Pflumm im Gewebegebiet Hinter<br />

Stöck gedreht. 2013 kam das<br />

erste Album, „Gamble Shot“, heraus,<br />

2014 das zweite, „Obsession“,<br />

2016 schließlich „New<br />

Horizon“, mit neuer Plattenfirma.<br />

Inzwischen haben die „Rebellen“<br />

Hunderte von Konzerten<br />

absolviert. Statt 80er-<strong>Jahre</strong><br />

Hardrock setzen sie heute auf einen<br />

eigenen Stil, sie nennen es<br />

selbst Cross-Over-Rock, eine<br />

Schnittmenge aus Rock und Metall<br />

mit vielen modernen Einflüssen,<br />

da darf gerne auch mal<br />

eine Ballade dabei sein. In letzter<br />

Zeit ist es etwas ruhiger um<br />

die vier „Rebellen“ geworden.<br />

Corvin machte eine Ausbildung<br />

zum Karosseriebauer und Lackierer.<br />

Silvio absolvierte ein<br />

Freiwilliges Soziales Jahr, studiert<br />

Lehramt. Jannik studiert<br />

Lehramt Grundschule. Jens hat<br />

die Psychologie gewählt, „als<br />

Fernstudium“, sonst hätte er zu<br />

weit weg ziehen müssen, hätte<br />

nicht mehr mit der Band proben<br />

können.<br />

Die HZ<br />

immer fest an<br />

ihrer Seite<br />

Die vier „Rebellen“ haben<br />

sich vorgenommen, „viel mehr<br />

selbst zu machen“, auch die Videos<br />

selbst zu produzieren. Jannik<br />

schreibt die Musik, Jens die<br />

Texte. 2020, rechtzeitig zum<br />

zehnten Jubiläum, soll es wieder<br />

ein größeres musikalisches<br />

Jahr werden.<br />

Die Zeit bislang auf den Bühnen<br />

und im Studio möchten sie<br />

nicht missen, doch sie haben<br />

auch erfahren, wie hart das Musikbusiness<br />

ist, „harte Arbeit<br />

und harter Kampf“. Doch wer<br />

weiß schon, was als nächstes<br />

kommt. In einem sind sich die<br />

vier „Rebellen“ aus dem Kirchspiel<br />

aber sicher: „Wir vier werden<br />

immer zusammen Musik<br />

machen.“ STEPHANIE APELT


<strong>70</strong> <strong>Jahre</strong> Qualität vor Ort<br />

Die HZ war und ist sich ihrer Verantwortung stets bewusst<br />

Die <strong>Hohenzollerische</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

kann in diesem<br />

Jahr auf eine lange wie<br />

wechselvolle Unternehmensgeschichte<br />

zurückblicken. Im<br />

Jahr 1949 wurde nicht nur die<br />

Bundesrepublik Deutschland<br />

gegründet, auch die HZ, wie sie<br />

im Volksmund heißt, wurde<br />

das 1. Mal aufgelegt.<br />

<strong>70</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Hohenzollerische</strong><br />

<strong>Zeitung</strong>, <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong> Qualitätsjournalismus<br />

