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2015-03

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Autorenzeitschrift<br />

durch blick<br />

Nr. 3/<strong>2015</strong><br />

Seit 1986<br />

kostenlos<br />

... nicht nur für Senioren<br />

MEINUNGEN<br />

INFORMATION<br />

PERSPEKTIVEN<br />

UNTERHALTUNG<br />

KULTUR<br />

Fremde, die bleiben wollen<br />

Seite 54


Rechtsanwaltskanzlei<br />

Dr. Buß & Coll.<br />

Dr. jur. Annette Buß<br />

Tätigkeitsschwerpunkt<br />

- Erbrecht<br />

- Familienrecht<br />

- Erstellung von<br />

Patientenverfügungen<br />

Marienborner Str. 104 • 57074 Siegen • www.dr-buss.de<br />

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Inhaltsübersicht<br />

Aus der Redaktion<br />

Viele von uns kennen noch die andere Seite, waren selbst Flüchtlinge. Kennen leben<br />

im Bombenhagel, leben in zerstörten Städten, leben auf der Flucht. Kennen die<br />

Schwierigkeiten, in neuen Umgebungen Fuß fassen zu müssen. Wie froh waren die<br />

Betroffenen, überhaupt überlebt zu haben, davongekommen zu sein. Und, wieviel Hilfe,<br />

manchmal auch erzwungene, haben sie erfahren können! 70 Jahre kein Krieg mehr. Wir<br />

durften und dürfen es erleben! Nie wieder Krieg, nie wieder sinnloses Sterben. Das wünschen<br />

sich auch die Flüchtlinge aus den vielen Kriegsgebieten, die jeden Tag zu uns kommen.<br />

Erich Kerkhoff beleuchtet in seinem Beitrag „Fremde, die bleiben wollen“ die Flüchtlingsproblematik<br />

und befragt Bürgermeister Steffen Mues nach Lösungen, speziell für Siegen.<br />

Festzustellen ist, dass die Bereitschaft zur Hilfe bei uns erfreulich groß ist, vielleicht weil<br />

die Erinnerung an die eigene schwere Zeit in unseren Köpfen eingebrannt scheint. Richtig ist<br />

aber auch, dass erhebliche Ängste vor anderen Kulturen, vor anderen Sitten und Gebräuchen,<br />

vor Verfremdung und vor sozialem Abstieg vorhanden sind. Trotzdem, unsere eigene Geschichte<br />

und unsere christlichen Werte gebieten zu helfen! – Packen wir es mit Bedacht an!<br />

Ihnen nun viel Freude beim Lesen des neuen durchblick.<br />

Titelfoto: Rita Petri<br />

Nachrichten aus der Region6<br />

Die Haubergstour 16<br />

Alle Kirchwege führten nach Netphen 20<br />

Für Sie entdeckt 22<br />

Unterwegs im Havelland 24<br />

Besuch im „Wilden Osten“ 28<br />

Klettern auch für Senioren 30<br />

Vorgestellt: Helmut Vitt 32<br />

Geteilte Freude 34<br />

Nie zu alt für´s Internet 36<br />

Der Maler Herbst 37<br />

Tante Meta 38<br />

Zettelwirtschaft 40<br />

Der Gartenzwerg 42<br />

Wie Raum wird 43<br />

Dat frösche Broad 44<br />

Enlarong 44<br />

Märchenstunde 45<br />

Impressionen 45<br />

Gedächtnistraining 46<br />

Spuren der Vergangenheit 48<br />

Leben mit „Mammi“ 50<br />

Besuch beim „Erbfeind“ 52<br />

Fremde, die bleiben wollen 54<br />

In Deutschland hilft man sich 55<br />

Flüchtlinge in der Universitätsstadt 56<br />

Flucht aus der Schule 57<br />

Weinen-Lachen, trauern trösten 58<br />

Geschichte hautnah erlebt 60<br />

VWS Kooperativ 61<br />

Heisser Herbst 62<br />

Veranstaltungen im Haus Herbstzeitlos 63<br />

Neulich im Bus 63<br />

Veranstaltungshinweise 64<br />

Es fiel uns auf / Lösungen 74<br />

Zu guter Letzt / Impressum 74<br />

Stark fürs Leben!<br />

Unsere Wohn- und Pflegeeinrichtungen<br />

möchten mit Ihnen in den<br />

nächsten, aktiven Lebensabschnitt<br />

starten.<br />

Informieren Sie sich über unsere<br />

Einrichtungen<br />

Marienheim, Weidenau<br />

Haus St. Elisabeth, Netphen<br />

Haus St. Raphael, Burbach<br />

Haus St. Klara, Friesenhagen<br />

Haus Mutter Teresa, Niederfischbach<br />

marienkrankenhaus.com<br />

fb.com/marienkrankenhaus.siegen<br />

Tel.: (0271) 231-2106<br />

Ein Unternehmen der<br />

St. Marien-Krankenhaus<br />

Siegen gem. GmbH<br />

3/<strong>2015</strong> durchblick 3


Siegener Herz-Tag <strong>2015</strong><br />

19. Arzt-Patienten-Seminar<br />

Herz in Gefahr<br />

Koronare Herzkrankheit<br />

und Herzinfarkt<br />

Leitung & Moderation:<br />

Prof. Michael Buerke und Michaela Padberg<br />

Samstag, 7. November <strong>2015</strong>, 9.30 Uhr<br />

Siegerlandhalle Siegen<br />

in Zusammenarbeit mit<br />

4 durchblick 3/<strong>2015</strong>


Partner in Sachen Weiterbildung<br />

717<br />

VHS-Kurse<br />

im Kreisgebiet von August <strong>2015</strong><br />

bis Januar 2016<br />

12 Kurse<br />

Englisch für Ältere<br />

Vom Einsteigerkurs bis zu Fortgeschrittenen<br />

Siegen-Wittgenstein<br />

Unsere Volkshochschule<br />

in Bad Berleburg, Bad Laasphe, Burbach, Erndtebrück, Freudenberg,<br />

Hilchenbach, Kreuztal, Netphen, Neunkirchen und Wilnsdorf<br />

Tel. 02 71-3 33 15 19 | vhs@siegen-wittgenstein.de | www.siegen-wittgenstein.de/vhs<br />

4<br />

Computerkurse für Ältere<br />

Einsteigerkurse und Fortgeschrittenenkurse<br />

210<br />

Gesundheitskurse<br />

Yoga, Meditation, Autogenes Training, Qigong,<br />

Feldenkrais, Rückenschule<br />

Kultur erleben und mit allen Sinnen genießen – Hilchenbach bietet dazu viele Gelegenheiten.<br />

In einer Zeit, in der von den Menschen immer größere Flexibilität und Leistungsfähigkeit verlangt wird, bietet ein erstklassiges Kulturangebot<br />

einen wertvollen Ausgleich für Geist und Seele. Theater, Konzerte und Kabarett vermitteln Kunst als ganz persönliches Erlebnis.<br />

10. September<br />

Komödie<br />

Der faule Advokat<br />

Pathelin führt seine<br />

Angehörigen immer<br />

wieder hinters Licht.<br />

Doch diesmal hat er<br />

sich verrechnet!<br />

22. September<br />

Kammermusik<br />

Trommelnd von Italien<br />

nach Hilchenbach, Simone<br />

Rubino, Gewinner des<br />

ARD-Musikwettbewerbs<br />

und Preisträger des Brüder-Busch-Preises<br />

2014.<br />

1. Oktober<br />

Rating akut<br />

Bei Arnulf Rating kommt<br />

man aus dem Staunen<br />

nicht heraus, wenn er auf<br />

seine Art beschreibt, was<br />

die Journaille so nebenbei<br />

alles verzapft.<br />

20. November<br />

Gitarren Total<br />

Martin C. Herbergs Auftritte<br />

sind ein Konzerterlebnis.<br />

Die unkonventionelle<br />

Melange aus virtuosen<br />

Gitarrenstücken lässt keine<br />

Langeweile aufkommen.<br />

Gebrüder Busch-Theater, Bernhard-Weiss-Platz 6, Hilchenbach-Dahlbruch<br />

Karten erhältlich im Bürgerbüro Hilchenbach, Tel. 02733/288-134, Gebrüder-Busch-Kreis, Tel. 02733/53350<br />

Weitere Infos und Buchungsmöglichkeiten: www.gebrueder-busch-kreis.de und www.proticket.de


Nachrichten aus Siegen und dem Kreis Siegen-Wittgenstein<br />

Kulturgast werden<br />

AWO Reise<br />

Matthias Hess<br />

Siegen-Wittgenstein.<br />

Im April hat<br />

der AWO-<br />

Kreisverband<br />

Siegen-Wittgenstein/Olpe<br />

das Projekt<br />

KULTUR: live<br />

gestartet.<br />

Ehrenamtliche<br />

vermitteln dabei<br />

Eintrittskarten<br />

zu kulturellen Veranstaltungen<br />

an Menschen, die nur über ein geringes<br />

Einkommen verfügen.<br />

Möglich wird das dank zahlreicher<br />

Kulturpartner, die die Tickets kostenlos<br />

zur Verfügung stellen. „Inzwischen haben<br />

sich schon 80 Kulturgäste registrieren<br />

lassen“, berichtet Mathias Hess, der das<br />

Projekt betreut. Zahlreiche Gäste konnten<br />

in den letzten Wochen die ersten gesponserten<br />

Eintrittskarten in Empfang nehmen.<br />

Und die Resonanz war auch für das<br />

ehrenamtliche Helferteam im Projektbüro<br />

von KULTUR: live überwältigend. Mails<br />

und Anrufe bestätigten, dass das Projekt<br />

„eine wunderbare Sache“ ist. Von einem<br />

„unvergesslich schönen Abend“ war genauso<br />

zu lesen wie vom „Sonnenstrahl<br />

Eintrittskarte“.<br />

Jeder, der staatliche Unterstützung erhält,<br />

z.B. von Jobcenter oder Sozialamt,<br />

Familien mit geringem Einkommen,<br />

Senioren mit Grundsicherung sowie<br />

Menschen, die von der Tafel unterstützt<br />

werden, kann sich gegen Vorlage eines<br />

entsprechenden Bescheides als Kulturgast<br />

registrieren lassen. Immer dienstags<br />

und donnerstags von 13.30 – 15.30<br />

Uhr ist das AWO-Projektbüro in der<br />

Koblenzer Straße 138 in Siegen geöffnet.<br />

Während der genannten Zeiten ist<br />

das Ehrenamtsteam auch telefonisch erreichbar<br />

unter 0271/3386-142. •<br />

Siegen-Wittgenstein. Den goldenen<br />

Oktober können reisefreudige Senioren<br />

vom 4. – 10. Oktober mit dem AWO-<br />

Kreisverband Siegen-Wittgenstein/Olpe<br />

in Bad Salzschlirf verbringen.<br />

Bad Salzschlirf ist ruhig und idyllisch<br />

zwischen Rhön und Vogelsberg gelegen.<br />

Das traditionsreiche Hotel „Schober am<br />

Kurpark“ – direkt gegenüber dem Kurpark<br />

– bietet Erholung und Entspannung.<br />

Die Kosten betragen im Doppelzimmer<br />

525 € pro Person und im Einzelzimmer<br />

560 € inkl. Vollpension.<br />

Begleitet wird die Reisegruppe von<br />

ehrenamtlichen Reiseleitern, die für einen<br />

reibungslosen Ablauf des Urlaubs<br />

sorgen, sich um die Belange der Reiseteilnehmer<br />

kümmern und vor Ort ein<br />

abwechslungsreiches Programm organisieren.<br />

Den aktuellen Reisekatalog<br />

und weitere Informationen gibt es unter<br />

Tel.: 0271/3386–167 oder per Mail:<br />

Reisen@awo-siegen.de. •<br />

Fotoprojekt<br />

Senioren sehen Siegen<br />

Rock am Stock<br />

Der Kreuztaler Seniorenbeirat ist sehr aktiv<br />

Siegen. Die vielen eingegangenen Fotos<br />

zu den verschiedenen Themenfeldern<br />

sind inzwischen von einer fachkundigen<br />

Jury begutachtet und bewertet worden.<br />

Das zu jedem der sieben Themenfelder<br />

erstplatzierte Motiv wird mit einem<br />

Preis ausgezeichnet werden. In Kürze<br />

wird die Jury etwa zwanzig Fotos für<br />

eine Ausstellung auswählen, welche im<br />

Rathaus Siegen-Weidenau stattfinden<br />

wird. Diese Präsentation soll voraussichtlich<br />

Anfang Oktober in feierlichem<br />

Rahmen eröffnet werden. Später soll die<br />

Austellung auch in anderen städtischen<br />

Einrichtungen zu sehen sein. Sämtliche<br />

am Projekt beteiligte Personen erhalten<br />

hierzu eine Einladung. Dann erfolgt auch<br />

die Preisvergabe für die jeweils erstplatzierten<br />

Objekte. Darüber hinaus hält<br />

der Siegener Seniorenbeirat ein kleines<br />

Dankeschön für sämtliche Einsender als<br />

Anerkennung bereit. Des Weiteren hat<br />

Bürgermeister Steffen Mues eine Stadtführung<br />

mit allen Beteiligten zugesagt.<br />

Ein ausführlicher Bericht erfolgt im<br />

nächsten durchblick.eg<br />

Kreuztal. „Rock am Stock“, unter diesem<br />

saloppen Titel findet am 19. September<br />

ab 17 Uhr eine Tanzveranstaltung in der<br />

Otto-Flick-Halle statt. Ausdrücklich eingeladen<br />

sind Tänzerinnen<br />

und Tänzer<br />

aus allen<br />

Altersschichten.<br />

In der Tagespresse<br />

wird noch<br />

ausführ-<br />

Fritz Großmann, Vorsitzender<br />

des Kreuztaler Seniorenbeirats<br />

lich darauf<br />

hingewiesen.<br />

Für den<br />

Herbst ist auch Bildung ein Thema des<br />

Seniorenbeirats, so sind Fahrten zu Museen<br />

in verschiedene Städten geplant. Eine<br />

Arbeitsgruppe wird Internet/PC-Kurse für<br />

Senioren und von Senioren durchführen.<br />

Die Lesepaten werden wieder in Schulen<br />

aktiv und das bekannte Projekt „Zeitzeugen“,<br />

welches in der Vergangenheit bei<br />

Schülern sehr beliebt war, wird auch im<br />

kommenden Schuljahr wieder stattfinden.<br />

Für dieses Schulprojekt werden noch<br />

„Zeitzeugen“ gesucht.<br />

Eine Trommelgruppe, nicht nur für<br />

Senioren trifft sich bereits seit August<br />

regelmäßig in der Kreuzkirche.<br />

Stärker in den Focus der Arbeit sollen<br />

Infoveranstaltungen rücken, die über barrierefreies<br />

Wohnnen und über generationübergreifende<br />

Wohnformen aufklären.<br />

Aktuell will sich der Kreuztaler Seniorenbeirat<br />

um die Sorgen und Nöte von<br />

Flüchtlingen und Migranten kümmern.<br />

Last but not least, finden im Oktober<br />

und November Erste-Hilfe Kurse für Senioren<br />

statt.<br />

Ungelöst ist das leidlich bekannte Problem<br />

der Mobilität älterer Menschen in<br />

Kreuztal und seinen Stadtteilen. Hier<br />

wird weiterhin gemeinsam mit den Betreibern<br />

des öffentlichen Nahverkehrs<br />

nach Lösungen gesucht.<br />

Informationen zu allen Aktivitäten des<br />

Seniorenbeirat unter 02732/51-318 •<br />

6 durchblick 3/<strong>2015</strong>


Ihre Fragen – Unsere Antworten!<br />

In Siegen<br />

Vielen Dank für die vielen<br />

positiven Rückmeldungen auf<br />

unsere Aktion. „Fragen Sie<br />

einen Akustiker!“ Alle Fragen<br />

haben wir per E-Mail oder Brief<br />

gewissenhaft beantwortet.<br />

Hier ein Beispiel:<br />

„Ich sehe immer den Begriff<br />

‚unsichtbar‘, wenn ich ins<br />

Schaufenster eines Akustikers<br />

blicke. Wie machen sie das?“<br />

Marcus Brungs: Es gibt keine<br />

unsichtbaren Hörsysteme. Auch<br />

die „Im-Ohr-Hörlösungen“<br />

müssen ja sichtbar sein,<br />

damit man sie aus dem Ohr<br />

nehmen und am anderen<br />

Tag wieder einsetzen kann.<br />

Manche wollen mit diesem<br />

Begriff den Eindruck erzeugen,<br />

dass Menschen keine<br />

Angst vor heutigen, kleinen<br />

Hörsystemen zu haben brauchen,<br />

weil deren Mitmenschen<br />

diese Winzlinge angeblich<br />

nicht mehr sehen können.<br />

Das gibt es so nicht! Was<br />

es bei uns aber immer gibt<br />

ist, eine Hörlösung absolut<br />

unauffällig zu gestalten.<br />

Hierbei sorgen wir dafür, dass<br />

die Hörsysteme nicht nur ganz<br />

genau auf Ihre Hörvorlieben,<br />

sondern auch auf Ihren farblichen<br />

Haar- oder Hauttyp<br />

abgestimmt und so unauffällig<br />

wie möglich angepasst werden.<br />

Weitere Fragen können sie<br />

gerne an uns richten.<br />

Siegen-Weidenau im<br />

Gesundheitszentrum<br />

am Siegbogen<br />

Weidenauer Str. 196<br />

57076 Siegen<br />

0271-7411705<br />

In Kreuztal<br />

Roonstr. 2<br />

57223 Kreuztal<br />

0 27 32 - 55 39 77<br />

info@hoergeraete-brungs.de<br />

www.hoergeraete-brungs.de<br />

Sparkassen-Finanzgruppe<br />

Aktiv sein ist keine Frage des Alters,<br />

sondern Ihres persönlichen Lebensgefühls.<br />

Senioren von heute sind aktiver als je zuvor. Sie nutzen ihren individuellen Spielraum und gestalten ihr Leben so abwechslungsreich und unterhaltsam,<br />

wie es ihnen in den Sinn kommt. Sie engagieren sich für die verschiedensten gesellschaftlichen Themen, sind aufgeschlossen für<br />

Kultur und Kunst, aber auch offen für neue finanzielle Wege. Unsere maßgeschneiderten Angebote lassen sich auch Ihren Ansprüchen optimal<br />

anpassen. Sprechen wir einfach mal darüber. Wenn’s um Geld geht – Sparkasse.<br />

3/<strong>2015</strong> durchblick 7


Nachrichten aus Siegen und dem Kreis Siegen-Wittgenstein<br />

ALTERAktiv in Höhe der Zeit<br />

Senec@fé unterrichtet in Windows 10<br />

Siegen. Besucher des Senec@fés im<br />

städtischen Begegnungszentrum Haus<br />

Herbstzeitlos Siegen, können sich in<br />

der Marienborner Straße 151 neuerdings<br />

auch über das neue Betriebssystem<br />

Windows 10 informieren. Derzeit<br />

ist der Wechsel für Besitzer der Systeme<br />

Windows 7 und 8.1 noch kostenlos.<br />

Apps können bei Windows 10 direkt an<br />

das neue Startmenü angeheftet werden.<br />

Zuhause bei der WGh<br />

Ganz neu ist,<br />

dass die Bedienung<br />

nun auch per<br />

Spracheingabe erfolgen<br />

kann. Das<br />

wäre eine praktische<br />

Alternative<br />

für Nutzer, die<br />

nicht so schnell<br />

tippen können,<br />

wenn es demnächst<br />

wohl funktionieren<br />

wird.<br />

Das neue Betriebssystem<br />

ist<br />

identisch mit denen<br />

auf Tablets<br />

und Smartphones, was die Bedienung<br />

all dieser Geräte sehr erleichtert. Schattenseite<br />

ist, dass Nutzer noch gläserner<br />

werden, dass Hersteller noch mehr Daten<br />

sammeln können.<br />

Computer mit dem neuen Betriebssystem<br />

sind bereits im Verkauf. „ALTERAktiv<br />

ist mit seinem Angebot im Senecafé<br />

damit auf der Höhe der Zeit“ meint Friedhelm<br />

Limburger, Dozent im Senecafé. •<br />

db Foto<br />

WGh - Wohnungsgenossenschaft hüttental eG<br />

Jahnstraße 45 · 57076 Siegen<br />

Telefon 0271 48951-0 · Fax 0271 48951-51<br />

info@wgh-siegen.de · www.wgh-siegen.de<br />

MS-Gruppe<br />

besteht seit 10 Jahren<br />

Siegen. Wegen der großen Resonanz<br />

soll die Arbeitsreihe „Zeitzeugen“ des<br />

Seniorenbeirats der Universitätsstadt<br />

Siegen erweitert werden.<br />

Die vielfältigen Fragen und positiven<br />

Rückmeldungen durch Schüler und<br />

Lehrerschaft ermutigen zu Fortsetzung,<br />

Erweiterung und Vertiefung<br />

dieses Schüler/Senioren-Projekts. „In<br />

derartigen Veranstaltungen konkretisiert<br />

sich ein zentrales Anliegen des<br />

Siegener Seniorenbeirates, nämlich<br />

Alt und Jung in einem förderlichen<br />

Sinne zusammenzubringen“, sagt<br />

Ernst Göckus dazu, Pressesprecher der<br />

Siegener Seniorenvertretung.<br />

Weitere Themenbereiche wie Flüchtlingselend,<br />

Wirtschaftswunder und<br />

Studentenbewegungen sollen als<br />

nächstes angegangen werden. Potenzielle<br />

Zeitzeugen und weiterführende<br />

Schulen jeglicher Ausrichtung, werden<br />

aufgefordert, bei diesem Projekt<br />

mitzumachen.<br />

Nähere Auskünfte erteilt die Regiestelle<br />

Leben im Alter, Rathaus Siegen-<br />

Siegen. Bürgermeister<br />

Steffen<br />

Mues (Bild) ließ es<br />

sich nicht nehmen,<br />

persönlich die Grüße<br />

der Stadt zum<br />

Jubiläum der sehr<br />

Foto: Stadt Siegen<br />

aktiven Selbsthilfegruppe<br />

von an Multiple Sklerose<br />

erkrankten Menschen zu überbringen.<br />

Sein großer Dank galt den vielen Ehrenamtlichen<br />

für ihr großes Engagement. Er<br />

überraschte Birgit Rabanus, Vorsitzende<br />

der Gruppe, mit einem vermutlich angemessenen<br />

Geldgeschenk.<br />

Auch „Ältere“ sind und waren schon<br />

immer von der MS-Krankheit betroffen,<br />

nur wurde das häufig nicht erkannt. Erst<br />

moderne Untersuchungsmethoden lassen<br />

heute eine zuverlässige Diagnose zu. •<br />

Gesucht!<br />

Zeitzeugen<br />

Weidenau, Weidenauer Straße 215.<br />

0271/404-2202. <br />

eg<br />

8 durchblick 3/<strong>2015</strong>


Nachrichten aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein<br />

Sparkasse und Volksbank<br />

bringen Bargeld ins Haus<br />

Siegen-Wittgenstein. „Zum Pauschalpreis<br />

von drei Euro monatlich bringt eine<br />

unserer Mitarbeiterinnen den Wunschbetrag<br />

immer mittwochs in die heimischen<br />

vier Wände. Bestellt werden muss bis<br />

dienstags 14 Uhr.“ So Stefanie Schierling,<br />

Werbeleiterin der Sparkasse Siegen. Auf<br />

diese Weise können Kunden, die in ihrer<br />

Mobilität eingeschränkt sind, zwischen<br />

100 und 2.000 Euro pro Woche zugreifen.<br />

Die ausgebildeten Mitarbeiterinnen stehen<br />

bei ihren Besuchen auch für weitere<br />

Fragen zur Verfügung. Die Rufnummer<br />

für den Bargeld-Bring-Service lautet bei<br />

der Sparkasse Siegen: 0271 596-116. Das<br />

Bargeld wird in einem versiegelten Umschlag<br />

fest verpackt ausgeliefert. Damit<br />

das Geld sicher und anonym beim Kunden<br />

eintrifft, verzichtet die Sparkasse bei ihrem<br />

Bargeld-Bring-Service auf jegliche Fahrzeugbeschriftung.<br />

Lieferungen erfolgen<br />

nur innerhalb des Geschäftsgebietes der<br />

Sparkasse Siegen. Bargeldbestellungen<br />

sind jederzeit auch im Internet, über<br />

www.sparkasse-siegen.de/bargeld-bringservice,<br />

dem Onlinezugang der Sparkasse<br />

Siegen, möglich.<br />

Einen ähnlichen Service bietet auch<br />

die Volksbank Siegerland eG mit ihrem<br />

gleichnamigen „Bargeld-Bring-<br />

Service“. Sie liefert nach individueller<br />

Terminvereinbarung ihren Mitgliedern<br />

Geld in gewünschter Menge und Zusammenstellung<br />

nach Hause. Ein kurzer<br />

Anruf an die zentrale Rufnummer<br />

0271 / 23 000 genügt und nach Aussage der<br />

Volksbank wird die gewünschte Geldmenge<br />

zwischen 200 und 2.000 Euro pünktlich<br />

ins eigene Wohnzimmer geliefert. Norbert<br />

Kaufmann, Vorstandssprecher der Bank,<br />

sagt zur neuen Dienstleistung: „Wir reagieren<br />

auf die Bedürfnisse und Anforderungen<br />

unserer Kunden und Mitglieder.<br />

Neben dem telefonischen Bestellvorgang<br />

haben wir unsere Internetseite unter<br />

www.voba-si.de/bringservice ebenfalls<br />

mit einem Formular ausgestattet,<br />

das die Bargeldversorgung auf elektronischem<br />

Weg einleitet.“ Die einzige Voraussetzung<br />

dafür ist, dass das sogenannte<br />

exklusiVplus-Paket zu dem jeweiligen Girokonto<br />

dazugebucht wird. Danach steht<br />

der häuslichen Bargeldversorgung nichts<br />

mehr im Wege. <br />

•<br />

Wohnungsunternehmen<br />

gegründet 1909<br />

An der Alche 7<br />

57072 Siegen<br />

• Telefon: 02 71/33 58 70<br />

• Fax 02 71/ 3 35 87 23<br />

• www.wgseg.de<br />

• E-Mail: info@wgseg.de<br />

Wohnstätten -<br />

genossenschaft<br />

Siegen eG<br />

Erfolgreiche Bilanz<br />

Radsportfreunde 1989 Hollekusse zufrieden<br />

Wir stellen Ihnen<br />

guten und sicheren<br />

Wohnraum zur Verfügung.<br />

Rufen Sie uns an<br />

oder besuchen Sie uns.<br />

Besucherzeiten:<br />

Montag: 8.30-12.00 Uhr<br />

Mittwoch: 8.30-12.00 Uhr<br />

Donnerstag: 14.00-16.00 Uhr<br />

oder nach Vereinbarung<br />

Veranstalterfoto<br />

Siegen. 25-30 aktive Radler aus dem<br />

ganzen Siegerland, durchweg über 60<br />

Jahre alt, treffen sich regelmäßig zwei<br />

mal monatlich – und das seit nunmehr<br />

20 Jahren! Das Bild entstand anlässlich<br />

ihrer 250. Radtour im Juni <strong>2015</strong>. Gruppenleiter<br />

ist seit Vereinsgründung Ernst<br />

Dornseifer, der sich die Tourenleitungen<br />

mit anderen Aktiven, insbesondere Horst<br />

Lindenschmidt, teilt. <br />

●<br />

3/<strong>2015</strong> durchblick 9


Nachrichten aus Siegen und dem Kreis Siegen-Wittgenstein<br />

Wechsel in SeniorenServiceStelle<br />

Christiane Sahm in Burbach verabschiedet<br />

Veranstalterfoto<br />

Die neue und die scheidende Seniorenbeauftragte<br />

der Gemeinde Burbach.<br />

Birgit Meier-Braun (lks) u. Christiane Sahm<br />

Alt und Jung<br />

Burbach. Nach sieben Jahren Tätigkeit<br />

in der Burbacher Senioren-Service-Stelle<br />

beginnt Christiane Sahm eine neue<br />

Tätigkeit „Mir hat die Arbeit in Burbach<br />

sehr viel Freude gemacht, so dass mir<br />

der Wechsel nicht leichtgefallen ist“,<br />

gesteht Christine Sahm. „Viele tolle<br />

Menschen habe ich getroffen und viele<br />

Projekte und Initiativen sind entstanden,<br />

die ich gerne weitergeführt hätte.<br />

In der neuen Aufgabe beim Deutschen<br />

Roten Kreuz liegen aber auch neue<br />

Herausforderungen, die spannend sind.<br />

Deshalb sehe ich den Wechsel mit einem<br />

lachenden und einem weinenden Auge.“<br />

Ein Gefühl davon, was in den letzten<br />

Jahren alles gelaufen ist, konnte der<br />

Jahresbericht 2014 vermitteln. Dieser<br />

Bericht, der zugleich auch als Tätigkeitsnachweis<br />

verstanden werden kann,<br />

ist viel zu lang um hier aufgeführt zu<br />

werden. Herausragend neben annähernd<br />

300 Beratungsgesprächen waren sicherlich<br />

die Projekte „Leben mit Demenz“,<br />

„Einkaufslotsen“, „Damals – Geschichten<br />

von Land und Leuten“, um nur die<br />

wichtigsten zu nennen.<br />

Bürgermeister Christoph Ewers bedankte<br />

sich bei Christiane Sahm für ihr<br />

unermüdliches Engagement in Sachen<br />

Seniorenarbeit in Burbach. „Die Liste<br />

ließe sich noch um viele Dinge erweitern,<br />

wenn man auf Ihre Zeit in Burbach<br />

zurückschaut. Fest etabliert sind die Burbacher<br />

Thementage für Senioren, PC-<br />

Kurse und Fahrsicherheitstrainings und<br />

vieles mehr. Ihren Zugang zu den vielen<br />

ehrenamtlichen Aktiven hat die Arbeit<br />

sicherlich erleichtert und unkompliziert<br />

möglich gemacht. Für Ihre Zukunft alles<br />

Gute!“<br />

Die Nachfolge von Christiane Sahm<br />

tritt Birgit Meier-Braun an. Seit 1. Juli<br />

steht sie als Ansprechpartnerin zur Verfügung.<br />

Bürgermeister Ewers freut sich<br />

auf die Zusammenarbeit: „Die Seniorenarbeit<br />

ist ein breites Feld mit jeder<br />

Menge Gestaltungsmöglichkeit. Ich bin<br />

sicher, dass Frau Meier-Braun an die<br />

erfolgreiche Arbeit anknüpft und mit<br />

neuen Impulsen die Seniorenarbeit in<br />

der Gemeinde bereichert.“ Birgit Meier-<br />

Braun war bislang im „Haus Burgweg“<br />

in Burbach tätig und hat sich nach ihrer<br />

Ausbildung weitere Fachkenntnisse zum<br />

Umgang mit Menschen mit Demenz und<br />

in der Gerontopsychiatrie erworben. ●<br />

Preisskat<br />

Siegen. Die bewährten Computerkurse<br />

für die dritte Generation in Zusammenarbeit<br />

mit dem Siegener Seniorenbeirat<br />

und dem Fürst-Johann-Moritz-Gymnasium<br />

Siegen-Weidenau gehen nunmehr in<br />

eine weitere Runde. Jeweils Mittwochnachmittags<br />

in den Computerräumen des<br />

Gymnasiums. Schwerpunkte sind: Zurechtfinden<br />

im Internet, Versenden von E-<br />

Mails sowie Textverarbeitung. Besondere<br />

Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.<br />

Auskünfte erteilt die Regiestelle Leben<br />

im Alter, Rathaus Siegen-Weidenau,<br />

Frau Hegewald Telefon 4042202 ●<br />

Netphen. Attraktive Preise lobt der Verein<br />

„VergissMeinNicht“ aus. Zum 2. Preisskat<br />

werden Hobbyzocker in den Treffpunkt<br />

Brauersdorfer Straße 60 eingeladen. Es<br />

soll Angehörigen von an Demenz erkrankten<br />

eine Atempause ermöglicht werden.<br />

Näheres auf Seite 69 in diesem Heft. ●<br />

T A X I<br />

P E T E R<br />

Inh. Patrick Lohse<br />

ZENTRALE: 02 71 / 87 00 87<br />

Telefon: 02 71 7 33 73<br />

KTW: 0151 / 11 19 10 62<br />

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10 durchblick 3/<strong>2015</strong>


