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Titelthema: Dachschildkröten

DGHT InternFarbschläge

DGHT InternFarbschläge der Greifschwanz-Lanzenotter wurdenauch weitere Vertreter der dortigen Herpetofauna abgelichtet.Karsten Hoer ging anschließend mit uns auf eine35-jährige Zeitreise durch seine Terraristik; anhand aufschlussreicherBilder und Anekdoten stellte er äußerstunterhaltsam die von ihm gepflegten Arten und derenBehausungen vor.Nach einer Pause startete um 17 Uhr die Mitgliederversammlung.Nachdem Josef Beck die 22 stimmberechtigtenMitglieder begrüßte, der Versammlungsleiterund Protokollführer bestimmt worden war, ging dieVersammlung nahtlos in den Bericht des SchatzmeistersUwe Justinek über. Da die allgemeine Kostenentwicklungauch vor der AG Schlangen nicht Halt macht, wurdenzwei Anträge von Uwe Justinek eingereicht undbeschlossen:• Erhöhung des Mitgliedsbeitrags ab 2024 von 10,00 auf12,00 €• Verzicht auf Geschenkgutscheine im Wert von jeweils20,00 € für die ReferentenDurch die Beschlüsse steht die AG Schlangen zukünftigweiter auf sicheren finanziellen Beinen, dafür bedankenwir uns bei allen stimmberechtigten Mitgliedern. DieMitgliederversammlung verlief wie gewohnt in freundlicherAtmosphäre. Gerade die Akquise neuer Mitgliederund die gewünschte Erhöhung der Tagungsteilnehmerzahlensorgten aber auch für rege Diskussionen.Hier erklärte sich Alexander Bonsels bereit, einen Accountfür die AG Schlangen auf Instagram zu führen, inder Hoffnung, unsere AG präsenter zu machen. Nachder Präsentation der Nachzuchtstatistik und der darausresultierenden Verlosung des Buchpreises endetedie Mitgliederversammlung um 19:00 Uhr. Erfreulicherweisedurften wir DGHT-Vizepräsident MatthiasJurczyk und AG-Ehrenmitglied Dr. Wolf-Eberhard Engelmannunter den Anwesenden willkommen heißen.Einziger Wermutstropfen blieb trotz guter Stimmungdie geringe Teilnehmerzahl.Am Sonntag ging es dann mit über zehn Mitgliedernauf eine Exkursion in ein Gebiet mit Ringel- undSchlingnattern. Eine recht große Ringelnatter zeigte unseindrucksvoll ihr Thanatoseverhalten. Schlingnatternwurden trotz intensiver Suche nicht gefunden. Bestätigtwurde deren Vorkommen aber von unserem Kassenwart,der bereits am Freitag in diesem Gebiet unterwegsgewesen war und dabei zwei Exemplare gefunden hatte.Dafür konnten wir einige Blindschleichen aufspüren.Insgesamt konnte man mit diesem Ausflug ins Feldzufrieden sein. Wir danken herzlichst allen Referentenund Tagungsteilnehmern, die zusammen wieder füreine unvergessliche Fachtagung sorgten.RückblickIm Nachgang zu dieser Jahrestagung stellte unser 2.Vorsitzender Ralf Hörold, nachdem er sich bereitsaus dem Ophidia-Team zurückgezogen hatte, auchseinen Posten als Vorstandsmitglied zur Verfügung.Wir bedanken uns bei Ralf für sein jahrelanges Engagement.Der Restvorstand Josef Beck und Uwe Justinek bestimmtegemäß der Geschäftsordnung der Untergruppierungen,Paragraf 6, Absatz 6, bis zur nächsten offiziellenWahl Thomas Lindner zum 2. Vorsitzenden. Wirbedanken uns bei Thomas für das unkomplizierte Einspringenund die daraus resultierende Unterstützungfür den Vorstand.Josef Beck & Uwe JustinekAG UrodelaAGUrodelaBericht von derJahrestagung 2023Die Tagung der AG Urodelafand 2023 vom 12. bis zum 14.Oktober wieder in Gersfeld inder Rhön statt. Am Donnerstagabendtrafen zum „Vorglühen“in Gersfeld die ersten schwanzlurchbegeistertenGäste ein und brachten sich auf den neusten Stand,was Tiere und Persönliches anging – man hatte sich jaschließlich größtenteils mindestens ein Jahr lang nichtmehr gesehen.Am Freitag gingen dann das gegenseitige Händeschüttelnund Umarmen zum Wiedersehen und neu Kennenlernenrichtig los. Das offizielle Programm der Tagungbegann mit einer geführten Exkursion durch das RoteMoor in der Nähe von Gersfeld. Hier gab es zwar keineLurche zu sehen, wohl aber wunderschöne Naturgepaart mit interessanten Fakten über Moore und Torf(der ja zumindest in manchem Salamanderbecken Verwendungfindet).Danach ging es zurück zur Stadthalle in Gersfeld, zumOrt der Tagung. Christina Liebsch, Mario Riedling undKamil Szepanski sorgten für einen freundlichen Empfangder Gäste. Am frühen Abend sollte die Börse zumVerkauf und Tausch von Amphibiennachzuchten unterfachkundiger Aufsicht von Jürgen Fleck und IngaKraushaar stattfinden. Zahlreiche Urodelenliebhaberboten verschiedene Arten an, wodurch der große Nachzuchterfolginnerhalb der AG mal wieder deutlich wurde.Traditionell fand auch an diesem Freitagabend eingroßer Vortrag statt. Eingeleitet wurde er von ChristinaLiebsch mit einer musikalischen Darbietung auf demDudelsack. Der AG-Urodela-Vorsitzende Uwe Gerlachpräsentierte in „Salamandersuche auf drei Kontinenten“diverse Schwanzlurche und deren vielfältige Lebensräume.Nicht zu kurz kamen dabei auch kulinarischeSpezialitäten, die dem Lurchfreund in aller Welt begegneten.Nicht zuletzt dadurch angeregt, verteilten sichdie Tagungsgäste zur Stärkung auf die umliegendenGaststätten. Die freudige Gersfeld-Stimmung prägtedas gemütliche Beisammensein wie aus den Vorjahren108