vor Ort, zu diesem<br />

stattlichen und nicht alltäglichen<br />

Jubiläum gratuliere ich daher<br />

seitens der Gemeinde Bisingen<br />

wie persönlich sehr herzlich.<br />

Der technische Wandel, aber<br />

auch das veränderte Mediennutzungsverhalten<br />

stellt die<br />

Verlage stets vor neue Herausforderungen.<br />

Sich daher über<br />

einen so langen Zeitraum am<br />

Markt erfolgreich zu behaupten,<br />

ist eine großartige Leistung.<br />

Auf diesen Erfolg darf die<br />

HZ zurecht stolz sein. Diesen<br />

langen Erfolg verdankt sie vor<br />

allem ihrer journalistischen<br />

Kompetenz, ihrer Nähe zur Leserschaft<br />

und ihrer genauen<br />

Kenntnis dessen, worüber sie<br />

berichtet.<br />

Bürgermeister Roman Waizenegger:<br />

Die HZ darf zurecht auf <strong>70</strong><br />

<strong>Jahre</strong> stolz sein.<br />

<strong>70</strong> <strong>Jahre</strong><br />

GRUSSWORTE · BÜRGERMEISTER ROMAN WAIZENEGGER<br />

Eine unabhängige und kritische<br />

Presse, auch und gerade<br />

vor Ort, ist für eine wehrhafte<br />

Demokratie unverzichtbar. Die<br />

Medien haben eine wichtige<br />

Kontrollfunktion und tragen<br />

entscheidend zur Meinungsbildung<br />

der Bürger bei. Verlässliche<br />

Informationen und Einblicke<br />

in politische wie gesellschaftliche<br />

Zusammenhänge<br />

sind Voraussetzungen, um Ereignisse<br />

oder Entwicklungen<br />

besser einschätzen und am öffentlichen<br />

Leben mitwirken zu<br />

können.<br />

Diese Bedeutung für unsere<br />

Demokratie geht aber mit einer<br />

hohen Verantwortung einher.<br />

Das war und ist der HZ stets bewusst.<br />

So hat sich die <strong>Hohenzollerische</strong><br />

<strong>Zeitung</strong> das Vertrauen<br />

über all die <strong>Jahre</strong> hinweg erarbeitet<br />

und ist für viele Menschen<br />

im <strong>Hohenzollerische</strong>n<br />

das regionale Leitmedium geblieben.<br />

„Unserer“ HZ wünsche ich<br />

daher weiterhin eine treue Leserschaft,<br />

viel Erfolg und alles<br />

Gute.<br />

Roman Waizenegger<br />

Bürgermeister in Bisingen<br />

BÜRGERMEISTER FRANZ JOSEF MÖLLER<br />

Jeden Morgen topaktuell<br />

Mit dem „e-Paper“ gehört der <strong>Zeitung</strong> die Zukunft<br />

33<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

als Bürgermeister der<br />

Gemeinde Grosselfingen im<br />

Zollernalbkreis möchte ich zu<br />

allererst der <strong>Hohenzollerische</strong>n<br />

<strong>Zeitung</strong> zu ihrem <strong>70</strong>-jährigen<br />

Jubiläum ganz herzlich<br />

gratulieren.<br />

Seit nunmehr <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong>n können<br />

auch über die Gemeinde<br />

Grosselfingen so manche<br />

Schlagzeilen in der <strong>Zeitung</strong> gelesen<br />

werden. Für mich ist die<br />

<strong>Zeitung</strong> trotz des digitalen Zeitalters<br />

immer noch das beste<br />

Medium, sich über jüngst Geschehenes<br />

auf der ganzen Welt,<br />

in der Politik oder natürlich<br />

auch bei uns im Zollernalbkreis<br />

zu informieren.<br />

Dies ist jedem einzelnen der<br />

Redakteure zu verdanken, die<br />

die Artikel quasi über Nacht zu<br />

Papier bringen, sodass wir als<br />

Leser jeden Morgen pünktlich<br />

zum Frühstück eine topaktuelle<br />

Lektüre durchstöbern können.<br />

Auch wenn die „smarte<br />

Welt“ vor allem die jungen<br />

Leute immer mehr über soziale<br />

Netzwerke über Aktuelles informiert,<br />

wird die <strong>Zeitung</strong> noch<br />

lange <strong>Jahre</strong> überstehen. Mit Sicherheit<br />

wird es diese in naher<br />

Zukunft nur noch als „e-Paper“<br />

geben, und der Druck wird immer<br />

mehr eingestellt, dennoch<br />

ist und bleibt sie eine beständige<br />

Informationsquelle.<br />

Bürgermeister Franz Josef Möller<br />

möchte die tägliche <strong>Zeitung</strong>slektüre<br />

nicht missen.<br />

Ich wünsche der <strong>Hohenzollerische</strong>n<br />

<strong>Zeitung</strong> nochmals alles<br />

Gute zum Jubiläum.<br />

Grüße aus Grosselfingen<br />

Franz Josef Möller<br />

Bürgermeister<br />

durch die Krankenkasse<br />

Kostenübernahme<br />

Die Presse muss die Freiheit<br />

haben, alles zu sagen, damit<br />

gewissen Leuten die Freiheit<br />

genommen wird, alles zu tun.<br />

Louis Terrenoire<br />

100 %<br />

sse<br />

Wir gratulieren<br />

unserem<br />

Verlagspartner<br />

HOHEN-<br />

ZOLLERISCHE<br />

ZEITUNG<br />

zum <strong>70</strong>. Jubiläum<br />

und danken für<br />

die langjährige<br />

Zusammenarbeit.<br />

NEUER<br />

KURS!<br />

mittwochs 13 Uhr<br />

jetzt informieren<br />

und Platz<br />

sichern<br />

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Krankenkassen übernommen und kann von jedem<br />

