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Industrieanzeiger 02.2019

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news & management Mit taiwanischen Maschinen und Werkzeugmaschinen zur smarten Produktion Qualität via Fertigungsdaten Standort Taiwan | Im globalen Wettlauf, möglichst intelligente Maschinen, Komponenten und Services für smarte Fabriken anzubieten, positionieren sich taiwanische Unternehmen stark. Sie beherrschen wichtige Schlüsselkompetenzen, die nach Industrie-4.0-Ansprüchen gefragt sind. ❧ Nico Schröder 26 Industrieanzeiger 02.19

Effiziente Fertigung mittels taiwanischer Robotik: Kollaborierende Low-Cost- Roboter automatisieren das Handling und die Montage von Kunststoffteilen. Bild: Techman Robot Taiwan hat einen Plan. Die Entwicklung intelligenter Maschinen ist Teil einer Richtlinie namens „5+2 Industrial Innovation Plan“ unter Präsidentin Tsai Ing-wen. Demnach gehören intelligente Maschinen neben den Industrien Biomedizin, erneuerbare Energien, Luft- und Raumfahrt sowie nationale Verteidigung zum Fokus aufs industrielle Internet der Dinge (Industrial Internet of Things, kurz IIoT). Hinzu kommen Landwirtschaft und Kreislaufwirtschaft. Den sieben definierten Industrien ist eine hohe Erwartung gemeinsam: Sie sollen Innovation und industrielles Wachstum des asiatischen Insellandes nachhaltig sichern. Speziell in der Entwicklung von Werkzeugmaschinen kann Taiwan bereits auf mehr als 60 Jahre Erfahrung zurückgreifen. Und laut Gardner Research (World Machine Tool Survey 2017) ist Taiwan immerhin fünftgrößter Exporteur für Werkzeug - maschinen weltweit. Entsprechend positionieren sich taiwanische Werkzeugmaschinenhersteller längst mit interessanten und wettbewerbsfähigen IIoT-Lösungen. Smarte Maschinen aus Taiwan Der Werkzeugmaschinenbauer YCM ist auf Präzisions-Bearbeitungszentren spezialisiert – insbesondere für industrielle Anforderungen, wie sie in der Luft- und Raumfahrt, in Automotive, in der Mikrobearbeitung, der Lohnfertigung und im Werkzeugbau gefragt sind. Neben dem Hauptsitz in Taiwan ist YCM in wichtigen Märkten der Welt tätig. Es gibt beispielsweise Montagewerke in China, ein Technikzentrum in Malaysia und eine Niederlassung in Vietnam. Darüber hinaus hat das Unternehmen Tochtergesellschaften in den USA, Europa und China gegründet, um so vor Ort technischen Service zu bieten und Ersatzteile bereitstellen zu können. Da Deutschland ein sehr wichtiger und zentraler Markt in Europa ist, wurde Hilden Mitarbeiter bestimmen den Erfolg Als ich vergangenen November zur „Taiwan Machine Tool Media Tour“ – ausgerichtet von Taitra (Taiwan External Trade Development Council) – gereist bin, wusste ich um Taiwans wirtschaftliche Stärken. Getroffen habe ich erfolgreiche Maschinenbauer. Bemerkt habe ich, dass die Mitarbeiter den wohl größten Anteil an diesem Erfolg ausmachen: mit ihrer Bildung, Zuverlässigkeit und Disziplin, Motivation und Herzlichkeit – Stärken, die jedes Unternehmen voranbringen. Nico Schröder, Korrespondent Industrieanzeiger bei Düsseldorf als europäischer Hauptsitz gewählt: „Mit seiner zentralen Lage in Europa ist Deutschland ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Wir können unsere Kunden mit technischen und teilebezogenen Dienstleistungen unterstützen und die Ausfallzeiten unserer Maschinen reduzieren. Dieser strategische Schritt ermöglicht es uns, marktnah zu agieren, was einer der Schwerpunkte unseres Globalisierungsbestrebens ist“, sagt YCM-Vorstandsvorsitzender Richard Chen. Im März – zur Werkzeugmaschinenmesse Taipei International Machine Tool Show (Timtos) vom 4. bis 9. März 2019 – wird YCM mit einem intelligenten und mehrachsigen Fertigungssystem an den Markt gehen. Das System soll mehrere Palettenwechsel erlauben. Sensoren an der Maschine werden den Maschinenzustand überwachen. Gerade die Analyse von Live-Daten aus der Produktionsumgebung, auf deren Basis sich der Produktionsstatus leicht verfolgen, die Auslastung der Fabrik analysieren und ihre Gesamtanlageneffektivität (GAE) überwachen lässt, will YCM als Digitalisierungsnutzen berücksichtigen. Um für Maschinennutzer die notwendigen Voraussetzungen zu schaffen, um auf dem Level von Industrie 4.0 zu arbeiten, konzentriert sich der Werkzeugmaschinenbauer aktuell auf eine IIoT-Plattform, die Anwendern die Überwachung und Verwaltung ihres Shop-Floors in Echtzeit ermöglicht. Außerdem sollen verstärkt intelligente Maschinenfunktionen entwickelt und bereitgestellt werden, um die Leistung und Lebensdauer der Anlagen zu optimieren. Cosen ist ein taiwanischer Bandsägenhersteller. Mit über 140 Modellen – darunter vertikale und horizontale Gehrungsschnitte, NC- und CNC-gesteuerte automatische und kundenspezifische Bandsägen – kann der Hersteller das Schneiden am Beginn von Produktionen bedienen. Durch autorisierte Distributoren für die spanabhebende Industrie expandiert das Unternehmen, und zwar in über 80 Ländern. Die Hauptabsatzmärkte liegen in Europa und den USA. 40 % der Produkte werden nach Europa und 30 % in die USA exportiert. Auf der Werkzeugmaschinenmesse Timtos zeigt Cosen unter anderem seine aktuelle Technologie zur Schnittparameter-Empfehlung. Die Datenanalyse beruht dabei auf mehr als einer Million Parametersätze. Basierend auf Maschinendaten und der Schneidenzustandsbewertung können beispielsweise mit Hilfe von Cloud-Daten - management und einer Tiefenhierarchie - analyse Schnittparameter empfohlen werden. Maschinen sollen automatisch nach diesen Schnittparametern arbeiten und ihre Schneidenlebensdauer beziehungsweise die Werkzeugstandzeiten maximieren können. Messebesucher erfahren zudem, wie Maschinenbesitzer Daten wie Nutzungsberichte und die Überwachung der Werkzeug- Industrieanzeiger 02.19 27

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