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2Women2Wild Ausgabe 1

Abenteuer Outdoor Leben – von und für Frauen

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Welchen Weg nehmen wir heute?<br />

Wie weit schaffen wir es noch?<br />

Auch zwischendurch wird immer<br />

wieder die Karte ausgepackt, um<br />

spontan auf Wetter und Befinden<br />

reagieren zu können.<br />

an Bedeutung. In einem alten<br />

Steinhaus finden wir Unterschlupf<br />

und bereiten uns ein<br />

Frühstück zu. Bis Mittag ist<br />

unser triefnasses Zelt abgebaut,<br />

der große Rucksack gepackt<br />

und auch die Rentier-Geweihe<br />

sind befestigt. Der ursprüngliche<br />

Plan, über Spiterstulen nach<br />

Gjendebu zu wandern, ist dem<br />

Ziel, diese wunderschönen, besonderen<br />

Andenken nach Haus<br />

zu bringen, zum Opfer gefallen.<br />

Mit Regenjacke- und Hose ziehen<br />

wir los. Etwa 20 Kilometer<br />

und 600 Höhenmeter warten auf<br />

uns. Von der Glitterheim Hütte<br />

auf 1.370 m geht es hinauf auf<br />

1.685 Meter über den Pass. Eine<br />

graue, kalte Wanderung mit einem<br />

besonderen Highlight: Auf<br />

etwa 1.300 m erreichen wir eine<br />

der besagten Sommerbrücken.<br />

Ich vermute, die Norweger sind<br />

leidenschaftliche, kreative Brückenbauer.<br />

Diejenige, welche wir<br />

hier erblicken, scheint den Indiana<br />

Jones Filmen nachgeahmt zu<br />

sein. Eine wackelige Hängebrücke<br />

aus einem Netz mit schiefen<br />

Balken darauf ist unser einziger<br />

Weg über den Fluss. Sie reicht<br />

nicht einmal ganz bis zur anderen<br />

Seite. Wir versichern uns<br />

kurz, dass die Stahlseile gut verankert<br />

sind, versuchen mit dem<br />

Geweih nicht hängen zu bleiben<br />

und schreiten darüber. Ein kleines<br />

Abenteuer!<br />

Weiter geht es hinab zum See<br />

und gegen halb 6 Uhr am Abend<br />

ist es wirklich an der Zeit, den<br />

Rucksack für eine halbe Stunde<br />

abzunehmen. Wir kochen Tee<br />

und Kaffee, essen etwas von unseren<br />

Hafer- und Couscous Bällchen,<br />

dazu die übrig gebliebene<br />

Schokolade. Als Ziel wählen wir<br />

heute den Campingplatz in Bessheim.<br />

Der vermeintlich langweilige<br />

Abstieg ist wunderschön.<br />

Die vielen Regenwolken machen<br />

der Abendsonne Platz und der<br />

Weg schlängelt sich an einem<br />

Wasserfall talwärts.<br />

Kurz vor Einbruch der Dunkelheit<br />

erreichen wir unser Ziel, die<br />

Rucksäcke mit dem Geweih werden<br />

abgelegt. Wir sind ehrlich<br />

glücklich und an der Rezeption<br />

fällt der erste Blick auf die Schokolade,<br />

der zweite aber auf das<br />

Bier. 100 Kronen für eine Dose?<br />

Das entspricht etwa 10 Euro.<br />

Heute spielt das keine Rolle. Bis<br />

jetzt haben wir gespart, dieses<br />

IPA dürfen wir uns gönnen.<br />

Die Suche nach einem geeigneten<br />

Zeltplatz weicht der Entdeckung<br />

kleiner Hütten. Was wäre<br />

wenn… wir heute gar nicht im<br />

nassen, kalten Zelt schlafen würden,<br />

sondern in einem richtigen<br />

REISEN 18<br />

WILDE KÜCHE 19

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