D'HANDWIERK 05/2018

ENVIRONNEMENT
D'HANDWIERK 05|2018
UMGANG MIT CHEMIKALIEN – INFO-
BLÄTTER DER CHAMBRE DES MÉTIERS
Die Chambre des Métiers und ihr Enterprise Europe Network haben zwei Infoblätter über die gesetzlichen Verpflichtungen
der Handwerker in Bezug auf die europäische Gesetzgebung zu Chemikalien veröffentlicht. Hier
geben wir einen kurzen Überblick.
REACH/CLP
WAS?
REACH und CLP sind die Namen europäischer Verordnungen,
die sich mit der Handhabung von Chemikalien
beschäftigen und Betrieben mehr Verantwortung
für einen sicheren Umgang mit chemischen Produkten
übertragen. REACH regelt die Registrierung, Bewertung,
Zulassung und Beschränkung von Chemikalien innerhalb
der EU. CLP ist die europäische Regelung zur Einstufung,
Kennzeichnung und Verpackung von gefährlichen
Stoffen und Gemischen, um auf physikalische Gefahren
(z.B. explosiv), Gesundheitsgefahren (z.B. krebserregend)
und Umweltgefahren hinzuweisen. Das Sicherheitsdatenblatt
und das Kennzeichnungsetikett sind die beiden
wichtigsten Kommunikationsmittel, um Informationen zu
Gefahren und der sicheren Handhabung von Chemikalien
weiterzugeben. Bei beiden haben sich durch REACH
und CLP Änderungen ergeben. Durch CLP wurden zum
Beispiel die bisherigen Kennzeichnungsetiketten durch
neue Etiketten ersetzt, neue Piktogramme ersetzen bisherige
Gefahrensymbole.
WER?
Sie sind von REACH und CLP betroffen, wenn Sie
gewerblich mit Chemikalien zu tun haben, d.h. diese
herstellen, importieren, lagern, mit diesen handeln oder
diese verwenden. Betroffen sind alle Handwerksbetriebe,
insbesondere das Baugewerbe, Schreinereien, Maler- und
Lackierbetriebe, Gebäudereinigungen, chemische Reinigungen,
Werkstätten, etc.
WELCHE VERPFLICHTUNGEN HABEN HANDWERKS-
BETRIEBE?
REACH und CLP sehen verschiedene Rollen mit unterschiedlichen
Verpflichtungen vor. Handwerksbetriebe
sind in der Regel sogenannte nachgeschaltete Anwender,
die Chemikalien gewerblich verwenden. Diese haben
folgende Verpflichtungen:
• Umsetzung der vom Lieferanten per Kennzeichnung,
Sicherheitsdatenblatt oder auf anderem Weg mitgeteilten
Maßnahmen zur sicheren Verwendung (z.B. Schutzausrüstung,
etc.).
• Einhaltung aller unter REACH festgelegten
und im Sicherheitsdatenblatt aufgelisteten
Verwendungsbeschränkungen.
• Mitteilung an den Lieferanten, wenn es neue Informationen
zu den Gefahren eines Stoffes gibt oder sich
Risikominimierungsmaßnahmen als nicht ausreichend
herausgestellt haben.
• Mitteilung an den Lieferanten, wenn die Verwendung
eines Stoffes außerhalb der gängigen Verwendungen
liegt.
• Prüfung der Einstufung eines Gemisches und ggf.
Informationen zu Gefahr und sicherem Umgang an den
Kunden weiterleiten, wenn Gemische hergestellt werden,
die gefährliche Stoffe enthalten (durch Kennzeichnung,
Sicherheitsdatenblatt oder auf anderem Weg).
• Mitteilung an den Kunden und die Europäische Chemikalienagentur
(ECHA), wenn Erzeugnisse hergestellt
werden, die besonders besorgniserregende Stoffe
enthalten.
BIOZIDE
WAS?
Biozidprodukte sind eine eigene Gruppe chemischer Produkte,
die zur Bekämpfung von diversen Schadorganismen
(z.B. Bakterien, Insekten oder Nagetiere) eingesetzt
werden. Die Biozidprodukte-Verordnung (EU) 528/2012
regelt das Inverkehrbringen und die Verwendung von
Biozidprodukten (z.B. Desinfektionsmittel oder Holzschutzmittel)
und behandelter Ware (z.B. mit Insektiziden
behandelte Textilien, imprägnierte Hölzer oder auch
Farben mit Pilzschutz).
WER?
Betroffen sind alle Handwerksbetriebe, die Biozidprodukte
oder mit Biozidprodukten behandelte Ware verwenden,
insbesondere das Baugewerbe, Schreinereien,
Maler- und Lackierbetriebe, Gebäudereinigungen, chemische
Reinigungen, Werkstätten, etc.
WELCHE VERPFLICHTUNGEN HABEN HANDWERKS-
BETRIEBE?
Nur Biozidprodukte, die eine nationale Zulassung für Luxemburg,
oder eine EU-weite Zulassung erhalten haben,
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