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Der Soto Windmaster ist ein<br />
Gaskocher für Standard EU<br />
Schraubkartuschen. Er ist leicht,<br />
klein zusammenklappbar und<br />
lässt sich gut zum Beispiel im<br />
Soto Thermostack Topfset verstauen,<br />
das übrigens eine geniale<br />
Lösung aus Kochtöpfen und<br />
Thermobechern für eine Person<br />
darstellt. Die Zündung erfolgt<br />
bequem über einen Piezo Zünder,<br />
und durch den hochgezogenen<br />
Rand und seine Bauart<br />
erweist sich der Kocher als ausgesprochen<br />
sturmstabil. Außerdem<br />
lässt er sich gut regulieren,<br />
was bei anderen Brennern nicht<br />
so selbstverständlich ist. Der<br />
Soto Windmaster ist dort perfekt,<br />
wo mit schlechtem Wetter<br />
und Sturm zu rechnen ist, man<br />
aber einen kleinen, leichten Kocher<br />
benötigt - etwa beim Backpacken,<br />
für einen schnellen Kaffee<br />
oder Kakao für die Kinder an<br />
einem langen Tag draußen oder<br />
beim Bikepacken. Für längere<br />
Touren, wo Schnee geschmolzen<br />
werden muss, würde ich bei<br />
wirklich kalten Bedingungen<br />
einen Benzinkocher empfehlen<br />
oder zumindest einen Systemkocher,<br />
wie den Folgenden:<br />
Der Jetboil MiniMo ist definitiv<br />
einer meiner langjährigen Lieblingskocher<br />
für Expeditionen,<br />
wo Kochen nicht an erster Stelle<br />
steht. Ein Systemkocher ist ein<br />
Brenner, der fix über z.B. einen<br />
Bajonettverschluss mit einem<br />
Topf verschraubt werden kann.<br />
Der Jetboil Topf hat an seiner<br />
Unterseite zusätzlich Lamellen,<br />
die die Hitze dann optimal verteilen.<br />
Durch den hochgezogenen<br />
Rand ist er auch äußerst<br />
sturmstabil und kann sogar aufgehängt<br />
werden. Der Nachteil<br />
eines Systemkochers ist, dass<br />
er für den Einsatz mit dem mitgelieferten<br />
Topf optimiert ist. Es<br />
gibt Aufsätze, um Standard-Töpfe<br />
auf den Kocher stellen zu können<br />
und auch größere Töpfe oder<br />
Pfannen als Zubehör, aber damit<br />
verliert man den Vorteil des Systemkochers:<br />
Die Einheit aus Topf<br />
und Brenner ermöglicht nämlich<br />
sehr Gas-effizientes Kochen: Im<br />
Test kocht der Jetboil einen Liter<br />
Wasser fast doppelt so schnell<br />
im Vergleich zum regulären<br />
Gaskocher oder zum Benzinkocher.<br />
Wer sehr lange unterwegs<br />
ist und zwischendurch keine<br />
Möglichkeit hat, Gaskartuschen<br />
nachzukaufen, ist mit einem<br />
Systemkocher gut bedient. Bei<br />
uns ist der Kocher im Winter<br />
vor allem zum Schneeschmelzen<br />
ständiger Begleiter.<br />
Regulierbarkeit & Bedienung<br />
Alle drei vorgestellten Kocher<br />
sind sehr gut regulierbar, was<br />
das Kochen viel einfacher macht<br />
- denn manche Kocher kennen<br />
fast nur ein “Ein” und “Aus”, was<br />
Nudeln und Reis zum regelmäßigen<br />
Überkochen bringt und<br />
energiesparendes Kochen mit<br />
Deckel unmöglich macht. Außerdem<br />
könnten wir bereits Bände<br />
über angebranntes Essen und<br />
kreatives Topfreinigen in der<br />
Wildnis füllen.<br />
Der Jeboil MiniMo ist wirklich<br />
gut regulierbar. Das rechtfertigt<br />
sein etwas höheres Gewicht gegenüber<br />
seinem Bruder Jetboil<br />
Flash, der sich schwer regulieren<br />
lässt. Die Zündung erfolgt über<br />
einen Piezo Zünder, und über<br />
eine eigene Schraube am Brenner<br />
lässt sich zwischen Winterund<br />
Sommerbetrieb umstellen.<br />
In den Topf passen ca. 900ml, der<br />
Topf ist mit einem Neoprenmantel<br />
umhüllt und damit leicht isoliert.<br />
Der Deckel eignet sich zum<br />
Abseihen und der kleine Deckel,<br />
der den Topf von unten schützt,<br />
dient gleichzeitig als kleine<br />
Schüssel. Großer Bonus: Passend<br />
zum Topf gibt es eine Kaffeepresse<br />
mit der man French Press<br />
Kaffee zubereiten kann.<br />
Der Soto Windmaster ist großartig<br />
regulierbar und ermöglicht<br />
Köcheln auf kleinster Flamme,<br />
außerdem ist er mit einem Micro<br />
Regulator System ausgestattet,<br />
das den Gasdruck auch bei<br />
fast leerer Kartusche und bei kalten<br />
Temperaturen konstant hoch<br />
hält. In Nepal mussten wir mit<br />
meinem alten Kocher z.B. Gaskartuschen<br />
entsorgen, die noch<br />
fast ¼ voll waren - das kostet<br />
Geld und Gewicht.<br />
Der Soto Stormbreaker ist ebenfalls<br />
erstaunlich regulierbar<br />
- überhaupt kein Vergleich zu<br />
meinem 20 Jahre alten Expeditionskocher,<br />
der zwar nicht nur<br />
Benzin, sondern sogar Diesel verbrennt<br />
(oder eher verrußt), aber<br />
im Prinzip gar nicht regulierbar<br />
und dazu noch laut wie eine<br />
Rakete ist. Der Stormbreaker ist<br />
der erste Benzinkocher, den ich<br />
ohne Bedenken auch in ein großes<br />
Vorzelt mitnehmen würde.<br />
Das Starten erfolgt sehr sauber<br />
und schnell ohne Vorheizen und<br />
ohne meterhohe Stichflammen,<br />
wie bei anderen Benzinkochern.<br />
Für den Stopp gibt es eine extra<br />
Funktion, die nochmal das restliche<br />
Benzin aus der Leitung<br />
verbrennt und damit verhindert,<br />
dass unverbrannter Brennstoff<br />
aus der Leitung tropft (was im<br />
Rucksack dann sonst sehr lästig<br />
und für die Umwelt schädlich<br />
ist). Das Aufpumpen geht sehr<br />
leicht, meine beiden Kinder (4<br />
und 6) schaffen das ohne Probleme,<br />
eigentlich finden sie es sogar<br />
witzig. Nach dem Starten mussten<br />
wir meist einmal nachpumpen,<br />
dann hat der Druck gepasst.<br />
Dafür entfällt das lange und lästige<br />
Vorglühen.<br />
Die Soto Kocher haben wir übrigens<br />
zusammen mit den beiden<br />
Topfsets Soto Navigator und<br />
Soto Thermostack getestet. Beides<br />
sehr solide Töpfe aus hart<br />
anodisiertem Aluminium, die<br />
sich leicht ineinander stapeln<br />
lassen.<br />
TECHNIK 43