Nachrichten aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein<br />

Zwei Vorträge in Netphen<br />

Info- und Mutmachveranstaltungen der Stadt<br />

Gesund und beweglich bleiben<br />

Praxis für chinesische Medizin<br />

Dr. Hans-Joachim Kraemer<br />

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Makuladegeneration<br />

• Erschöpfungs- und<br />

Anspannungszuständen<br />

• Befindlichkeitsstörungenund<br />

Bewegungsschmerz in<br />

allen Gelenken<br />

Foto: Günther Klempnauer<br />

Günther Klempnauer mit Interviewpartner Neurologe Prof. Dr. Gerald Hüther re.<br />

Netphen. „Elternunterhalt: Wenn erwachsene<br />

Kinder zahlen müssen“, so<br />

lautet ein Vortrag der Senioren-Servic-<br />

Stelle am 8.9. um 19 Uhr im Ratssaal<br />

Netphen. Die Juristin Ingeborg Heinze<br />

zeigt auf, wie unter Berücksichtigung<br />

von staatlichen Leistungen aus der Pflegeversicherung<br />

Kinder zu Unterhaltskosten<br />

herangezogen werden können,<br />

wenn das eigene Einkommen und Vermögen<br />

zur Deckung der Heimkosten<br />

nicht ausreicht.<br />

Auch wird dargestellt, welche Möglichkeiten<br />

es durch eine rechtzeitige Vorsorge<br />

gibt, die Kostenbelastung zu vermindern<br />

bzw. zu vermeiden oder welche<br />

Möglichkeiten es gibt, sich gegen eine<br />

Heranziehung zur Zahlung zu wehren.<br />

Ein weiterer Vortrag mit anschließender<br />

Aussprache der Senioren-Service-Stelle<br />

der Stadt Netphen findet am 19. November<br />

statt. „Altwerden ist nichts für Feiglinge“.<br />

So der Vortragstitel und Titel des<br />

letzten Buches von Blacky Fuchsberger,<br />

dem Günther Klempnauer noch kurz vor<br />

seinem Tod begegnet ist. In seinem Vortrag<br />

berichtet der Referent über seine außergewöhnlichen<br />

Begegnungen mit bekannten<br />

Persönlichkeiten, die hochbetagt als Altersexperten<br />

aus wissenschaftlicher Sicht<br />

und existentieller Betroffenheit über die<br />

Probleme des Altwerdens freimütig Auskunft<br />

geben und darüber auch Bücher geschrieben<br />

haben.<br />

Informationen unter: 02738 -6<strong>03</strong>-145<br />

oder www.netphen.de<br />

Wir haben Zeit für unsere Gäste!<br />

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der<br />

Tagespflege Villa Bohn möchten, dass ihre<br />

Besucher freudig am Leben teilnehmen.<br />

Jeder Gast bekommt die Hilfe, die er - unter<br />

Einbeziehung der eigenen Fähigkeiten -<br />

benötigt.<br />

Dem Pflegepersonal ist wichtig, die ihnen<br />

anvertrauten Menschen als Einheit von<br />

Körper und Seele zu sehen.<br />

Nicht nur die körperliche Pflege, auch<br />

seelische und geistige Bedürfnisse werden<br />

in der Villa Bohn berücksichtigt und individuell<br />

gefördert.<br />

VILLA BOHN<br />

Tagespflege<br />

Freudenberg. Der Rat der Stadt Freudenberg<br />

hat die Satzung des Seniorenbeirates<br />

geändert. Es wurde in die Präambel<br />

der Satz aufgenommen:<br />

Eine gleichzeitige Mitgliedschaft im<br />

Rat der Stadt Freudenberg und im Seniorenbeirat<br />

ist nicht möglich<br />

Weiterhin wurde der § 9 wie folgt geändert:<br />

Die Amtszeit beträgt 3 Jahre<br />

Neuordnung<br />

In den nächsten Wochen wird der Seniorenbeirat<br />

Freudenberg mit Hilfe der<br />

Ortsvorsteher auf Kandidatensuche für<br />

die anstehende Seniorenbeiratswahl gehen.<br />

Ein Info-Blatt gibt Informationen<br />

und soll helfen, interessierte Senioren<br />

zu finden, die sich für diese wichtige<br />

ehrenamtliche Arbeit zur Verfügung<br />

s t e l l e n . <br />

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Tagespflege in freundlichem,<br />

familärem Ambiente<br />

tagsüber sinnvoll betreut<br />

am Abend wieder im eigenen Haus<br />

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3/<strong>2015</strong> durchblick 11


Nachrichten aus Siegen und dem Kreis Siegen-Wittgenstein<br />

Veranstalterfoto<br />

Burbacher<br />

im Landtag<br />

Burbach. Auf Einladung der heimischen<br />

SPD-Landtagsabgeordneten Tanja Wagener<br />

besuchten kürzlich 59 Mitglieder<br />

und Freunde des Pensionärsvereins der<br />

Dynamit Nobel den Landtag in Düsseldorf<br />

(Bild lks.). Neben anderen Themen<br />

stand auch eine Information über die notwendige<br />

Unterbringung und Versorgung<br />

von Flüchtlingen in Burbach an. Einige<br />

der Besucherinnen und Besucher nutzten<br />

die Gelegenheit, um der Abgeordneten –<br />

auch kritische – Fragen zu stellen.<br />

Die Kosten für die Busreise und das<br />

anschließende Abendessen haben übrigens<br />

die Nachfolgeunternehmen der<br />

Dynamit Nobel übernommen. ●<br />

Besser Wohnen<br />

Jetzt und im Alter<br />

Landrat Müller im Gespräch mit<br />

MdB Willi Brase bei der Ausstellungseröffnung<br />

Burbach. Informationen und Tipps für<br />

barrierefreies Wohnen erhalten „nicht<br />

Foto: Wohnberatung Siegen-Wittgenstein<br />

nur“ Senioren in der Sparkasse<br />

in Burbach, Nassauische<br />

Straße 13. In dem<br />

Institut ist die Ausstellung<br />

„Besser Wohnen – jetzt<br />

und im Alter“ bis zum 3.<br />

September zu sehen. Veranstalter<br />

sind die SeniorenServiceStelle<br />

Burbach<br />

gemeinsam mit der Wohnberatung<br />

Siegen-Wittgenstein.<br />

Im Anschluss wandert<br />

die Ausstellung in die Geschäftsstelle<br />

der Sparkasse<br />

nach Niederdresselndorf. In der Westerwaldstraße<br />

20 kann man dann vom 7. bis<br />

19. September die Präsentation sehen.<br />

In der Ausstellung werden zahlreiche<br />

Informationen und Tipps zur barrierearmen<br />

Gestaltung der eigenen vier Wände<br />

gegeben. „Sie passt zu unserem Förderprogramm<br />

‚Lebens-WERTE Dörfer‘<br />

und natürlich auch zur gemeindlichen<br />

Seniorenarbeit.“ sagte Burbachs Bürgermeister<br />

zur Ausstellungseröffnung<br />

am 24. Juli <strong>2015</strong>.<br />

Ergänzend zur Ausstellung können mit<br />

den Veranstaltern kostenlose Beratungsgespräche<br />

über Wohnungsanpassung,<br />

Zuschüsse von Pflegekassen, Finanzierung<br />

usw. vereinbart werden. Die Organisation<br />

dafür übernimmt Birgit Meier-<br />

Braun von der Senioren-Service-Stelle.<br />

Zu erreichen ist Birgit Meier-Braun<br />

unter 02736 45-56 oder per E-Mail.<br />

b.meier-braun@burbach-siegerland.de<br />

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12 durchblick 3/<strong>2015</strong>


Nachrichten aus Siegen und dem Kreis Siegen-Wittgenstein<br />

Die SenNova<br />

vielfältige und informative Seniorenmesse<br />

Siegen. 45 Senioren, darunter Vertreter<br />

des Seniorenbeirates, der Heinzelwerker<br />

und des durchblicks, waren der Einladung<br />

der Seniorenservicestelle der Stadt<br />

Siegen gefolgt und zum Seniorentag<br />

und der Messe SenNova nach Frankfurt<br />

gefahren. Zunächst stand die Eröffnung<br />

mit einer Rede von Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel auf dem Programm, die<br />

diesen Termin trotz der Griechenlandprobleme<br />

wahrnahm. Die SenNova ist<br />

die Messe für die Generation 50+. Rund<br />

260 Aussteller präsentierten für die<br />

15 000 Besucherinnen und Besucher<br />

dort ihre Produkte und Dienstleistungen<br />

rund um die Themenwelten Gesundheit<br />

und Sport, Mobilität und Aktivität, Finanzen<br />

und Vorsorge, Wohnen und Leben,<br />

Reisen und Tourismus, Internet<br />

und Technik, freiwilliges Engagement<br />

und vieles mehr.<br />

Ein abwechslungsreiches Vortrags-,<br />

Show- und Aktionsprogramm, sowie<br />

kostenlose Gesundheitschecks rundeten<br />

das Produkt- und Informationsangebot<br />

der Seniorenmesse ab. In den<br />

Bereichen altersgerechten Wohnens<br />

gab es viele Angebote, einschließlich<br />

guter Informationen über die Möglichkeit<br />

von Zuschüssen.<br />

Das Thema der Messe lautete: Gemeinsam<br />

in die Zukunft. Die Kanzlerin<br />

bemerkte dazu, dass das Motto es auf<br />

den Punkt bringt. Sie (die Älteren oder<br />

Alten) wollen weder rasten noch rosten,<br />

sie wollen sich nicht abschotten. Sie<br />

wollen mittendrin sein und mitmischen –<br />

also auch gemeinsam mit den Jüngeren<br />

Zukunft gestalten. Die Politik wolle dazu<br />

die entsprechenden Weichen stellen.<br />

Der Seniorentag und die Seniorenmesse<br />

finden alle drei Jahre immer wieder in<br />

einer anderen Stadt statt. homa<br />

Ausflug mit Highlights<br />

Neunkirchen. 17 Senioren und 13 interessierte<br />

Helferinnen von „Hand in<br />

Hand Neunkirchen e.V.“, besuchten die<br />

Seniorenmesse in Frankfurt. Bei mehr<br />

als 30 Grad Außentemperatur eine weise<br />

Entscheidung, denn sowohl der Reisebus<br />

als auch der komplette Komplex des Congress<br />

Center Messe Frankfurt waren mit<br />

„kühlen“ 23 Grad angenehm klimatisiert.<br />

Zunächst lauschte die Gruppe der Eröffnungsrede<br />

von Dr. Angela Merkel.<br />

Humorvoll und bürgernah gab sich die<br />

Bundeskanzlerin, die das Miteinander der<br />

Generationen und die Vorbereitung auf das<br />

Alter in den Fokus ihres Vortrags rückte.<br />

Anschließend ging’s zur Fachmesse<br />

SenNova. Mehr als 250 Aussteller und<br />

über 100 verschiedene Veranstaltungen<br />

Veranstalterfoto<br />

lockten die Neunkirchener Senioren zu<br />

Talkrunden und Vorträgen rund um das<br />

Thema „Älter werden“. Viele Mitmachaktionen<br />

boten den Besuchern Gelegenheit,<br />

sich aktiv zu beteiligen. Besonders<br />

beliebt waren die Angebote zum Mitmachen,<br />

wie ein Parcours zum Gesundheitscheck,<br />

Fitnesstraining fürs Gehirn<br />

und das Tanzen in der Mittagspause.<br />

Einige der Neunkirchener Teilnehmer<br />

nahmen an der Knochendichte-Messung<br />

teil, andere ließen sich von einem<br />

Massagesessel durchkneten, ein Vitalmagnet<br />

wurde getestet, und eine der<br />

Besucherinnen aus der Hellergemeinde<br />

gewann sogar einen Trolley beim<br />

Fitness-Parcours. Der – das sollte sich<br />

letztlich herausstellen – war natürlich<br />

ausgesprochen praktisch, als es um das<br />

Verstauen der zahlreichen Werbeartikel<br />

ging. Ausgerüstet mit Nackenhörnchen,<br />

Schrittzähler und jeder Menge Warenproben<br />

machte sich die Gruppe am frühen<br />

Abend auf den Weg nach Hause. ●<br />

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3/<strong>2015</strong> durchblick 13


SeniorenServiceStellen des Kreises Siegen-Wittgenstein<br />

Bad Berleburg<br />

Holger Homrighausen 02751/923-268<br />

Poststr. 42 57319 Bad Berleburg<br />

h.homrighausen@bad-berleburg.de<br />

Mo-Mi. u. Fr. 8.30-12.30 Uhr und 14.00-16.00 Uhr<br />

Do. 8.30-12.30 Uhr und 14.00-18.00 Uhr<br />

Stadt Bad Laasphe<br />

Maike Thielmann 02752/909-153<br />

Mühlenstr. 20 57334 Bad Laasphe<br />

m.thielmann@bad-laasphe.de<br />

Mo, Di, Mi, Fr. 8.30-12.00 Uhr<br />

Do. 14.00-17.00 Uhr<br />

Gemeinde Erndtebrück<br />

Svenja Stracke 02753/605-124<br />

Talstr. 27 57339 Erndtebrück<br />

s.stracke@erndtebrueck.de<br />

Mo-Do. 8.00-12.30 Uhr und 14.00-16.00 Uhr<br />

Stadt Hilchenbach<br />

Gudrun Roth 02733/288-229<br />

Markt 13 57271 Hilchenbach<br />

g.roth@hilchenbach.de<br />

Mo-Do. 8.30-16.00 Uhr<br />

Freitag 8.00-12.00 Uhr<br />

Stadt Kreuztal<br />

Bettina Eberbach 02732/51-219<br />

Siegenerstr. 5 572223 Kreuztal<br />

b.eberbach@kreuztal.de<br />

Mo-Mi. 8.30-12.00 u. 13.30-15.45 Uhr<br />

Donnerstag 8.30-12 u. 13.30-17 Uhr<br />

Freitag 8.30-13.00 Uhr<br />

Stadt Netphen<br />

Eva Vitt 02738/6<strong>03</strong>-145<br />

Amtsstr. 6 57250 Netphen<br />

e.vitt@netphen.de<br />

Mo-Fr. 8.00-12.00 Uhr<br />

Stadt Freudenberg<br />

Heike Weigel 02734/43-174<br />

Mórer Platz 1 57258 Freudenberg<br />

h.weigel@freudenberg-stadt.de<br />

Mo-Fr 8.00-12.30 Uhr<br />

Di 14.00-16.00 Uhr u.<br />

Do14.00-17.00 Uhr<br />

Gemeinde Wilnsdorf<br />

Jutta Schmidt 02739/802-129<br />

Marktplatz 1 57234 Wilnsdorf<br />

j.schmidt@wilnsdorf.de<br />

Mo-Fr. 8.30-12.00 Uhr<br />

Gemeinde Burbach<br />

Birgit Meier-Braun 02736/45-56<br />

Eicher Weg 13 57299 Burbach<br />

b.meier-braun@burbach-siegerland.de<br />

Mo-Fr. 8.30-12.00 Uhr<br />

Gemeinde Neunkirchen<br />

Bettina Großhaus-Lutz 02735/767-207<br />

Bahnhofstr. 3 57290 Neunkirchen<br />

b.grosshaus-lutz@neunkirchen-siegerland.de<br />

Mo-Fr. 8.30-12.00 Uhr<br />

Stadt Siegen<br />

Manuela Krafft 0271/404-2200<br />

Weidenauer Str. 211-213 57076 Siegen<br />

m.krafft@siegen.de<br />

Mo-Fr. 10.00-12.00 Uhr<br />

Ihr Ansprechpartner:<br />

Ute Heyde<br />

Zukunftsinitiative<br />

Siegen-Wittgenstein 2020<br />

Programmleitung<br />

„Leben und Wohnen im Alter“<br />

Servicezentrum für soziale Beratung,<br />

Betreuung und Prävention<br />

Bismarckstr. 45,<br />

57076 Siegen<br />

0271/333-2720 • E-Mail:<br />

lwa@siegen-wittgenstein.de<br />

So erreichen Sie uns:<br />

Kreis Siegen-Wittgenstein<br />

Servicezentrum für soziale Beratung<br />

Betreuung und Prävention<br />

Bismarkstraße 45<br />

57076 Siegen-Weidenau<br />

Das Team der Senioren- und Pflegeberatung<br />

des Kreises Siegen-Wittgenstein berät Sie<br />

in allen Fragen rund um das Alter<br />

E-Mail: pflegeberatung@siegen-wittgenstein.de<br />

vertraulich<br />

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14 durchblick 3/<strong>2015</strong>


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Telefon 02753/50 77 40 · sz-erndtebrueck@awo-ww.de<br />

Hans-Georg-Vitt-Seniorenzentrum<br />

Ziegeleifeld 9 · 57223 Kreuztal<br />

Telefon 02732/20 10 · sz-kreuztal@awo-ww.de<br />

...oder besuchen Sie uns im Internet: www.awo-ww.de<br />

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Rosterstr. 186 · 57074 Siegen<br />

Telefon 0271/3 30 30 · sz-siegen@awo-ww.de<br />

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Wohlauf in Gottes schöne Welt<br />

Die Haubergstour<br />

Mitten im Weidelbacher Ortskern befindet sich das schön gestaltete Eingangsportal des Wanderwegs<br />

Viele Jahrhunderte lang prägte die Haubergswirtschaft<br />

nicht nur die Landschaft, sondern auch die Menschen<br />

in unserem Lebensbereich. Spielte sich doch ein<br />

Großteil ihrer Erwerbstätigkeit innerhalb der entsprechenden<br />

Genossenschaften ab. Jung-Stilling empfahl zu seiner Zeit,<br />

an der Haubergswirtschaft zu „lernen, wie auf einem Boden<br />

Holz und Brot wächst“. Dass es bei uns einen Rundwanderweg<br />

mit dem Thema „Hauberg“ geben müsse, lag förmlich<br />

auf der Hand. Dass dieser allerdings nicht durch Siegerländer<br />

Gemarkungen sondern durch vier hessische Kommunen<br />

führt, wird manch einen aus der „Provinz voller Leben“ verwundern.<br />

Hierzu müssen einige Anmerkungen erlaubt sein.<br />

Lief doch da jüngst im Fernsehen ein Beitrag über den<br />

Hunsrück, in dem Unglaubliches behauptet wurde. Anfangs<br />

schienen die Feststellungen noch harmlos zu sein. Und zwar<br />

gäbe es in der dortigen Region einen vor allem aus Eichen<br />

und Birken bestehenden Niederwald. Dieser sei hinsichtlich<br />

der Nachhaltigkeit besonders wertvoll. Ja gut! Aha! Interessant!<br />

Doch dann kamen Aussagen, die einen Siegerländer<br />

hellhörig werden lassen. Die schon sehr alte Bewirtschaftungsweise<br />

habe früher einer mannigfaltigen Nutzung gedient.<br />

Nach dem in Abständen von etwa zwei Jahrzehnten<br />

erfolgten Fällen sei der verbliebene Stock wieder ausgeschlagen.<br />

Die Bäume hätten sich folglich erneuert. Vor allem seien<br />

die Stämme für Brenn- und Kohleholz verwendet worden.<br />

Dazu habe die Eichenrinde zur Herstellung von Gerblohe<br />

gedient. Es wurden Besen und Backesreiser gewonnen. Im<br />

Herbst baute man auf der Kahlfläche Getreide an. Ein paar<br />

Jahre später sei sogar das Vieh eingetrieben worden. Hörte<br />

sich das nicht alles Wort für Wort nach unserem Hauberg<br />

an?! Und das alles im Hunsrück?! Hallo?! Das Wort „Hauberg“<br />

kam übrigens in dem Film nicht vor. Stattdessen aber<br />

zum Schluss des Beitrags die Beteuerung: „So etwas hat es<br />

nur im Hunsrück und nirgendwo anders gegeben.“<br />

Während der Vorbereitung zum vorliegenden Aufsatz<br />

trieb mir ein weiterer Spruch beinahe die Tränen in die Augen.<br />

Da der diesmal behandelte Wanderweg in Weidelbach<br />

beginnt und endet, rief ich Klaus Fischer an. Er herrschte<br />

dort etliche Jahre als Haubergsvorsteher. Meiner Bitte<br />

um einige Informationen kam er gerne nach. Am Oberlauf<br />

des Roßbachs teilt man alljährlich im Oktober die abzuholzende<br />

Fläche und hat dann bis zum Ende des Frühjahrs<br />

Zeit für die Bearbeitung. In den vergangenen Jahrzehnten,<br />

so Fischer, wäre viel Eichenholz an die Hersteller der Naturholzmöbel<br />

geliefert worden. Doch dieser Industriezweig<br />

wurde mangels Nachfrage weitgehend eingestellt. Nunmehr<br />

würden die Eigner ihre als „Gulden“ bezeichneten Anteile<br />

ausschließlich noch zur Brennholzgewinnung nutzen. Und<br />

alle, wirklich alle Anteile werden nach wie vor gefällt. So<br />

wäre es möglich, dass die Stämme wie seit ewigen Zeiten<br />

maximal zwanzig Jahre lang wachsen würden. Dann erfolge<br />

auf der Fläche die erneute Abholzung. Und auch hier<br />

kam am Ende der Schlag ins Kontor. Als ich ihn auf einige<br />

kleinere Unterschiede zur hiesigen Haubergswirtschaft<br />

hinwies, da fragte der gute Klaus doch tatsächlich: „Gibt es<br />

denn bei euch im Siegerland auch Hauberg?“<br />

16 durchblick 3/<strong>2015</strong>


Die Wanderwege der Region<br />

Der Tellerrand scheint freilich nicht nur in den genannten<br />

Gebieten recht hoch zu sein. Vor drei Jahren absolvierte<br />

ich mit einer Gruppe die Haubergstour. Mitwanderin Kerstin<br />

wunderte sich schon bei der Anreise ins Hessische: „Ich<br />

dachte, dass Hauberg nur im Siegerland vorkommt.“ Irrtum,<br />

Kerstin! Doch so wie die junge Dame, so dachten beinahe<br />

alle Gruppenmitglieder. Wundern über diesen Wissensnotstand<br />

der Landeskinder muss man sich indes nicht, wird diese<br />

Einstellung doch sogar aus dem Kreishaus befeuert. In einem<br />

Informationsblatt der „Unteren Landschaftsbehörde“ über<br />

den Hauberg steht wortwörtlich: „Jenseits der Kreisgrenzen<br />

des Altkreises Siegen tritt diese spezielle Waldnutzung nicht<br />

mehr auf.“ Peng! Noch Fragen? Dabei ist diese besondere<br />

Form der Waldbewirtschaftung nicht nur im Hunsrück, an<br />

Rhein, Mosel und Saar, im Odenwald und im Westerwald<br />

gebräuchlich. Nein, auch in den Ortschaften auf der anderen<br />

Seite der Landesgrenze gibt es seit vielen Jahrhunderten den<br />

Hauberg. Und deutlich sichtbar wurde das seinerzeit schon<br />

kurz nach dem Start. Der zur Höhe ansteigende Weg führte<br />

vorbei an einem ungemein großen Areal frisch abgeholzter<br />

und schon zu Haufen gestapelter Eichen- und Birkenstämme.<br />

So eine ausgedehnte Haubergsfläche hat man im Siegerland<br />

auch in den größeren Genossenschaften schon seit etlichen<br />

Jahrzehnten kaum mehr gesehen.<br />

Diesen Punkt abschließen möchte ich mit den beiden Anfangssätzen<br />

aus der auch heute noch weitgehend gültigen<br />

„Haubergsordnung für den Dillkreis und den Oberwesterwaldkreis<br />

vom 4. Juni 1887“. Die in der „Gesetzsammlung<br />

für die Königlichen Preußischen Staaten“ unter der Nummer<br />

25 veröffentlichten Sätze lauten: „Wir Wilhelm, von Gottes<br />

Gnaden König von Preußen, verordnen, mit Zustimmung<br />

beider Häuser des Landtags Unserer Monarchie, für den<br />

Dillkreis und den Oberwesterwaldkreis, was folgt: Hauberg<br />

im Sinne dieses Gesetzes sind die Grundstücke in den<br />

Gemarkungen Dillbrecht, Fellerdilln, Ober- und Niederroßbach,<br />

Bergebersbach, Eibelshausen, Mandeln, Offdilln,<br />

Rittershausen, Steinbrücken, Straßebersbach, Weidelbach,<br />

Kirburg, Korb, Astert, Limbach, Niedermörsbach und Kundert,<br />

welche gegenwärtig zu Haubergsverbänden gehören.“<br />

Der 26. September 2009 ist ein besonderer Tag für Weidelbach.<br />

Der Wanderweg mit dem Namen „Haubergstour“ wird<br />

eröffnet. Neben einigen Dutzend interessierter Wanderfreunde<br />

(unter ihnen auch der Schreiber dieser Zeilen) stehen gleich<br />

vier Bürgermeister auf dem Vorplatz des Dorfgemeinschaftshauses.<br />

Sie repräsentieren die Städte Haiger und Dillenburg<br />

sowie die Gemeinden Dietzhölztal und Eschenburg. Jeder von<br />

ihnen zeigt sich hocherfreut, dass der Weg auch durch seine<br />

Kommune führt. Sie scheinen tatsächlich vorbei zu sein, die<br />

Zeiten, in denen die Bürger der beiden Kernstädte für die Einwohnerschaft<br />

der Dörfer gerne den von einem anzüglichen<br />

Gelächter begleiteten Begriff „Haubergsesel“ parat hatten.<br />

Einen ersten guten Eindruck vermittelt das Eingangsportal<br />

in der Ortsmitte. Mit dem sehr schön gestalteten<br />

Dorfbrunnen als zentralem Punkt sucht es weit und breit<br />

seinesgleichen. Von hier aus führt der im Uhrzeigersinn beschriebene<br />

Weg zur Höhe. Bevor der Wanderer den Wald<br />

erreicht sollte er ruhig einmal innehalten und rückwärts<br />

schauen. Der Blick ins Roßbachtal und zu den Höhen des<br />

Westerwalds lohnt sich.<br />

Der Niederwald am Ortsrand von Weidelbach vermittelte<br />

gerade in den letzten Jahren den Facettenreichtum einer<br />

Haubergslandschaft. Bei der Eröffnung der Haubergstour<br />

präsentierten sich die Birken und Eichen am Waldhang<br />

als schon recht kräftige und beinahe „erwachsene“ Stämme.<br />

Durch das dichte Grün allerorten war ein Blick zur Höhe<br />

nicht möglich. Drei Jahre später sieht es anders aus. Wie<br />

schon erwähnt, ist das Holz nun gefällt und harrt auf der<br />

kahlen Fläche der Abholung. Die Blicke reichen weit nach<br />

oben. Weitere drei Jahre hiernach – im Frühling <strong>2015</strong> – ist<br />

