WLZ 74 | Mai 2020
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Wirtschaft
Kurz zusammengefasst
kann bei einem zu niedrigen Tisch etwas untergelegt werden, bei
einem zu hohen Tisch muss die Sitzhöhe des Stuhls angepasst werden.
Eine Fußstütze gewährleistet trotz der Höhe eine ergonomische
Sitzposition.
Ein ergonomischer Bürostuhl ist derart konstruiert, dass sich einerseits
sämtliche relevanten Elemente einstellen lassen und er andererseits
über eine Wipp- oder Synchrommechanik verfügt.
Das bedeutet, dass sich Sitzfläche und Rückenlehne beim Zurücklehnen
mitbewegen. Die Synchronmechanik hat den Vorteil, dass sich
die Lehne dabei etwas weiter nach hinten neigt als die Sitzfläche,
wodurch sich der Körper bei gestütztem Becken leicht strecken kann.
Bürostuhl richtig einstellen
Ein richtig eingestellter Bürodrehstuhl ist die wesentliche Grundlage
für einen ergonomisch eingerichteten Bildschirmarbeitsplatz. Die Einstellungen
sollte dabei immer von unten nach oben vorgenommen
werden: Sitzhöhe, Sitztiefe, Rückenlehne, Armlehnen.
Im nächsten Schritt wird die Tischhöhe auf den Nutzer eingestellt: Ist
die Tischplatte zu tief, zwingt sie zu einer unnatürlichen Krümmung
der Wirbelsäule. Ist der Tisch dagegen zu hoch eingestellt, schiebt
man den Schultergürtel nach oben und verspannt bei der Arbeit die
Hals- und Nackenmuskulatur.
Anschließend sollte der Bildschirm frontal und zentral im Blickfeld
des Nutzers mit ausreichend Abstand angeordnet werden.
Im Zweifelsfall gilt: den Bildschirm besser zu tief als zu hoch einstellen,
da ein zu hoher Bildschirm zu einer Überstreckung der Halswirbelsäule
führt.
Welche Bürostühle sind gut für den Rücken?
Was rückengerechtes Sitzen ausmacht, erforschte zum Beispiel die
Hochschulärztliche Einrichtung der Rheinisch Westfälischen Technischen
Hochschule (RWTH) Aachen in verschiedenen, aufeinander
aufbauenden Studien zum Thema Sitzen.
Dabei kamen die Forscher zu dem Ergebnis, dass die Kippung des
Beckens im Sitzen in direkter Relation zur Entlastung der Wirbelsäule
steht. Ist das Becken des sitzenden Menschen so geneigt wie im Stehen
und Gehen, wird die Wirbelsäule maximal entlastet.
Die Forscher der RWTH Aachen haben ermittelt, dass ein Bürostuhl
mit einer nach vorne geneigten Sitzfläche bei gleichzeitiger Rückenlehnenunterstützung
ein körpergerechtes Sitzen optimal unterstützt.
Ein negativer Sitzneigungswinkel von mindestens minus acht Grad
und eine Stuhlmechanik, die synchronisierte Rückenlehnenunterstützung
bietet, sorgen dafür, dass ein Zurückdrehen des Beckens automatisch
vermieden wird.
Dadurch nähert sich die Wirbelsäule ihrer natürlichen Doppel-S-
Form, die sich auch im Stehen oder Gehen zeigt.
Hilft am besten: Bewegung – auch im Büro!
Bewegung und Büro – das eine schließt das andere nicht aus. Werden
jede Stunde zehnminütige Pausen eingelegt, können diese für etwas
Bewegung genutzt werden und die Augen entspannen sich.
Grundsätzlich sollte die Arbeit am Bildschirm der Gesundheit zuliebe
nicht länger als zwei Stunden am Stück und maximal sechs Stunden
am Tag andauern.
Ergänzend zu einem ergonomischen Arbeitsplatz und der Fitness fürs
Büro empfiehlt sich zudem eine ausgewogene Ernährung, um das
körperliche Wohlbefinden zu steigern.
Übrigens profitiert auch die Konzentrationsfähigkeit davon. Und nicht
zuletzt: Nutzen Sie jede Gelegenheit, um ein paar Schritte zu gehen. ❏
Wechselland Zeitung | Mai 2020
Der Monitor sollte mindestens eine Armlänge entfernt
platziert sein.
Effekt: Ist der Bildschirm zu nah, ist die Körperhaltung oft verkrampft.
Gerade im Schulter- und Nackenbereich kommt es dadurch
zu Verspannungen. Je weiter der Monitor weg ist, desto entspannter
ist es für Oberkörper und Augen.
Die Höhe des Monitors sollte so eingestellt sein, dass der
Blick darauf schräg nach unten fällt – der Kopf ist leicht nach
unten geneigt.
Effekt: Der Nacken wird entlastet, die Augen werden weniger angestrengt.
Tastatur und Maus sollten so platziert sein, dass die Ellenbogen
stets auf gleicher Höhe sind.
Effekt: Der Oberkörper wird nicht permanent einseitig belastet;
das beugt Verkrampfungen und Disharmonien in der Schulter-,
Rücken- und Nackenmuskulatur vor.
Handauflagen verhindern das Abknicken der Hände bei der
Bedienung der Maus.
Effekt: Gelenke, Sehnen und Nerven, von der Hand bis zum Ellenbogen,
werden geschont, Erkrankungen wie Karpaltunnelsyndrom
oder Golferarm vorgebeugt.
Das Becken sollte leicht gekippt werden – ergonomische
Stühle und Sitzkissen helfen dabei.
Effekt: Der untere Rücken bleibt in seiner natürlichen Haltung;
Bandscheiben und Muskulatur werden entlastet.
Die Füße sollten fest und möglichst parallel zueinander auf
dem Boden platziert werden.
Effekt: Der Körper nimmt automatisch eine gesündere Haltung ein,
die Belastung wird – im Gegensatz zum Sitz mit übergeschlagenem
Bein – gleichmäßig auf beide Körperhälften verteilt.
Den Bürostuhl richtig auf die eigene Körpergröße einstellen.
Effekt: Sind Bürostuhl und Schreibtisch ideal für Ihre Körpergröße
eingestellt, sitzen Sie ganz entspannt ergonomischer, ohne sich darauf
konzentrieren zu müssen.
Bewegung in den Büroalltag einbauen.
Zum Kollegen gehen, anstatt ihn anzurufen oder eine schnelle Mail
zu schreiben. Auch viel trinken ist eine gute Idee. Das ist nicht nur
gesund, sondern nötigt ebenfalls zu regelmäßigen Gängen. Effekt:
Der menschliche Körper wurde dafür entwickelt, in Bewegung zu
sein. Das Gehen ist die natürlichste menschliche Bewegungsform.
Deshalb sollte es so oft wie möglich in den Büroalltag integriert
werden.
Die Formeln im Überblick
Die perfekte Schreibtischhöhe
Körpergröße dividiert durch den Faktor 2,48
Die zum Schreibtisch passende Armlehnenhöhe
Körpergröße dividiert durch den Faktor 6,75
Die Sitzhöhe entscheidet über ein ergonomisches Sitzen
Ihre Größe dividiert durch den Faktor 3,72
Online Sitzhöhe und Tischhöhe berechnen:
https://www.blitzrechner.de/ergonomie/
Online die eigene Sitzhaltung prüfen:
https://arbeitsplatzcheck.com
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