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Rotary Magazin 04/2011

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13<br />

Stans<br />

Jubiläumsjahr. Aus Anlass<br />

des 50-jährigen Bestehens<br />

hatte der RC Stans im letzten<br />

Herbst nicht nur eine tolle<br />

Jubiläumsfeier organisiert.<br />

Auch andere sollten von diesem<br />

Geburtstag profitieren.<br />

In den letzten Monaten fanden<br />

deshalb unter dem Motto<br />

«Träume werden wahr»,<br />

verschiedene Hands-on-Aktionen<br />

statt. Ein gemeinsames<br />

Zusammensein mit Seniorinnen<br />

und Senioren aus<br />

den Alters- und Wohnheimen<br />

in Nidwalden bildete den Abschluss.<br />

Mit grosser Hingabe<br />

hat der Gemeindienstleiter<br />

des RC Stans, Josef Würsch,<br />

zusammen mit gegen 20 Mitrotariern<br />

und deren Gattinnen<br />

diesen angenehmen<br />

Nachmittag im Gemeindesaal<br />

in Ennetbürgen vorbereitet<br />

und organisiert. 24 Seniorinnen<br />

und Senioren wurden<br />

durch Rotarier in ihren<br />

jeweiligen Wohnheimen abgeholt<br />

und nach Ennetbürgen<br />

chauffiert. Schon diese<br />

erste Begegnung mit den Betagten<br />

wurde zum Erlebnis.<br />

Durfte man doch viel Persönliches<br />

aus dem Alltag der Bewohnerinnen<br />

und Bewohner<br />

erfahren und spürte die Vorfreude<br />

über die ihnen gebotene<br />

Abwechslung an diesem<br />

Samstagnachmittag.<br />

Zum Nachmittag gehörten<br />

der Auftritt der Blaskapelle<br />

Beckenried und Rot. Josef<br />

Würsch erzählte Kurzgeschichten<br />

im schönsten Nidwaldner<br />

Dialekt.<br />

Basel-St. Jakob<br />

USA-Eindrücke. Nach zwei geschäftlichen<br />

Aufenthalten in den<br />

USA zeichnete Rot. Walter von<br />

Wartburg kein erfreuliches Bild von<br />

Amerika. Wirtschaftlich werde viel<br />

schöngeredet, die Arbeitslosigkeit<br />

betrage wohl eher 15 statt der offiziellen<br />

10 Prozent. Der Häusermarkt<br />

liege am Boden, Belehnungen bis<br />

zu 120 Prozent rächten sich jetzt,<br />

viele Leute seien am Ausziehen, die<br />

Liegenschaften stünden leer und<br />

seien günstig zu kaufen. Der Kleiderschrank<br />

lasse sich leicht füllen.<br />

«Kauft man einen ‹Tschopen›, erhält<br />

man den zweiten gratis, dazu Reserveknöpfe<br />

bis in die übernächste<br />

Generation.» Angst besteht laut<br />

von Wartburg vor Inflation, noch<br />

mehr vor Deflation, die Währung<br />

sei kaputt, das soziale Unrecht<br />

am Wachsen. Der Oberschicht seien<br />

Theatertickets für 500 Dollars immer<br />

noch egal, doch die Mittelschicht<br />

beginne zu sparen. Restaurants<br />

stünden leer, Parkplätze vor<br />

Malls finde man ohne Probleme.<br />

Die Unterschicht wachse, Lebensmittelcoupons<br />

seien ein übliches<br />

Zahlungsmittel, die Unzufriedenheit<br />

schlage auf die Regierung zurück.<br />

Licht in seinen Überblick brachte<br />

Rot. von Wartburg mit der Geschichte<br />

einer seiner Sekretärinnen:<br />

«Die wanderte vor wenigen Jahren<br />

nach Florida aus, warf schöne italienische<br />

Lampen auf den Markt, erzielt<br />

inzwischen einen Umsatz von<br />

sechs Millionen, haust in wunderbarer<br />

Umgebung und zählt das viele<br />

Geld abends im heimeligen Kerzenschein<br />

am Pool.»<br />

Zürich-Sihltal<br />

Gottfried Keller. «Hat Gottfried<br />

Keller als Autor eine Zukunft?» war<br />

das Thema des Präsidenten der<br />

Gottfried-Keller-Gesellschaft, Dr.<br />

Rainer Diederichs. Dieser gab einige<br />

Belege der Bedeutung des Nationaldichters<br />

und wies eindrücklich<br />

nach, dass Keller gegenüber seinen<br />

Zeitgenossen der Deutschschweizer<br />

Literatur Gotthelf und C.F. Meyer<br />

heute unvergleichlich viel öfter zitiert<br />

und übersetzt wird. Eine gewaltige<br />

Editionsarbeit seiner Werke in<br />

32 Bänden wird in naher Zukunft<br />

beendet und zu neuen Forschungspublikationen<br />

führen. Mit dem Gedicht<br />

«Augen, meine lieben Fensterlein,<br />

Gebt mir schon so lange holden<br />

Schein» hat Keller den Zenit<br />

seiner Dichtungen erreicht. Theodor<br />

Storm schrieb Keller 1879 spontan:<br />

«Dies reinste Gold der Lyrik fand ich<br />

im letzten Heft der Rundschau und<br />

zu meiner Freude unter Ihrem Namen.<br />

Ich habe es viele Male gelesen<br />

und vorgelesen, und jeden fasste<br />

es, dem ich es las. Ich drücke Ihnen<br />

herzlich die Hand, liebster Freund;<br />

solche Perlen sind selten.» Und irgendwie<br />

mutet auch die Aussage<br />

einer der wackeren Handwerker im<br />

«Fähnlein der sieben Aufrechten»<br />

prophetisch an: «Glücklicherweise<br />

gibt es bei uns keine ungeheuer<br />

reichen Leute; lass aber einmal die<br />

Kerle mit vielen Millionen entstehen,<br />

die Herrschsucht besitzen, und<br />

du wirst sehen, was die für Unfug<br />

treiben.» Der Galaxienforscher und<br />

grosse Keller-Freund Freimut Börngen<br />

aus Tautenburg entdeckte 1994<br />

einen neuen Asteroiden und gab<br />

ihm den inzwischen abgesegneten<br />

Namen «Gottfriedkeller». Damit ist<br />

Keller sogar zu himmlischen Ehren<br />

gekommen. Die Antwort des Referenten<br />

zur Titelfrage lautet demnach:<br />

«Gottfried Keller for ever!»<br />

Gedanke des Monats<br />

Wandlung ist notwendig<br />

wie die Erneuerung<br />

der Blätter im Frühling.<br />

Vincent van Gogh, (1853–1890)<br />

ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN APRIL <strong>2011</strong>

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