ein verheißungsvoller Wandel vollzogen. Grüne Büsche<br />

und kleine Stämmchen beherrschen die Szene und schaffen<br />

ein überaus reizvolles Bild.<br />

Knapp anderthalb Kilometer geht es bergan, dann trifft<br />

man auf weitere Wanderwege. Das ist zum einen ein zur<br />

Haincher Höhe führender Rothaarsteig-Zubringer, zum anderen<br />

der von dort kommende „Bergmannspfad“. Der mit<br />

den gekreuzten Werkzeugen Schlägel und Eisen sachgemäß<br />

markierte Weg endet am Aartalsee. Einige hundert Meter<br />

Waldweg haben dieser schon seit sehr vielen Jahren bestehende<br />

Pfad und die Haubergstour gemeinsam.<br />

Überhaupt ist das Gebiet im nahen Hessischen überaus<br />

reich an Wanderwegen. Der Verein „Region Lahn-Dill-Bergland“<br />

sorgt dafür, dass Zuschüsse aus den Fördertöpfen des<br />

Landes und der EU fließen. Zu den unterstützten Projekten<br />

gehören auch 19<br />

Rundwanderwege,<br />

„Extratouren“<br />

genannt. Die<br />

Haubergstour ist<br />

eine von ihnen.<br />

Alle 19 sind als<br />

„Premiumwege“<br />

ausgezeichnet.<br />

Knapp die Hälfte<br />

ist in unmittelbarer<br />

Nähe zu<br />

unserem Kreis<br />

zu finden; einer<br />

– der „Boxbachpfad“<br />

– führt in<br />

Hesselbach sogar<br />

mitten durch<br />

eine Wittgensteiner<br />

Gemarkung.<br />

Alle „Extratouren“<br />

haben das<br />

gleiche Wegzeichen<br />

– zwei an<br />

Bumerangs Ein Weg mit drei Markierungen<br />

3/<strong>2015</strong> durchblick 17


dem Sasenberg – zum Opfer. Der in<br />

früheren Jahren äußerst beliebte Aussichtsturm<br />

wurde zum Gedenken an<br />

den Prinzen Wilhelm von Oranien,<br />

genannt „Der Schweiger“, errichtet<br />

und anno 1901 eingeweiht.<br />

Die Wilhelmswarte, im Volksmund<br />

„Türmchen“ genannt, wird<br />

somit nunmehr links liegen gelassen<br />

und auf schönen alten Waldwegen<br />

geht es in stetigem Wechsel auf- und<br />

abwärts. In diesem Bereich kommt<br />

die einmalige Schönheit einer Haubergslandschaft<br />

voll zur Geltung.<br />

Daher schon mal eine Empfehlung:<br />

Man sollte die eigentlich nur bei<br />

Schnee schlecht begehbare Tour für<br />

die Zeit einplanen, von der der Dichter<br />

sagt: „…die Bäume schlagen<br />

Frisch aufgeschichteter Meiler im Ebersbachtal<br />

aus.“ Das frische, junge Maigrün<br />

des Niederwalds und das leuchtende Gelb der Ginsterblüten<br />

trägt sicherlich nicht nur bei einem Naturliebhaber zur<br />

Hebung des Gemütszustands bei. Insgesamt fällt auf, dass<br />

nur ganz selten einmal ein Fichtenbestand durchquert werden<br />

muss.<br />

Wir befinden uns oberhalb des Dietzhölztals und blicken<br />

auf die Ortschaften Eibelshausen, Simmersbach und Eiershausen.<br />

Ganz im Hintergrund ist der ältere Teil des Hirzenhainer<br />

Flugplatzgeländes zu erkennen. Seit beinahe 100 Jahren wird<br />

dort die Segelfliegerei betrieben. Mittlerweile können aber<br />

auch Motorflieger starten und landen. Schließlich erreichen wir<br />

den zu einem Freizeitgelände umgewidmeten alten Sportplatz<br />

von Wissenbach. Hier ist die beste Gelegenheit für die Halbzeitpause.<br />

Das Dorf selbst ist in der Region bekannt für den<br />

inzwischen eingestellten Schieferabbau. Mehr als zweieinhalb<br />

Jahrhunderte lang wurde in der Grube Batzbach Dach- und<br />

Wandschiefer bergmännisch gewonnen. In Expertenkreisen<br />

ist dieses Bergwerk sogar weltbekannt wegen der im Schiefer<br />

vorkommenden Versteinerungen von Meerestieren.<br />

erinnernde grüne „Haken“ auf weißem Grund. Sie symbolisieren<br />

die Hügel und die Gewässer der Region.<br />

Wenn man die von Weidelbach nach Ewersbach führende<br />

L 3044 überquert hat, dann findet man rechter Hand das<br />

naturbelassene Quellgebiet des Roßbachs. Leider weist keine<br />

Info-Tafel hierauf hin. Die Wegmarkierung indes zeigt<br />

in die entgegengesetzte Richtung. Man möchte mit Hildegard<br />

Knef singen: „Von nun an geht`s bergab.“ Der Weg ins<br />

Ebersbachtal ist nämlich teilweise recht steil. Am tiefsten<br />

Punkt stößt man auf einen Köhlerplatz, der regelmäßig seinem<br />

Zweck – der Herstellung von Holzkohle – gerecht wird.<br />

Und derjenige, der meint, dass man in früheren Zeiten doch<br />

wohl eher selten einmal gegrillt hat, der hat fraglos Recht.<br />

Über viele Jahrhunderte gehörte die Herstellung von<br />

Holzkohle aus einem ganz anderen Grund zu den wichtigsten<br />

Verrichtungen im Hauberg. Mit Holz waren die zur Eisenverhüttung<br />

notwendigen Temperaturen nicht zu erreichen. Mit<br />

Holzkohle schon. Und so war der Verkauf an die Hütten finanziell<br />

einträglich. Im 19. Jahrhundert aber folgte ein Desaster.<br />

Die durch den Bau der Eisenbahnstrecken<br />

begünstigte Verfügbarkeit der billigen Steinkohle<br />

bedeutete das Ende der Köhlerei. An<br />

die Verwendung der Holzkohle zu Grillzwecken<br />

dachte damals noch keiner. Wenn man<br />

bei der Wanderung Glück hat, dann qualmt<br />

ein Meiler. Auf diesem urigen Platz mit einer<br />

Holzhütte, mit einem Tisch, mit Bänken<br />

und einem Brunnen legen wir eine erste Rast<br />

ein. Während unserer Pause hasten in nur<br />

wenigen Metern Entfernung mehrere Rehe<br />

vorbei; immer wieder einmal geraten später<br />

in dem idyllischen Gelände Hasen und auch<br />

ein Fuchs in unser Blickfeld.<br />

Im vergangenen Jahr wurde die ursprünglich<br />

22 km lange Tour auf nunmehr<br />

19,2 Kilometer und 594 Höhenmeter „abgespeckt“.<br />

Der Kürzung fiel einer der markantesten<br />

Punkte – die Wilhelmswarte auf<br />

Vor drei Jahre bearbeitete Haubergsfläche – jetzt wieder im Wachstum<br />

18 durchblick 3/<strong>2015</strong>


In den Wäldern rund um Wissenbach gibt es freilich<br />

noch mehr zu entdecken. So kann man unter anderem eine<br />

Vielzahl von flachen Podienplätzen finden. Auf diesen<br />

standen einst in einer Art Siedlung die Häuser der Altvorderen.<br />

Eine Infotafel klärt auf über einen mittelalterlichen<br />

Eisenverhüttungsplatz (im Dietzhölztal sind rund 300 dieser<br />

Plätze bekannt) sowie über Rennöfen, in denen Roteisenstein<br />

geschmolzen wurde. Weiterverarbeitet wurde<br />

das Eisen in einer Schmiede am Ortsrand von Wissenbach.<br />

Diese Stelle ist ein Höhepunkt der Wanderung.<br />

Hier sind wir mit Rolf Reeh verabredet. Der Wissenbacher<br />

ist einer der „Macher“ der Haubergstour. Zusammen<br />

mit Jürgen Daum aus Eibelshausen hat er den Pfadverlauf<br />

festgelegt. Beide betreuen auch derzeit noch als „Wegpaten“<br />

die Tour. Reeh kennt alle Details rund um die in<br />

ihrer ursprünglichen Größe wieder errichtete Schmiede.<br />

So sind wir nicht auf das halbe Dutzend Infotafeln angewiesen.<br />

Der Diplom-Ingenieur erzählt uns, dass aufgrund<br />

von Schlackenfunden anno 1992 hier nach einem Rennofen<br />

gefahndet wurde. Letztlich fand man aber dann das<br />

Fundament einer um das Jahr 1300 betriebenen Schmiede.<br />

Durch entsprechende Untersuchungen stellte sich heraus,<br />

dass hier keine Fertigprodukte geschmiedet wurden. Das<br />

Luppeneisen aus den Rennöfen wurde hingegen in Form<br />

von Barren und Stangen gebracht und als Zwischenprodukt<br />

an die Dorfschmieden geliefert. Deutschlandweit gibt<br />

es übrigens lediglich bei Kirspe den vergleichbaren Fund<br />

einer mittelalterlichen Schmiede dieser Art.<br />

Nachdem wir die Wiesen am Ortsrand hinter uns gelassen<br />

haben, kommen wir zum vielleicht schönsten Streckenteil.<br />

Oberhalb des Dorfs Frohnhausen geht es eine Zeitlang aufwärts<br />

entlang des wild-romantischen Bächleins „Tahlenwasser“.<br />

Der Pfad wirkt durch die ineinander verwobenen Kronen<br />

der beidseitig stehenden Laubbäume teilweise wie ein grüner<br />

Tunnel. Wem hier das Herz nicht einige Takte höherschlägt,<br />

der ist selber schuld. Nicht so prickelnd ist hingegen der letzte<br />

Abstieg zum Start- und Zielort Weidelbach. Mehrere hundert<br />

Meter geht es auf einem Wiesenweg mit doch recht starkem<br />

Gefälle talwärts. Nach etwas mehr als fünfeinhalb Stunden<br />

reiner Wanderzeit stehen wir wieder beim Eingangsportal.<br />

Meine Beurteilung: Dass dieser Premiumweg bei der<br />

Begutachtung durch das Deutsche Wanderinstitut 68 Punkte<br />

und damit eine der höchsten in unserer Region jemals erreichte<br />

Zahl erhielt, kommt nicht von ungefähr. Zwar ist der<br />

Anteil der schmalen Pfade mit weniger als 25 Prozent nicht<br />

so hoch wie andernorts, doch das ist kein Schönheitsfehler.<br />

Die vielen naturbelassenen Haubergswege wiegen dies mehr<br />

als auf. Schwierige Passagen gibt es nicht, man kann Laufoder<br />

Turnschuhe anziehen. Die Wegzeichen sind bis auf eine<br />

einzige Ausnahme eindeutig. An Bänken und Raststellen –<br />

auch für größere Gruppen – ist kein Mangel. Leider gibt es<br />

nur einige Male schöne Aussichten ins Tal der Dietzhölze<br />

und auf die Hügel gegenüber. Von Wissenbach aus erblickt<br />

man immerhin den zwischen Dillenburg und Nanzenbach<br />

liegenden Heunstein mit seiner Ringwallburg aus der Spätlatènezeit.<br />

Für diejenigen, die über eine entsprechende Kondition<br />

verfügen, ist dieser Wanderweg uneingeschränkt eine<br />

Empfehlung wert.<br />

Text und Fotos: Ulli Weber<br />

www.diakonie-sw.de<br />

Altenzentrum Freudenberg<br />

✆ 0 27 34 27 70<br />

Lagemannstraße 24<br />

57258 Freudenberg<br />

Sophienheim<br />

✆ 02 71 6 60 30<br />

Südstraße 11<br />

57074 Siegen<br />

Haus Obere Hengsbach<br />

✆ 02 71 77 01 90<br />

Hengsbachstraße 156<br />

57080 Siegen<br />

Fliedner-Heim<br />

✆ 02 71 4 88 40<br />

Luisenstraße 15<br />

57076 Siegen<br />

Haus Höhwäldchen<br />

✆ 0 27 39 47 80<br />

Höhwäldchen 3<br />

57234 Wilnsdorf<br />

51 Seniorenwohnungen<br />

24 Seniorenwohnungen<br />

12 Plätze für Demenzpatienten<br />

Seniorenresidenz Känerbergstr.<br />

26 Seniorenwohnungen<br />

2 Seniorenwohungen<br />

12 Kurzzeitpflegeplätze<br />

3/<strong>2015</strong> durchblick 19


Aus dem Siegerland<br />

Alle Kirchwege führten nach Netphen<br />

Von weither sichtbar: Die Martinikirche in Netphen<br />

Gut sichtbar, gut erreichbar<br />

und gut hörbar<br />

muss eine Kirche<br />

sein. Netphens alte Martini-<br />

Kirche erfüllte diese Voraussetzungen.<br />

Ob der Besucher<br />

von Deuz, Dreis-Tiefenbach<br />

oder Brauersdorf kommt, das<br />

auf dem Bergrücken zwischen<br />

Sieg- und Obernautal errichtete<br />

Gotteshaus fällt jedem<br />

ins Auge. Es ist nachweislich<br />

das älteste Bauwerk von<br />

Netphen. Eingerahmt von der<br />

aus Bruchsteinen zusammengefügten<br />

Friedhofsmauer ist<br />

die Kirche seit Jahrhunderten<br />

ein Zeichen der Hoffnung.<br />

Bis ins Dreis-Tiefenbach-Tal<br />

ist der Klang ihrer Glocke<br />

zu hören. In der „Geschichte<br />

des Netpherlandes“ hat<br />

Hermann Böttger dargelegt,<br />

dass die späteren Kirchengemeinden<br />

des Siegerlandes<br />

aus den Urpfarreien Siegen<br />

und Netphen hervorgegangen<br />

sind. Bei der ältesten Kirche<br />

Siegens, die ebenfalls den<br />

Namen Martini-Kirche trägt,<br />

werden Vorgängerkirchen<br />

mindestens im 12. Jahrhundert<br />

angenommen. Dass in<br />

Netphen im Jahre 1239 eine<br />

Kirche gestanden hat, wird<br />

durch die „Patronatsurkunde“ vom 9. Juni 1239 belegt. Das<br />

nährt die Vermutung, dass die Netphener Martini-Kirche im<br />

13. Jahrhundert, spätestens jedoch im 14. Jahrhundert errichtet<br />

worden ist. Vermutlich sind Turm und Kirchenschiff zu<br />

unterschiedlichen Zeiten gebaut worden.<br />

Von Kredenbach, Anzhausen, Lahnhof und Lützel pilgerten<br />

die Gemeindeglieder sonntags nach Netphen, um der<br />

Predigt des Pfarrers zu lauschen. Das bedeutete für die Bewohner<br />

der weit entfernt liegenden Dörfer ein An- und Abmarsch<br />

von jeweils ca. 20 km. Unvorstellbar in der heutigen<br />

Zeit. Dass allerorten die Bestrebungen zunahmen, diesen<br />

Zustand zu ändern, ist leicht nachzuvollziehen.<br />

So entstanden aus den beiden Urpfarreien Netphen<br />

und Siegen weitere selbstständige Kirchengemeinden. Zu<br />

der Pfarrei Siegen gehörten ursprünglich auch die Gebiete<br />

Krombach, Littfeld, Ferndorf, Müsen, Weidenau, Eiserfeld,<br />

Rödgen und Wilnsdorf. Die<br />

Großpfarrei Netphen umfasste<br />

früher die Bezirke Netphen,<br />

Hilchenbach, Wilgersdorf, Irmgarteichen,<br />

Setzen, Anzhausen<br />

und Kredenbach. Irmgarteichen<br />

und Hilchenbach wurden bereits<br />

Anfang des 14. Jahrhunderts abgepfarrt<br />

und bildeten einschließlich<br />

der jeweiligen Nachbarorte<br />

selbstständige Kirchengemeinden.<br />

Im Jahre 1621 zählten 39<br />

Ortschaften zur Kirchengemeinde<br />

Netphen. Aus den Tauf- und<br />

Sterberegistern der Netphener<br />

Martini-Kirchengemeinden lässt<br />

sich ermitteln, dass im Jahre<br />

1635 insgesamt 2.627 Personen<br />

im Kirchspiel wohnhaft waren.<br />

Ab dem Jahr 1651 wurde die Kirche<br />

simultan von katholischen<br />

und evangelischen Christen genutzt.<br />

Dieser Zustand, der durch<br />

feste Gottesdienstzeiten der Gemeinden<br />

geregelt war, änderte<br />

sich erst, als am 11. November<br />

1895 die katholische Kirche St.<br />

Martin geweiht wurde.<br />

Ruckersfeld und Oechelhausen<br />

wurden um 1624 nach Hilchenbach<br />

umgepfarrt. Setzen<br />

gehörte ab dem 1. Januar 1901<br />

zur Gemeinde Klafeld. Im selben<br />

Jahr wurde die Evangelischreformierte<br />

Kirchengemeinde<br />

Netphen in zwei Seelsorgegebiete, den unteren und den<br />

oberen Bezirk, aufgeteilt. Aus dem unteren schieden 1946<br />

die drei Orte Dreis-Tiefenbach, Eckmannshausen und Unglinghausen<br />

aus und bildeten fortan einen eigenen Seelsorgebezirk.<br />

Die drei Seelsorgebereiche mit den Hauptorten<br />

Netphen, Deuz und Dreis-Tiefenbach wurden von einem<br />

Gesamtpresbyterium verwaltet, dem gewählte Vertreter der<br />

drei Bezirke angehörten. Die Kirche zu Deuz wurde 1910<br />

errichtet, in Dreis-Tiefenbach wurde im Jahre 1934 ein Gotteshaus<br />

gebaut. Erst zum 1. Juli 1964 wurden die drei Seelsorgebezirke<br />

der selbstständigen Kirchengemeinden umgewandelt,<br />

zu denen die jeweiligen Nachbarorte gehören.<br />

Die Orte Anzhausen und Flammersbach gehörten nach<br />

der Gemeindeaufteilung zum oberen Seelsorgebereich. Zur<br />

Einrichtung eines Kirchenwegs nach Deuz kam es jedoch<br />

nicht, da diese Ortschaften bereits zwei Jahre vor dem Bau<br />

20 durchblick 3/<strong>2015</strong><br />

Foto: Archiv Stötzel


der Deuzer Kirche der Kirchengemeinde Rödgen angegliedert<br />

wurden. Erstmals verhandelte das Prebyterium in<br />

seiner Sitzung vom 18. Februar 1904 über einen Umpfarrungsantrag,<br />

den einige Gemeindeglieder der Ortschaften<br />

Anzhausen und Flammersbach gestellt hatten. Wegen des<br />

dadurch entstehenden Kirchensteuerausfalls von schätzungsweise<br />

600 Mark jährlich bestand in Netphen zunächst<br />

keine Neigung, den Antrag zu befürworten.<br />

Das königliche Konsistorium der Provinz Westfalen beschied<br />

die Antragsteller nach vorheriger Konsultation mit<br />

dem Netphener Presbyterium wie folgt: „Auf die Eingabe<br />

vom 29. Dezember 19<strong>03</strong> gereicht Ihnen und den Unterzeichnern<br />

der Eingabe hierdurch zum Bescheide, dass wir die<br />

beantragte Auspfarrung der evangelischen Einwohner von<br />

Flammersbach und Anzhausen zur Kirchengemeinde Rödgen<br />

zur Zeit nicht in Aussicht nehmen können, weil dadurch<br />

die Kirchengemeinde Netphen eine finanzielle Schwächung<br />

erfahren würde, die ihr mit Rücksicht auf ihre jetzige schwere<br />

Belastung nicht zugemutet werden darf. Der Steuerausfall<br />

würde etwa 600 bis 700 Mark im Jahre betragen.“<br />

Gerichtet ist der Brief an Herrn Presbyter Jakob Kunz<br />

in Flammersbach, der sich offensichtlich an die Spitze der<br />

Antragsteller gesetzt hatte. Bereits drei Jahre später stimmt<br />

das Presbyterium in seiner Sitzung vom 3. Juli 1907 einstimmig<br />

der immer noch begehrten Umpfarrung beider Ortschaften<br />

unter der Bedingung zu, „dass uns für den entstehenden<br />

Ausfall an Kirchensteuern in Höhe von 950 Mark<br />

eine dauerhafte laufende Entschädigung von jährlich 500<br />

Mark bzw. ein einmaliges Ablösekapital von 12.000 Mark<br />

gewährt wird.“ Ob eine dieser beiden Varianten zur Anwendung<br />

kam oder ob eine andere Lösung gefunden wurde,<br />

ist nicht überliefert. Fest steht aber, dass zum 1. April<br />

1908 die Umpfarrung der evangelischen Gemeindeglieder<br />

zur Kirchengemeinde Rödgen erfolgte. Die katholischen<br />

Gemeindeglieder hingegen wurden am 7. Oktober 1916 der<br />

Kirchengemeinde Rudersdorf zugeordnet.<br />

Die Besoldungshöhe der Pfarrer wurde bis zum Jahre<br />

1905 durch die Kirchengemeinde selbst bestimmt. Daher war<br />

es für jede Kirchengemeinde wichtig, viele Gemeindeglieder<br />

zu haben, damit die Kosten der Gebäudeunterhaltungen und<br />

die Besoldung der Pastoren gesichert werden konnten.<br />

Die alten Kirchwege sind nicht in Vergessenheit geraten.<br />

In Netphen hat sich eine Gruppe gefunden, die – immer in<br />

anderen Ortschaften der früheren Kirchengemeinde startend<br />

– zeitig am Sonntagmorgen zunächst den mehr oder<br />

weniger langen Wanderweg auf sich nimmt, um in der<br />

Martini-Kirche am Gottesdienst teilzunehmen. Mehr als<br />

dreißig Interessierte sind es, die zwei Mal im Jahr dem Weg<br />

der Kirchgänger folgen, die in den vorigen Jahrhunderten<br />

aus den verschiedenen, weiter entfernt gelegenen Orten die<br />

Kirche in Netphen besuchten und sich nach dem Gottesdienst<br />

auf den beschwerlichen Heimweg begaben, der in alle<br />

Richtungen bergaufwärts führte. Auch der Anzhausener<br />

Heimatverein hält die alte Tradition aufrecht. Ende Oktober<br />

erwandern alljährlich zahlreiche Mitglieder den Kirchweg<br />

und nehmen anschließend abwechselnd am evangelischen<br />

und katholischen Gottesdienst teil.<br />

Heinz Stötzel<br />

Jubel und Hurra beim Begräbnis<br />

Nicht nur die Netphener Kirche, sondern auch der dort gelegene<br />

Friedhof war viele Jahrhunderte lang das Ziel der Christen<br />

im Kirchspiel. Die Anzhausener Katholiken zum Beispiel erhielten<br />

erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Erlaubnis, den<br />

heimischen Friedhof zu nutzen. Nachstehend zu diesem Thema<br />

eine Passage aus dem Buch „1912“ von Ulli Weber.<br />

„Welch ein Glück war es, dass seit wenig mehr als zehn<br />

Jahren auch die Katholiken ihre Toten auf dem Friedhof ‚Am<br />

Scheidsgarten’ bestatten durften. Da es verboten war, nachmittags<br />

Messen abzuhalten, hätte man andernfalls schon in der<br />

Nacht aufbrechen müssen, um über den so genannten Totenweg<br />

den Verblichenen zur letzten Ruhestätte nach Netphen zu<br />

begleiten. Dies war oft genug mit Unannehmlichkeiten verbunden<br />

gewesen. In der kälteren Jahreszeit gab es bei schneebedeckten<br />

Wegen gelegentlich Stürze mit bösen Folgen. Und bei<br />

Hochwasser, wenn der Fuhrmann des Leichenwagens, der ein<br />

ganz normaler Erntewagen war, den kürzeren Weg durch eine<br />

Furt oberhalb Netphens nahm, war es vorgekommen, dass sich<br />

der Sarg selbstständig gemacht hatte und davonschwamm.<br />

Indes: Eine alte Sitte forderte, dass aus jedem Haus des<br />

Ortes wenigstens eine Person den Leichenzug begleitete. Ab<br />

einem gewissen Alter wurde niemandem mehr zugemutet, den<br />

weiten Weg auf sich zu nehmen. Und da diejenigen, die in<br />

einer Grube oder in der Fabrik beschäftigt waren, ebenfalls<br />

nicht zur Verfügung standen, folgten dem Sarg in Erfüllung<br />

der häuslichen Pflicht teilweise recht junge Trauergäste, die<br />

oft genug in keinem persönlichen Verhältnis zum Verstorbenen<br />

gestanden hatten. Diese jungen Leute hatten der guten alten<br />

Sitte jedoch eine neue schlechte hinzugefügt, so dass sich ein<br />

Landmann im 19. Jahrhundert zu folgender Leserzuschrift an<br />

das Siegener Intelligenzblatt genötigt sah:<br />

‚Dringender Wunsch. Es ist im Netphener Kirchspiel üblich,<br />

dass bei Leichen-Beerdigungen die Nachbar-Burschen und<br />

-Mädchen sowie andere Bekannte dem Leichenzug beiwohnen<br />

und nach der Beerdigung von denjenigen Burschen oder Mädchen,<br />

welche zum ersten Mal einem Leichenzug beiwohnen, mit<br />

Schnaps etc. traktiert werden. Hierdurch entstehen nicht allein<br />

manchem armen Manne unnütze Kosten, sondern das Leichenbegräbnis<br />

artet in Saufgelage aus, und die Leichenbegleiter<br />

ziehen, nachdem sie in den Netphener Wirtshäusern sich mit<br />

geistigen Getränken überladen, unter Jubel und Hurra nach<br />

Hause. Was dieser Unfug für einen schmerzhaften Eindruck auf<br />

die in tiefer Trauer sich befindenden Hinterbliebenen des Beerdigten<br />

macht, lässt sich kaum denken, und es wäre daher sehr<br />

zu wünschen, wenn diesem Unfug von Seiten der geistlichen<br />

oder weltlichen Behörde baldigst Schranken gesetzt würden.<br />

Ein Landmann aus dem Kirchspiel Netphen.’<br />

Mit dieser Unsitte hatte es nun glücklicherweise ein Ende.<br />

Dadurch, dass der Friedhof in unmittelbarer Nähe des Ortes<br />

lag, konnten jetzt auch ältere Dorfleute als Trauergäste an den<br />

Beerdigungen teilnehmen, und die Jugend war nur noch dabei,<br />

wenn ein junger Mensch gestorben war. Seit der Friedhof im<br />

Jahre 1832 von den evangelischen Einwohnern Anzhausens<br />

eingerichtet wurde, hatten die katholischen Christen den jetzigen<br />

Zustand herbeigesehnt.“<br />

3/<strong>2015</strong> durchblick 21


Für Sie entdeckt<br />

Vom Wanderparkplatz oberhalb von Heiligenborn an der K17 Richtung<br />

Banfe führt ein vier Kilometer langer Wanderweg zum 100<br />

Höhenmeter tiefer idyllisch im Wald liegenden Weidelbacher Weiher,<br />

der von der Rentkammer Wittgenstein zur Fischzucht genutzt<br />

wird. Für Wanderer gibt es einen Unterstand mit Sitzgruppe.“<br />

Fotos:<br />

Gudrun und Wolfgang Neuser


Unterwegs im<br />

Havelland<br />

mit Besuch der Bundesgartenschau<br />

Hansestadt Havelberg mit Dom<br />

Die Bundesgartenschau <strong>2015</strong> war uns ein willkommener<br />

Anlass, etwas gemeinsam zu unternehmen.<br />

Für meine Schwägerin und mich ist die Havelregion<br />

mit ihren Städten absolutes Neuland. Für meine Berliner<br />

Freundin ist es die Gegend, in der sie aufgewachsen ist. Es<br />

war schon lange mein Wunsch, ihre Heimatstadt Havelberg<br />

kennen zu lernen.<br />

Für zwei Nächte haben wir eine Ferienwohnung in Nähe<br />

des BUGA-Geländes gebucht, das wir so fußläufig erreichen<br />

können. Vom Bahnhof werden wir von einem für<br />

uns gewöhnungsbedürftigen „Herrn“ abgeholt: Kleider<br />

machen Leute! Entgegen unserer Befürchtung finden wir<br />

eine großzügige, sehr schön renovierte Altbauwohnung<br />

vor, die zentral in einer ruhigen Wohngegend gelegen ist,<br />

in Sichtweite des Domes. Und wir wohnen direkt unter<br />

den „Domlinden“, so die Adresse, die gerade üppig blühen.<br />

Ein wunderbarer, fast berauschender Duft. Wir sind<br />

begeistert!<br />

Am späteren Nachmittag suchen wir zwecks Selbstversorgung<br />

ein modernes Einkaufszentrum auf. Nach über 20<br />

Jahren Wiedervereinigung gibt es hier in der Versorgung<br />

keine Unterschiede mehr. Aber es gibt die landesmäßigen<br />

kleinen, feinen Unterschiede: Wir kommen bei unsern Einkäufen<br />

an dem Verkaufsstand eines badischen Weingutes<br />

vorbei und lassen uns auf eine Weinprobe ein. Es entwickelt<br />

sich ein heiteres Gespräch mit der Werbedame, meine beiden<br />

Begleiterinnen sind Weinkenner. Die Dame hatte sichtlich<br />

Freude daran und machte nicht einmal den Versuch, uns<br />

Wein zu verkaufen. Die Brandenburger haben es wohl nicht<br />

so mit dem Wein, sie hatte einen recht langweiligen Tag<br />

hinter sich. Am Abend besuchen wir ein Sommerkonzert<br />

im Dom St. Peter und Paul gleich um die Ecke. Die Brandenburger<br />

Vokalconcertisten, mit Werken von Buxtehude,<br />

Verdi und Gigault, sind ein Genuss.<br />

Am nächsten Morgen geht es dann auf zur BUGA. Auf<br />

unserem Weg über die Straßen und durch eine Parkanlage,<br />

Stadt Brandenburg mit Domlinden<br />

Palettenbepflanzung<br />

24 durchblick 3/<strong>2015</strong>


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vorbei an einer kleinen Hafenanlage, wird deutlich, welche<br />

