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veps preide geschriften

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sichten; solche zu erzeugen (Goldz. S. 96, Z. 13; vgl. S. 97 unten)<br />

wären sie nicht imstande. Gegen die ließ man<br />

noch ein paar Traditionen gelten, welche Nawawf in seinem Kommentar<br />

zu Muslim 1 ) aus diesem Gesichtspunkte betrachtet.<br />

Die Vorzüge, welche des Verfassers Behandlung des zähiritischen<br />

Lehrsystems in den besprochenen sieben Abschnitten auszeichnen,<br />

bewähren sich nicht weniger an seiner Darstellung der Geschichte<br />

dieser Schule im VIII. Abschnitt, der nahezu die Hälfte des ganzen<br />

Werkes bildet. Man muß in profaner und heiliger muhammedanischer<br />

Literatur zu Hause sein wie Goldziher, um die geschichtlichen<br />

Daten über das früh „verschollene 0,2 ) und daher in historischen<br />

und dogmatischen Werken nur wenig beachtete Madhab<br />

so aus allen Winkeln zusammenzubringen. Von ihrem Geburtslande<br />

Iräq aus verbreitete sich die Däwüdische Lehre zunächst in<br />

West- und Mittelasien. Der westliche Islam, über dessen Charakter<br />

der Verfasser interessante Andeutungen gibt H ), wurde schon im<br />

4. Jahrhundert vom Zähirismus berührt; später aber wurde die Lehre<br />

hier von Ibn Hazm energisch verfochten, selbständig ausgearbeitet<br />

und zuerst auf das Gebiet der Glaubenslehre angewendet, welches<br />

sich bis dabin ihrer Herrschaft entzogen hatte. Für die Charakterisierung<br />

dieses großen spanischen Gelehrten standen dem Verfasser<br />

außer seinen anderweitigen Lesefrüchten die handschriftlich erhaltenen<br />

Werke des Ultra-Zähiriten selbst zu Gebote. Die Haarspalterei,<br />

zu welcher jeder ehrlich durchgeführte mechanische Offenbarungsglaube<br />

hinführt, erreicht in ihm ihren Höhepunkt. In einem<br />

Falle aber, wo er seiner eigenen Lehre untreu wird (Goldz. S. 164), sieht<br />

man eben, daß seiner Buchstabenverehrung tiefe Gottesfurcht zugrunde<br />

liegt. Die As c ariten deuteln allerdings viel „freier" an der Offenbarung<br />

herum; kommt aber dabei schließlich viel Vernünftiges heraus?<br />

Der Versuch, die Dogmatik zu zähirisieren, hatte keinen dauernden<br />

Erfolg: die Zähirschule blieb ein madhab fiqht, welches mit verschiedenen<br />

Ansichten auf dem Gebiete des Kaläm sich vertrug.<br />

1) Muslim III: 12, 25. Aus Qor. LIII: 4 erschließen Einige, daß sogar Muhammed<br />

nichts mittels entscheiden durfte; vgl. Baidhäwi.<br />

2) Seit dem 5. Jahrhundert nach Sa'räni, Mizän I: 35 vgl. aber Nawawi,<br />

Tahdlb, S. 288.<br />

3) Nur mit dem „strikten Traditionalismus" als Bezeichnung für die Lehre Mäliks<br />

bin ich nicht einverstanden; man denke an die häufige Anwendung des in<br />

seinem Muwatta, an sein Isticläh usw. Das Sohlimmste, was sioh in dieser Beziehung<br />

denken läßt: (Iraqisieren) wird ihm in Qortobi's Commentar zu<br />

Sure IV: 28 vorgeworfen.'

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