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veps preide geschriften

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CXI<br />

Ludolf Krehl, Das Leben des Muhammed.<br />

Leipzig, O. Schulze. 1884.<br />

Wer das vorliegende Buch in der Hoffnung zur Hand nimmt,<br />

von einem bekannten Orientalisten mehr über das Leben und Wirken<br />

des „Siegels der Propheten" zu erfahren als was jedermann aus einer<br />

Unzahl populärer Prophetenbiographien entnehmen kann, wird sich<br />

nach der Lesung desselben gänzlich enttäuscht fühlen. In den<br />

XVI Kapiteln desselben sucht man vergebens einen neuen Gedanken;<br />

der Yerf. begnügt sich mit einer oberflächlichen Zusammenstellung<br />

der Angaben der muhammedanischen Biographen über<br />

Muhammeds Leben und fügt nur dann und wann spärliche quasikritische<br />

Bemerkungen hinzu, welche auf die Enstehungsgeschichte<br />

der Quellen gar nicht Rücksicht nehmen. Es scheint den Yerf.<br />

in bezug auf historische Kritik nur die Frage beschäftigt zu haben,<br />

was ihm von den Angaben seiner Quellen aus ganz allgemeinen<br />

Gründen als möglich oder wahrscheinlich, was ihm als unmöglich<br />

und unwahrscheinlich erschien. Hie und da zitiert der Verf.<br />

(neben den in Übersetzungen zugänglichen biographischen Werken<br />

des Ibn Hischäm und des Wäqidi) die bisher nur in originali vorliegenden<br />

Traditionssammlungen Muslims und al-Bochäiis, ohne<br />

daß diese Zitate im geringsten zum besseren Verständnis der Entstehungsgeschichte<br />

des Islam beitrügen. Und doch sind diese Zitate<br />

das Einzige, aus dem man ersehen kann, daß der Verf. nicht<br />

bloß sekundäre Quellen benutzt hat. Alles Zuverlässige und Brauchbare,<br />

was diese neue Darstellung des Lebens Muhammeds uns<br />

bietet, wußte jeder Wißbegierige schon längst, z. B. aus Nöldekes<br />

mehr als zwanzig Jahre alter Biographie des Propheten.<br />

Seinen bedeutend größeren Umfang verdankt Krehls Buch vorzüglich<br />

den zahlreichen allgemeinen Betrachtungen, Nutzanwendungen,<br />

Predigten, mit welchen der Verf. es ausgestattet hat.<br />

Wenn man es noch nicht wüßte, könnte man aus diesem Buche<br />

ersehen, daß Bekanntheit mit der arabischen Sprache und ein guter Wille<br />

nicht dazu genügen, die Geschichte einer Weltreligion zu verstehen.<br />

Ob das lesende Publikum neben den anregenden (wenn auch nicht<br />

abschließenden) Werken von Muir, Sprenger, Nöldeke und den zahl-

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