Bedeutung die BUGA für die Region hat: Die Stadt scheint<br />

runderneuert und liebevoll herausgeputzt. Doch zwischendrin<br />

begegnen wir auch immer wieder den Spuren des Zerfalls<br />

unbewohnter Häuser. Die neu gestalteten Parkanlagen<br />

der Stadt mit ihren frischen Bepflanzungen, den neu gepflasterten<br />

Wegen und Sitzgelegenheiten sind offensichtlich<br />

auf Nachhaltigkeit angelegt. An der Hauptkasse der BUGA<br />

am Packhofgelände hält sich der Besucherandrang noch in<br />

Grenzen. Das Wetter ist leicht regnerisch und kühl. Es ist<br />

noch früh, die Busse mit den Besuchern sind noch nicht<br />

da. Auf dem ehemaligen Werftgelände direkt an der Havel<br />

bestimmen die BUGA-Pflanzschiffe mit ihren Themengärten<br />

das Bild. In den symbolischen Schiffsgerippen befinden<br />

sich die unterschiedlichsten Gartenbaustile, Pflanzkombinationen<br />

und moderne Gartenarchitektur. Wir haben Zeit,<br />

uns alles in Ruhe anzuschauen. Und was wir da sehen, gefällt<br />

uns sehr! Wir fotografieren wie die Weltmeister, um<br />

all die wunderbare und doch so vergängliche Blumen- und<br />

Farbenpracht für uns festzuhalten.<br />

Es ist Konsens, wir möchten auch eine Bootsfahrt auf<br />

der Havel machen. So fragen wir bei einem Boot am Steg<br />

den Käpt’n nach den Bedingungen: „Wir fahren nur bei<br />

trockenem Wetter, auch schon mit fünf bis sechs Personen“,<br />

sagt er. Wir staunen. Die beiden Männer auf dem Schiff<br />

arbeiten ehrenamtlich für einen Verein, der das alte Schiff<br />

instand hält. Und was kostet so eine Rundfahrt? „Nun, fünf<br />

Euro“, sagt der Käpt’n „und wir freuen uns auch über etwas<br />

mehr.“ Wir sind schon drei Fahrgäste, und es gelingt uns,<br />

noch ein Ehepaar zum Mitfahren zu überreden. Derweil ziehen<br />

dicke schwarze Wolken drohend über uns dahin. Leider<br />

gelingt es uns nicht, noch weitere Gäste zu animieren. Jetzt<br />

sind die Gruppen aus den Bussen unterwegs, da muss man<br />

mitlaufen und im Zeitplan bleiben. Keine Chance.<br />

So tuckern wir schließlich mit nur fünf Personen und zwei<br />

Mann Besatzung los, trotz der dunklen Drohung über uns.<br />

„Der Wind steht günstig“, meint der Käpt’n. Wir bekommen<br />

einen Eindruck von der Weite des Flusses und von der Stadt<br />

an seinen Ufern. Ein besonderes Erlebnis: Immer, wenn der<br />

schon betagte Dampfer unter einer Brücke hindurchfährt,<br />

muss der Schornstein umgelegt werden, von Hand, verrückt.<br />

Es geht weiter zur Blumenausstellung in der St. Johanniskirche.<br />

Die liegt auf halbem Weg zum Marienberg, dem<br />

dritten Ausstellungsgelände in der Stadt Brandenburg. Unser<br />

Weg führt uns durch den Humboldthain, „… in dem noch<br />

einige überlebende Exemplare des scheuen Waldmopses zu<br />

sehen sind. Die Stadt Brandenburg hat, um die Rasse vom<br />

Aussterben zu bewahren, den scheuen aber wilden Tieren<br />

Raum gegeben, um ein geschütztes Leben führen zu können.<br />

Ein Waldmops läuft frei im Park umher, geduldige Besucher<br />

können das seltene Exemplar mit seinem rudimentären Geweih<br />

ausfindig machen. Die Tiere stammen ursprünglich<br />

vom Elch ab. Die majestätischen Elchschaufeln sind durch<br />

blinden Züchterehrgeiz des Menschen stark zurückgebildet….Kenner<br />

wissen Bescheid: Der wilde Waldmops ist eine<br />

Erfindung Loriots, der einst über ihn referierte“ (Zitat<br />

aus der BUGA-Broschüre). Mit den auch in anderen Teilen<br />

der Stadt verteilten Bronzefiguren des Waldmopses setzt<br />

die Stadt Victor von Bülow ein Denkmal, dessen Wurzeln<br />

in Brandenburg liegen.<br />

Wir begegnen auf der BUGA auch den Spuren anderer<br />

berühmter Töchter und Söhne der Stadt, wie zum Beispiel<br />

der des Herrn von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland und<br />

seinem Birnbaum. Ihm begegnen wir das erste Mal in der Johanniskirche,<br />

deren gesamter Innenraum von einheimischen<br />

Floristen wunderschön ausgestaltet ist. Viele der Gärtnereibetriebe<br />

sind Preisträger und präsentieren hier ihre prämierten<br />

floristischen Kunstwerke. Da finden wir dann auch<br />

die Ribbeckschen Birnen. Übergroß und grasgrün liegen sie<br />

hier in verschiedenen Ausmaßen als Dekoration neben vielen<br />

anderen Kompositionen der Floristenkunst: „Bitte nicht<br />

berühren!“ grenzt die sinnliche Wahrnehmung arg ein.<br />

Von hier aus gehen wir weiter zum Marienberg. Dort<br />

sind die Rosengärten die Attraktion der BUGA in Brandenburg.<br />

Wir können uns kaum satt sehen an der Vielfalt der<br />

Farben und Formen und genießen die wunderbaren <br />

Loriots „Wilder Waldmops“ vor Alter Werft<br />

Betörend, der Duft der Rosen<br />

3/<strong>2015</strong> durchblick 25


Düfte der Rosen. Auch hier ist die gesamte Parkanlage des<br />

Marienberges in die Gestaltung mit einbezogen. Den Kegel<br />

bedeckt ein wunderbar gepflegter Weinberg, und natürlich<br />

gibt es auch hier einen Weinstand. Klar nehmen wir die Einladung<br />

zur Weinprobe an und lassen es uns munden. Doch<br />

diese Winzerdame scheint schon etwas enttäuscht darüber,<br />

dass sie uns trotz ihrer kompetenten Beratung nicht zu einer<br />

Bestellung animieren kann.<br />

Wir machen uns auf den Weg zurück zu unserer Ferienwohnung,<br />

und wieder umhüllt uns der wunderbare,<br />

fast berauschende Duft in den Straßen mit ihren alten,<br />

großen Lindenbäumen. Immer wieder machen wir uns<br />

gegenseitig darauf aufmerksam,<br />

so schön!<br />

Einmal zum Essen ausgehen<br />

und die heimische Kost<br />

ausprobieren, das ist unser<br />

Plan für den Abend. Unser<br />

Vermieter hat uns dazu das<br />

Lokal im alten Werftgebäude<br />

an der BUGA empfohlen.<br />

Am Eingang treffen wir auf<br />

ihn und seine Gattin, beide<br />

sehr elegant „aufgebrezelt“:<br />

Der Rotarier Club veranstaltet<br />

ausgerechnet an diesem<br />

Tag dort ein Essen für seine<br />

Mitglieder. Das hatte er<br />

bei seiner Empfehlung total<br />

vergessen zu sagen. Da wir<br />

nicht zu dieser auserwählten<br />

Clique gehören, müssen wir<br />

wieder abziehen und nun<br />

doch zum Italiener gehen. Immerhin sitzen wir draußen auf<br />

dem Balkon, mit Blick auf die Havel und die alte Werft mit<br />

den Rotariern drinnen.<br />

Am nächsten Tag geht es morgens mit dem Bus weiter<br />

zur BUGA nach Havelberg. Wir kommen durch den<br />

BUGA-Standort Rathenow. Der ist nach einem verheerenden<br />

Unwetter mit einem Todesopfer noch für Besucher<br />

gesperrt. Durch Rinow, dem dritten BUGA-Ort fahren wir<br />

hindurch und sehen vom Bus aus schon, wo hier der Ausstellungsschwerpunkt<br />

liegt: Überall stehen alte Flugzeuge<br />

herum. In Stölln bei Rinow hat Otto Lilienthal einst seine<br />

waghalsigen Flugexperimente durchgeführt. Es wäre sicher<br />

spannend gewesen zu sehen, wie sie das gärtnerisch<br />

gelöst haben, das Thema Fliegen und BUGA miteinander<br />

zu verbinden.<br />

In Havelberg angekommen, steuert meine Freundin<br />

direkt auf ein Eiscafé zu: Hier gibt es angeblich das beste<br />

Eis! „Komm, später<br />

vielleicht.“ Havelberg<br />

ist eine bezaubernde mittelalterliche<br />

Stadt. Die<br />

Häuser sind liebevoll<br />

herausgeputzt wie zum<br />

Wettbewerb „Unser Dorf<br />

soll schöner werden.“<br />

Wir sind schnell im Zentrum<br />

und gleich auf dem<br />

Markt, ganz nahe der St.<br />

Laurentiuskirche und der<br />

Blumenschau im Inneren<br />

der Kirche. Hier am<br />

Kirchplatz steht auch das<br />

Sonnenhaus, ein lang gestreckter,<br />

schöner Fachwerkbau,<br />

in dem meine<br />

Freundin gelebt hat.<br />

Die Einbeziehung<br />

der Dome und Kirchen<br />

in die BUGA ist eine großartige Idee. In St. Laurentius<br />

empfängt uns ein Meer von Rittersporn und Lavendel<br />

in allen Farbtönen von Weiß bis Tiefviolett. Der harmonische<br />

Gesamteindruck, der den Floristen hier gelungen<br />

ist, gefällt uns besser als die vielen Einzelpräsentationen<br />

im Brandenburger Dom.<br />

Blumenschau in der St. Johanniskirche in Havelberg<br />

26 durchblick 3/<strong>2015</strong>


Eine Bank steht noch hinten im Kirchenraum. Da finde ich<br />

meine nachdenkliche Freundin. Sie wurde in diesem Gotteshaus<br />

konfirmiert und auch getraut.<br />

Wir verlassen die Havelinsel<br />

und machen uns auf den Weg zur<br />

zweiten Attraktion der BUGA in<br />

Havelberg, dem Domberg. Der<br />

Havelberger Dom thront majestätisch<br />

hoch über der Stadt. Die Parkanlagen<br />

des Domberges sind als<br />

BUGA-Standort wunderschön gestaltet.<br />

Der Schwerpunkt hier sind<br />

die Pfingstrosen, leider schon fast<br />

am Vergehen. Auf dem Domberg<br />

belohnt eine großartige Aussicht<br />

auf die Stadt den Aufstieg. Im Dom<br />

selbst präsentiert ein Künstler seine<br />

holzgeschnitzten „Ketzerköpfe“.<br />

Wir beschäftigen uns nicht näher<br />

mit dem Thema. Auch der Innenhof<br />

im Kreuzgang des alten Klosters<br />

ist wunderschön bepflanzt.<br />

Ein besonderes Highlight aber sind<br />

die privaten Schrebergärten auf dem<br />

Domberg, die ganz individuell herausgeputzt sind. Meine<br />

beiden Begleiterinnen sind besonders an dem in der BUGA-<br />

Broschüre beschriebenen Haus der Flüsse interessiert. Dort<br />

gibt es Wissenswertes über Flora und Fauna der Havel und<br />

Elbe zu erfahren, über die Renaturierung der Havel und die<br />

Entwicklung dieses europäischen Naturschutzprojektes. Allerdings<br />

ist es noch ein langer Fußweg dort hin. Wir machen<br />

uns trotzdem auf. Das Gelände<br />

ist erst kürzlich entsprechend<br />

dem Thema neu gestaltet und<br />

bepflanzt. Vor uns liegt der<br />

große, mit Holz verkleidete<br />

Bau, aber leider ist die Ausstellung<br />

selbst noch geschlossen.<br />

Sie ist noch nicht fertig. Meine<br />

Freundin ist stinkesauer! Ich<br />

habe den Eindruck, sie fühlt<br />

sich an DDR-Zeiten erinnert.<br />

Verstärkt wird dieser Eindruck<br />

beim Besuch des zuvor<br />

erwähnten Eiscafés: Meine<br />

Freundin bestellt ihr geliebtes<br />

Eis. Die junge Bedienung: „Das<br />

ist leider ausverkauft und frischen<br />

Kuchen bringt die Chefin<br />

um 18.00 Uhr“. Übrigens: dass<br />

Ketzerkopf von Lutz Friedel<br />

Ausstellung im Dom zu Havelberg<br />

Havelberg eine Hansestadt ist,<br />

das hat meine Freundin erst<br />

nach der Wende erfahren. Das<br />

passte offenbar nicht in die Weltanschauung des Sozialismus.<br />

Die Bundesgartenschau ist noch bis 11. Oktober <strong>2015</strong><br />

geöffnet. Was bleibt wohl von all der Pracht, wenn sie vorüber<br />

ist? Vielleicht ein sichtbarer Gewinn für die Bewohner<br />

der BUGA-Städte? Text und Fotos Anne Alhäuser<br />

Schrebergärten auf dem Domberg zu Havelberg<br />

3/<strong>2015</strong> durchblick 27


Gesellschaft<br />

Besuch im „Wilden Osten“<br />

Landflucht einmal anders<br />

Zu DDR-Zeiten gab es in dem Dorf Kunow, 130 km<br />

nordwestlich von Berlin, noch alles, was man so zum<br />

täglichen Leben brauchte: Da war ein Bäcker, es gab<br />

einen Fleischerladen, einen Friseur, einen Schuster und ein<br />

Schuhgeschäft. Es gab einen Textilladen und natürlich eine eigene<br />

Schule und selbstverständlich auch einen Kindergarten.<br />

Heute liegt Kunow wie verlassen da, Kinder sind nicht<br />

zu sehen, man hört nur Hunde kläffen, wenn man die Straße<br />

entlang geht. Die einzige Gaststätte und Kneipe, die ich<br />

vor drei Jahren noch besucht habe, hat geschlossen. In den<br />

Häuserreihen beidseits der breiten,<br />

schnurgeraden Hauptstraße mit ihren<br />

Straßenbäumen gibt es auch traurige<br />

Leerstände. Das große Schulgebäude<br />

gammelt vor sich hin, es wird nicht<br />

mehr gebraucht. Es gibt gar keine Läden<br />

mehr. Um den Erhalt ihrer Kirche<br />

müssen sich die Dorfbewohner selbst<br />

kümmern. Einen eigenen Pfarrer hat<br />

die Gemeinde auch nicht mehr. Das<br />

aber kennen wir auch hier im Westen<br />

der BRD. Kunow liegt in einer wunderschönen<br />

Gegend mit fruchtbaren,<br />

schier endlosen Feldern, immer wieder<br />

unterbrochen durch große und<br />

kleinere Baumgruppen. Und dann<br />

die alten Baumalleen, wie wir sie<br />

nach der Wiedervereinigung kennen<br />

gelernt haben. Gott sei Dank, hier hat<br />

man die Bäume nicht dem Straßenverkehr<br />

geopfert. Bei aller Schönheit,<br />

die Landflucht der jungen Leute ist<br />

hier besonders stark zu spüren.<br />

In dieser verlassenen Gegend haben sich nach der Wende<br />

zwei der Töchter meiner Freundin alte Bauernhöfe gekauft.<br />

Das heißt, jede hat eines der langgestreckten Wohnhäuser<br />

an der Straße erworben, mit großem Hof und den<br />

dazu gehörenden Wirtschaftsgebäuden. Dahinter liegt das<br />

offene Land. Die dritte Tochter hat später nachgezogen und<br />

mit ihrer Partnerin in einem der Nachbardörfer ein kleines<br />

Haus mit einer Riesenscheune auf einem großen Grundstück<br />

gekauft, beim Kauf eher ungepflegt und mit allen<br />

Hinterlassenschaften der Vorbesitzer.<br />

Ich bin zum dritten Mal in Kunow und erlebe, wie sich im<br />

Laufe der Zeit mit viel Liebe und noch mehr Arbeit aus den<br />

alten, hinfälligen Häusern wahre Schmuckkästen entwickelt<br />

haben. Selbst die Stallungen und Wirtschaftsgebäude sind<br />

genutzt, als poppiger Party-Raum oder als Werkstatt, Stall<br />

oder Lagerplatz. Wirklich fertig ist diese Arbeit aber nicht, da<br />

bleibt noch viel zu tun. Das Ergebnis ist sehr beeindruckend.<br />

Es ist schon mutig von den Berliner Stadtgören, sich hier<br />

auf dem Lande anzusiedeln. Alle drei sind berufstätig, eine<br />

sogar noch in Berlin. Keine möchte wieder zurück in die<br />

Großstadt, sie genießen das Landleben und die so ganz andere<br />

Nachbarschaft der „Ureinwohner“ des Dorfes.<br />

Hier ist auch genügend Platz für arme, misshandelte<br />

Hunde aus Rumänien oder Kreta, für zugelaufene Katzen<br />

und vor allem für eigene Pferde. Zurzeit gibt es zwei: eine<br />

Haflinger Stute und einen Isländer Wallach, das dritte ist<br />

unterwegs. Die Haflingerstute (Bild) hat schon ein dickes<br />

Bäuchlein und bewegt sich<br />

entsprechend schwerfällig.<br />

Eine absolute Attraktion<br />

sind die nistenden Störche<br />

hinter dem Haus. Wir beobachten<br />

das immer gleich<br />

bleibende Ritual, wenn<br />

einer der Störche zur Fütterung<br />

kommt. Die großen<br />

Vögel begrüßen sich ausgiebig<br />

und liebevoll, ehe<br />

die Jungen gefüttert werden<br />

Dann erst fliegt der zweite<br />

Elternvogel los zur Futtersuche,<br />

und der andere wacht<br />

im Nest über die fast schon<br />

flüggen Jungen.<br />

28 durchblick 3/<strong>2015</strong>


Aus den drei Berliner Mädels sind<br />

inzwischen fachkundige Landfrauen<br />

geworden, die auch sehr bewusst mit<br />

den Macken ihrer traumatisierten<br />

Hunde umgehen können. Und ich<br />

lerne, dass unser Gras für Isländerund<br />

Haflinger-Pferde zu süß ist! Das<br />

bedeutet, dass sie nur eine begrenzte<br />

Zeit grasen dürfen, sonst bekommen<br />

sie Koliken. Einer der Gründe, warum<br />

meine Freundin so oft aus Berlin aufs<br />

Land kommt, um sich um die Tiere<br />

ihrer berufstätigen Töchter zu kümmern.<br />

„Es tut mir so leid, wenn Adele<br />

so lange alleine ist“, sagt sie. Adele ist<br />

eine liebenswerte, aber leicht gestörte<br />

Mischung aus einem irischen Wolfshund<br />

und wer-weiß-was. Und: „Dann<br />

können die Töchter doch mal ausschlafen, wenn ich die<br />

Pferde versorge.“ Das bedeutet natürlich auch ausmisten,<br />

füttern und auf die Weide bringen. Und nach vier Stunden<br />

wieder zurück. Nein, sie selbst möchte nicht aufs Land<br />

ziehen, sie bleibt lieber in Berlin. Aber sie braucht die<br />

„Wirtschaft“ in Kunow zum Ausgleich.<br />

Eine der Töchter und ihr Ehemann engagieren sich stark<br />

in der Kirchengemeinde des Dorfes. Er spielt die Orgel, sie<br />

organisiert und hält in Abwesenheit des Bezirkspfarres als<br />

Lektorin die Andachten in der Kirche.<br />

Die andere Tochter ist Physiotherapeutin und arbeitet heute<br />

in einer kleinen Praxis im Nachbarort. Darüber hinaus behandelt<br />

sie Patienten aus dem Dorf in ihrem Haus. Natürlich<br />

gelten sie immer noch als Zugereiste und ein bisschen auch als<br />

Exoten im Dorf, scheinen aber an den Reaktionen der einheimischen<br />

Nachbarn gemessen, trotzdem gut integriert zu sein.<br />

Es wird auch viel getan, um das Leben auf dem Lande<br />

attraktiver zu machen. Zum Beispiel findet in der Nachbarsachaft<br />

auf der Plattenburg jährlich ein besonderer mittelalterlicher<br />

Markt statt. Die zahlreichen detailgetreuen Stände<br />

mit altem Kunsthandwerk und einem reichhaltigen Angebot<br />

an (vorgegaukelt) mitteralterlichen Speisen und Getränke<br />

locken die Besucher, so wie die vielen Darbietungen von<br />

Gauklern und Musikanten. Und wer irgendwie mittelalterlich<br />

gekleidet daherkommt, zahlt weniger Eintritt.<br />

Wohnhaus einer der drei Berliner Stadtgören<br />

Den Vogel schießt aber ein Projekt ab, das sich „Dorf<br />

macht Oper“ nennt. Das ganze Dorf Klein Leppin spielt<br />

Oper, in diesem Jahr „Orpheus in der Unterwelt“ von Jaques<br />

Offenbach. Die Laien des gemischten Chores, ein<br />

Projekt-Orchester und Opern-Solisten führen unter der<br />

Leitung einer Regisseurin und Choreografin an zwei unterschiedlichen<br />

Plätzen im Freien die ganz modern inszenierte<br />

Oper auf. Die Kinder des Ortes und andere Laien sind ins<br />

Spiel mit einbezogen. Sogar das Publikum muss mitspielen,<br />

es zieht mit dem Ensemble zum zweiten Spielplatz, in<br />

die „Unterwelt“. Die Generalprobe wird ein Riesenspaß,<br />

sehr professionell gespielt und gesungen, nicht nur von den<br />

Opern-Profis, auch der gesamte Chor ist absolut bühnenreif.<br />

Unglaublich, das alles auf dem platten Lande.<br />

Vielleicht ist das<br />

die Rettung für unsere<br />

Dörfer in Ost und West,<br />

wenn immer mehr<br />

Städter auch auf Grund<br />

steigender Mieten die<br />

Stadtflucht ergreifen,<br />

sich auf dem Lande niederlassen<br />

und sich hier<br />

bewusst einbringen?<br />

Text /Fotos Anne Alhäuser<br />

3/<strong>2015</strong> durchblick 29


Sport<br />

Klettern auch für Senioren<br />

Ein attraktives und interessantes Angebot in Siegen<br />

Am Mittwochmorgen um 10.30 Uhr stehen<br />

wir in der Kletterhalle in Siegen;<br />

um uns herum jede Menge Kletterrouten<br />

für uns allein – sind die Kletterer alle Langschläfer?<br />

Wir können uns ganz entspannt Wege<br />

für unser Können aussuchen, zwei bis drei leichte<br />

Routen zum Aufwärmen und Eingewöhnen,<br />

schwierigere Routen – wir haben die freie Wahl,<br />

kein Stress, keine Hektik.<br />

Auf einer Grundfläche von 510 m² warten<br />

über 100 Kletterrouten mit bis 15,5 m Höhe<br />

und ca. 8000 verschraubten Griffen auf Kletterer;<br />

Routen jeder Schwierigkeit, es gibt jede<br />

Menge sogenannte Vorstiegsrouten für geübte<br />

Kletterer, aber auch ausreichend Möglichkeiten<br />

für Anfänger und Einsteiger, Kletterseile sind<br />

vorhanden, Gurte, Sicherungsgerät und auch<br />

Kletterschuhe können geliehen werden. Umkleideräume<br />

mit Toiletten und Duschen, ein Seminarraum<br />

und ein Bistro runden das Angebot<br />

des „Kletterzentrum Siegerland“ der Sektion<br />

Siegerland e.V. des Deutschen Alpenvereins ab.<br />

Die beeindruckende Halle steht in Siegen,<br />

am Effertsufer 105, hinter dem ehemaligen<br />

Schlachthofgelände.<br />

Jeder – Anfänger/Einsteiger, geübter oder<br />

ungeübter, junger oder alter Kletterer, kann hier<br />

Kletterroute in der Siegener Kletterhalle am Effertsufer 105 gegen ein Eintrittsgeld seinem Hobby nachgehen.<br />

Es gibt ein großes<br />

2 Fotos: Karin Aleith-Hüner<br />

Angebot an Kursen und<br />

es sind immer auch Mitarbeiter<br />

vor Ort, die bei<br />

Bedarf und auf Wunsch<br />

Tipps geben.<br />

So gegen 12 Uhr werden<br />

langsam die Arme<br />

und Hände müde – es wird<br />

Zeit für einen Kaffee und<br />

die Erholung.<br />

Klettern ist abwechslungsreich,<br />

es fordert<br />

statische und dynamische<br />

Muskelarbeit, der Bewegungsapparat<br />

wird<br />

ganzheitlich belastet,<br />

der Gleichgewichtssinn<br />

wird durch die ständige<br />

Körperschwerpunktkontrolle<br />

und Stabilisierung<br />

Blick in die Boulderhalle in Siegen-Weidenau, Bismarckstraße 81<br />

gefordert und gefördert;<br />

30 durchblick 3/<strong>2015</strong>


Muskeln, Sehnen/Bänder, Gelenke und Bindegewebe<br />

werden durch permanenten Wechsel zwischen Druck und<br />

Entspannung, Dehnung/Streckung stimuliert.<br />

Weil Klettern so vielseitig und vor allem das Hallenklettern<br />

sehr gut in Bezug auf Belastung und Pause zu<br />

dosieren ist, ist Klettern auch sehr interessant für das Alter:<br />

„Seniorenklettern hält fit – Kletterkurse für Senioren<br />

sind das perfekte Training für den ganzen Körper – und<br />

das Gehirn”, so die Altersmediziner die sogar „Kraxeln<br />

auf Rezept” empfehlen. Klettern gilt in der Therapie zur<br />

Behandlung orthopädischer Probleme, zur Verbesserung<br />

der Beweglichkeit, zur Koordinationsschulung und auch<br />

zum Trainieren der Konzentrationsfähigkeit als sehr wirksames<br />

Mittel.<br />

Ein interessante Variante des Kletterns ist das Bouldern;<br />

Bouldern (englisch „boulder“ = Felsblock) ist eine<br />

Form des Kletterns, bei der ohne Gurt und Seil in Absprunghöhe<br />

– ursprünglich an einem Felsblock – geklettert<br />

wird. Der klassische „Boulder“ besteht meist aus nur<br />

vier bis acht Kletterzügen in unterschiedlichen Schwierigkeiten.<br />

In den letzten Jahren hat das Bouldern einen<br />

starken Zulauf erhalten und sich zu einer eigenständigen<br />

Sportart entwickelt.<br />

Seit letztem Jahr gibt es auch in Siegen-Weidenau, in<br />

der Bismarckstraße 81, eine Boulderhalle, die als „Schlüsselstelle“<br />

eröffnet wurde; mit dem Begriff Schlüsselstelle<br />

wird im Klettersport eine besonders knifflige Stelle einer<br />

Kletterroute bezeichnet, eben die Schlüsselstelle einer<br />

Route. Die alte Dreherei der ehemaligen Metallgießerei<br />

Charlottental wurde zu einer modernen Sportstätte umgebaut.<br />

Die beiden Jung- Brüder, Daniel und Markus, beide<br />

erfolgreiche Kletterer, haben hier ihr umfangreiches<br />

Wissen und ihre Klettererfahrung eingebracht und einen<br />

für Anfänger und Profis attraktiven Bouldertreffpunkt geschaffen.<br />

Auch hier gibt es Kurse, individuelle Hilfen,<br />

Kletterschuhe zum Ausleihen und ein Café zum Ausspannen<br />

mit Blick in die Boulderhalle.<br />

Siegen ist mit diesen beiden Hallen zu einer Kletterhochburg<br />

für Jung und Alt, für Einsteiger, Anfänger und<br />

auch Profis geworden. Wir müssen ja nicht wie der Zermatter<br />

Bergführer Ulrich Inderbinen, der mit 89 Jahren das<br />

Matterhorn zum 371.Mal bestiegen hat, nach Kletterhöchstleistungen<br />

streben. Aber auch im Alter ist das Klettern eine<br />

interessante und wertvolle Freizeitbetätigung. Klettern<br />

hat keine Altersgrenze, die Belastung für den Körper kann<br />

durch die Wahl von Route und Wandneigung auf die individuellen<br />

Möglichkeiten abgestimmt werden. Dabei werden<br />

einerseits die Muskeln des gesamten Körpers gekräftigt,<br />

und kräftigere Muskeln stützen die Knochen, es strafft den<br />

ganzen Körper, stärkt den Rücken, die Arme, die Finger.<br />

Andererseits werden durch das Klettern Beweglichkeit und<br />

Koordinationsfähigkeit trainiert, es wirkt sich positiv auf<br />

Sensomotorik, Gleichgewichtssinn und Gelenkbeweglichkeit<br />

aus. Auch die Kondition wird verbessert, da der Kreislauf<br />

ständig belastet wird; nicht zuletzt steigert Klettern<br />

auch Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl.<br />

Klaus Hüner<br />

k u l t u r h a u s<br />

st.-johann-str. 18 | siegen<br />

Montags ab 20.30 Uhr: Tango im Lÿz<br />

26. Sept.: Kabarett mit Philip Simon<br />

31. Okt.: Lesung mit Gereon Klug<br />

14. Nov.: Kabarett mit Sissi Perlinger<br />

30. Jan.: Lesung mit Hans-Joachim Heist<br />

Das komplette Programm:<br />

www.LYZ.de<br />

0271 / 333-2448<br />

20. Sept.: Jürgen von der Lippe<br />

24. Okt.: Kabarett mit Konrad Beikircher<br />

7. Nov.: Kabarett mit Sebastian Pufpaff<br />

28. Nov.: Kabarett mit Mathias Tretter<br />

Das neue Programmheft<br />

jetzt kostenlos anfordern!<br />

Umschlag Programm <strong>2015</strong>-2016 Titelseite pospischil grafik-design<br />