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Informieren Sie sich jetzt unter<br />

0151 10856847


e<strong>Zeitung</strong> Newsletter Shop<br />

Abo<br />

neue pressegesellschaft<br />

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!<br />

Wir wünschen der <strong>Hohenzollerische</strong>n <strong>Zeitung</strong><br />

zum <strong>70</strong>-jährigen Jubiläum das Beste und freuen<br />

uns auf weiterhin gute Partnerschaft.<br />

Südwesten Blaulicht Sport Politik Unterhaltung Panorama Anzeigen Mehr<br />

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GRUSSWORTE · BÜRGERMEISTER DR. HEINRICH GÖTZ<br />

Seit <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong>n die Nummer 1<br />

Der unaufgeregte Journalismus der HZ bietet Mehrwert<br />

Seit <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong>n ist die<br />

<strong>Hohenzollerische</strong><br />

<strong>Zeitung</strong> in unserer<br />

Region das Medium Nummer<br />

1 in Sachen Information.<br />

Sie ist ein Stück Heimat<br />

und zugleich das<br />

Fenster hinaus in die<br />

Welt. Ein traditionelles<br />

Blatt auf der einen Seite,<br />

das jedoch längst modern<br />

digital daherkommt. So<br />

bleiben wir, selbst wenn<br />

wir nicht vor Ort – daheim<br />

– sind, stets zuverlässig<br />

auf dem Laufenden.<br />

<strong>Zeitung</strong> ist Berichterstattung,<br />

Information<br />

und Unabhängigkeit. Sie<br />

transportiert Sachverhalte<br />

und Fakten, Neuigkeiten<br />

und Wissenswertes<br />

aus vielerlei Gebieten.<br />

Wirtschaft und Wissenschaft,<br />

Politik und Sport,<br />

Kultur und Gesellschaft.<br />

Wir als Leser vertrauen darauf,<br />

dass all die Nachrichten<br />

und Berichte, die uns<br />

durch die <strong>Zeitung</strong> erreichen,<br />

richtig und wahr sind.<br />

So groß dieser Anspruch, so<br />

selbstverständlich ist er. Wir<br />

Bürgermeister Heinrich Götz fühlt sich von der HZ<br />

zuverlässig auf dem Laufenden gehalten.<br />

vertrauen den Journalisten<br />

und Redakteuren; vertrauen<br />

auf sorgsame Recherche sowie<br />

<strong>70</strong> <strong>Jahre</strong><br />

persönliche Unvoreingenommenheit<br />

und<br />

Neutralität. Wir vertrauen<br />

darauf, dass<br />

auch komplexe Sachverhalte<br />

leserkompatibel<br />

aufbereitet werden,<br />

bereichern und lehren,<br />

ohne aber belehren zu<br />

wollen. Verlag und Herausgeber<br />

tragen für all<br />

dies maßgeblich Sorge,<br />

aber auch Verantwortung<br />

für den wirtschaftlichen<br />

Erfolg.<br />

Für uns Leser bietet<br />

der unaufgeregte Journalismus<br />

der <strong>Hohenzollerische</strong>n<br />

<strong>Zeitung</strong> zweifelsohne<br />

einen echten<br />

Mehrwert. Der uns, gerade<br />

in Zeiten reißerischer<br />

Überschriften<br />

ohne Nachricht dahinter,<br />

durchaus mehr<br />

wert sein kann und<br />

sollte.<br />

In diesem Sinne:<br />

herzlichen Glückwunsch<br />

und Dankeschön.<br />

Dr. Heinrich Götz,<br />

Bürgermeister der Stadt<br />

Haigerloch<br />

BÜRGERMEISTER JOHANN WIDMAIER<br />

Ich freue mich jeden Morgen<br />

Die HZ ist ein Stück hohenzollerischer Heimat<br />

Frühmorgens liegt sie<br />

schon in unserem Briefkasten:<br />

die <strong>Hohenzollerische</strong><br />

<strong>Zeitung</strong>! Und ich freue<br />

mich darauf, denn sie gehört<br />

zu unserer Gemeinde und zu<br />

unserer schönen Heimat. Seit<br />

<strong>70</strong> <strong>Jahre</strong>n, also schon lange vor<br />

meiner Geburt, informiert sie<br />

die Leserinnen und Leser in<br />

Rangendingen und in unserer<br />

Region mit ihrer aktuellen Berichterstattung.<br />

Als beständige<br />

und zuverlässige Informationsquelle<br />

bringt sie uns unser<br />

Land, unsere Vereine, unsere<br />

