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Königsfelder Gruß 2009

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Fröhliches schulfest

Fröhliches schulfest zum Geburtstag Jubel und Trubel mit Musik, Tanz, Theater und „Menschenkinder“ Jubel, Trubel, Heiterkeit herrschten auf dem Schulhof und in den Gebäuden beim Schulfest. Das kunterbunte Festprogramm im Jubiläumsjahr mit Musik, Tanz und Theater lockte scharenweise begeisterte Besucher an. Besondere ästhetische und zugleich soziale Akzente setzte die Fachschaft Kunst mit ihrem Projekt „Menschenkinder“. Die witzigen Figuren aus Abfallholz konnten „adoptiert“ werden; mit dem Erlös werden Straßenkinder in Kairo unterstützt. An der ausgelassenen Geburtstagsparty wirkte die gesamte Schulgemeinschaft inklusive Eltern und Verein der Freunde und Förderer mit. Das Blasorchester blies den Gästen den Marsch, die Fachschaft Freude haben und zugleich Gutes tun mit „Menschenkindern“ Chemie bezauberte mit explosiven Experimenten, Bruder Giesel machte als Moderator auf englische Sketche und vieles mehr aufmerksam. Die Besucher beklatschten temperamentvolle Hip- Hop-Tänze und bestaunten die liebevoll gestalteten „Menschenkinder“, die auf einem gewaltigen Holzgerüst turnten. In der eigenen Geburtstagsfreude nicht jene vergessen, denen es schlechter geht als uns: Dieser Gedanke stand Pate bei dem Projekt. Auch der Verein „GoAhead!“ stellte bei dem Fest seine sozialen Aktivitäten in Afrika dar. Eltern und Lehrkräfte kamen bei Ausschank und Bewirtung ins Schwitzen und hatten zugleich ihren Spaß, wie überhaupt die Gelegenheit für Gespräche in ungezwungenem Rahmen von den großen und kleinen Besuchern freudig ausgekostet wurde. ■ hochwasser verhindert Kanu-tour Tagesinternatler haben statt dessen Spaß im Wildpark Eigentlich wollten die Schüler des Tagesinternates im Juli ja in Kanus auf dem Neckar schippern, aber am Tag vorher sagte der Veranstalter wegen Hochwassers ab. Er könne die Verantwortung nicht übernehmen. Also wurde blitzschnell umorganisiert und so fuhren wir morgens mit dem Bus in den Wildund Freizeitpark Allensbach am Bodensee. Die Kinder verlebten dort ein paar schöne und abwechslungsreiche Stunden und mit Steaks und Wurst vom Grill war auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt. Auf der Rückfahrt wurde noch eine Badepause eingelegt. Insgesamt ein erlebnisreicher Tag für die Kids. ■ Roland Kobilke auch Plan b kam gut an 48 AUS SCHULEN UND INTERNATEN

Hinter Gittern SGler besuchen Oberndorfer Jugendgefängnis Eine kleine Glasfront mit einer Tür in der Mitte. Das ist das erste, was uns begegnet, als wir unser Ziel, die JVA Oberndorf, endlich erreicht haben. Die Tür ist verschlossen, doch schon nach kurzem Warten tritt ein freundlich blickender Herr aus dem Gebäude, der uns öffnet. Dieser Herr entpuppt als unser Betreuer. Er ist Lehrer und zuständig für alles, was mit Bildung und Besuchern zu tun hat. Wir gehen durch die Glastüre und dann durch eine dicke, stählerne Tür. Dort fällt der Blick auf einen Metalldetektor, wie wir ihn schon vom Flughafen kennen. Hinter einer Scheibe befindet sich ein Wachtmeister, der uns bittet, unsere Handys, MP3-Player und andere Gegenstände in einen der verschließbaren Schränke zu legen. Danach geht es durch den Sicherheitscheck. Hier und da piepst es, doch wir sind alle „sauber“, und so gibt der Wachtmeister die nächste Türe ins Innenleben der JVA frei. Unser Blick zielt nun direkt auf eine Tür, die nur aus Gitterstäben besteht - wie man das aus dem Fernsehen kennt. Der idyllische Eindruck, den die Eingangstür anfangs noch erweckt hat, ist schlagartig verschwunden. Unser erster Gang führt uns in die Strafzelle. Grelles, kaltes Licht und keine Fenster. Die Toilette nur eine in den Boden eingelassene Wanne. In der Ecke eine Matratze. Uns wird erklärt, dass hier nur die besonders schwierigen Fälle für maximal 30 Minuten rein kommen. Uns reichen schon die fünf Minuten und wir sind froh, als es weiter geht. Wir besichtigen die hausinterne Werkstatt, in der sich die Insassen ein kleines Taschengeld verdienen können. Danach dürfen wir uns eine Zelle ansehen. Neun Quadratmeter für zwei Leute, eine kleine Trennwand zwischen Toilette und dem Rest des Raumes. Alles wirkt sehr klein und beengt. Der Knast ist kein Zuckerschlecken Es ist für uns kaum vorstellbar, hier leben zu müssen. „Manche der Insassen haben schon zwei Mal Weihnachten bei uns gefeiert“, erklärt der Gefängnislehrer. Wir sprechen noch über andere Dinge, wie Hygiene und Gewalt und lassen uns den Alltag der Inhaftierten kurz erklären. Uns erschreckt die fehlende Privatsphäre durch Gruppenduschen und keine Rückzugsmöglichkeiten sehr. Hier wird jedem erst richtig klar, dass der „Knast“ kein Zuckerschlecken ist. Ungebremst geht es weiter in die Gefängnisschule. Wir sitzen im Halbkreis und warten gespannt auf zwei Jugendliche, die einsitzen und bereit sind, mit uns zu sprechen. Wir werden angehalten, die beiden nicht nach den Gründen für ihr Einsitzen oder gar ihren Personalien zu fragen. Zwei Jungs im Alter von 18 und 19 betreten den Raum. Sie setzen sich lässig auf zwei Stühle und stellen sich unseren Fragen. Wir erfahren, dass sie nur zwei Mal im Monat Besuch bekommen Im Mai unternahm die Eingangsklasse A des SG eine Exkursion zur Jugenduntersuchungshaftanstalt in Oberndorf. Der Autor ist Schüler dieser Klasse. dürfen, und das nur jeweils 30 Minuten. Sie erzählen uns, dass sie ihre Familien sehr vermissen und die Besuchzeit viel zu gering sei. Ihre Perspektiven sind enttäuschend: beide haben keine wirklichen Zukunftsvorstellungen und sind nicht der Meinung, dass die Haft sie „verbessert“ habe. Im Gegenteil, durch den ständigen Kontakt mit anderen Kriminellen denken beide, dass sie wieder kriminell werden. „Der Knast bringt gar nichts. Unsere ganzen Freunde sind kriminell, wie sollen wir da was anderes lernen?“ Aus dem Lautsprecher ertönt eine Stimme, die zum Hofgang aufruft. Eine Stunde dürfen die Häftlinge jetzt über den kleinen Hof der Anlage laufen und sich an der frischen Luft vorstellen, wie es war, als sie noch ein normales Leben geführt haben. ■ Florian Neumeister Begegnung und Beziehung 49

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