Schauplatz und Kleines Theater<br />

Kabarett<br />

Musik<br />

Theater<br />

Literatur<br />

September <strong>2015</strong> bis März 2016<br />

3/<strong>2015</strong> durchblick 31<br />

durchblickAugust15.indd 1 06.08.<strong>2015</strong> 10:58:<strong>03</strong>


Mit kräftigem Händedruck begrüßt uns Helmut Vitt<br />

in seinem „Enzian-Stüberl“. Wie die Fotos an<br />

den Wänden verraten: Das Bergsteigen ist seine<br />

Leidenschaft. Braungebrannt, fit, im karierten Hemd mit<br />

einem Amulett um den Hals, in Jeans und leichten Wanderschuhen<br />

sitzt er zwischen Erinnerungsstücken. Typisch für<br />

ihn sind seine kurzgelockten Haare und der gestutzte Bart.<br />

Seine freundlichen Augen blicken durch eine markante dunkle<br />

Brille, mit verschmitzten Zügen fängt er an zu erzählen.<br />

Auch zu seinem Amulett gibt es eine Geschichte.<br />

Die Sehnsucht nach den Bergen hatte ihn schon als junger<br />

Bursche träumen lassen: „Einmal vor dem Mount Everest,<br />

dem Dach der Welt, stehen“. 1992 wurde dieser Traum wahr<br />

und die erste Tour in Nepal führte ihn auf den „Island Peak“<br />

(6189 m). Im Team mit 12 Bergsteigern und einer mehrköpfigen<br />

Küchen- und Trägermannschaft. Die Bergsteiger sind<br />

normalerweise in eigenen Zelten untergebracht. Helmut Vitt<br />

aber wollte den Einheimischen nah sein und übernachtete<br />

so manches Mal bei den Trägern in ihrem Zelt. Auch die<br />

manchmal doch fremden Mahlzeiten teilte er mit ihnen.<br />

Penkma, ein junger Sherpa, gewann damals seine besondere<br />

Aufmerksamkeit. Für ihn setzte er sich später als Pate<br />

ein und förderte den Jungen z.B. mit Sprachunterricht. Nur<br />

so konnte der junge Mann zum offiziellen „Guide“ in der<br />

Himalaya-Region werden. Ein begehrter Job.<br />

Gern erzählt Helmut Vitt von seinen Touren. Nicht nur<br />

das alpine Erleben ist ihm wichtig. Ebenso das Kennenlernen<br />

fremder Kulturen. Und neue Freundschaften. 1996 lernte er<br />

z.B. in Alaska Bergsteiger kennen, mit denen er noch heute<br />

Kontakt hat. Viele Fotos hat er von den Reisen in fremde<br />

32 durchblick 3/<strong>2015</strong>


Vorgestellt:<br />

Helmut Vitt<br />

Fotos:<br />

Gudrun und Wolfgang Neuser<br />

Länder mitgebracht: Landschaften, Menschen, vor allem<br />

Kinder, und die Berge zwischen Erde und Himmel sind seine<br />

Motive. Mit spannenden Erzählungen gab er diese Leidenschaft<br />

später bei Diavorträgen an Siegener Schülerinnen und<br />

Schüler weiter. Geografieunterricht, der richtig Spaß macht.<br />

Doch nicht nur von schönen Erlebnissen kann Helmut<br />

Vitt erzählen. Manche Besteigung ist gescheitert, wenn<br />

das Wetter und die Vernunft es nicht zuließen. Er berichtet<br />

von gefährlichen Situationen mit Erfrierungen und Schneeblindheit.<br />

Immer hatte er Glück und konnte geheilt werden.<br />

Bei einer Expedition in Tibet (Cho Oyu 8201 m) wurde er<br />

schneeblind. Von einem Yak-Treiber, der ihn im Basis-Camp<br />

drei Tage und Nächte gepflegt hatte, bekam er ein Amulett,<br />

das er noch heute als Erinnerung um seinen Hals trägt. Im<br />

Austausch gegen ein T-Shirt mit dem Potala-Palast als Motiv.<br />

Später reiste Helmut Vitt noch mehrmals in das Himalaya-Gebiet.<br />

Dann kamen Bergtouren in Alaska, Peru und<br />

Grönland hinzu. Auch in den europäischen Alpen war er<br />

viel unterwegs. Für dieses Jahr plant er noch ein paar Touren<br />

in den Berchtesgadener Bergen. Übrigens, eine Sauerstoffmaske<br />

gehörte nie zu seiner Ausrüstung, dafür Fitness<br />

und Besonnenheit. Um in guter Form zu bleiben, ist der<br />

71-Jährige bei fast jedem Wetter draußen in der Natur unterwegs<br />

mit dem Mountainbike oder in Wanderschuhen.<br />

Hat er noch einen Traum? Ja sicher, die Besteigung des<br />

Elbrus (höchster Berg Europas).<br />

Zur Person: geboren 1944 in Siegen-Kaan-Marienborn,<br />

Beruf: Handwerker<br />

Fotos: Gudrun und Wolfgang Neuser, Text: Tessie Reeh<br />

3/<strong>2015</strong> durchblick 33


Unterhaltung<br />

Geteilte Freude<br />

Ein Siegerländer Märchen<br />

Es war nach dem Ersten Weltkrieg, so erzählte mir<br />

mein Großvater auf einem unserer zahlreichen Spaziergänge,<br />

da wohnten in einem Siegerländer Dorf<br />

zwei Brüder. Der Ältere von ihnen war unverheiratet und<br />

wohnte alleine im elterlichen Haus, denn die Eltern waren<br />

kurz nach dem Kriege, als beide Söhne aus der Kriegsgefangenschaft<br />

heimgekehrt waren, gestorben. Der Jüngere<br />

hatte ein Nachbarsmädchen geheiratet, hatte zwei Kinder<br />

und wohnte im Hause seiner Frau, das diese von ihren Eltern<br />

übernommen hatte.<br />

Es war nach dem Kriege eine wirtschaftlich schlechte<br />

Zeit und beide Brüder waren oft arbeitslos und mussten<br />

sich mühsam von ihren kleinen Landwirtschaften ernähren,<br />

dazu gehörten auch die Haubergsanteile, die die Eltern der<br />

beiden Brüder diesen zu gleichen Teilen hinterlassen hatten.<br />

Der Frühling kam, dem ein besonders harter Winter<br />

vorangegangen war, und in beiden Häusern herrschte<br />

Schmalhans Küchenmeister. Die beiden Brüder brachten<br />

ihre Werkzeuge, Äxte, Beile, Sägen, Knippen und Schälmesser,<br />

in Ordnung und begannen nach der erfolgten jährlichen<br />

Teilung des Haubergs, ihren Jahn zu bearbeiten.<br />

Sie machten alles gemeinsam, räumten das Unterholz,<br />

banden die Schanzen, schälten die Rinde von den Eichen,<br />

die dann später als Eichenlohe an die Gerberei verkauft<br />

wurde, und fällten schließlich die Bäume, die als Brennholz<br />

vorgesehen waren. Nach Abschluss der normalen Arbeiten<br />

wurde das Haubergskorn ausgesät, das später im Jahr<br />

geerntet, gedroschen und gemahlen werden musste. Alles<br />

wurde brüderlich geteilt.<br />

Die Haubergsarbeit verlief in bester Übereinstimmung<br />

und da auch das Wetter in dem Jahr mitspielte, war man<br />

Foto Ulli Weber<br />

nach drei Wochen so weit, dass das Holz<br />

und die Schanzen aus dem Wald nach Hause<br />

gefahren werden konnten. Alles wurde<br />

zunächst auf dem Hofe des Elternhauses<br />

abgeladen und dann begannen die beiden<br />

Brüder mit dem Zerkleinern des Holzes.<br />

Zunächst wurden die dünneren Stangen mit<br />

der Axt auf Ofenlänge geteilt, danach die<br />

dickeren Stämme gesägt und zerhackt. Alles<br />

Holz wurde zunächst auf einen großen<br />

Stapel aufgehäuft, von dem es dann in die<br />

unterschiedlichen Schuppen der Brüder zur<br />

Einlagerung verteilt wurde.<br />

Weil die beiden Höfe aneinander grenzten,<br />

konnte der Transport mit einer Schubkarre erfolgen.<br />

Die Karren wurden gleichmäßig beladen<br />

und gewissenhaft gezählt. Jeder sollte<br />

ja die gleiche Menge Holz erhalten.<br />

Des Abends, nach Beendigung der Arbeit,<br />

lag der jüngere Bruder mit seiner Frau im Bett. Er<br />

wälzte sich hin und her und konnte nicht einschlafen. Da<br />

fragte ihn seine Frau: „Warum schläfst Du nicht?“ Er sprach:<br />

„Ich denke an meinen Bruder. Wir haben das ganze Holz brüderlich<br />

geteilt, aber er ist ganz alleine und was wird, wenn er<br />

plötzlich erkrankt und er kann sich nicht mehr selbst helfen?“<br />

Die Frau liebte ihren Mann, verstand seine Gedanken und<br />

sprach zu ihm: „Dann tu doch, wonach dir ist.“<br />

Der Mann stand auf, kleidete sich an und brachte, ohne<br />

Lärm zu machen, im Schutz der Dunkelheit fünf Schubkarren<br />

Holz von seinem Vorrat in seines Bruders Schuppen.<br />

Danach legte er sich wieder in sein Bett, dankte seiner Frau<br />

für ihr Verständnis und schlief glücklich ein.<br />

Der ältere Bruder konnte auch nicht einschlafen und<br />

dachte für sich: Ich bin allein, aber mein Bruder hat eine<br />

Familie und deshalb steht ihm ein größerer Anteil des<br />

Holzes zu als mir. Ich will ihm diesen Anteil heimlich zukommen<br />

lassen. Und so stand auch er auf, kleidete sich<br />

wieder an und brachte still und heimlich, damit niemand<br />

etwas hören sollte, fünf Schubkarren Holz von seinem Vorrat<br />

in des jüngeren Bruders Schuppen. Danach legte er sich<br />

glücklich wieder in sein Bett und dankte Gott für den guten<br />

Gedanken.<br />

Am nächsten Morgen schaute jeder der Brüder noch einmal<br />

nach seinem Holz und da musste jeder zu seinem Erstaunen<br />

feststellen, dass sich an der Menge des Holzes gar<br />

nichts verändert hatte. Sie traten beide aus ihren Schuppen<br />

heraus und trafen sich auf dem Hof und als sie sich sahen,<br />

lachten sie und nahmen sich gegenseitig in die Arme.<br />

Die Frau des jüngeren Bruders kam dazu und sagte:<br />

„Geteilte Freude ist doppelte Freude.“ Otto Schneider<br />

34 durchblick 3/<strong>2015</strong>


Pege‐ und Kurzzeitpegeplätze<br />

Bei Vorliegen einer Pegestufe unterstützt die Pegekasse die staonäre Pege.<br />

Lassen Sie sich bei der Einleitung der notwendigen Schrie von uns helfen. Gern senden<br />

wir Ihnen auch unseren Hausprospekt und beraten Sie.<br />

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unserer Interessentenliste vormerken lassen.<br />

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3/<strong>2015</strong> durchblick 35


Die Polizei in Siegen-Wittgenstein warnt<br />

Nie zu alt fürs Internet<br />

Foto: Wolfgang Neuser<br />

Das Internet bietet auch älteren Menschen viel: Einkaufen,<br />

Bankgeschäfte erledigen, aktuelle Nachrichten<br />

lesen, interessante Themen recherchieren<br />

und in Sozialen Netzwerken generationenübergreifend<br />

Kontakte knüpfen und Gedanken austauschen. Die Möglichkeiten<br />

des Internets sind vielfältig und praktisch, gerade<br />

für nicht mehr so mobile Senioren.<br />

Allerdings ist es wichtig, dabei grundlegende Sicherheitsregeln<br />

zu beachten, die ich Ihnen in diesem und im<br />

folgenden Heft zusammenfassend vorstellen möchte. In<br />

dieser Ausgabe soll es zunächst um Grundregeln gehen, die<br />

man beachten sollte, wenn man sich im Internet bewegt. Im<br />

nächsten Heft gehe ich dann auf das Einkaufen im Internet<br />

und die Nutzung von Sozialen Netzwerken ein.<br />

Absolut wichtig ist, auf dem PC eine Firewall („Brandmauer“<br />

= Sicherungssystem gegen unerwünschte Zugriffe)<br />

und einen Virenscanner (Programm gegen Schadsoftware)<br />

zu installieren und diese immer aktuell zu halten. Achten<br />

Sie darauf, dass automatische Updates (Aktualisierungen)<br />

aktiviert sind. Viele Betriebssysteme bieten eine Firewall,<br />

die man lediglich aktivieren muss. Im Fachhandel finden<br />

Sie eine große Auswahl geeigneter Programme, lassen Sie<br />

sich dort beraten. Suchen Sie sich Unterstützung bei der Installation<br />

und Einrichtung der Software, wenn Sie sich unsicher<br />

fühlen. Gut funktionierende Sicherheitsprogramme<br />

können Ihnen viel Ärger ersparen!<br />

Gehen Sie immer sorgsam mit Ihren persönlichen Daten<br />

um und überlegen Sie genau, wo im Internet Sie Ihren<br />

Namen, Ihre Anschrift oder Ihre Telefonnummer angeben.<br />

Noch vorsichtiger sollten Sie mit besonders sensiblen Daten,<br />

beispielsweise Ihren Kontodaten, sein. Achten Sie in<br />

diesen Fällen darauf, dass eine verschlüsselte Verbindung<br />

besteht, die Sie an dem Kürzel „https“ in der Adresszeile<br />

im Browser erkennen.<br />

Verwenden Sie immer sichere Passwörter, die aus mindestens<br />

acht, besser zehn Zeichen bestehen sollten. Nutzen<br />

Sie dabei Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen.<br />

Ändern Sie die Passwörter regelmäßig, verwenden<br />

Sie für unterschiedliche Anwendungen immer verschiedene<br />

Kennwörter und speichern Sie diese niemals auf dem PC!<br />

Tipp: Denken Sie sich einen einprägsamen Satz aus und verwenden<br />

Sie für das Passwort jeweils die ersten Buchstaben<br />

der einzelnen Wörter. Für Unbefugte sieht es dann wie eine<br />

sinnlose Aneinanderreihung von Buchstaben aus.<br />

Seien Sie vorsichtig, wenn Sie E-Mails (elektronische<br />

Post) von unbekannten Absendern erhalten! Entsprechende<br />

Anhänge, aus denen sich z.B. angeblich weitere Einzelheiten<br />

ergeben sollen, enthalten oft schädliche Viren. Öffnen Sie<br />

E-Mail-Anhänge immer nur dann, wenn Sie den Absender<br />

kennen und ihm vertrauen. Achtung: Beim Onlinebanking<br />

sollten Sie niemals Ihre Zugangsdaten eingeben, wenn Sie<br />

zuvor per E-Mail dazu aufgefordert wurden! Keine Bank<br />

und kein sonstiger Dienstanbieter versendet E-Mails, in denen<br />

nach PINs, TANs oder Passwörtern gefragt wird!<br />

Besondere Achtsamkeit ist auch erforderlich, wenn Sie<br />

frei zugängliche Computer oder unverschlüsselte WLAN-<br />

Netze nutzen, beispielsweise im Hotel, im Restaurant oder<br />

im Internetcafé. Verwenden Sie in diesen Fällen nach Möglichkeit<br />

keine persönlichen Kennwörter.<br />

Installieren Sie nur Software aus vertrauenswürdigen<br />

Quellen. Vor dem Herunterladen von Programmen aus dem<br />

Internet sollten Sie sich mit<br />

Hilfe von Suchmaschinen über<br />

den Anbieter und die Software<br />

informieren. ●<br />

Torsten Heider<br />

Leiter Kommissariat Kriminalprävention/Opferschutz<br />

bei der Kreispolizeibehörde<br />

Siegen-Wittgenstein<br />

Tel.: 0271-7099-4800<br />

Weitergehende Informationen und Links rund um das<br />

Thema „Sicherheit im Internet“ finden sie u.a. unter<br />

www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps.<br />

Über die Adresse publikationen@bundesregierung.de<br />

<strong>03</strong>0/182722721 können sie die ausführliche Broschüre<br />

„Nie zu alt fürs Internet“ kostenlos bestellen.<br />

36 durchblick 3/<strong>2015</strong><br />

Autorenfoto


Der Maler Herbst<br />

von Helga Düringer<br />

Der Maler „Herbst“ hält seine Farben<br />

und die Pinsel schon bereit,<br />

abgeräumt vom Feld die Garben,<br />

es beginnt die bunte Zeit!<br />

Gelb, orange, bordeaux und braun<br />

schaut das Blattwerk über`n Zaun,<br />

wo prachtvoll erst die Blumen blühten,<br />

die in der Sommersonne glühten!<br />

Da malt er kunstvoll gar wie Macke<br />

dem grünen Blatt `ne gold`ne Zacke.<br />

Am nächsten Tage wie Monet<br />

ziert er die Gräser dort am See!<br />

Er schwenkt den Pinsel wie ein Lasso<br />

und mischt die Farben wie Picasso.<br />

Das liegt dem Künstler so im Blut,<br />

voll Fantasie und Übermut!<br />

Der Maler Herbst wird stündlich dreister,<br />

er kopiert die größten Meister!<br />

Harmonisch wie bei Gustav Klimt<br />

erstrahlt das Laub sogar in Zimt.<br />

Auch Blätter schon im freien Fall,<br />

verziert er schnell noch wie Chagall!<br />

Mit einer letzten Signatur<br />

prägt er die Szene der Kultur!<br />

Bald stellt er aus, sein leuchtend Werk,<br />

da staunt sogar der Gartenzwerg.<br />

Versteigerung kommt nicht in Frage,<br />

gezählt sind des Gemäldes Tage!<br />

Denn tosend Stürme über Nacht<br />

zerstören all die gold`ne Pracht,<br />

tragen die Blätter hoch hinaus,<br />

der Regen klatscht dazu Applaus!<br />

Dann ist der Winter nicht mehr weit,<br />

alles hat so seine Zeit!<br />

3/<strong>2015</strong> durchblick 37


Unterhaltung<br />

Tante Meta<br />

Das Geburtstagsgeschenk<br />

Jedes Jahr vor Tante Meta‘s Geburtstag stellen wir uns<br />

die gleiche Frage: Was sollen wir ihr nur schenken?<br />

Ältere Leute haben eben alles, was sie brauchen und<br />

nicht brauchen. Letztens meinte mein Mann: „Ich weiß,<br />

was wir Tantchen schenken können: Eine Einkaufstasche!“<br />

Ich war über seine Idee erstaunt, fand sie aber wirklich<br />

gut. Denn Tante Meta’s Einkaufstasche hat sicher schon<br />

einige deutsche Regierungen überstanden. Das Leder ist<br />

total verbeult, verblichen und verschrammt, so dass die<br />

Kaufhausdetektive bestimmt in Lauerstellung gehen, wenn<br />

sie durch den Eingang geht.<br />

Tante Meta geht auch nie ohne ihre Tasche los. Ich denke,<br />

würde man alles auf einen Haufen tragen, was sie schon damit<br />

ins Haus geschleppt hat, könnte man bestimmt viele Güterwagen<br />

füllen. In ihre Tasche passen fast alle Schätze dieser<br />

Erde. Sie ist nach jedem Einkauf so schrecklich schwer, dass<br />

ihre Arme immer länger werden. Schon aus diesem Grunde<br />

war eine kleinere und schönere Tasche fällig.<br />

Wir ahnten natürlich nicht, dass alle Gründe, die wir zusammentrugen,<br />

für Tante Meta nicht zählten. Und weil wir<br />

das nicht ahnten, kauften wir in einem exclusiven Lederladen<br />

ein handgearbeitetes Prachtexemplar in Bordeauxrot<br />

mit verchromten Griffen und dezentem Prägemuster. Beim<br />

Anblick von dieser Tasche würde jeder Portier eines Fünf-<br />

Sterne-Hotels vor Tantchen salutieren – wenn sie dann in<br />

solchen Häusern „absteigen“ würde.<br />

Wir hatten die Tasche zwischen<br />

seidenähnlichem Stoff<br />

in einen Karton mit glänzendem<br />

Geschenkpapier und einer<br />

roten Schleife verpacken<br />

lassen. Die Geburtstagskerze<br />

stellten wir neben das Geschenk,<br />

um beim Auspacken<br />

Tante Meta’s Augen leuchten<br />

zu sehen. Doch sie kniff<br />

ihre Augenlider wie Schießscharten<br />

zusammen und<br />

meinte: „Was habt ihr denn<br />

da schon wieder Unnützes<br />

angeschleppt?“ Ich antwortete:<br />

„Diesmal haben wir uns<br />

etwas sehr Praktisches ausgedacht.“<br />

Tante Meta schickte<br />

einen schiefen Blick über ihre<br />

Brille, riss die schöne Schleife<br />

gefühllos ab und zerrte die<br />

Tasche aus dem Karton, um<br />

sie nach kurzer Begutachtung<br />

wieder in selbigen fallen<br />

zu lassen. „Ich habe doch eine Einkaufstasche“, meinte<br />

sie entrüstet. „Aber die ist doch ganz alt“, versuchte mein<br />

Mann einzubringen. „Ich bin auch alt“, schmetterte Tante<br />

Meta zurück. Ich versuchte zu beschwichtigen: „Deine alte<br />

Tasche ist viel zu groß und zu schwer.“ „Trag ich die oder<br />

du?“, keifte sie zurück. „Jetzt schau sie dir doch erst einmal<br />

richtig an“, riet mein Mann. Doch das hätte er lieber nicht<br />

sagen sollen. Tante Meta griff nach der Tasche und legte<br />

los: „Diese ist viel zu schwer! Das liegt an dem Leder. Und<br />

die Farbe ist viel zu auffällig. Und was sind das denn für<br />

Griffe?“ Ich sagte mutig: „Verchromte Griffe, was ganz<br />

Edles.“ „Sieht aus wie Aluminium“, nörgelte Tante Meta.<br />

„Viel zu kalt in der Hand! Und ob die Griffe halten, wenn<br />

ich Kartoffeln, Mineralwasser und Waschpulver einkaufe,<br />

das glaubt ihr doch selber nicht.“ „Nun schau doch erst mal<br />

rein“, empfahl mein Mann. Tante Meta öffnete umständlich<br />

die Tasche und schimpfte los: „Nun guckt euch das mal an<br />

– da ist ja noch nicht mal wasserdichtes Futter drin. Wenn<br />

da mal eine Milchtüte aufplatzt, hab ich nasse Beine! Und<br />

hier die Seitentaschen, die sind so hoch eingesetzt, dass sich<br />

die Taschendiebe nicht mal bücken müssen, um reinzugreifen.<br />

Und wo ist außen eine Schlüsseltasche? Fehlt also! Da<br />

polterte mein Mann los: „Du steckst doch sowieso deine<br />

Schlüssel nicht in die Außentasche.“<br />

„Aber immer!“, trumpfte Tante Meta auf. „Niemals!“,<br />

konterte mein Mann. Verärgert meinte Tante Meta: „Denkst<br />

Foto: Tessie Reeh<br />

38 durchblick 3/<strong>2015</strong>


Unterhaltung<br />

du, ich hänge sie mir für alle sichtbar um den Hals?“ „Nein,<br />

du wirfst sie in die Tasche, wo du sie dann zwischen allem<br />

Krempel nicht wiederfindest!“ Aufgeregt entgegnete Tante<br />

Meta: „Nun mach aber mal halblang!“ „Ok, dann hol<br />

deine Tasche mal her und zeig uns, wo die Schlüssel sind“,<br />

versuchte mein Mann ruhig zu befehlen. Tante Meta ging<br />

in die Küche und kam mit ihrem „Schätzchen“ zurück. Sie<br />

langte hinein…und brachte ein Päckchen Papiertaschentücher<br />

ans Licht. „Die brauche ich, wenn ich vom Kalten ins<br />

Warme komme.“ Sie langte erneut hinein und hielt einen<br />

zusammenfaltbaren Einkaufsbeutel in der Hand. Danach<br />

zog sie einen Mini-Schirm heraus und anschließend noch<br />

eine Regenhaube. Ich fragte: „Schirm und Haube?“ „Ja,<br />

klapp du mal so ein dummes Ding auf…ehe man damit<br />

fertig ist, ist der Regen vorbei oder die Frisur völlig hin.“<br />

Tante Meta schaute erneut suchend in ihre Tasche, klopfte<br />

an den Seitentaschen , griff hinein und…“Na bitte schön, da<br />

hab ich sie...ach nein, das sind ja eure Schlüssel!“ Sie griff<br />

erneut in die gleiche Ecke: „ Ha, da ist ja der Dosenöffner,<br />

den ich schon so lange gesucht habe!“ Beim nächsten Griff<br />

in die Tasche hatte sie ein Fläschchen Kölnisch Wasser in<br />

der Hand, ein Brillenetui, unzählige Kassenbons, Kreislauftropfen,<br />

die sicherlich längst unwirksam waren, viele<br />

benutzte Stofftaschentücher, die bestimmt schon einige<br />

Weihnachtseinkäufe mitgemacht hatten und verschiedene<br />

Ausweispapiere.<br />

Mir platzte fast der Kragen und ich schlug Tante Meta<br />

vor, doch die neue Tasche mit den vielen Seitenfächern<br />

zu nehmen. Doch sie schüttelte energisch den Kopf und<br />

meinte: „Wenn ich meine Sachen da alle hineinstecke, ist<br />

sie ja schon voll, ehe ich überhaupt irgendetwas eingekauft<br />

habe.“ „Aber Tante Meta, du könntest mal mindestens die<br />

Hälfte von diesem Plunder wegwerfen“, entfuhr es meinem<br />

Mann. Tante Meta zischte: „Ja was denn, bitte schön? Etwa<br />

meine Ausweise, meine Brille oder die Regenkappe? Ihr<br />

bezahlt mir sicher nicht den Friseur, wenn ich klatschnass<br />

bin, oder?“ Uns war alle Geburtstagsstimmung vergangen<br />

und so fragte ich Tante Meta ganz direkt: „Du willst also<br />

unser Geburtstagsgeschenk auf keinen Fall haben?“ „Das<br />

habe ich nicht so gesagt“, meinte sie ein wenig kleinlaut.<br />

„Aber so gemeint“, entfuhr es meinem Mann. „Habt ihr<br />

denn überhaupt noch den Kaufbeleg, damit man sie eventuell<br />

zurückgeben könnte?“, fragte Tante Meta ziemlich leise.<br />

„Natürlich haben wir den noch, denn wir kennen dich ja<br />

nicht erst seit ein paar Tagen. Doch ich weiß nicht, ob ich<br />

in nächster Zeit nochmal in die Nähe des Ladens am Stadtrand<br />

komme“, antwortete ich ihr. „Oh, da kann ich doch<br />

vorbeigehen“, sagte Tante Meta schon wieder in ihrem so<br />

liebenswürdigen Befehlston. „Komm, gib das Prachtstück<br />

her, ich stecke es in meine alte geräumige Einkaufstasche<br />

und dann geht’s retour…und wehe das Geschäft erstattet<br />

mir nicht den Kaufpreis in bar, dann werden die mich aber<br />

kennenlernen…denn für solche Situationen habe ich immer<br />

eine Trillerpfeife im Innenfutter meiner Tasche.“<br />

Ulla D’Amico<br />

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3/<strong>2015</strong> durchblick 39


