FFT-Katalog 2016
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WERKSCHAU LIONEL BAIER + Rétrospective Lionel Baier<br />
Lionel Baier, les singularités d’un jeune homme blond<br />
Lionel Baier, die Einzigartigkeiten eines jungen Blonden<br />
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Für Lionel Baier ist das Gute am Schweizerisch-Sein,<br />
dass man in der Mitte steht. Wobei<br />
der Regisseur nicht danach strebt, in der großen<br />
Mitte zu stehen. Was er mag und wofür er<br />
arbeitet, ist ein Kino, das sich am Scheideweg<br />
befindet, angereichert und erweitert durch viele<br />
Einflüsse.<br />
Einer seiner ersten Filme, La Parade (notre histoire),<br />
den er 2002 realisierte, besitzt von Anfang an<br />
eine geographische Mitte: «Und ich, in der Mitte,<br />
in Lausanne». Damit sagt er alles, denn in der<br />
Mitte geboren zu werden – ohne im Milieu zu<br />
ersticken –, ist der beste Weg, um überall hinzukommen.<br />
Lionel verpasst keine Gelegenheit,<br />
durch Europa und die ganze Welt zu reisen. Der<br />
Filmemacher beobachtet, analysiert, immer mit<br />
einem Rundumblick, als würde er die Welt von<br />
seinem Fenster zum Hof betrachten.<br />
Der junge Blonde betont gern seine Herkunft.<br />
Im Dezember 1975 am Genfer See geboren,<br />
liegt es Lionel Baier am Herzen, einen engen<br />
Bezug zu seiner Region zu bewahren. Nicht<br />
grundlos ist er 2002 Direktor der Kino Abteilung<br />
der berühmten ECAL (Ecole Cantonale d’art de<br />
Lausanne) geworden.<br />
»Ich, in der Mitte« … Wenige Filmemacher sind<br />
in ihrer Kunst so sehr persönlich anwesend wie<br />
Lionel Baier. Sein erster vielbeachteter Film<br />
Celui au pasteur, den er 2000 vorstellte, zeigt<br />
schon seine »sehr persönliche Sichtweise der<br />
Dinge«. 2004, in Garçon stupide, entdecken wir einen<br />
neugierigen, nachdenklichen Lionel Baier,<br />
dem sich die Welt eröffnet. Comme des voleurs (À<br />
l’est) dagegen zeigt den Autor auf den Spuren<br />
seiner zweiten Herkunft: Polen.<br />
Sein Werk ist immer autobiographisch. In den<br />
beiden Spielfilmen Un autre homme (2008) und Low<br />
Cost (Claude Jutra), der 2010 herauskam, entdecken<br />
wir zwei neue Facetten des Regisseurs.<br />
Während der erste Film die Rolle eines Regisseurs<br />
definiert, der »aus einem Material, das<br />
nicht seines ist, ein Werk schafft, das seines<br />
wird«, erzählt der zweite Film, der zu einem<br />
Foto:<br />
Être Suisse, pour Lionel Baier, c’est d’abord une<br />
façon d’être au milieu. Loin de chercher à être au<br />
cœur de l’effervescence, ce qui lui plait, c’est de<br />
créer un cinéma à la croisée des chemins, riches<br />
d’influences diverses.<br />
L’un de ses tous premiers films La Parade (notre<br />
histoire), réalisé en 2002 partait déjà d’une<br />
considération géographique : « Et moi, au milieu,<br />
à Lausanne ». Tout était déjà dit, parce que naître<br />
au milieu - sans s’asphyxier dans un milieu - est<br />
le meilleur moyen de pouvoir aller partout.<br />
Lionel Baier ne manque d’ailleurs pas de parcourir<br />
l’Europe et le monde ; scruter, observer,<br />
garder un regard panoramique, comme si une vie<br />
de cinéaste n’était qu’une large fenêtre sur cour.<br />
Le jeune homme blond aime mettre ses origines<br />
en exergue. Né en décembre 1975 sur les rives<br />
suisses du lac Léman, il lui importe de garder un<br />
lien fort avec sa région et est, depuis 2002, responsable<br />
du département cinéma de la justement<br />
réputée École Cantonale d’Art de Lausanne.<br />
« Et moi, au milieu »… Peu de cinématographies<br />
affichent autant que celle de Lionel Baier la présence<br />
de leur auteur. Premier film remarqué Celui<br />
au pasteur, en 2000, revendiquait déjà entre parenthèses<br />
une « vision personnelle des choses ».<br />
Après Garçon stupide, en 2004, qui dévoilait horschamp<br />
un Lionel questionneur, accoucheur d’un<br />
héros auquel le monde, une caméra aidant,<br />
finirait par se révéler, Comme des voleurs (À l’est)<br />
apparaît plutôt comme un retour aux sources,<br />
vers sa seconde patrie : la Pologne. L’ensemble<br />
de son œuvre prend des allures de biographie, et<br />
ce sont deux facettes du cinéaste que nous livrent<br />
les longs métrages Un autre homme (2008) et Low<br />
Cost (Claude Jutra), en 2010. Le premier définit la<br />
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