Gemeinde und unsere Nachbargemeinden<br />

näher, ja sie ist zu<br />

einem Stück hohenzollerischer<br />

Heimat geworden.<br />

Wer sich heute informiert,<br />

hat vielfältige Möglichkeiten.<br />

Über das Internet bekommt<br />

man blitzschnell die neuesten<br />

Informationen, nicht immer<br />

die richtigen. In der großen Medienlandschaft<br />

ist die <strong>Hohenzollerische</strong><br />

<strong>Zeitung</strong> ein wichtiger,<br />

fester Bestandteil mit Qualität<br />

und hochwertigen Informationen.<br />

Ich danke allen, die an der<br />

<strong>Hohenzollerische</strong>n <strong>Zeitung</strong> mitarbeiten,<br />

den Redakteuren und<br />

Redakteurinnen, die manchmal<br />

Tag und Nacht und sonnfeiertags<br />

unterwegs sind, aber<br />

auch den Menschen, die die<br />

35<br />

Bürgermeister Johann Widmaier<br />

würdigt die Arbeit der Redakteure<br />

– und die der Austräger.<br />

<strong>Zeitung</strong> in unsere Briefkästen<br />

bringen.<br />

Im Namen der Gemeinde<br />

Rangendingen gratuliere ich<br />

der <strong>Hohenzollerische</strong>n <strong>Zeitung</strong><br />

zum <strong>70</strong>-jährigen Bestehen herzlich,<br />

und ich danke für die langjährige,<br />

gute Berichterstattung.<br />

Ich freue mich auf morgen,<br />

wenn ich den Briefkasten<br />

öffne!<br />

Johann Widmaier, Bürgermeister<br />

in Rangendingen<br />

FRISCH AUS DER PRESSE:<br />

JEDEN MORGEN AUF’S NEUE<br />

Es gratuliert zum <strong>70</strong>.: Die IHK (mittlerweile 164 <strong>Jahre</strong>)<br />

49.000 Unternehmen, 3.200 Ehrenamtliche in Präsidium, Vollversammlung, Regionalgremien sowie Fach- und Prüfungsausschüssen,<br />

über 2.300 Aktive in den 50 IHK-Netzwerken, 7.000 Auszubildende in den IHK-Berufen und 6.000 Teilnehmer der<br />

Abschluss- und Zwischenprüfungen. Die Initiative „Wirtschaft macht Schule“. Das „Haus der kleinen Forscher“. Das IHK-Institut<br />

für Wissensmanagement und Wissenstransfer. Initiative für Einpersonen- und Kleinunternehmen. Alles unter www.ihkrt.de.


36 <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Mit dem Schlössle auf Zeitreise<br />

Wie es ein 600 <strong>Jahre</strong> altes Gebäude schafft, bis heute Schlagzeilen zu schreiben<br />

Durch diese Räume wandelten<br />

einst adelige<br />

Fräuleins. Hier standen<br />

die Türen offen, hier war Licht<br />

im Dunkeln, klirrten die Gläser<br />

unter fröhlichem Gelächter,<br />

klapperten Teller und Töpfe. An<br />

diesen Tischen wurden Händel<br />

ausgefochten und Heiratsanträge<br />

gemacht. Genau an dieser<br />

Stelle bekam ein Bub von zwölf<br />

<strong>Jahre</strong>n voller Stolz sein „Bierdiplom“<br />

ausgehändigt.<br />

„Ich kenne niemanden, der<br />

keine Geschichte vom Haigerlocher<br />

Schlössle erzählen kann“,<br />

sagt Stefan Beuter. Er ist der<br />

junge Bursche von damals. Den<br />

Moment, als ihm Brauereibesitzer<br />

Franz-Josef Zöhrlaut vor 25<br />

<strong>Jahre</strong>n das Bierdiplom überreichte,<br />

wird er im Leben nicht<br />

vergessen.<br />

Heute ist Stefan Beuter Architekt<br />

von Beruf und als solcher<br />

ist er an den Ort des Geschehens<br />

zurückgekehrt. Sein Auftrag:<br />

das altehrwürdige<br />

„Schlössle“ in eine neue Zukunft<br />

zu führen.<br />

Über 600 <strong>Jahre</strong> hat das Haigerlocher<br />

Schlössle schon auf<br />

dem Buckel. In Anbetracht dessen<br />

nimmt sich der <strong>70</strong>. Geburtstag<br />

der <strong>Hohenzollerische</strong>n <strong>Zeitung</strong><br />

freilich recht bescheiden<br />

aus. Und doch verbinden<br />

beide, die HZ und das<br />

Schlössle, ein ganzes Stück Geschichte<br />

und vor allem viele<br />

spannende Geschichten. Viele<br />

Male in den vergangenen <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong>n<br />

