D'HANDWIERK JUNI 2019
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MAGAZINE<br />
THÉMATIQUE<br />
Redaktion: Uwe Hentschel ■ Fotos: Lynn Theisen<br />
CARROSSERIE ROEMEN<br />
Ist jedes Mal anders<br />
und passt trotzdem.<br />
So vielschichtig die Kundschaft ist, so individuell sind auch ihre Wünsche: Seit mehr als 80 Jahren bedient Carrosserie Roemen<br />
in Kehlen jeden noch so ausgefallenen Auftrag. Das Familienunternehmen hat sich auf individuelle Fahrzeugaufbauten spezialisiert, die<br />
allen Anforderungen gerecht werden.<br />
„Früher haben viele Betriebe ihre Schränke selbst zusammengezimmert“,<br />
sagt Charel Roemen. Wenn also der neue<br />
Transporter vom Händler im Rohzustand beim Handwerker angeliefert<br />
wurde, ging es im Laderaum erst mal zur Sache. Dann<br />
wurden Kisten, Regale, Schubladen und Schienen befestigt. Und<br />
wenn das gute Stück dann fertig war, dann konnte es mitunter<br />
vorkommen, dass der Einbau einerseits zwar robust, andererseits<br />
aber auch so schwer war, dass der Transporter seine maximale<br />
Zuladung schon fast erreicht hatte, bevor er überhaupt zum<br />
Einsatz kam.<br />
Zum Einsatz kommt beim<br />
Innenausbau vor allem<br />
Aluminium und Kunststoff, um<br />
eine höchstmögliche Stabilität<br />
bei möglichst geringem<br />
Gewicht zu erhalten.<br />
„Im Grunde ist alles möglich.“<br />
Höchstmögliche Stabilität bei möglichst geringem Gewicht<br />
„Das Gewicht ist eine der größten Herausforderungen“, erklärt<br />
Charel Roemen. Gemeinsam mit seinem Bruder und den Eltern<br />
betreibt er in der nun dritten Generation das Familienunternehmen<br />
Carrosserie Roemen. Der Betrieb, der im Industriegebiet in<br />
Kehlen liegt, ist ein Karosseriebetrieb der besonderen Art. Dort<br />
werden Fahrzeuge so umgebaut, dass sie den an sie gestellten<br />
Bedürfnissen bis aufs kleinste Detail gerecht werden. Und wie<br />
anspruchsvoll eine solche Aufgabe sein kann, macht Roemen am<br />
Beispiel des Gewichts deutlich.<br />
„Ein Transporter darf maximal 3,5 Tonnen wiegen, damit<br />
man ihn mit einem normalen Autoführerschein fahren darf “,<br />
erklärt der Geschäftsführer. „Das Problem ist allerdings, dass<br />
ein Transporter selbst im nicht ausgebauten Zustand schon mal<br />
gut zwei Tonnen wiegt.“ Was nicht zuletzt auch daran liege, dass<br />
die Fahrzeuge mit immer mehr Technik ausgestattet seien, was<br />
dann eben auch Auswirkungen auf das Gewicht habe. „Unsere<br />
Aufgabe besteht also darin, den Transporter so auszubauen,<br />
dass er genau dem entspricht, was der Kunde wünscht, dabei<br />
aber nicht zu schwer wird“, fasst der Unternehmer den Kern<br />
der Herausforderung zusammen. Zum Einsatz kämen beim<br />
Innenausbau deshalb vor allem Aluminium und Kunststoff, um<br />
eine höchstmögliche Stabilität bei möglichst geringem Gewicht<br />
zu erhalten.<br />
Mehrfach verwendbar und deshalb nachhaltig<br />
Die individuell gefertigten Einbauelemente, die bei Carrosserie<br />
Roemen hergestellt und eingebaut werden, haben aber abgesehen<br />
vom geringen Gewicht noch einen weiteren Vorteil: Sie<br />
sind nachhaltig. „In Handwerksbetrieben werden Fahrzeuge<br />
ja in der Regel bereits nach einigen Jahren ausgetauscht, nicht<br />
zuletzt auch deshalb, weil es sich oft auch um Leasing-Fahrzeuge<br />
handelt“, erklärt Roemen. Manchmal komme es zudem auch vor,<br />
dass relativ neue Fahrzeuge aufgrund eines Unfalls nicht mehr zu<br />
gebrauchen seien. Und wenn man dann viel Geld in das Fahrzeug<br />
und zusätzlich auch noch in den Innenausbau investiert habe,<br />
dann sei das natürlich doppelt ärgerlich. Das Unternehmen in<br />
Kehlen hat dazu die Lösung: „Unsere Innenausbauten haben eine<br />
lange Lebenszeit und sind so konzipiert, dass sie auch problemlos<br />
ausgetauscht, also aus dem alten Fahrzeug aus- und in das neue<br />
Fahrzeug eingebaut werden können“, sagt Roemen. Die Kunden<br />
müssten also nicht bei jedem Fahrzeugwechsel auch wieder eine<br />
neue Inneneinrichtung anfertigen lassen.<br />
„Abrollcontainer haben den Vorteil, dass man nicht für<br />
jeden Einsatzbereich ein eigenes Fahrzeug benötigt.“<br />
Der Innenausbau von Transportern ist aber nur ein Teil der<br />
Produktpalette von Carrosserie Roemen. So wirklich eingrenzen<br />
lässt sich das Portfolio des Unternehmens, das 1936 von den<br />
Brüdern François und Theo Roemen zunächst in Bauschleiden in<br />
Öslingen gegründet wurde und 1980 schließlich auf das deutlich<br />
größere Gelände in Kehlen zog, aber nicht. Denn im Grunde<br />
ist alles möglich. Und was nicht möglich scheint, wird möglich<br />
gemacht. Von Kofferaufbauten – mit und ohne Kühlfunktion –<br />
über Pritschen und Hubladebühnen bis hin zu Ladekränen und<br />
Containern ist alles dabei.<br />
/06/<strong>2019</strong><br />
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