Unterhaltung<br />

Zettelwirtschaft<br />

von To-do-Listen, Wasch- und Spickzetteln<br />

Haben Sie schon einmal etwas angezettelt, einen<br />

Denkzettel verpasst, sich verzettelt oder einfach<br />

einen Notizzettel geschrieben? Es geht also um<br />

Zettelwirtschaft. Heute passiert das sicher alles digital über<br />

Excel-Dateien oder das Smartphone.<br />

Schon immer haben wir unserem Gedächtnis nicht ganz<br />

getraut. Da wurden Waschzettel geschrieben. Ursprünglich<br />

war dies eine Liste der in die Wäscherei gegebenen Wäschestücke.<br />

Heute, wo fast jeder Haushalt selber mit der<br />

Maschine wäscht, zu Hause oder im wunderbaren Waschsalon,<br />

hat dieser Zettel ausgedient. In den Medien, versteht<br />

man darunter eine kurz gefasste Pressemitteilung. In den<br />

Verlagen eher eine Zusammenfassung oder den Klappentext<br />

für ein neues Buch. Auch eine Gebrauchsanweisung<br />

für ein technisches Gerät gehört in diese Zettelkategorie.<br />

Meist sehr knapp gehalten, dafür in 20 Sprachen. Schlecht<br />

für manchen, wenn diese Kurzanleitung nur noch aus oft<br />

für Laien unverständlichen Zeichnungen besteht – wie bei<br />

einem schwedischen Möbelhaus.<br />

Der erste handgeschriebene Zettel im Leben der<br />

Kids ist sicher der Wunschzettel zu Weihnachten oder<br />

zum Geburtstag. Um den Wünschen mehr Gewicht<br />

zu verleihen, wird er auch noch heute möglichst in<br />

Schönschrift verfasst und mit kleinen Zeichnungen<br />

versehen. Auch Einkaufszettel werden meist noch<br />

per Hand geschrieben. In den Einkaufswagen im Supermarkt<br />

finden sich manchmal diese hingekritzelten<br />

Zettel, manchmal zerknüllt. Anhand der Schrift geben<br />

sie Rätsel auf über den Schreiber: wie alt mag er<br />

oder sie wohl sein? Eier, Butter, Milch, Fleischwurst<br />

und Sülze und Speck - oder Mehl, Hefe, Vanillezucker,<br />

Äpfel, Sahne verraten gestandene Siegerländer<br />

oder Siegenerinnen. Anders mit Mango, Hähnchenbrust,<br />

Basmatireis, Riesengarnelen und Curry. Hier<br />

scheint schon die internationale Küche Einzug gehalten<br />

zu haben. Oder Veganer im Bio-Supermarkt<br />

mit den entsprechenden Köstlichkeiten. Ein Freund<br />

von mir sammelt diese Einkaufszettel und es bereitet<br />

immer wieder Spaß, darüber zu spekulieren, wer<br />

wohl dahintersteckt. Manchmal findet sich aber<br />

auch ein Computerausdruck mit den Rezepten und<br />

Zutaten für Köstlichkeiten aus Kochsendungen, etwa<br />

von Johann Lafer. Inzwischen bietet auch das Internet<br />

vorgefertigte Einkaufzettel in Form von Excel-<br />

Vorlagen an. Brauchen wir das wirklich?<br />

Ein Spickzettel hat schon manch einem Schüler bei<br />

einer Klassenarbeit auf die Sprünge geholfen mit Formeln,<br />

Lösungswegen oder Vokabeln. Heute hilft da wohl<br />

eher das Smartphone.<br />

Es gibt aber auch Spickzettel, die es ins Museum<br />

geschafft haben. Ins „Haus der Geschichte“ in Bonn. Da gibt<br />

es den berühmten Zettel, den Günter Schabowski als SED-<br />

Politbüro-Mitglied während seiner historischen Pressekonferenz<br />

am 9. November 1989 zu Hilfe nahm. Es ging um<br />

die Reiseregelung der DDR-Bürger in den Westen. Journalisten<br />

fragten, ab wann die neue Regelung – die Öffnung der<br />

Grenzen – gelte und Schabowski antwortete: „Sofort, unverzüglich“.<br />

Dieser berühmte Schabowski-Zettel wurde für<br />

25.000 Euro vom Bonner Museum „Haus der Geschichte“<br />

angekauft. Und ist <strong>2015</strong> wieder zum Streitobjekt geworden.<br />

Wem gehört der Zettel, wer darf darüber verfügen?<br />

2006 während der WM trifft Deutschland im Viertelfinale<br />

auf Argentinien. Es kommt zum Elfmeterschießen. Was<br />

für ein Zettel wurde dem Keeper Jens Lehmann zugesteckt?<br />

Ganz Deutschland rätselt. Auf dem Spickzettel waren die<br />

Gewohnheiten der argentinischen Schützen von Andi Köpke,<br />

dem Torwarttrainer, notiert. Jens Lehmann kann halten und<br />

wird zum Helden. Aber wer hatte Jens Lehmann den Zettel eigentlich<br />

zugesteckt? Ich selber bin keine Fußballexpertin. Fra-<br />

40 durchblick 3/<strong>2015</strong>


ge ich aber Fußballfans im Freundeskreis, bekomme ich sehr<br />

verschiedene Antworten, von Andi Köpke bis Oliver Kahn *).<br />

Wie auch immer, der Spickzettel wurde zum Kultobjekt und<br />

später für eine Million Euro bei „Ein Herz für Kinder“ versteigert.<br />

Also: nicht alle Zettel zerknüllen und wegwerfen!<br />

Seit 30 Jahren hatte der Papierfetzen dann bei vielen ausgedient.<br />

Seitdem pflasterten nach und nach rosa oder kanariengelbe<br />

„Post-it“ Klebezettel Schreibtisch, Computer, Kühlschrank<br />

und Pinnwand. Am liebsten war Frau oder Mann natürlich die<br />

Kurzbotschaft „Ich liebe Dich“ mit einem gemalten Herz.<br />

Angesagt sind heute aber vor allem To-do-Listen. Alles,<br />

was zu erledigen ist, wird erst einmal aufgeschrieben. Oder<br />

ins Smartphone eingetippt. Ursprünglich kommen diese Listen<br />

aus dem Projektmanagement. Hier wird festgelegt, wer<br />

im Team für was zuständig ist, bis wann die Teilschritte zu<br />

erledigen sind und zur entsprechenden Kontrolle.<br />

Zu Hause schreiben wir auch gerne To-do-Listen und listen<br />

alles auf, was zu erledigen ist. Am schönsten ist, wenn<br />

man knifflige Aufgaben abhaken kann. Die Aufschieber haben<br />

aber Probleme damit. „Prokrastination“ heißt das Wort<br />

für Aufschieben, das man immer öfter liest. Ehe man die unangenehmen<br />

Arbeiten – wie die Steuererklärung – in Angriff<br />

nimmt, finden sich viele nebensächliche Aufgaben, die man<br />

schnell vorher noch erledigen kann, etwa die beste Freundin<br />

anrufen, schnell mal den Leitartikel der Zeitung lesen,<br />

staubsaugen oder die Mails checken. Bei vielen alltäglichen<br />

Dingen und Kleinkram dauert es aber länger, sie auf die Todo-Liste<br />

zu schreiben, als sie einfach und sofort zu machen.<br />

Manche Senioren neigen dazu, aufzulisten, was sie noch<br />

alles machen wollen, bevor sie sterben. Der eine möchte<br />

noch einen bestimmten Berg besteigen und einen Marathon<br />

laufen, am besten in New York. Oder sich eine fremde Sprache<br />

aneignen, Japanisch oder Chinesisch vielleicht, und dazu<br />

Klavier spielen lernen. Ernsthafter wird es, wenn noch<br />

eine Versöhnung ansteht, wozu der erste Schritt gemacht<br />

werden muss. Das führt zum Ende, an dem in Österreich<br />

und Süddeutschland dann der Partezettel steht: Die schriftliche<br />

Mitteilung des Todes einer Person, die in Partekästen<br />

am Friedhofseingang oder an der Kirche ausgehängt werden.<br />

Im Französischen bedeutet „faire part“ mitteilen.<br />

Moderatoren können ohne ihre Moderationskarten<br />

nicht auf Sendung sein. Also Notizen zu den vorgesehenen<br />

Themen und Personen, die später auf Karten ausgedruckt<br />

werden, also quasi auch Spickzettel. Kommen diese Karten<br />

durcheinander, gerät manch ein Moderator ins Schwitzen,<br />

denn nicht alles kann vom Teleprompter abgelesen werden.<br />

Journalisten und Schriftsteller aber lieben die gebundenen<br />

Zettel, die Blank-Books. Hier werden handschriftlich<br />

alle Ideen, Beobachtungen, Erkenntnisse, Traumfetzen oder<br />

Begegnungen auf den leeren Seiten festgehalten, auf die man<br />

später zurückgreifen kann. Denn einzeln gingen diese Notizen<br />

im Chaos auf dem Schreibtisch oder in der Handtasche<br />

verloren. Mit diesen Büchern wird zum Teil ein Kult getrieben.<br />

„Moleskin“-Books (der Bucheinband mit der samtigen<br />

Oberfläche von Maulwurfshaut) sind der Mercedes unter<br />

diesen Notebooks, beliebt bei Studenten, Intellektuellen und<br />

Angebern. Ein Klassiker bleibt aber immer noch die gute alte<br />

China-Kladde. Schwarz mit rotem Buchrücken und Ecken.<br />

Bei allen Zetteln: verzetteln sie sich nicht!<br />

*) Es war Andreas Köpke Tessie Reeh<br />

In eigener Sache:<br />

Unser Redaktionsteam sucht „händeringend“ einen<br />

(Hobby)-Grafiker. der uns in der Redaktionsarbeit unterstützen<br />

möchte. Freude am Zeichnen, erstellen von<br />

Collagen und Comics sollte die Hauptmotivation für eine<br />

Mitarbeit sein. Eigene Werke zu veröffentlichen und die<br />

Möglichkeit, mit anderen etwas zu schaffen, das können<br />

wir sozusagen als Gegenleistung bieten. Die durchblick-<br />

Redaktion ist ein munteres Team von (wenn alle anwesend<br />

sind) 25 Personen, die alle der Spaß am Zeitungmachen<br />

eint und die diesem Hobby ernsthaft, im Rahmen<br />

ihrer individuellen Zeitmöglichkeiten, nachkommen.<br />

Die Arbeit soll Freude machen und wird, wie im Ehrenamt<br />

üblich, nicht bezahlt. Fahrtkosten, Materialkosten<br />

usw. werden natürlich erstattet.<br />

Der durchblick erscheint nur im Kreis Siegen-Wittgenstein.<br />

Die Auflagenhöhe erreicht allmählich 25.000 Exemplare.<br />

Das Hauptverteilungsgebiet ist die Stadt Siegen<br />

mit annähernd 14.000 Zeitungen. Weitere Informationen<br />

erteilt jedes Redaktionsmitglied. Kontaktdaten finden Sie<br />

auf Seite 74 dieser Ausgabe in der Spalte Impressum. ●<br />

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3/<strong>2015</strong> durchblick 41


Unterhaltung<br />

Der Gartenzwerg<br />

– Eine Gute-Nacht-Geschichte –<br />

Bitte, Oma erzähl uns eine Geschichte, aber eine<br />

neue, echt wahre, die wir noch nicht kennen. Meine<br />

Geschichten sind doch alle „echt wahr“entgegnete<br />

ich mit einem Augenzwinkern.<br />

Die Kinder lagen frisch gebadet in ihren Betten und<br />

sollten schlafen. Doch dann kam dieser Wunsch nach einer<br />

neuen Geschichte. Gut, dachte ich, sollen sie ihre Geschichte<br />

haben. Wie ihr wisst, habe ich den ganzen Nachmittag<br />

im Garten gearbeitet und dabei so Einiges erlebt, sagte ich.<br />

Der Gartenzwerg, der mitten im Blumenbeet steht,<br />

meinte, gut dass du kommst. Ich musste in den letzten Tagen<br />

sozusagen einen Krieg verhindern. Der Bärlauch hatte<br />

gegen die Maiglöckchen gekämpft und, schau es dir an –<br />

verloren. Du hattest ja viele Blätter abgezupft, weil man<br />

sie essen kann. Dafür war ich dir auch sehr dankbar, denn<br />

ich mag den Geruch nicht besonders, aber nun hängen die<br />

letzten Blättchen armselig herum und da sagst du immer:<br />

„Alles neu macht der Mai!“.<br />

Natürlich sind die Blüten des Bärlauchs auch wunderschön,<br />

wie kleine Sternchen. Doch machen wir uns nichts<br />

vor, die Maiglöckchen sind nun mal auf dem Vormarsch.<br />

Dabei sind sie giftig. Sag das den Kindern!<br />

Und noch etwas, streckte doch gestern ein Regenwurm<br />

seinen Kopf vor mir aus der Erde. Ich erkannte ihn sofort.<br />

Es war der, der schon früher immer was zu meckern hatte,<br />

und richtig, die Erde sei zu trocken, ich solle mal Regen<br />

bestellen, meinte er. Als ob das so einfach wäre.<br />

Dann kamen einige Schnecken vorbei, nicht nur die,<br />

die ihr Zuhause immer mit sich herumschleppen. Sie beschwerten<br />

sich über deine schönen Tulpen. Die Blätter<br />

schmeckten ihnen nicht und an die Blüten kämen sie nicht<br />

Foto: Gudrun Neuser<br />

heran. Sie hätten das Gefühl, es kämen schlechte Zeiten<br />

auf sie zu. Alle Welt würde Jagd auf sie machen. In keinem<br />

Garten wären sie mehr sicher.<br />

Und noch etwas muss ich dir sagen. Dort auf der Wiese<br />

ist ein kleines Häufchen Erde. Dort streckte vor einigen<br />

Tagen ein Maulwurf vorwitzig seinen Kopf heraus. Hallo<br />

rief er, wo bin ich denn hier gelandet? Ist ja richtig trostlos<br />

hier. Gehört dir dieser Garten? Nein sagte ich, er gehört<br />

nicht mir, doch ich hab hier die Aufsicht und muss darauf<br />

achten, dass alles seine Ordnung hat. Deshalb rate ich dir,<br />

schnellstens wieder dahin zu gehen, wo du herkommst. Ja,<br />

ja, rief er, du brauchst nicht gleich so grantig zu werden. Ich<br />

bin zur Zeit auf Brautschau, doch hier sind keine Mädels zu<br />

sehen, also geh ich lieber wieder zurück in Nachbars Garten.<br />

Mach`s gut, rief er noch, dann war er verschwunden.<br />

Du kannst mir dankbar sein, glaub mir, eine Wiese mit<br />

vielen Maulwurfhügeln ist kein schöner Anblick. Da hast<br />

du Recht, sagte ich zum Gartenzwerg, ich bin dir wirklich<br />

dankbar.<br />

Da du gerade da bist, meinte der Gartenzwerg, muss ich<br />

dir noch etwas sagen, die Brennnesseln auf meinem schönen<br />

Beet machen sich richtig mausig. Zieh dir Handschuhe an,<br />

wenn du dich an sie heran wagst. Man muss sie mit der Wurzel<br />

ausreißen, sonst sind sie ruck-zuck wieder da. Und sag<br />

mal, ich vermisse den Löwenzahn, wo ist er geblieben? Ich<br />

liebe seine gelben Blüten und wenn sie verblüht sind und<br />

die Pusteblumen dann ihre lustigen Fallschirmchen durch<br />

die Luft schicken, freue ich mich immer. Doch nun finde<br />

ich sie nicht mehr. Hör auf, sagte ich zum Gartenzwerg, ich<br />

werde über deine Beschwerden nachdenken, doch nun<br />

muss ich erst mal Pause machen, du weißt – mein Rücken!<br />

Ja, ja, dein Rücken, aber schließlich bist du auch nicht mehr<br />

die Jüngste, entgegnete der Gartenzwerg.<br />

Doch etwas muss ich dir unbedingt noch erzählen. Ich<br />

habe ein Gespräch belauscht. Die Kinder waren hier und<br />

sprachen über einen gewissen Hugo. Sein Anzug sei nicht<br />

mehr zeitgemäß, seine Zipfelmütze sei schmutzig und überall<br />

sei an ihm die Farbe abgeblättert. Sie wollen dich um<br />

Pinsel und Farbe bitten, um ihm ein neues Outfit zu verpassen.<br />

Weißt du, normalerweise bin ich ja nicht so schwer von<br />

Begriff, doch es hat etwas gedauert, bis ich gemerkt habe,<br />

dass sie von mir sprachen. Also, sag ihnen, ich hätte nichts<br />

dagegen, wenn sie mich verschönern wollen und der Name<br />

Hugo, ja der gefällt mir auch.<br />

Nach einem Blick auf meine Lieblinge sah ich, dass<br />

der Gartenzwerg sich in den Sandmann verwandelt hatte<br />

und sie inzwischen im Reich der Träume gelandet waren.<br />

Vielleicht hatten sie sich dort schon mit Pinsel und Farbe<br />

bewaffnet und waren dem lieben Hugo zu Leibe gerückt.<br />

Ingeborg Knies<br />

42 durchblick 3/<strong>2015</strong>


Kunst<br />

Besuch im Siegener Museum für Gegenwartskunst<br />

Wie Raum<br />

wird<br />

Foto: Hartmut Reeh<br />

Unter dem Motto „Wie Raum wird“ werden Werke<br />

von acht internationalen Künstlern in den Räumen<br />

der alten Post ausgestellt. Kuratiert wird die Schau<br />

von der isländischen Künstlerin Ingibjörg Jónsdóttir, die<br />

auch ein eigenes Werk zeigt: „Parallele Universen“. Ein<br />

Highlight der Ausstellung ist die Skulptur ohne Titel: „Untitled<br />

Net Sculpture“ des argentinischen Künstlers und Architekten<br />

Tomás Saraceno.<br />

Immer wieder ist der Künstler von den filigranen Konstruktionen<br />

von Spinnennetzen fasziniert. Zusammen mit<br />

Wissenschaftlern beschäftigt er sich in den letzten Jahren<br />

mit der komplexen Struktur und Beschaffenheit von Spinnennetzen<br />

und baut sie maßstabgetreu als Raumskulpturen<br />

nach. Haptisch erfahrbar wird das Netz im Siegener Museum,<br />

wenn der Besucher den Durchgang zum nächsten Raum<br />

durch die Seile des Netzes nimmt. Man berührt zwangsläufig<br />

ein Seil und alles gerät in Schwingung. Die Vibration ist<br />

spürbar, sehbar, faszinierend oder beängstigend. Ein Symbol<br />

für unsere globale Vernetzung und ein Sinnbild für Sozialverhalten?<br />

Der inzwischen in Deutschland lebende Tomás<br />

Saraceno (geboren 1973) wurde durch seine Installation zur<br />

Biennale 2009 in Venedig weltweit bekannt. Die Düsseldorfer<br />

Rauminstallation „In Orbit“, die er 2013 speziell für<br />

die Glaskuppel des K21 im alten Ständehaus konzipierte,<br />

machte ihn auch in Nordrhein-Westfalen zu einem Star der<br />

Kunstszene. Saraceno ist ein Visionär. Er beschäftigt sich<br />

mit Zukunftsfragen und entwickelt neue, utopische Modelle,<br />

wie wir eines Tages in fliegenden Städten hoch über der<br />

Erde leben könnten. <br />

Tessie Reeh<br />

Statt Altenheim e. V.<br />

Pflege zu Hause<br />

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Sie uns oder besuchen Sie uns.<br />

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Telefon: 02 71 - 79 08 30 | Telefax: 02 71 - 79 08 40<br />

