Hotelführer Dorf Tirol_2024k

Aus Unerschöpflichem schöpfen
Die Arche Noah
des bäuerlichen Lebens
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„Dorf Tirol ist für mich eher ein mythischer Ort,
das bäuerliche Dorf meiner Kindheit,
in dem es auf der Straße mehr Tiere gab
als Menschen und fast jeder Hof sich selbst versorgte.
Dieses Dorf lebt in meinem Herzen weiter.“
Siegfried de Rachewiltz / Brunnenburg
Wie der schützende Schlussstein einer Erdpyramide
hockt die Brunnenburg seit Jahrhunderten auf
einem bröseligen Glazialschuttkegel unterhalb
von Dorf Tirol.
Hier lebt Siegfried de Rachewiltz - Ethnologe, Kulturhistoriker,
Schriftsteller und ehemaliger Direktor von Schloss Tirol. Kaum einer
kennt die Geschichte des Landstriches besser als er.
Aus einem der großen Schlossfenster schaut er über das herrliche
Land, durch das unten im Tal schon die Etrusker, Räter, Kelten und
später die Römer auf der Via Claudia Augusta zogen. Der Bergrücken,
auf dem Dorf Tirol liegt, ist geformt wie ein natürlicher Altar. Bei Bedrohungen
wurde der Magnusstab geschwungen um das Land zu segnen
und vor Unheil zu schützen.
Die Menschen, die hier lebten, haben Spuren hinterlassen: vorchristliche
Menhire, Brandopferplätze, Statuen der Isis-Fortuna. Als Siegfried
de Rachewiltz in den 1970er Jahren sprachliche Tondokumente
von Südtiroler Bauern und Bäuerinnen über ihre Lebenswelt sammelte,
zeigten sie ihm Objekte und Geräte, die durch die Jahrhunderte
lebenswichtig gewesen waren und mittlerweile nicht mehr gebraucht
wurden.
Die Brunnenburg geriet zur Arche Noah dieses bäuerlichen Lebens
und de Rachewiltz öffnete die Burg mit dem Landwirtschaftsmuseum
für die Öffentlichkeit.
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