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elaphe 2024-1-online

Titelthema: Dachschildkröten

DGHT InternDas neu

DGHT InternDas neu gewählte Leitungsteam der AG Feldherpetologieund Artenschutz (v. l.): Martin Schlüpmann, Klaus Henle,Peter Pogoda und Felix Vogt-Pokrant Foto: A KwetFeierliche Verabschiedung von Arno Geiger nach 32 Jahrenin der AG-Leitung (v. l.: A. Kwet, M. Schlüpmann,A. Geiger) Foto: P. Pogodaentsprechenden Kraftanstrengungen und nach zahlreichenE-Mails ist es dem Tagungsteam um Klaus Henle,Arno Geiger, Peter Pogoda und Axel Kwet noch gelungen,ein vollwertiges und interessantes Vortragsprogrammfür anderthalb Tage zu erstellen.Bereits am Freitagabend fanden sich zahlreiche „alte“und neue Gesichter zum Wiedersehen und Kennenlernenim Restaurant „Solino“ ein. Am Samstagmorgenbegrüßten die Tagungskoordination, vertreten durchKlaus Henle, sowie der Leiter des Umweltamtes Gera,Konrad Kickschik, die über 80 Tagungsteilnehmerinnenund -teilnehmer, die den Weg nach Gera fanden. In gewohnter,traditioneller Art eröffnete Axel Kwet mit derallgemeinen Vorstellung unseres Lurchs des Jahres dasVortragsprogramm. Martin Schlüpmann brachte dannLicht in die Genetik und die Populationssysteme derWasserfrösche – ein höchst komplexes Zusammenspielaus verschiedenen Mechanismen, die wesentlich für die„Unbekanntheit“ des Kleinen Wasserfrosches verantwortlichsind. Die Problematik des mit P. lessonae nahverwandten Italienischen Wasserfrosches, P. bergeri,wurde von Kurt Grossenbacher beleuchtet.Die Kaffeepausen boten zwischen den Vorträgen Raumfür Gespräche unter Kollegen und Freunden. Dabeiwurden neben Kaffee auch regionale Säfte und eine Verpflegungin Form von belegten Brötchen und Kuchenserviert. Vor der Mittagspause stellte noch Hannah Weigandaus Luxemburg via Zoom genetische Methodenzur Bestimmung der Wasserfrösche vor, und AlexanderKupfer berichtete anhand der Ergebnisse eines Citizen-Science-Projektes(hierzu wurde auch ein Posterpräsentiert), wie sich die Lage der Art in Baden-Württembergdarstellt. Direkt anschließend wurde das Geheimnisum das Reptil des Jahres 2024 im Mitgliederkreisgelüftet – es wird die Kreuzotter (s. Herpetoramain dieser „elaphe“ auf S. 6). Bereits am SonntagmorgenPeter Pogoda verabschiedet Dirk Alfermann (rechts)nach 13 Jahren in der AG-Leitung Foto: A Kwet104

DGHT InternVerkündung der Kreuzotter als Reptil des Jahres 2024 (v. l.: U. Nüsken, S. Troidl, A. Kwet) Foto: P. Pogodafand parallel zur Tagung die offizielle Bekanntgabeüber eine Pressemitteilung der DGHT in der Tagespresse,auf den Webseiten der DGHT und der AG sowie inden sozialen Medien der DGHT statt, sodass zumindestin Fachkreisen die Kreuzotter zum Wochenanfang in allerMunde war.Am Nachmittag folgten weitere spannende Vorträge unteranderem zur Situation des Kleinen Wasserfroschesim bayrischen Alpenvorland, in Österreich, Thüringenund Sachsen-Anhalt, bevor Klaus Henle thematischbereits auf den am Sonntag stattfindenden Workshopeinstimmte. Am frühen Abend fand dann die jährliche,öffentliche Mitgliederversammlung der AG Feldherpetologieund Artenschutz statt, in der umfangreich überdie Aktivitäten des vergangenen Jahres berichtet wurde.Außerdem standen in diesem Jahr auch Neuwahlendes Vorstandes an. Nach 32 Jahren ehrenamtlicher Aktivitätim AG-Leitungsteam trat Arno Geiger nicht mehrzur Wiederwahl an. Auch Dirk Alfermann kandidiertenach immerhin 13 Jahren nicht mehr. Beide wurden gebührendmit großem Dank verabschiedet, und so warenzwei Posten neu zu besetzen. Erfreulicherweise stelltensich zwei Kandidaten für die vakanten Stellen zur Wahl– Martin Schlüpmann und Felix Vogt-Pokrant. PeterPogoda und Klaus Henle stellten sich zur Wiederwahl.Alle vier wurden ohne Gegenstimmen von den anwesendenMitgliedern gewählt. Nach der Sitzung trafensich die meisten Teilnehmenden der Tagung zum gemütlichenAbendessen im Café „Bachgasse“. Hier warausreichend Zeit für intensive Gespräche – auch jenseitsder Feldherpetologie.Am Sonntag folgte neben Vorträgen zum FFH-Monitoringin Sachsen, zur Situation in weiteren Bundesländern(NRW, Schleswig-Holstein) und Regionen inDeutschland (westliches Ruhrgebiet) und Russland(Tschekalin) auch ein Workshop zur Erfassung, Dokumentationund Datenanalyse sowie zu Schutzmaßnahmen.Hier wurde in offener Runde darüber diskutiert,wie in Zukunft u. a. eine bessere Erfassung und Bestandsanalyseder Wasserfrösche anhand standardisierterMethoden und Erfassungsprotokolle sichergestelltwerden kann. Die zahlreichen Wortmeldungenmachten es dabei schwer, den Zeitplan einzuhalten.Wesentliche Appelle beinhalteten den Wunsch, derherpetologischen Gemeinschaft die „Angst“ davor zunehmen, sich an die Bestimmung der Wasserfrösche zuwagen und ein gewisses Maß an Pragmatismus in derPraxis walten zu lassen. Zahlreiche Anregungen konntenaus dem Workshop mitgenommen werden undsollen in den folgenden Wochen und Monaten aufgearbeitetwerden, um unter anderem definierte Methodenstandardszu etablieren.Insgesamt können wir uns über eine gelungene Tagungzum Kleinen Wasserfrosch freuen. Unser besondererDank geht an René Köhler, der fast im Alleingang nichtnur im Vorfeld, sondern auch während der Tagung fürunser Wohlbefinden sorgte. Bereits jetzt sind wir aufdie Tagung im kommenden Jahr gespannt – dann zurKreuz otter. Wir informieren Sie rechtzeitig über die„elaphe“ und auf unserer AG-Homepage.Klaus Henle, Martin Schlüpmann,Felix Vogt-Pokrant, Peter Pogoda105

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