www.statt-altenheim.de | info@statt-altenheim.de<br />

3/<strong>2015</strong> durchblick 43


Mundart<br />

Als min Frau noch läbde, hadde se och mo Broad<br />

gebacke. E der Zid, wie dat Broad am Abköhln wor,<br />

leef os zwo schor det Wasser em Mul zesame, wenn<br />

mer dodra dochte, wenn mer os de erschte Range abschniere<br />

könne. Et duurte os zolang, on mir säde, jetzt schniere<br />

mir dat Broad einfach a, da schmecktdet os am beste. On<br />

wie mer da die erschte Schnee met decker Bodder ge schmeert<br />

hatte on mer besse mit gorem Abbedit doren, do feel<br />

mer eh, wie dat wor, wenn fröer eh minner Kendheit min<br />

Oma Broad bok.<br />

Am Dach vorher, ehe gebacke wern soll, moßte ech bim<br />

Bäcker Schürmann Surdeich hoeln on froje, wann mer da<br />

dat Broad zom Backe brenge könne.<br />

Dä anner Daach brochde mir da die Broadlaibe om<br />

Schubkarrche nom Bäcker on konne die da nomeddags were<br />

abhoaln.<br />

Min Oma machte ömmer speziell for mich e extra kleines<br />

Broad, dat ech hennerher ganz alei esse konn. Wenn mer da<br />

met oser Ladung werrer deheim worne, hatte ech natürlich<br />

nix Illigeres zo do, als min kleines Bröedche azeschniere on<br />

zo probiern. Meistens bleb da vor dä nächsde Daach neme<br />

feel öwerich.<br />

On weil dat Bröedche so schnell all wor, säde min Oma zo<br />

mir: „Wä wern well riche, backt zwomo zogliche, wä wern<br />

well aarm, esst det Broad waarm.“<br />

Min Frau kannte dä Spruch och, on et es jo och wat<br />

Wohres do dra, on mir worne öwerzeugt, dat min Oma Reecht<br />

hadde, awer mir han oos trotzdem jeder noch en Range abgeschneere.<br />

Otto Schneider<br />

Miteinander am Ende des Weges ...<br />

Dat frösche<br />

Broad<br />

Pohl & Steuber<br />

Beerdigungsinstitut<br />

persönlich – hilfreich<br />

Bahnhofstraße 34<br />

Netphen<br />

Tel. 0 27 38 / 63 08<br />

Schützenstraße 4a<br />

Wilnsdorf-Rudersdorf<br />

Tel. 0 27 37 / 9 12 56<br />

Siegstraße 100<br />

Dreis-Tiefenbach<br />

Tel. 02 71 / 7 70 <strong>03</strong> 04<br />

Am Lindenhof 10<br />

Netphen–Irmgarteichen<br />

Tel. 0 27 37 / 9 11 95<br />

Foto: Gudrun Neuser<br />

Enlarong<br />

foar d‘r Hond<br />

Ze Afang ha m’r os me als wane geärjert ewer di<br />

schdännige Saueräij foar osem Huss en däm glaine<br />

Foargärtche met däm Greezich, darr och em Wender<br />

sin scheane Farb behel.<br />

A osem Huss kom fast jeden Dach en Frou met earem<br />

groase Hond foarbi, earscht kom d’r Hond, si hennerhear<br />

met d’r Hondelain en d’r Hand. On wann dä Fierbainer<br />

mossde, on dä mossde emmer bi os, da huerdich renn end<br />

Greene on en oarndlije Padde hingesatt, orrer awer, hä hät<br />

am Posde fam Zung sin Doftmarke hennerloase.<br />

Dat mog awer net nuer dä Hond. Anner Li blewen met<br />

earem Hond solang schdoa, bes d’r Posde nass woar, on da<br />

gengen se fergnegt mem Hond a d’r Lain wierer.<br />

Frejer, als dä Ma fa dear Frou noch merrem Hond foarbi<br />

kom, ha ech däm emo gesät, hä soll sin Hond a de Lain nämme,<br />

domet dä net schdännich sin Padde en osem Greezich<br />

hennerlässt. Hät dä Ma mich wane ageschnautzt: “B’ruch<br />

ech net, ech zaln Schdiern foar d’r Hond, on dä ka sech<br />

hinsätze wohin hä well.”<br />

“Awer net en os Garde on foar osem Huss, mier wonn<br />

net schdännich fa earem Hond de Hennerlosseschaft do läjje<br />

ha on wächmache mosse.” “Sall ech m’r dä Dräck fa<br />

däm Hond fillaicht en de Botzedäsche schdobbe?”, brellde<br />

mech da dä Ma da noch a. - On d’r Hond kom emmer werer.<br />

Schbäer kom da di Frou fa däm Ma merrem Hond. Aimo<br />

log bi os en groaser Padde derekt foarm Engang, e annermo<br />

en rechdije decke Haufe of d’r Hussdierdrabbe, on<br />

ain Nochbersch hadde genau gese’, dat dat dä Hond fa dä<br />

Frou gewäse woar.<br />

Am annern Moarje konn m’r em glaine Foargärtche<br />

e Scheld met ner Offschreft bewonnern, och fa dä anner<br />

Schdrosesidde uss ze läse, so groas woaret geschrewe. Onner<br />

däm Scheld log em Greene en groaser, aler Däller. De<br />

Li, di foarbi komen, blewen kuerz schdo, guckden sech dat<br />

Scheld a, on als se begreffe hadden wat do droff schdonn,<br />

scherrelden se mem Kobb on gengen merrem grensende<br />

Gesechde wierer. Of däm Scheld ewerm Däller schdonn:<br />

“Einladung” Reserviert für - Familienname - Hund.<br />

No däm am annern Dach di Frou de “Enlarong” geläse<br />

hadde, nom se fa dä Zitt a en annern Wäch, em nohaim ze<br />

komme, fiellaicht konn awer och dä Hond of aimo läse?<br />

Jedenfalls härret geholfe!<br />

Gerda Greis<br />

44 durchblick 3/<strong>2015</strong>


Unterhaltung<br />

Märchenstunde<br />

Impression<br />

Es hat sich in über siebzig Jahren scheinbar nichts<br />

geändert in Bezug auf Fehlstunden in den Schulen,<br />

nur auf eine andere Art. Damals, 1942, waren<br />

wieder ältere Lehrkräfte im Schuldienst gefragt, weil die<br />

jüngeren zum Kriegsdienst „eingezogen” wurden, doch<br />

Fehlstunden, besonders bei den Erstklässlern, waren<br />

trotzdem nicht zu vermeiden. Kriegsbedingter Lehrermangel!<br />

Der damalige Rektor der Rosterstraßenschule, später<br />

Diesterwegschule, holte sich, wenn bei den I-Männchen<br />

mal wieder eine Lehrkraft fehlte, eine Schülerin aus der<br />

achten Klasse um die Schulanfänger zu beaufsichtigen,<br />

die sich dann jedesmal freuten, wenn ihre „kleine Lehrerin”<br />

die Schulstunde übernahm.<br />

Zu Anfang hatte der Rektor die Schülerin an der Hand<br />

haltend in die Klasse geführt und sehr respektvoll gesagt:<br />

„Ich habe euch hier jemanden mitgebracht, sie ist aus der<br />

Klasse acht, heißt Gerda und wird euch bis zur nächsten<br />

Schulstunde beschäftigen. Und dass ich keine Klagen<br />

höre!” Dann drehte er sich um, ging und flüsterte mir noch<br />

zu: „Du schaffst das schon!”<br />

So stand ich nun da, einsam und verlassen, sah in zweifelnde<br />

Kindergesichter, war selbst verunsichert, fragte<br />

aber möglichst selbstbewusst: „Wollt ihr Rechnen, Lesen<br />

oder Schreiben üben?” Nichts – bis ein leises Stimmchen<br />

hinten aus der Ecke murmelte: „Och, kannst Du uns vielleicht<br />

ein Märchen erzählen.” „Ja! Ja! Märchen!”, schallte<br />

es nun laut durch den Klassenraum.<br />

Also gut, dachte ich, kann mir gerade recht sein! Ich<br />

kannte ja soo viele Märchen, die Kinder aber auch. Immer<br />

wieder sagten sie: „Kennen wir schon! Kennen wir<br />

schon!” Irgendetwas musste ich aber tun, wenn Ruhe sein<br />

sollte, und so habe ich dann einfach ein Märchen erfunden.<br />

Die Schulanfänger hörten immer wieder aufmerksam<br />

und gespannt ihrer „kleinen Lehrerin” zu, wenn in dem<br />

verwunschenen, tief im gespenstigen Wald in dem unter<br />

dichten Spinnweben liegenden Hexenhaus die uralte,<br />

schrullige „Hexe Kau-Kau” mit grünäugiger „Katze Miau”,<br />

dem pechschwarzen „Kolkraben Knaxs” und ihrem geliebten<br />

Hexenbesen, bei dampfenden Schüsseln, gefüllten<br />

Flaschen mit undefinierbarem Inhalt und geheimnisvollen<br />

Kräuternmischungen in brodelnden Kochtöpfen, ihr<br />

hexenhaftes Unwesen trieb. Ein endloses, zauberhaftes<br />

Hexenspiel. Und auf dem Schulhof riefen die Kleinen:<br />

„Hexe Kau-Kau! Hexe Kau-Kau!”<br />

Ich hätte gerne Kinder unterrichtet, doch das Schulgeld<br />

auf Jahre hinaus, und wenn auch gebraucht noch die<br />

Bücher: „Nä, dat brengt niks, dat beschdat sech jo doch!”<br />

Wäre ich ein Junge gewesen, hätte mein Vater möglicherweise<br />

nicht gesagt: „Dä beschdat sech jo bal!”<br />

Gerda Greis<br />

Foto: Gudrun Neuser<br />

Es gibt parkähnliche Friedhöfe, wo hinter Hecken<br />

verborgen die Grabstätten liegen. In einer dieser Anlagen<br />

fragte das dreijährige Töchterchen bei einem<br />

Familienspaziergang die Eltern:<br />

„Wer liegt denn da und warum?” „Alte Menschen die<br />

verstorben sind”, wurde ihr erklärt. Sie überlegt einen Moment<br />

und sagt: „Stehen die Opas und Omas auch wieder<br />

auf?” Mit der Antwort, dass Gott irgendwann die verstorbenen<br />

Menschen wieder auferstehen lässt, gab sie sich augenblicklich<br />

zufrieden.<br />

Bei einem späteren Friedhofsbesuch kamen ihnen Spaziergänger<br />

entgengen, die einen sehr alten Herrn gestützt<br />

führten. So schnell sie konnte lief die Kleine auf den alten<br />

Herrn zu und sagte mit voller Überzeugung: „Dich hat der<br />

liebe Gott wohl gerade wieder auferstehen lassen?”<br />

Und wieder bei den Eltern angelangt, erklärte sie ganz<br />

kategorisch: „Ich glaube, er kann noch nicht richtig hören,<br />

er hat nämlich gar nichts gesagt.” Kinder-Psychologie lässt<br />

Eltern gerne schweigen. <br />

Gerda Greis<br />

VdK Soziale Sicherheit in einer<br />

großen Gemeinschaft<br />

Kreisverband<br />

Siegen-Olpe-Wittgenstein<br />

57072 Siegen Morleystr.15-17<br />

Tel.: 02 71 / 30 38 29-0<br />

Fax: 02 71 / 30 38 29-18<br />

e-mail: kv-siegen@vdk.de<br />

www.vdk.de/kv-siegen-olpe-wittgenstein<br />

Falls Sie mehr über den VdK wissen möchten,<br />

wenden Sie sich an den Kreisverband oder direkt<br />

an den für Sie zuständigen Ortsverband<br />

3/<strong>2015</strong> durchblick 45


Gedächtnis<br />

Brückenwörter<br />

Suchen Sie ein Wort für die Mitte.Es<br />

soll mit dem vorangehenden<br />

Wort ein neues zusammengesetztes<br />

Wort bilden und mit dem<br />

nachfolgenden auch.<br />

Dach _______________ Bein<br />

Blumen _______________ Tor<br />

Lavendel_______________ Flakon<br />

Regen _______________Ständer<br />

Platz ________________Bogen<br />

Ring ________________Kuppe<br />

Schrank ________________ Griff<br />

Gold _______________Turnen<br />

Staub _______________Schock<br />

Blumen _______________Kuchen<br />

Sie trainieren: Denkflexibilität,<br />

Wortfindung, assoziatives Denken<br />

Zahlen<br />

Merken Sie sich folgende Zahlen. Nehmen<br />

Sie sich maximal zwei Minuten Zeit. Decken<br />

Sie nun die Zahlen ab und schreiben<br />

Sie sie aus dem Gedächtnis auf !<br />

1. 4 7 1 1 0 0 7 8<br />

2. 1 1 5 4 2 7 4<br />

3. 1 9 6 3 1 2 6 2 4<br />

1. __________________<br />

2. _________________<br />

3. __________________<br />

Merkstrategien können Ihnen hierbei helfen.<br />

Sie trainieren: Zahlengedächtnis<br />

Zahlenkombinationen<br />

Führen Sie die Zahlenkolonnen logisch<br />

weiter!<br />

1. 2 - 4 - 7 - 11 - .......................................<br />

2. 7 - 9 - 6 - 8 - 5 - ...................................<br />

3. 8 - 10 - 13 - ..........................................<br />

4. 5 - 1 - 6 - 2 - 7 - 3 - ..............................<br />

5. 4 - 7 - 9 - 5 - 8 - 10 - ............................<br />

Sie trainieren: Logisches Denken.<br />

Tiernamen<br />

Im Text sind 11 Tiernamen versteckt.<br />

Unterstreichen Sie diese. Sie können<br />

auch wortübergreifend gelesen werden.<br />

Eleonore war mit ihrem Vater Klaus gemeinsam<br />

auf dem Weg nach Emmaus.<br />

Auf einer großen Weide ruhte sich in einer<br />

Kuhle der bärtige Klaus aus. Er schaffte es, eine<br />

Pause einzulegen.<br />

Er schaute in die Ferne und drehte in alle Richtungen<br />

seinen Kopf. Er dachte, hier könne er<br />

sich gut erholen.<br />

Doch plötzlich kam Eleonore, die auf der Weide<br />

herumtollte.<br />

Sie fragte, ob Papi Geld in der Tasche hätte für<br />

ein Eis.<br />

Um wieder Ruhe zu haben, gab Papi ihr zwei<br />

Münzen,... oh und einen Schein.<br />

Eleonore war darin ein Profi, schnell den Vater<br />

um den Finger zu wickeln.<br />

Das war fein für´s Töchterlein.<br />

Trainingsziel: Konzentration, assoziatives<br />

Denken, Wortfindung<br />

46 durchblick 3/<strong>2015</strong>


training<br />

Lösungen Seite 74<br />

Anagramme<br />

Bringen Sie die Buchstaben in die<br />

richtige Reihenfolge, so ergeben<br />

sich gesunde Leckereien aus dem<br />

Garten.<br />

Die Übungen<br />

wurden<br />

zusammengestellt<br />

von:<br />

LMLKEOUBHN _________________<br />

AERICDESHN _________________<br />

FALEP _________________<br />

NBAANE _________________<br />

WIZBELE _________________<br />

LCNISHTHTACU _________________<br />

STNPAI _________________<br />

EIRBN<br />

_________________<br />

SCHKREI _________________<br />

STADFALLE _________________<br />

RIHABKLO _________________<br />

SIAM<br />

_________________<br />

PFLAENEIS _________________<br />

SEEBAERJHONNI_________________<br />

FEHLENC _________________<br />

Sie trainieren: Wortfindung und<br />

Denkflexibilität<br />

Gedächtnistrainerin<br />

Anja Freundt<br />

Mitglied im Bundesverband<br />

Gedächtnistraining e.V.<br />

Im Stummefeld 7<br />

57072 Siegen<br />

0271-317082<br />

Kurse<br />

Gedächtnistraining:<br />

VHS Siegen,<br />

SeniorenServiceStellen<br />

Hilchenbach,<br />

Netphen,<br />

oder auf Anfrage<br />

db-Foto: Beate Felgitsch<br />

Stress mit den Ohren?<br />

Viel hören - Wenig verstehen?<br />

Von diesem Problem mit dem Gehör ist annähernd jeder<br />

Siebte betroffen. Der Anfang: Angestrengtes Verstehen<br />

und Verwechselung bei Neben<br />

geräuschen, wobei es bei Einzelgesprächen<br />

oft noch geht.<br />

Meist sind beide Ohren gleichermaßen<br />

betroffen. Bei uns<br />

finden Sie Hilfe in der individuellen<br />

Auswahl und Anpassung<br />

mit Hör- und Versteh-Geräten.<br />

Gerne stehen wir Ihnen mit<br />

unserem stets aktuellen Fachwissen<br />

zu Diensten. In unserem<br />

Siegener Meisterbetrieb<br />

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3/<strong>2015</strong> durchblick 47