DGHT InternDie Teilnehmer der Jahrestagung der AG Urodela Foto: P. Gerhardtgewohnt – an eine milde Sommernacht Mitte Oktoberwährenddessen konnte sich jedoch niemand erinnern.Da es sich in den letzten beiden Jahren so bewährt hatte,gab es auch dieses Jahr am Freitag- und Samstagabenddie Möglichkeit, bei kalten Getränken noch bis Mitternachtin der Stadthalle in entspannter Atmosphäre zusammenzukommen.Der Samstag sollte wie in jedem Jahr im Zeichen derVorträge stehen. Nach dem Eröffnungsvortrag übereine ostereiergleiche Suche nach bunten Feuersalamandernin Westiberien (Joachim Nerz, Sebastian Voitelund Eike Amthauer) ging es mit einer Präsentation überdie Amphibienfauna Südiberiens (Jeremy Herbinaux)weiter, dem ein Reisebericht nach Georgien (Sergé Bogaerts)folgte. Neben diesen Ausblicken in verschiedenenatürliche Lebensräume von Molchen und Salamandernkamen auch Vorträge zur Haltung in menschlicherObhut nicht zu kurz. Der Experte für FeuersalamanderUwe Seidel berichtete gemeinsam mit dem Spezialistenfür besondere Nachzuchten Michael Fahrbach über dieerfreuliche, bisher selten geglückte Vermehrung von Salamandrainfraimmaculata semenovi. Mario Riedling stelltedie deutsche Nachzuchtstatistik der AG Urodela für denZeitraum 2022/23 vor. Auch wenn immer wieder Nachzuchten– seien es auch solche „gewöhnlicher“ Arten –bekannt werden (spätestens zur Börse), ist eine konkreteBeteiligung an dieser Statistik immer willkommen undsehr im Interesse unseres Hobbys.Praktische Tipps lieferten Dennis Laufer zur Gestaltungvon Terrarien und Paludarien für Lurche und StefanGreff mit Walter Wiest zu Methoden der Lebendfutterzucht.Christoph Schneider nahm uns in seinem Vortragdann an verschiedene Orte des Nahen Ostens mit, andenen die Bedrohung der dort heimischen Amphibiendurch Habitatzerstörung immer weiter voranschreitet.Weitere Reiseberichte führten in den Fernen Osten, woUwe Gerlach erneute Freilandbeobachtungen an Tylototritonuyenoi in Thailand und Sebastian Voitel mit JoachimNerz Onychodactylus-Funde in Japan präsentierten.Letztere Referenten zeigten auch kulinarische Spezialitäten,da die Onychodactylus-Funde auch in örtlich erhältlicherEiscreme auftraten. Einen zusätzlichen Reiseberichtlieferte Wolf-Rüdiger Große. Diese Reise „Von Seymouriabis Salamandra in 260 Mio. Jahren“ ging durch einen gewaltigenZeitraum. Eine weitere – wenn auch aus traurigemAnlass gegebene – Tradition bilden jährliche Vorträgezum Salamanderfresser-Pilz, Bsal. Philipp Böningund Amadeus Plewnia klärten, gut aufbereitet, über dieaktuellen Erkenntnisse zu Bsal auf. Den Abschluss derVorträge lieferte Stefan Meyer mit einer Präsentationüber das Höhlentier des Jahres – den Feuersalamander.Natürlich wurden auch in diesem Jahr alle Referentenmit einem Dankeschön-Salamander ausgezeichnet – andieser Stelle seien Merle Witlake, Kristina Burchardt,Denise Herzog und vor allem Uwe Seidel für die Arbeithinter der naturgetreuen Darstellung gedankt. DiePausen zwischen den Vorträgen wurden reichlich zumweiteren Austausch oder zum Bücherstöbern am Chimaira-Standgenutzt, und nach den Vorträgen ging eswie am Vorabend auch am Samstag in den GaststättenGersfelds und schließlich zum gemeinsamen Ausklangin der Stadthalle weiter.Insgesamt kamen zur Tagung 2023 der AG Urodela über140 Gäste aus mindestens zwölf verschiedenen Ländernnach Gersfeld. Das nächste Mal wird die Veranstaltungvom 3. bis zum 5. Oktober 2024 stattfinden, natürlichwieder in Gersfeld in der Rhön.Philip Gerhardt109

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