stand das stolze Gebäude<br />

nämlich in den Schlagzeilen.<br />

„Einen Goldschatz<br />

haben wir leider<br />

nicht gefunden“<br />

Vergangenheit, Gegenwart,<br />

Zukunft – der im <strong>Jahre</strong> 1413 erstmals<br />

urkundlich erwähnte<br />

Wohnsitz von Adelsfamilien in<br />

Haigerloch, aus dem später ein<br />

herrschaftliches Brauereihaus<br />

wurde, hat alles drei zu bieten.<br />

Momentan ist die Zukunft in<br />

aller Munde. Denn nach langem<br />

Hin und Her wurde das<br />

Schlössle an eine Investorengesellschaft<br />

verkauft. Die Tinte<br />

auf dem Kaufvertrag ist fast<br />

kaum getrocknet, so neu sind<br />

die neuesten Entwicklungen in<br />

dem uralten Gemäuer. Und es<br />

passt auch ganz in die Zeit, was<br />

Ihre Leserreisen jetzt auch online buchbar:<br />

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• Große Auswahl<br />

Architekt Stefan Beuter hat von den neuen Besitzern des Schlössle eine<br />

zukunftsweisende Aufgabe übertragen bekommen: In das über 600<br />

<strong>Jahre</strong> alte, denkmalgeschützte Gebäude werden elf barrierefreie Wohneinheiten<br />

eingebaut.<br />

Foto: Andrea Spatzal<br />

die neuen Besitzer planen: urbanes,<br />

barrierefreies Wohnen<br />

in der Jahrhunderte alten Bausubstanz,<br />

direkt an den Auen<br />

der renaturierten, sich an den<br />

schroffen Felsen entlang schlängelnden<br />

Eyach. Hört sich gut<br />

an? Tja, die Altvorderen hatten<br />

in Sachen Architektur und<br />

Standortwahl offenbar ein<br />

glückliches Händchen.<br />

1413 wurde die „untere<br />

Burg“ erstmals urkundlich erwähnt.<br />

Vermutlich wurde sie<br />

schon 1378 vom damaligen<br />

Vogt von Oberhaigerloch, Marquard<br />

von Bubenhofen, errichtet.<br />

Die diente als eine Art Vorburg<br />

und war Teil der Stadtbefestigung.<br />

Im 15. Jahrhundert<br />

gehörte das Schlössle zuerst<br />

den Herren von Weitingen, später<br />

dann den Herren von<br />

Thumb. Daher auch der Name:<br />

„Thumbsches Schlössle“. 1612<br />

ging das Schlössle in Zollerischen<br />

Besitz über und wurde<br />

als herrschaftliches Brauereihaus<br />

eingerichtet.<br />

Im 30-jährigen Krieg wurde<br />

es zwar durch einen Brand zerstört,<br />

aber um das Jahr 16<strong>70</strong> auf<br />

den alten Grundmauern und<br />

unter Verwendung verbliebener<br />

Bausubstanz in seiner heutigen<br />

Form wieder aufgebaut.<br />

Nun aber zurück in die Gegenwart:<br />

Was die Bauarbeiter<br />

seit Tagen aus den Eingeweiden<br />

des Schlössle holen, füllt gut 50<br />

Container. Viel hat sich angesammelt<br />

in den vielen Jahrzehnten.<br />

„Einen Goldschatz haben<br />

wir leider nicht gefunden“, sagt<br />

Stefan Beuter über die Entrümpelung<br />

und lacht. Aber auf einen<br />

Aktenschrank voller technischer<br />

Brauerei-Unterlagen sei<br />

man gestoßen. Die wurden der<br />

Universität Hohenheim übergeben.<br />

Am Ende der Arbeiten wird<br />

nur die Außenhülle des Gebäudes<br />

stehen bleiben. Jeder weitere<br />

Handschlag wird streng<br />

vom Denkmalamt überwacht.<br />

Ein paar Zugeständnisse werden<br />

freilich gemacht. Zum Beispiel<br />

dürfen an der Nordseite<br />

die Fensteröffnungen vergrößert<br />

und Balkone angebaut werden,<br />

aber auch nur, weil es sich<br />

Aus der Vogelperspektive: Auf dem ehemaligen Brauereiareal am renaturierten<br />

