Pour l'égalité entre femmes et hommes - Esch sur Alzette
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REDANGE/ATTERT<br />
Die erste regionale Gleichstellungsstelle,<br />
das Genderhaus mit zwei ausgewählten<br />
Projektbeispielen<br />
Das Genderhaus ist ein regionales Chancengleichheits-Büro zur Gleichstellung von Frauen<br />
und Männern, welches von fünf Gemeinden unterstützt wird: Beckerich, Ell, Heiderscheid,<br />
Redange/Attert und Useldange. Ebenfalls gefördert durch die Leader-Gemeinden, das<br />
Landwirtschaftsministerium und den EU-Fonds FEOGA im Rahmen des LEADER+Programms<br />
Redange-Wiltz.<br />
I. Konferenz „Gender in Medicine“<br />
Warum brauchen wir Geschlechterforschung in der Medizin?<br />
Frauen sind keine kleinen Männer<br />
Frauenherzen schlagen anders!<br />
Das Genderhaus hatte zu diesem Thema erstmals in Luxemburg eine Konferenz<br />
organisiert. Als Gastrednerin wurde die renommierte Forscherin Frau Prof. Dr. Vera<br />
REGITZ-ZAGROSEK eingeladen, die seit 2003 als erste Professorin einen Lehrstuhl<br />
für Frauenspezifische Gesundheitsforschung an der Charité Berlin innehat sowie die<br />
Gründerin und Sprecherin des „Zentrum für Geschlechterforschung in der Medizin“ ist.<br />
Die im November 2007 organisierte Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft<br />
des Gesundheitsministeriums und des Ministeriums für Chancengleichheit und die<br />
Teilnahme wurde als Weiterbildungsveranstaltung für Gesundheitsberufe anerkannt.<br />
Die Geschlechterunterschiede, gerade bei der Gesundheitsversorgung von Frauen<br />
und Männern zu untersuchen und sichtbar zu machen, damit befasst sich seit kurzem<br />
eine Wissenschaft, die sich „Gender in Medicine“ nennt. Statt „die Frauen“ und „die<br />
Männer“ als unveränderbare Größe zu b<strong>et</strong>rachten, ist es angebrachter von „Geschlecht“<br />
zu sprechen, da Frauen wie Männer auch innerhalb ihrer Geschlechtsgruppe sehr<br />
unterschiedlich sein können. Des Weiteren wird unterschieden zwischen dem<br />
biologischen Geschlecht (sex) und dem sozial-kulturellen Geschlecht (gender).<br />
Gendermedizin als Wissenschaft s<strong>et</strong>zt sich damit auseinander, dass Männer und Frauen<br />
unterschiedlich krank sind, unterschiedliche Symptome aufweisen, auf Medikamente<br />
unterschiedlich reagieren: Frauen sind keine kleinen Männer! Die Binsenweisheit,<br />
dass viele Arzneimittel bei Frauen niedriger dosiert werden müssten, würde selten<br />
umges<strong>et</strong>zt, so Frau Prof. Regitz-Zagrosek während ihres einstündigen Vortrages.<br />
Frauen und Männer unterscheiden sich nicht nur vom biologischen, sondern auch vom<br />
anatomischen, hormonellen, gen<strong>et</strong>ischen Standpunkt her. Je mehr sich die Medizin auch<br />
mit der Bedeutung vom Geschlecht befasst hat, desto klarer wurde es, dass der Blick<br />
auf den biologischen Unterschied alleine nicht reicht.<br />
Am Beispiel des Herzinfarktes machte Prof. Regitz-Zagrosk deutlich, dass Frauen<br />
öfter an akutem Herzinfarkt sterben als Männer. „Wir sehen, was wir erwarten“,<br />
führte die Forscherin aus. Und einen Herzinfarkt erwarte man nicht unbedingt bei<br />
einer Frau. Die Symptome bei Frauen, wie z.B. Übelkeit, Atemnot, Oberbauch- und<br />
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