Eyachufer steht nur noch das Schlössle. Foto: Stadt Haigerloch


<strong>70</strong> <strong>Jahre</strong><br />

37<br />

um den „neueren Teil“ des<br />

Schlösschens handelt. Auch<br />

bei den Dachaufbauten drücken<br />

die Denkmalschützer ein<br />

Auge zu: Auf jeder Dachseite<br />

dürfen drei Gauben eingebaut<br />

werden, damit im Dachspitz<br />

weiterer Wohnraum geschaffen<br />

werden kann.<br />

Streng wird’s bei der Fassadengestaltung:<br />

„Das Äußere<br />

wird sich kaum verändern“, erklärt<br />

der Architekt. So werden<br />

die Mauern, wie jetzt auch,<br />

sand- bis schlammfarben bleiben,<br />

die Fensterleibungen<br />

weiß, das Dach ziegelrot. Details<br />

würden gerade von den zuständigen<br />

Denkmalpflegern im<br />

Regierungspräsidium Tübingen<br />

erforscht, weiß Beuter. Anhaltspunkte<br />

gibt offenbar die<br />

Das Schlössle auf einem Stahlstich<br />

aus dem 19. Jahrhundert.<br />

Malerei eines Künstlers, der<br />

vom Schlossfelsen aus immer<br />

und immer wieder die Silhouette<br />

Haigerlochs festgehalten<br />

hat.<br />

Die im Jahr 1723 gegründete<br />

Schlossbrauerei und die Brauereigaststätte<br />

„Schlössle“ waren<br />

Der Niedergang<br />

einer großen<br />

Brauerei<br />

lange Zeit das Aushängeschild<br />

der stolzen ehemaligen Residenzstadt.<br />

Zu ihren Hochzeiten<br />

zählte die W. & H. Zöhrlaut<br />

Schlossbrauerei Haigerloch<br />

GmbH & Co. KG nach der Beschäftigtenzahl<br />

und Absatzmenge<br />

zu den größten in Südwürttemberg-Hohenzollern.<br />

Doch nach fast 300 <strong>Jahre</strong>n<br />

Tradition geriet der Familienbetrieb<br />

ins Wanken und schließlich<br />

im Jahr 2002 in die Insolvenz.<br />

Ein Jahr später mussten<br />

Inhaber und Mitarbeiter den<br />

Kampf ums Überleben aufgeben.<br />

In einer Aufsehen erregenden<br />

Aktion wurden die Brautechnik<br />

mit den riesigen Kesseln<br />

ausgebaut und an eine<br />

Brauerei in Afrika verkauft.<br />

Marke und Kundenbeziehungen<br />

wurden von der Dinkelacker-Schwaben<br />

Bräu AG übernommen,<br />

die das Bier nach original<br />

Haigerlocher Rezeptur<br />

heute noch verkauft. Das Ende<br />

der Schlossbrauerei riss eine<br />

Ist bis zum heutigen Tage noch „in aller Munde“: das „Haigerlocher Original“-Exportbier.<br />

Foto: Andrea Spatzal<br />

tiefe Wunde in das Stadtbild.<br />

Erst mit der Renaturierung der<br />

Eyach im Bereich des früheren<br />

Brauereigeländes wurde der<br />

Heilungsprozess eingeleitet.<br />

Allein das historische<br />

Schlössle hat der Abrissbagger<br />

verschont. Das stolze Anwesen<br />

weckte schnell Begehrlichkeiten.<br />

Interessenten und Investoren<br />

klopften bei der Stadt an. In<br />

der Öffentlichkeit und im Gemeinderat<br />

wurde oft und ausgiebig<br />

über das Schlössle spekuliert<br />

und diskutiert. 2015 wurde<br />

zu der Frage, ob das Baudenkmal<br />

künftig gastronomisch<br />

oder zu Wohnzwecken genutzt,<br />

ob es verkauft oder im Besitz<br />

der Stadt bleiben soll, eigens<br />

eine Bügerversammlung einberufen.<br />

Zur gleichen Zeit forderten<br />

mehr als 1000 Bürgerinnen<br />

und Bürger in der Online-Petition<br />

„Rettet das Schlössle“ eine<br />

weiterhin öffentliche, gastronomische<br />

Nutzung.<br />

Erst jüngst hat der Gemeinderat<br />

einen Knopf an die Immobiliensaga<br />

gekriegt und dem<br />

Verkauf an eine renommierte<br />

Investorengesellschaft, die in<br />

Haigerloch schon das historische<br />

„Haus Bolz“ zu neuem Leben<br />

erweckt hat, zugestimmt.<br />

2,7 Millionen Euro werden die<br />

Investoren in das Schlössle investieren,<br />

um auf 820 Quadratmetern<br />

in den beiden oberen<br />

Stockwerken sowie im Dachgeschoss<br />

elf Wohneinheiten zu<br />

schaffen. Zwei Wohnungen<br />

sind stolze 120 Quadratmeter<br />

groß, aber laut dem Architekten<br />

sind vor allem die kleineren,<br />

60 bis 90 Quadratmeter großen<br />

Wohnungen gefragt. Gebaut<br />

werden übrigens Miet-,<br />

keine Eigentumswohnungen.<br />

Das Haus bekommt einen<br />

Aufzug und wird damit komplett<br />

barrierefrei. Der Energiestandard<br />

ist hoch und entspricht<br />

dem eines KfW-Effizienzhauses.<br />

18 Stellplätze werden<br />

zur Eyach hin angelegt. An<br />

Weihnachten 2020 soll das<br />

Schlössle bezugsfertig sein.<br />

Die ehemalige Brauereigaststätte<br />

im Erdgeschoss mit 100<br />

Quadratmetern soll übrigens<br />

erhalten bleiben, wie sie ist – allerdings<br />

ohne die klirrenden<br />

Gläser und klappernden Teller<br />

von einst. Eine Gastronomie<br />

wird ins Haigerlocher Schlössle<br />

nicht mehr einziehen. Die Eigentümer<br />

wünschen sich vielmehr<br />

„ein kleines stilles Gewerbe“.<br />

ANDREA SPATZAL<br />

Frisch gerösteter Kaffee<br />

Aus Ihrer Region<br />

Auf eine weiterhin<br />

gute Nachbarschaft.<br />

Das Schwäbische Tagblatt in Tübingen gratuliert der<br />

<strong>Hohenzollerische</strong>n <strong>Zeitung</strong> zum <strong>70</strong>. Geburtstag!<br />

Die Zollernalb<br />

ist für vieles berühmt...<br />

Auch für ihre<br />

<br />

www.tagblatt.de


38 <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong><br />

James Bond auf Zollerisch<br />

Die Spionagechefs Markus Wolf und Klaus Kinkel waren beide Gäste der HZ<br />

Es ist gewiss nicht mehr als<br />

eine Fußnote der Weltgeschichte<br />

im Kalten Krieg,<br />

aber doch die mit dem ganz besonderen<br />

Hechinger Lokalkolorit:<br />

Die beiden Männer, die sich<br />

von 1979 bis 1982 als der Chef<br />

des Bundesnachrichtendienstes<br />

und als DDR-Spionageboss<br />

gegenüberstanden, stammten<br />

beide aus Hechingen: Klaus Kinkel<br />

auf westlicher und Markus<br />

Wolf aus östlicher Seite. James<br />

Bond auf Zollerisch!<br />

Der gebürtige Metzinger Kinkel<br />

wuchs im Hechingen der<br />

40er- und 50er-<strong>Jahre</strong> auf, kickte<br />

auf dem Obertorplatz, ministrierte<br />

in der Stiftskirche,<br />

machte in der Heiligkreuzstraße<br />

sein Abitur und scheiterte<br />

1967 im spannendsten<br />

Bürgermeisterwahlkampf der<br />

Stadtgeschichte an Norbert<br />

Roth, bevor es Kinkel in die<br />

Welt hinauszog, um in den<br />

Einer von mehreren Kinkel-Besuchen bei der HZ: Zusammen mit dem<br />

FDP-Bundestagskandidaten Christopher Gohl schaute er der damaligen<br />

HZ-Volontärin Samira Eisele im September 2013 bei der Arbeit zu.<br />

90er-<strong>Jahre</strong>n Bundesaußenminister<br />

und Vizekanzler unter<br />

Helmut Kohl zu werden.<br />

Markus Wolf andererseits erblickte<br />

1923 in der Frauengartenstraße<br />

das Licht der Welt –<br />

als Sohn des Arztes und Kommunisten<br />

Friedrich Wolf, der<br />

später als Dramatiker Weltruhm<br />

erlangte, und dessen<br />

Frau Elsa. In der DDR machte<br />

er steile Karriere und leitete<br />

von 1952 bis 1986 den Auslandsnachrichtendienst<br />

im Ministerium<br />

für Staatssicherheit. Wolf<br />

war der Mann, der den Spion<br />

Günter Guillaume ins Kanzleramt<br />

einschleuste, was Willy<br />

Brandt 1974 das Amt kostete.<br />

Hechingen war für Markus<br />

Wolf der Ort einer heilen Kindheit.<br />

Nach der Wiedervereinigung<br />

kehrte er mehrfach in die<br />

Zollernstadt zurück. Das erste<br />

Mal umgab ihn noch die Aura<br />

des Staatsfeindes. Als er 1996<br />

im „Fecker“ sein russisches<br />

Kochbuch vorstellte, brauchte<br />

er Polizeischutz. Sein letzter Hechingen-Aufenthalt<br />

2004 stand<br />

dann ganz im Zeichen der Versöhnung<br />

der Stadt mit ihrem berühmten<br />

Sohn: Gemeinsam<br />

Nur ein einziges Mal schaute Markus („Mischa“) Wolf bei der HZ vorbei<br />

– im Herbst 2004. Im damaligen Verlagsgebäude am Obertorplatz<br />

hatte Wolfs Vater Friedrich 1921 seine erste Arztpraxis. Archivfotos<br />

mit Bürgermeister Jürgen Weber<br />

enthüllte er im Fürstengarten<br />

eine Gedenktafel am Hause<br />

seines „Öhmchens“, des legendären<br />

Naturheilkundlers Dr.<br />

Moritz Meyer. Damals, zwei<br />

<strong>Jahre</strong> vor seinem Tod, war er als<br />

Interviewpartner auch zu Gast<br />

bei der HZ – am Obertorplatz<br />

19, wo sein Vater Friedrich Wolf<br />

in den frühen 20er-<strong>Jahre</strong>n praktiziert<br />

hatte.<br />

Dort haben wir auch immer<br />

wieder gerne Klaus Kinkel empfangen,<br />

der als „Elder Statesmann“<br />

und Wahlkämpfer für<br />

die FDP regelmäßig zu Gast in<br />

Hechingen war – bis auch er im<br />

März dieses <strong>Jahre</strong>s 82-jährig<br />

das Zeitliche segnete, womit<br />

die Erinnerung an die besondere<br />

Hechinger Fußnote in der<br />

Weltpolitik zunehmend verblasst.<br />

HARDY KROMER<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

<strong>70</strong> <strong>Jahre</strong> HOHENZOLLERISCHE ZEITUNG<br />

Die Zustell-Service-Schwarzwald GmbH<br />

gratuliert als Logistikpartner recht herzlich<br />

und freut sich auf eine weiterhin<br />

erfolgreiche Zusammenarbeit.


Burladingen<br />

<br />

Ambrosius-Heim-Straße 15<br />

72393 Burladingen<br />

Telefon: +49 7475 95002-0<br />

<br />

Rathausplatz 8<br />

72393 Burladingen<br />

Telefon +49 7475 95526-39<br />

<br />

Rathausplatz 8<br />

72393 Burladingen<br />

Telefon: +49 7475 95526-40<br />

Mössingen<br />

<br />

Johannes-Kepler-Straße 6<br />

72116 Mössingen<br />

Telefon: +49 7473 94929-0<br />

<br />

Falltorstraße 27<br />

72116 Mössingen<br />

Telefon: +49 7473 94815-8<br />

<br />

<br />

Heinrich-Heine-Straße 7<br />

<br />

Telefon: +49 7432 9811-0


Zusammen<br />

gro geworden.<br />

Ob Wiederaufbau, Gemeinde- und Kreisreform,<br />

Entwicklung der medizintechnischen Industrie,<br />

der Schritt ins digitale Zeitalter, Fasnet oder Kinderfest –<br />

seit <strong>70</strong> <strong>Jahre</strong>n begleitet die <strong>Hohenzollerische</strong> <strong>Zeitung</strong><br />

die Entwicklung unserer Stadt.<br />

HECHINGEN<br />

DIE ZOLLERNSTADT<br />

Die Stadt Hechingen sagt „Danke, <strong>Hohenzollerische</strong> <strong>Zeitung</strong>“<br />

und gratuliert zum <strong>70</strong>-jährigen Jubiläum.<br />

www.hechingen.de

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