Unterhaltung<br />

Spuren der<br />

Vergangenheit<br />

..... wenn die Oma mit dem Enkel – Besuch im Eiserfelder Bergwerk<br />

Foto: Eva-Maria Herrmann<br />

Alles was glitzert und glänzt hat einen magischen<br />

Reiz. Dieser Magie verfielen auch meine Enkel.<br />

Das Gelände der ehemaligen Grube Ratzenscheid<br />

hatte es ihnen ganz besonders angetan. Dort, am Fuße der<br />

Kalteiche, wo das Gebiet uneben ist, entdeckten sie zwischen<br />

der Grasnarbe und dem Heidekraut ihre ersten edlen<br />

Steine. Sie buddelten emsig und schleppten ihre gesammelten<br />

Schätze und Kostbarkeiten in sämtlichen Jacken- und<br />

Hosentaschen nach Hause. Für die Jungen war und blieb es<br />

eine besondere Welt. Tiere in der Natur zu beobachten ist<br />

zwar interessant, aber die vielen Hügel und Vertiefungen<br />

ließen die kleinen Buben in eine vollkommene Fantasiewelt<br />

eintauchen. Eingänge zu Schächten oder was es sonst noch<br />

alles auf einem ehemaligen Grubengelände zu entdecken<br />

gibt, lassen Abenteuer von Helden erahnen, die eine Kinderwelt<br />

bereichern. Seitdem wir auch auf Bergmannspfaden<br />

wandern oder radeln können, bieten sich die Stätten des<br />

alten Bergbauwesens regelrecht an. Was mit dem Finden<br />

und Sammeln von Steinen begann, setzte sich fort. Seitdem<br />

mein ältester Enkel das erste Schuljahr erlebte und er aus<br />

Buchstaben sogar Worte lesen konnte, stellte er fest wie<br />

viel Cooles es in seiner Umgebung gibt. Die Grube „Ratzenscheid“<br />

und was er darüber erfuhr: „Ist ja schon uralt!<br />

Das ist megakrass!“ Erstmals wurde sie 1298 urkundlich<br />

erwähnt. In der Nachbarschaft fanden sich weitere Hits<br />

von Grubennamen wie: Fortuna, Landeskrone, Jakobssegen,<br />

Schwarzer Schornstein und Marie. Beim letzten Kindergeburtstag<br />

war das Bergmannsdenkmal in Richtung zur<br />

Grube Neue Hoffnung das Nonplusultra einer gelungenen<br />

Schatzsuche. Als Oma konnte ich nun mit einem weiteren<br />

Clou punkten, als vor einigen Wochen ein Hinweis des Besucherbergwerks<br />

in Eiserfeld in der Zeitung erschien. Ein<br />

ideales Ausflugsziel dachte ich. Das Wetter war an jenem<br />

Sonntag schlecht und so fragte ich meinen Enkel: „Hast du<br />

Lust mit mir auf Entdeckungstour zu gehen?“ Er reagierte<br />

etwas zögerlich, doch als er hörte: „Meinst du wirklich<br />

einmal unter die Erde“, überwog die Neugier. In Nullkommanix<br />

stand er in angesagten Gummistiefeln parat und als<br />

er dann die Loren, eine alte vorgespannte Grubenlok und<br />

den großen Stolleneingang sah, war er perplex. Ein Herr<br />

des Heimatvereins übernahm die Gruppe der wartenden<br />

Besucher und begann mit einer Einführung. Bei dem Namen<br />

„Reinhold Forster Erbstolln“, den Jona langsam vor<br />

sich hin buchstabierte, erfuhren wir, dass jener Herr weder<br />

mit dem heimischen Bergbau noch überhaupt mit dem<br />

Siegerland in Verbindung stand. Warum und weshalb dieser<br />

Name auserwählt wurde, blieb unbekannt und dass der<br />

Herr außerdem schon zweihundert Jahre tot sei, fand auch<br />

ein Sechsjähriger: „Eigenartig! Dann hat man ihn hier aber<br />

ganz doll verehrt!“ Forster, 1729 bei Danzig geboren, galt<br />

als einer der namhaftesten Naturforscher und Geologen des<br />

achtzehnten Jahrhunderts. Er stand einige Jahre in Diensten<br />

der Zarin Katharina II. von Russland, lebte anschließend in<br />

England als Professor für Naturgeschichte und begleitete<br />

sogar Capitän Cook auf dessen zweiter Weltreise. Er starb<br />

1798 in Halle/Saale. Außerdem erfuhren wir, dass der Begriff<br />

„Erbstolln“ nichts mit „erben“ zu tun hat, sondern sich<br />

auf das Abfließen des Gruben- oder Grundwassers bezieht.<br />

48 durchblick 3/<strong>2015</strong>


Unterhaltung<br />

So liegt der Stollen etwa 0,47 Meter über dem höchsten<br />

Wasserstand der Sieg. Nach diesen Erklärungen erhielt jeder<br />

Besucher einen schützenden Helm und es ging in der<br />

kleinen Gruppe ins klammfeuchte Dunkel. Wir erlebten eine<br />

Zeitreise in die Vergangenheit und lauschten den Worten<br />

des Gruppenleiters. Der Stollen wurde im Jahr 1805<br />

feierlich in Betrieb genommen, um die Erzadern, die als<br />

die „Tretenbacher Gänge“ benannt wurden, abbauen und<br />

zutage fördern zu können. Wir hörten die Worte: Gewerke<br />

und Gewerkschaften. Nicht zu vergleichen mit dem heutigen<br />

Begriff. Es lässt sich von „werken“ ableiten. Einzelne<br />

Gewerke schlossen sich teils aus wirtschaftlichen Gründen<br />

zu Gewerkschaften zusammen. Namentlich benannt wurden<br />

in diesem Gebiet die Gewerke: Kirschbaum, Christianienglück,<br />

Feuer und Flamme, Hirzhorn und Eisenzecherzug.<br />

Schon die Nennung der Jahreszahl und der Anblick<br />

der kalten zerklüfteten Felsenwände lässt erahnen, wie hart<br />

und kräftezehrend sich das Leben der in Lohn und Brot<br />

stehenden Menschen abspielte. Von Sonnenaufgang bis<br />

-untergang waren sie tätig, um die Schätze der Erde zutage<br />

zu fördern. Tageslicht sahen sie eigentlich nur am Sonntag.<br />

Für das Handwerkszeug hatte jeder Bergmann selbst und<br />

auf eigene Kosten zu sorgen. Von dem kargen Lohn musste<br />

auch das für die Arbeit damals nötige sehr teure Lampenöl<br />

der Grubenlampen erworben werden. Ein Paar ausgestellte<br />

alte Arbeitsschuhe mit der genagelten Sohle beeindruckten<br />

meinen Enkel sehr. „Konnte man damit überhaupt richtig<br />

laufen?“, fragte er skeptisch. In jener Zeit bestritten viele<br />

Bergmannsfamilien das tägliche Leben überwiegend aus<br />

einem Garten für die wichtigsten Nahrungsmittel, eventuell<br />

noch aus einem kleinen Kleinviehbestand.<br />

Unter Tage wurde mit Lachter gemessen. Ein Lachter<br />

entsprach rund zwei Meter. Im ersten Jahr sei der Stollen<br />

um 68 Lachter vorangetrieben worden, hörten wir. Im Jahre<br />

1837 hatte er dann schon eine Länge von 133 Lachter erreicht.<br />

Zoll und Fuß galten als weitere Maßeinheiten. Eine<br />

normale Stollenhöhe lag bei sechs Fuß.<br />

Holz war in jener Zeit wohl auch das wichtigste Baumaterial.<br />

Für den Transport wurden die ersten Fahrzeuge aus<br />

Holz gefertigt. Neben der harten Arbeit in meist gebückter<br />

Haltung war die Abbaubeförderung mit den hölzernen Wagen,<br />

den Loren, zusätzlich beschwerlich. Die auch aus Holz<br />

gefertigten Räder gaben durch die andauernde Feuchtigkeit<br />

laute Quietschgeräusche ab, die an das Winseln eines<br />

Hundes erinnern. Grubenhunde nannte man daher die<br />

Fahrzeuge. Später übernahmen Pferde die Transporte unter<br />

Tage. Man mag es sich nicht mehr vorstellen, wie schwer<br />

und marternd der Arbeitsablauf nicht nur für die Bergleute,<br />

sondern auch für Tiere allgemein war.<br />

„Jetzt kommen wir in die Schatzkammer“, jubelte Jona,<br />

als wir in einen Seitenbereich gelangten in dem besondere<br />

Fundstücke an Mineralien und Werkzeugen ausgestellt<br />

werden. Damals mussten auch Kinder einige Arbeiten innerhalb<br />

der Familien, aber auch rund um die Erzgewinnung<br />

übernehmen. Mein Enkel hörte es mit ernster Miene und<br />

schaute zu mir hoch. „Da haben wir es aber heute gut“,<br />

bekannte er. Am Eingangsportal sahen wir eine Abbildung<br />

der ursprünglichen Bergmanns-Handwerkzeuge: Schlägel<br />

und Eisen. Beide wurden später durch die ersten einfachen<br />

Bohrgeräte ersetzt. Sie verursachten nicht nur einen fürchterlichen<br />

Krach, schlimm war die entsetzliche Staubentwicklung.<br />

Auch die später mit Wasserzufuhr eingesetzten<br />

Bohrgeräte und zunehmende Sprengungen mit Schwarzpulver<br />

halfen nicht dem Staub entgegenzuwirken. Die<br />

Staublunge galt als eine ganz arge Bergmannserkrankung.<br />

Die im Bergbau unter Tage tätige Bevölkerung wurde überwiegend<br />

nicht alt. Ein karges, armseliges Leben, das auch<br />

von zahlreichen Unfällen überschattet blieb. Bei Wikipedia<br />

wird über den Bergbau berichtet, dass von 1860–1884<br />

der Erzabbau auch dank der Eisenbahn um das siebenfache<br />

gesteigert wurde. Davon seien bereits 80% der geförderten<br />

Erze aus den Tiefbaubetrieben des Siegerlandes gekommen.<br />

Die Besitzer wechselten auch im Reinhold Forster<br />

Erbstolln häufig und doch wurde der Abbau bis 1902 aufrecht<br />

gehalten. Ab 1902 jedoch nur noch zum Ein- und Ausfahren<br />

der Bergleute und für Materialtransporte zur Grube<br />

Eisenzecherzug genutzt, wie es im ausgelegten Flyer heißt.<br />

Vom Kaiserschacht bis zur Sohle des besuchten Stollens<br />

beträgt die Tiefe 137 Meter. Der Stollen ist bis zum Kaiserschacht<br />

1.900 Meter lang.<br />

Was uns sehr erstaunte war der Hinweis, wie das Stollennetz<br />

teilweise auch heute noch miteinander verbunden<br />

blieb, es bestand sogar eine Verbindung zur Grube Mocke<br />

oberhalb von Kaan-Marienborn. Obwohl der Bergmannsberuf<br />

hier inzwischen ausgestorben ist und die meisten<br />

Schächte verfüllt und versiegelt wurden, gibt es in unserem<br />

Untergrund immer noch „löcherige Stellen“. An der<br />

Oberfläche werden sie Tagesbrüche genannt und ein solcher<br />

blieb aus dem Jahre 2004 als das Siegener Loch am<br />

Rosterberg bekannt.<br />

Der Besuch in die Vergangenheit, in die Welt in der Generationen<br />

von Bergleuten ein- und ausgefahren sind, hatte sich<br />

gelohnt. Es war ein lehrreicher, informativer und für Enkel<br />

und Oma sehr interessanter Nachmittag und wir werden es<br />

bestimmt noch einmal wiederholen. Eva-Maria Herrmann<br />

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Erinnerung<br />

Leben mit „Mammi“<br />

Erlebnisse im Buckingham-Palast<br />

Mammi! So nennt<br />

Charles, der Prince of<br />

Wales, seine Mutter, die<br />

Königin von England. Wir<br />

haben es erst kürzlich, anlässlich<br />

des 60-jährigen<br />

Thronjubiläums von Königin<br />

Elisabeth in 2012<br />

wieder gehört. Und als<br />

Mammi sehen alle in England<br />

lebenden Menschen<br />

die Königin. Man ist unwillkürlich<br />

ein erweitertes<br />

Königin Elisabeth um 1960 Mitglied ihrer Familie. Die<br />

Menschen nehmen teil an<br />

allem, was mit der Königin zu tun hat, ganz gleich, ob es<br />

sich um glückliche oder traurige Ereignisse handelt.<br />

Als ich Ende der 50er Jahre in London lebte und auch<br />

mal in meiner Freizeit ins ODEON-Kino ging, war die Königin<br />

noch eine junge Frau. Immer, wenn der Film endete,<br />

erschien ihr Bild auf der Leinwand, damals noch in Uniform<br />

und auf einem Pferd sitzend. Die Kinogänger standen<br />

auf und sangen „God Save the Queen“ (Gott schütze die<br />

Königin), um sie zu ehren. Erst dann verließen sie das Kino.<br />

Man begegnete der Königin auch regelmäßig anlässlich<br />

der Chelsea-Flowershow, dem Pferderennen in Ascot und<br />

den Tennis-Meisterschaften auf dem Centre Court in Wimbledon.<br />

Auch bei besonderen Fußball-Meisterschaften im<br />

Wembley-Stadion war sie zu sehen. Anlässlich ihrer Garden-Partys<br />

im Buckingham-Palast, begrüßte sie Menschen<br />

die geehrt werden sollten, weil sie sich im Laufe des vorangegangenen<br />

Jahres einen Namen gemacht hatten. Einige<br />

wurden auch zum Ritter geschlagen.<br />

Alle diese Veranstaltungen wurden von dem Hotel betreut,<br />

in dem ich damals tätig war. So wie meine Freundin<br />

aus Finnland bei den Garden-Partys immer gern gesehen<br />

war, wurde ich eines Tages gebeten zusammen mit Mary aus<br />

Quebec/Kanada anlässlich des Staatsbesuches von General<br />

de Gaulle im Jahr 1959 in den Palast zu kommen. Es hatte<br />

sich herausgestellt, dass nur wir beide vom Personal auch<br />

die französische Sprache beherrschten. Vor Ort wurden wir<br />

von einem leitenden Angestellten, den ich hier Majordomus<br />

oder Chef-Butler nennen will, empfangen. Er war für den<br />

gesamten Palast-Haushalt und die Organisation von Veranstaltungen<br />

im Hause zuständig. Mr. Dudigan führte uns in<br />

den Thronsaal, wo bereits für das große Ereignis eingedeckt<br />

worden war, und zwar mit goldenen Tellern und Bestecken.<br />

Der Blumenschmuck bestand aus den Farben der französischen<br />

Trikolore. Die Sitzordnung war festgelegt. Die Königin<br />

saß vor Kopf auf erhöhtem Sitz mit Baldachin über ihr.<br />

Foto: Fotolia.de<br />

Mr. Dudigan, nahm eine goldene Terrine mit Schöpflöffel<br />

vom Beistelltisch und bat uns, diese einmal anzuheben. Sie<br />

war so schwer, dass wir es beide nicht schafften. Danach<br />

führte Mr. Dudigan uns in drei verschiedene Räume und<br />

zeigte uns die Sammlung der Königin. Da war zunächst der<br />

Raum für das Glas, in dem sich mundgeblasene und kostbar<br />

geschliffene Exponate befanden, auch rotes Glas aus Böhmen<br />

war zu sehen sowie kostbare Porzellane aus dem alten<br />

China, von Rosenthal, Meißner und anderen berühmten<br />

Manufakturen. In einem separaten Kabinett befanden sich<br />

Silbergegenstände jeder Art. Es handelte sich um Geschenke<br />

von Staatsbesuchern. Das Zimmer für die goldenen Gegenstände<br />

war besonders interessant. Hier befand sich auch ein<br />

Geschenk von Napoleon, das zwei Schalen zeigte, die von<br />

zwei Pagen getragen wurden. Wenn man diese umdrehte, sah<br />

man, dass sie die Formen einer weiblichen Brust darstellten.<br />

Diese stammte von Paulette, der Schwester Napoleons, die<br />

ihre Brüste hat modellieren lassen. Sie war dafür bekannt,<br />

dass sie einen großen Kult mit ihrer Schönheit betrieben hatte.<br />

Der Königin selbst oder dem General de Gaulle sind wir<br />

natürlich nicht begegnet, aber ich bekam zwei Menükarten,<br />

die ich mit nach Hause nehmen durfte.<br />

Dann verspürte ich ein menschliches Bedürfnis und fragte<br />

nach der Toilette. Mir wurde ein langer Gang gezeigt, an dessen<br />

Ende sich das gewünschte Örtchen befand. Es bestand<br />

aus einem kleinen Quadrat aus rohen Ziegeln und einer polierten<br />

Holzbank mit<br />

der typischen runden<br />

Öffnung, wie bei uns<br />

auf dem Land früher<br />

das Häuschen mit<br />

dem Herzen in der<br />

Tür. Die Holztür des<br />

Palast-Örtchens war<br />

auch ziemlich roh gezimmert.<br />

Zum Nachspülen<br />

gab es keine<br />

Möglichkeit. Das war<br />

auch nicht nötig, denn<br />

der „Segen“ fiel tief,<br />

ganz tief in die Londoner<br />

Unterwelt. Mir<br />

kam unwillkürlich der Gedanke, dass hier wohl schon Heinrich<br />

der VIII. seine „Sitzungen“ abgehalten hatte. Der Weg<br />

führte mich den langen Gang zurück. Etwa in der Mitte sah<br />

ich rechts einen Gang abzweigen, der mit einer Faltwand zugestellt<br />

war. Man konnte an den Rändern vorbeischauen. Ich<br />

sah einen langen roten Läufer und am Ende des Ganges einen<br />

Kristall-Leuchter. An den Wänden hingen Bilder. Um welche<br />

Bilder es sich handelte, konnte ich nicht erspähen. Den<br />

50 durchblick 3/<strong>2015</strong>


Paravent zur Seite zu schieben, traute<br />

ich mich nicht. Aber ich mutmaßte,<br />

dass es sich hierbei vielleicht um die<br />

berühmte Canaletto-Sammlung der<br />

Königin handeln könnte.<br />

Mr. Dudigan hatte sich in der<br />

Zwischenzeit mit Mary unterhalten.<br />

Jetzt erzählte er mir, dass er katholisch<br />

wäre und vier Söhne hätte. Die<br />

Familie lebe in Windsor. Er lud mich<br />

ein, nach Windsor zu kommen und<br />

gab mir seine Telefonnummer. Ich<br />

könne jederzeit anrufen und einen<br />

Termin vereinbaren. Wenn ich wolle,<br />

dürfte ich auch noch jemanden<br />

mitbringen. lch hatte damals das<br />

Gefühl, dass er mich ganz besonders<br />

nett behandelte als Deutsche, kurz<br />

nach dem Krieg. Das ist irgendwie<br />

kein Wunder, denn die königliche Familie ist ja auch selbst<br />

halb deutsch in mindestens drei oder vier Generationen, beginnend<br />

mit dem Haus Hannover. Prinz Charles und Prinz<br />

Philipp, wahrscheinlich auch andere Familienmitglieder,<br />

sprechen perfekt deutsch.<br />

Seit der Zeit von Königin Viktoria sind z. B. die Weihnachtsbräuche<br />

deutsch. Das geht auf ihren Prinzgemahl<br />

Albert von Sachsen, Coburg und Gotha zurück. Seit dieser<br />

Zeit gibt es einen Weihnachtsbaum im Palast, was dann<br />

in ganz England nachgeahmt wurde. Auch die Bescherung<br />

fand immer am Abend des 24.12. statt. Königin Viktoria regierte<br />

und gebar neun Kinder, fünf Prinzessinnen<br />

und vier Prinzen. Prinzgemahl Albert ließ Reihenhäuser<br />

für die einfache Bevölkerung bauen,<br />

die später „Viktorianische Reihenhäuser“ genannt<br />

wurden. Er war der Meinung, dass gute Musik für<br />

jedermann zugänglich sein sollte. So wurde ihm<br />

zu Ehren die Royal Albert Hall gebaut und 1871<br />

eingeweiht. Das Viktorianische Zeitalter dauerte<br />

von 1837 bis 1901. Wie liberal die Königliche<br />

Familie ist, sieht man an Mr. Dudigan. Er war<br />

katholisch und gehörte nicht zur anglikanischen<br />

Kirche, wie seine Arbeitgeber und er stammte<br />

sogar aus der Republik Irland. Der Hutmacher<br />

der Königin ist aus Deutschland, genau wie der<br />

Schneider ihrer Kostüme, der aus dem Ruhrgebiet<br />

stammt. Unmittelbar nach dem Krieg holte<br />

die Königliche Familie einen jungen deutschen<br />

Kriegsgefangenen als Gärtner nach Windsor. Er<br />

pflegte und verschönerte die königlichen Gärten<br />

bis zu seiner Pensionierung.<br />

ln England werden die Ehefrauen von ihren<br />

Männern meistens „Darling“ oder „Sweetheart“<br />

genannt, aber Prinz Philipp mit seinem besonderen<br />

Humor nennt die Königin „Cabbage“ („Kohlkopf“)<br />

oder „Sausage“ („Würstchen“). Das zärtlich<br />

gemeinte Wort „Kohlkopf“ hat er sicherlich vom<br />

französischen Kosewort „Chou-Chou“ entlehnt,<br />

das Kohlköpfchen heißt.<br />

Foto: Fotolia.de<br />

Viktorianische Reihenhäuser<br />

„Sozialer Wohnnungsbau“ aus dem 19. Jahrhundert<br />

Die königliche Familie braucht nicht, wie viele Ihrer<br />

Landsleute Urlaub auf Mallorca zu machen, sie zieht jedes<br />

Jahr viermal mit großem Hofstaat um. lm Frühjahr leben<br />

sie im Buckingham-Palast in London, im Sommer in<br />

Sandringham in Mittelengland und im Herbst in Balmoral<br />

in Schottland. Im Winter und über Weihnachten wohnt die<br />

Familie in Schloss Windsor.<br />

Ich habe viel gelernt, ganz besonders liberales Verhalten.<br />

Auch „Understatement“ (Bescheidenheit) und dass „loosing<br />

temper“ (Fassung verlieren) schlechtes Benehmen ist.<br />

Else von Schmidtsdorf<br />

3/<strong>2015</strong> durchblick 51


Besuch beim „Erbfeind“<br />

Frankreichreise im Jahr 1965<br />

Eine aus heutiger Sicht eher unspektakuläre Geschichte<br />

über Verzeihen und Vergeben schickt uns unser<br />

Leser Rudolf Schleifenbaum. Sein Vater, schon vor 50<br />

Jahren überzeugter und mutiger Europäer, Soldat im<br />

1. Weltkrieg und Kriegsteilnehmer in der Schlacht<br />

bei Verdun, berichtet über einen Frankreichbesuch<br />

50 Jahre danach.<br />

Wir schreiben das Jahr 1965, als sich Ernst<br />

Schleifenbaum aufmachte, seine ehemaligen Todfeinde<br />

zu besuchen. Hier seine Aufzeichnung:<br />

Als Frontkämpfer des Ersten Weltkrieges hatte<br />

ich schon lange den Wunsch, den Ort unserer<br />

ungewissen Zukunft „Marville“ wiederzusehen.<br />

Im August 1916 kamen wir von Frankfurt über<br />

Luxemburg in das Rekruten-Depot in Marville zum<br />

Einsatz bei Verdun. Was damals dieser Name sagte,<br />

ist vielen heute nicht mehr bewusst, sind doch dort<br />

2,5 Millionen Tote geblieben.<br />

Ich wollte also Marville wiedersehen. Da ich dort<br />

aber niemand kannte, schrieb ich an den dortigen<br />

Bürgermeister und bat ihn mir mitzuteilen, ob es im<br />

Ort für einige Tage Unterkunftsmöglichkeit gäbe.<br />

Ich wollte mit diesem Brief noch bezwecken, nicht<br />

als ganz Fremder dort anzukommen. Ich bekam sehr<br />

schnell gute Antwort. Der Bürgemeister schrieb,<br />

dass er sich freue einen Kämpfer des Ersten Weltkrieges<br />

zu treffen. Wenn ich angeben könnte wann<br />

ich in Longuyon ankäme, würde er mich abholen.<br />

Longuyon ist die nächste Station, auch für<br />

D-Züge. Dieselbe Station wo wir 1916 ausgeladen<br />

wurden. Marville liegt ca. 13 km von hier. Damals<br />

mussten wir nach dort marschieren, jetzt bin ich bequemer<br />

mit dem Bus dorthin gekommen. Leider hatte<br />

der Bürgermeister, Herr „J.“, meinen zweiten Brief<br />

mit der genauen Ankunft nicht erhalten, deshalb war<br />

auch niemand da, der mich abholte. Was wiederum<br />

sein Gutes hatte, wie ich nachfolgend beschreibe:<br />

Am Bahnhof gegenüber erkundigte ich mich in einem<br />

Geschäft nach einem Bus nach Marville. Zum Glück<br />

fuhr noch einer, ich winkte, er hielt und beim Einsteigen<br />

forderte ich ein Billet nach Marville, wo ich vor<br />

fast 50 Jahren als junger Soldat war. Der Fahrer und<br />

einige Fahrgäste horchten auf, und das war schon<br />

meine Einführung.<br />

Der Bus war vielleicht 500 m gefahren, da hielt er<br />

an und der Fahrer stieg aus. Nach kurzer Zeit kam er<br />

wieder und mit ihm ein älterer Herr, der auch nach<br />

Marville wollte und dort wohnte. Im Augenblick saß<br />

der Herr neben mir und fragte mich, ob ich der Herr<br />

wäre, der nach Marville wollte. Mein neuer Bekannter<br />

stellte sich mit seinem Namen „de jardin“ vor<br />

und hat mir im Bus schon viel erzählt. Ich mußte ihm<br />

versprechen, ihn am nächsten Tag – einem Sonntag<br />

– après la Messe - zu besuchen.<br />

Am Eingang von Marville war das einzige „Hotel“<br />

vom Ort. Ich bekam ein nettes Zimmer mit fließend<br />

Wasser, und in der Etage sogar ein Spülklosett.<br />

In der Wirtschaft waren einige junge Leute, die<br />

mich freundlicherweise zum Bürgermeister bringen<br />

wollten, der im entgegengesetzten Ortsteil wohnte.<br />

Wir trafen ihn schon unterwegs in einer Nebenstraße<br />

mit seinem Auto. Wir fuhren zu seiner Wohnung, wo<br />

er mich mit seiner Frau und seinem Sohn bekannt<br />

machte. Nach dem Abendessen fuhr er mich zurück<br />

Alle Fotos Archiv Schleifenbaum<br />

Marville 1916 Marville 1965<br />

52 durchblick 3/<strong>2015</strong>


zum Hotel, wo wir uns noch einige Zeit mit anderen<br />

Gästen bei franz. Rotwein und elsässischem Weißwein<br />

unterhielten.<br />

Sonntagvormittag war ich zeitig unterwegs den<br />

Ort meiner langen Sehnsucht gründlich anzusehen.<br />

Es hatte dort in den langen Jahren in der Ortsmitte<br />

nicht die geringste Veränderung gegeben, wie die<br />

Fotos von 1916 und 1965 zeigen. Mit Ausnahme<br />

eines Denkmals - auf dem großen Platz in der Nähe<br />

der Kirche , zum „Gedenken der gefallenen Söhne<br />

von Marville“ errichtet. Auf diesem Platz hat Kaiser<br />

Wilhelm II. im November 1914 eine große Rede<br />

gehalten. Noch eine Erinnerung muß ich erwähnen:<br />

Ich stand am Montagvormittag auf dem Platz<br />

vor dem Rathaus und wartete darauf, daß die Post<br />

geöffnet würde. In diesem Augenblick ertönt vom<br />

Kirchturm die Glocke mit dem Dreiklang, genau<br />

wie 1916. Damals sagten wir uns, die Glocke rief:<br />

„Meld` dich krank, meld` dich krank“. Die Kameraden,<br />

die in Marville gelegen haben, werden sich<br />

dessen noch erinnern.<br />

Inzwischen wurde es Zeit , Herrn „de jardin“<br />

aufzusuchen. Ich fand auch gleich seine Wohnung,<br />

sie war mit vielen alten Möbeln wie aus der Zeit des<br />

Rokoko ausgestattet. Ich wurde sehr freundlich empfangen.<br />

Ich mußte ihm vieles erklären von Schriftstücken<br />

aus der Besatzungszeit, was ich dann mit Hilfe<br />

meines Wörterbuches ,so gut es ging, auch getan<br />

habe. Anschließend machten wir eine Ortsbesichtigung.<br />

Zunächst ging es zum Kaiserhaus. Dort hat<br />

Wilhelm II. vom 1.- 2. Novmber 1914 Quartier genommen.<br />

Die Inschrift über dem Hauseingang „Kaiser-<br />

Haus“ 1.-2.11.1914 mit der Krone darüber ist<br />

noch genauso erhalten wie es die Fotografie von<br />

1916 zeigt. Ich habe mich sehr darüber gewundert.<br />

Am nächsten Tag, als ich alleine war, habe ich<br />

an dem Haupteingang geschellt um zu sehen, wer<br />

jetzt darin wohnt. Gleich kam eine ältere Dame und<br />

fragte, was es gäbe. Ich zeigte ihr die Fotografie von<br />

Inschrift über dem Hauseingang „Kaiser- Haus“<br />

1916, worüber sie sehr erstaunt war, aber ins Haus<br />

kam ich nicht. Ich bin aber 1916 schon drin gewesen,<br />

dort lag unser Bataillionsstab vom Inf.-Regt. 168. Ein<br />

älterer Kamerad aus Klafeld, der zum Stab gehörte,<br />

hat mich und noch zwei Geisweider junge Krieger mitgenommen<br />

und gefüttert. Wir hatten ja immer Hunger.<br />

Dieses Haus gehörte einem französischen General. Da<br />

er und sein Sohn gestorben sind, bewohnt es jetzt ein<br />

Enkel. Die Herrschaften waren aber verreist.<br />

Bei der Ortsbesichtigung zeigte mir mein Begleiter<br />

viele alte Reliefs an den alten Häusern. Ich muß<br />

noch erwähnen, daß mein Begleiter pensionierter<br />

Finanzbeamter war und Altertumspfleger - „conservateur“<br />

, wie er es nannte - aus Passion ist. Marville<br />

war früher eine Zitadelle nach einem Bild, das ich bei<br />

Herrn „de jardin“ sah.<br />

Da mich der Bürgermeister für Sonntag zum Mittagessen<br />

eingeladen hatte, suchte ich ihn auf und habe<br />

dort gut und nach französischer Art , so ca. 2 Stunden,<br />

gegessen. Anschließend fuhren wir mit seinem Auto<br />

in Richtung Verdun und zwar denselben Weg, den wir<br />

1916 zum Einsatz marschierten. Wir fuhren bis Dammvillers.<br />

Ursprünglich hatte ich vor, mit einem Taxi über<br />

die Ortschaften Marville, Flabas, Ornes, Bezonvaux,<br />

Damloup usw. zu fahren, die aber nur noch dem Namen<br />

nach existieren und durch Schilder gekennzeichnet<br />

sind, was ich schon bei einer früheren Verdunfahrt<br />

feststellte. Auf der Rückfahrt kamen wir noch zu einem<br />

deutschen Jugendlager. Die jungen Leute bringen in<br />

dieser Gegend deutsche Friedhöfe in Ordnung. Leider<br />

trafen wir niemand an, weil sie an diesem Tag mit<br />

einem Bus unterwegs waren.<br />

Montagvormittag habe ich mir nochmal Marville<br />

angesehen und Herrn de jardin aufgesucht, der mir<br />

noch den jahrhundertealten Friedhof mit der alten<br />

Kirche zeigen wollte. Dort ist auch eine Kapelle mit<br />

aufgestapelten Menschenschädeln aus alter Zeit. Unter<br />

den vielen alten Grabdenkmälern war auch noch<br />

eine ziemlich neue Grabplatte eines Freiwilligen von<br />

18 Jahren aus Düsseldorf, gefallen im Jahr 1870.<br />

Dienstags wollte ich wieder zurück. Ich war zeitig<br />

beim Bürgermeister, der mich auch wieder zur Bahn<br />

fuhr. Aber erst mußte ich nochmal zu Mittag essen und<br />

nahm dann Abschied von seiner Familie und von Marville.<br />

Ich war sehr erfreut über die freundliche Aufnahme<br />

überall und habe die Familie des Bürgermeisters<br />

zu einem Gegenbesuch eingeladen.<br />

Zum Schluß noch etwas: Ich kam 1916 bei Verdun<br />

in französische Gefangenschaft und habe bis zu meiner<br />

Heimkehr 1920 viele nette Familien, junge und<br />

alte Leute kennengelernt. Es ist schade, dass die Völkerverständigung<br />

nicht schon vor 100 Jahren kam.<br />

Es wäre viel Herzeleid erspart geblieben.<br />

3/<strong>2015</strong> durchblick 53


Gesellschaft<br />

Fremde, die bleiben wollen<br />

Flüchtlingsbaracken vor 70 Jahren, die Setzer Halde<br />

Von Migration spricht man, wenn Personen oder<br />

Gruppen ihren Lebensmittelpunkt längerfristig<br />

oder dauerhaft räumlich verlegen. Geschieht dies<br />

über Staatsgrenzen hinweg, ist es internationale Migration<br />

1) . Schon in der Antike gab es großräumige und folgenschwere<br />

Wanderungsbewegungen in Europa. Damals<br />

hauptsächlich von Norden nach Süden.<br />

Die Gründe dafür waren (und sind) anhaltend verschlechterte<br />

Lebensbedingungen im Heimatland:<br />

► Klimatisch bedingt (Dürren, Überschwemmungen<br />

und die Folgen),<br />

► Politisch bedingt (Kriege, Einfall anderer<br />

Volksgruppen, Verfolgung von Minderheiten),<br />

► Krankheiten/Seuchen, Überbevölkerung.<br />

Oft war es gezielte Bevölkerungspolitik, die in früheren<br />

Jahrhunderten zur Migration einer Bevölkerungsgruppe führte:<br />

Wolgadeutsche und Donauschwaben verließen Deutschland,<br />

andere, z. B. Hugenotten und sogenannte „Gastarbeiter“ (im<br />

18. bzw. 20. Jahrhundert) kamen hinein. Im 19. Jahrhundert<br />

wanderten zahlreiche Europäer nach Amerika aus. Beispielhaft<br />

ist auch der „Exodus“ von Juden in den Staat Israel, die<br />

gleichzeitige Verdrängung anderer Bevölkerungsgruppen und<br />

ihre Wechselwirkungen auf Nachbarstaaten.<br />

Zwangsmigration wurde zu einem der prägenden Kennzeichen<br />

des 20. Jahrhunderts – einerseits in Form der Verschleppung,<br />

andererseits in Form der Vertreibung ethnischer<br />

Minderheiten mit dem Ziel, ethnisch homogene Nationalstaaten<br />

zu etablieren. Das war im östlichen Europa – dem<br />

breiten Streifen von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer -<br />

besonders problematisch, denn hier leben (oder lebten) von<br />

alters her Völkerschaften und Religionsgemeinschaften in<br />

buntem Miteinander. Die derzeit genannten<br />

Fluchtgründe zahlreicher<br />

Menschen aus den Balkanstaaten belegen,<br />

dass dieses „Miteinander“ oft<br />

unheilbar gestört ist. Nachteilig für<br />

Migranten vom Balkan ist eine verbreitete<br />

Werteskala, der zufolge sich<br />

die Akzeptanz einer Personengruppe<br />

aus ihrer territorialen Herkunft ableitet.<br />

Zudem treffen Vorurteile und<br />

Ablehnung besonders Menschen, die<br />

schon in ihren Heimatländern benachteiligt<br />

werden.<br />

In Europa wurden im vergangenen<br />

Jahr 270.000 Asylanträge gestellt.<br />

Zusätzlich zu den anerkannten/registrierten<br />

Migranten leben in mehreren<br />

europäischen Staaten große Gruppen<br />

als „Illegale“ in einem Schattendasein. Italien und Griechenland<br />

reichen diese Menschen nach Möglichkeit weiter,<br />

lassen sie durchziehen, vor allem nach Deutschland. Auf<br />

dem Weg dorthin stranden viele in Österreich. Tausende<br />

Migranten lagern in Nordfrankreich auf freiem Feld, um<br />

durch den Kanaltunnel nach England zu gelangen. Die Engländer<br />

haben dichtgemacht, Ungarn zieht Zäune hoch, die<br />

baltischen Staaten und Polen winken ab. Weltweit sind laut<br />

UNHCR 2) allein im letzten Jahr 13,9 Millionen Menschen<br />

durch Konflikte oder Verfolgung zu Flüchtlingen geworden.<br />

Ihre Gesamtzahl liegt gegenwärtig bei 59,5 Millionen.<br />

Mit steigender Tendenz.<br />

Es gibt gewiss zahlreiche Gründe, aus Syrien, aus Libyen,<br />

aus dem Irak, aus Afghanistan oder Eritrea zu fliehen. Und<br />

oft sind es unbegleitete Flüchtlinge unter 18 Jahren, die Asyl<br />

beantragen. Tausende und Abertausende reißt es mit. Warum<br />

gerade jetzt dieser explosionsartige Aufbruch, der die Züge<br />

einer menschlichen Katastrophe anzunehmen scheint?<br />

Für mehr als 60 % der Deutschen steht das Thema Flüchtlinge<br />

und Asyl obenan auf der Interessenskala. 3) Zu Recht,<br />

denn „Die Lage spitzt sich zu: In diesem Jahr werden für<br />

Kommunen und Bundesländer mehr als 5 Milliarden Euro<br />

fällig.“ Diese Meldung (FAZ, 27. Juli <strong>2015</strong>) wird belegt<br />

mit amtlichen Zahlen, denen zufolge die Zahl der Asylbewerber<br />

in Deutschland innerhalb weniger Jahre von 28.000<br />

Anträgen (2008) auf 202.800 (2014) und voraussichtlich<br />

450.000 (<strong>2015</strong>) steigt. Damit verdoppelt sich innerhalb<br />

weniger Monate die Zahl derer, die bei uns Frieden und<br />

Zukunftschancen suchen. Darauf war niemand vorbereitet.<br />

Die kommunalen Verwaltungen, die für die Unterbringung<br />

zu sorgen haben, sind häufig überfordert, Bürgermeister ringen<br />

die Hände, die Bevölkerung schwankt zwischen Hilfsbereitschaft<br />

und fremdenfeindlicher Aggression. Glückli-<br />

54 durchblick 3/<strong>2015</strong><br />

Alle Fotos Archiv Brigitte Lanko


Gesellschaft<br />

cherweise ist die Mehrheit der Deutschen viel weltoffener,<br />

toleranter und hilfsbereiter als noch vor Jahren. Ohne diese<br />

neue Hilfsbereitschaft wäre manche Kommune schon<br />

am Ende ihrer Kräfte. Dennoch: Die meisten Kommunen<br />

bleiben auf Mehrkosten sitzen, die für Erstunterbringung<br />

und -versorgung, für Verwaltungs- und Sicherheitskosten,<br />

Integrationskurse usw. anfallen. Nach Auffassung der zuständigen<br />

Landesministerien soll der Bund daher 12.500<br />

EURO für jeden der 450.000 Migranten beisteuern. Das<br />

ergibt jährlich 5,625 Milliarden EURO.<br />

Noch sprechen Politiker vom Mangel an Arbeitskräften.<br />

Aber ist es zu rechtfertigen, Flüchtlinge nach ihrer Eignung<br />

für den Arbeitsmarkt zu beurteilen? Ist es zu rechtfertigen,<br />

Fachleuten eine Aufnahme zu bieten – und hier Steuern<br />

zahlen lassen – die Kosten der Ausbildung aber den Herkunftsländern<br />

zu überlassen? Und was geschieht mit jenen,<br />

die kommen, aber aufgrund mangelnder Bildung oder<br />

körperlicher Beeinträchtigungen befristet oder dauerhaft<br />

„unbrauchbar“ sind und abhängig?<br />

Anders als in früheren Jahren wird die aktuelle Flüchtlingswelle<br />

länger andauern und die Flüchtlinge werden bleiben.<br />

Was aber geschieht, wenn sich die Zahl der Flüchtlinge<br />

noch einmal verdoppelt? Wenn diejenigen, die Asyl oder ein<br />

besseres Leben suchen, nicht nur in einzelnen Aufnahmezentren<br />

oder Stadtteilen wohnen, sondern allenthalben das Bild<br />

unseres gelobten Landes bestimmen? Eine derartige Situation<br />

birgt mehr Dynamit, als mögliche Milliarden vom Bund<br />

oder ein Einwanderungsgesetz entschärfen könnten.<br />

Wer kann für die Zurückgebliebenen sorgen, für jene,<br />

die zu jung, zu alt oder krank sind? Nein, von Deutschland<br />

kann das nicht geleistet werden, von anderen Staaten<br />

noch weniger. Aber wir können über den Zusammenhang<br />

nachdenken, der zwischen unserer Lebensweise – unseren<br />

Handels- und politischen Aktivitäten – einerseits und den<br />

Fluchtursachen andererseits besteht.<br />

Erich Kerkhoff<br />

1)<br />

Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. 2) The UN Refugee Agency = Flüchtlingshilfswerk<br />

der Vereinten Nationen. 3) ZDF-Politbarometer, Juli <strong>2015</strong><br />

In Deutschland<br />

hilft man sich…<br />

Mit meiner schmerzhaften Knieverletzung war der<br />

Urlaub beendet. Nach siebenstündiger Bahnfahrt<br />

zurück in Siegen, schleppte meine Frau unsere<br />

Koffer und mich die Treppe im Bahnhof hinunter, wo uns<br />

zwei junge Männer überholten. Beide drehten sich um, boten<br />

Hilfe an und trugen unser Gepäck zum Ausgang. Auf<br />

Nachfrage erklärten sie: „Wir sind Soldaten“, und gingen<br />

freundlich grüßend weiter.<br />

Eine weitere unerwartete Hilfe: Anfang Juli hatte ich<br />

gemeinsam mit einem Kollegen in Frankfurt einen Messestand<br />

auszustatten Das dortige Messegelände ist riesengroß,<br />

sodass wir unsere Fahrzeuge zunächst im Parkhaus<br />

abstellten um den zugewiesenen Stand zu suchen. Noch<br />

im Parkhaus hielt ein PKW hinter uns an und der Fahrer<br />

– offensichtlich ausländischer Herkunft – fragte ebenfalls,<br />

ob wir Hilfe wünschten. Anschließend wartete er vor der<br />

Schranke zur Ausfahrt und leitete uns zur gesuchten Halle.<br />

Auf die Frage, was wir ihm schulden, antwortete der Mann<br />

„In Deutschland hilft man sich“ und fuhr davon.<br />

Dipl. Soz. Michael Kringe<br />

Rechtsanwalt und Notar<br />

Tätigkeitsschwerpunkte:<br />

Notariat<br />

Mitglied im AnwaltVerein<br />

VertrauensAnwalt<br />

Beide Begegnungen haben mich bewegt und nachdenklich<br />

gemacht. Woran liegt es, dass es vielen von uns alten<br />

Männern schwer fällt Hilfe anzunehmen oder sogar darum<br />

zu bitten? Ist es das damit verbundene Eingeständnis eigener,<br />

als unmännlich empfundener Schwäche? Und dann auch<br />

noch junge Menschen bitten oder unentgeltliche Hilfe von<br />

einem Ausländer erwarten? Ist dies womöglich Ausdruck der<br />

Anfang des vorigen Jahrhunderts beginnenden „Krise der<br />

Männlichkeit“? Der Historiker Christopher Clark verweist<br />

in seinmem Buch Die Schlafwandler – wenn auch in einem<br />

anderen Zusammenhang – auf den damit verbundenen Rollenstress<br />

hin, der zu Stimmungsschwankungen, Unentschlossenheit<br />

oder psychosomatischer Krankheit führen kann.<br />

Offenbar hängt die Lebensqualität älterer Menschen<br />

nicht vorrangig vom eigenen Blutdruck, dem Cholesterinspiegel<br />

(oder einer zeitweiligen Gehbehinderung) ab. Entscheidender<br />

scheint die Bereitschaft zu sein, vorhandene<br />

Hilfsbereitschaft, Mitmenschlichkeit anzunehmen und Nähe<br />

zuzulassen. <br />

Erich Kerkhoff<br />

Nicola Veit<br />

Rechtsanwältin<br />

HonorarAnwältin<br />

Tätigkeitsschwerpunkte:<br />

Sozialrecht,<br />

Verkehrsrecht,<br />

Erb- und Familienrecht<br />

info@rechtsanwalt-kringe.de<br />

● 57234 Wilnsdorf, Rathausstr. 1 02739-1049 ● info@rechtsanwaeltin-veit.de<br />

3/<strong>2015</strong> durchblick 55


Gesellschaft<br />

Flüchtlinge in der Universitätsstadt<br />

Interview mit Siegens Bürgermeister Steffen Mues<br />

Das Thema „Flüchtlinge“<br />

hat zahlreiche im Verantwortungsbereich<br />

der Kommunen liegende Facetten.<br />

Häufig sind Politik und<br />

Verwaltung dann unerwarteten<br />

und scheinbar unerfüllbaren Anforderungen<br />

ausgesetzt. Diesen<br />

muss die Kommune gerecht werden<br />

– immer auf der Grundlage<br />

humanitärer und gesetzlicher<br />

Vorgaben, aber auch im Blick<br />

auf berechtigte oder vermeintliche<br />

Ansprüche der Bürgerinnen und Bürger. Und immer unter<br />

dem Druck der städtischen Haushaltslage. Zur Situation in<br />

Siegen gab Bürgermeister Steffen Mues dem durchblick am<br />

4. August <strong>2015</strong> ein Interview.<br />

Foto: Stadt Siegen<br />

db: Soweit das absehbar ist – mit welcher Zahl der in Siegen<br />

befindlichen Flüchtlinge ist Ende diesen Jahres zu rechnen?<br />

BM: Derzeit geht der Bund von 300.000 Flüchtlingen aus,<br />

die <strong>2015</strong> nach Deutschland kommen. Einem festen Zuweisungsschlüssel<br />

zufolge gehen dann 349 nach Siegen. Abweichend<br />

vom Bund rechnen Kommunen und Länder jedoch mit<br />

500.000 Flüchtlingen. Dieser Prognose zufolge kommen in<br />

diesem Jahr nicht 349, sondern 581 Flüchtlinge nach Siegen.<br />

db: Plant die Stadt Siegen die Einrichtung weiterer oder anderer<br />

Notunterkünfte für den Fall, dass keine Entspannung<br />

der Situation eintritt?<br />

BM: Es ist ein Notquartier in der Turnhalle an der Winchenbachschule<br />

geplant. Geplant sind außerdem weitere<br />

Anmietungen und die Errichtung von 2 bis 3 städtischen<br />

Übergangseinrichtungen.<br />

db: Wie ist die damit verbundene personelle und finanzielle<br />

Belastung der Stadt einzuschätzen?<br />

BM: Für das kommende Jahr müssen wir mit mindestens<br />

sechs neu einzurichtenden Stellen rechnen, in diesem Jahr<br />

mit Kosten in Höhe von ca. 6 Millionen Euro. Einsparungen<br />

an anderer Stelle sind daher nicht auszuschließen.<br />

db: Welche Unterstützung erfährt die Stadt aktuell von der<br />

Bezirksregierung Arnsberg oder der Landesregierung NRW?<br />

BM: Was soll ich dazu sagen…?<br />

db: Gibt es eine organisierte und koordinierte Unterstützung<br />

seitens der Wohlfahrtsverbände, der Kirchen oder anderer<br />

Institutionen? Existiert eine zentrale Steuerung?<br />

BM: Ja, es gibt die zentrale Steuerung durch den Integrationsbeauftragten.<br />

Die ev. Kirche bringt sich ein, gleiches<br />

gilt für die Wohlfahrtsverbände, indem sie ehrenamtlich Engagierte<br />

qualifizieren und begleiten. Die Zusammenarbeit<br />

ist ausgezeichnet. Neben und zusätzlich zu den Institutionen<br />

gibt es in der Bevölkerung die große Bereitschaft mit Wohnraum<br />

zu helfen, mit Sachspenden und vor allem ehrenamtlichem<br />

Engagement. Dies ist wirklich etwas besonderes in<br />

Siegen. Die freiwillige Feuerwehr, Rettungsdienste wie das<br />

DRK, AStA, Studierende insgesamt, alle Kirchen und Glaubensgemeinschaften,<br />

Nachbarn, Sportvereine und und und.<br />

Es gibt viele, die helfen wollen. Es bestehen Willkommensteams,<br />

Unterstützernetzwerke, Sprachangebote u.a.. Wir<br />

brauchen aber gleichzeitig auch immer mehr ehrenamtliche<br />

Helferinnen und Helfer, besonders bei der Notunterkunft am<br />

Haardter Berg. Daher die herzliche Bitte an alle Leserinnen<br />

und Leser: Werden Sie aktiv, wenn Sie es nicht schon sind.<br />

db: An wen können Interessierte sich wenden?<br />

BM: Aktuell an Torsten Büker t.bueker@siegen.de für ein<br />

Engagement in Siegen selbst und für einen Einsatz in der<br />

Notunterkunft über notunterkunft @siegen.de<br />

db:In welcher Form unterstützt die Universitätsstadt Siegen<br />

die Integrationsbemühungen vie-ler Flüchtlinge, besonders<br />

der Kinder?<br />

BM: Alle Kinder bekommen einen Schulplatz (Schulpflicht),<br />

alle Kinder bekommen einen Kitaplatz, auch Angebote<br />

in den Kinder- und Jugendeinrichtungen, Angebote<br />

der Vereine und Verbände (z.B. in Form zusätzlicher Plätze<br />

in Sommerfreizeiten), Sprachangebote etc.<br />

db: Flüchtlinge sind vielerorts mit Vorbehalten oder Ablehnung<br />

konfrontiert. Liegen Ihnen Hinweise über fremdenfeindliches<br />

Verhalten in Siegen vor? Gibt es Informationen<br />

über ent-sprechende Strukturen?<br />

BM: Eine Anzahl anonymer Bemerkungen auf Internetseiten<br />

und in Foren ist hetzerisch und hinsichtlich der Wortwahl<br />

oft abstoßend. Aber das ist nicht nur in Siegen so.<br />

Fremdenfeindliche Strukturen sind nicht bekannt.<br />

db: Sehen Sie einen Zusammenhang zwischen der zunehmenden<br />

Zahl der Einbruchs- bzw. Eigentumsdelikte und der<br />

großen Zahl der nach Deutschland flüchtenden Menschen?<br />

BM: Nein, ich sehe keinen Zusammenhang, denn die teilweise<br />

aus dem Aus-land gesteuerten Bandenstrukturen haben<br />

ja nichts mit Flüchtlingen zu tun. Derartige Ängste sind<br />

unbegründet.<br />

db: Gegenüber dem unerwarteten Flüchtlingsstrom<br />

schwanken viele – vor allem ältere - Bürgerinnen und Bürger<br />

zwischen kritischer Distanz und Gleichgültigkeit einerseits<br />

und Zukunftsangst und Aggression andererseits. Was<br />

raten Sie in diesem Zusammenhang?<br />

BM: Häufig erklären sich Angst und Aggression aus Vorurteilen,<br />

aus Informationsdefiziten. Daher halte ich persönliche<br />

Begegnungen für wichtig und das Bemühen, sich in<br />

die Lage der Flüchtlinge zu versetzen.<br />

db: Danke für das Gespräch<br />

Das Interview führte Erich Kerkhoff<br />

56 durchblick 3/<strong>2015</strong>


Erinnerung<br />

Flucht aus der Schule<br />

3 Fotos: Archiv Schneider<br />

Die Geisweider Volksschule.<br />

Links: 1937. Rechts: 2007, jeweils mit dem<br />

Autor vor der beschriebenen Treppe.<br />

Mitte: kurz vor dem Abriss.<br />

Im Frühsommer 1939 wurden in Deutschland die<br />

Konfessionsschulen aufgehoben und es gab nur noch<br />

die Gemeinschaftsschulen, in denen katholische und<br />

evangelische Kinder gemeinsam unterrichtet wurden. Das<br />

brachte auch eine Änderung im Lehrkörper mit sich. Wir<br />

an der Geisweider Schule bekamen eine katholische Lehrerin<br />

mit Namen Berta Mönnig, eine zur Lehrerin geborene<br />

Frau, der ich, was meine Allgemeinbildung anbelangt, viel<br />

zu verdanken habe. Und es tut mir heute noch sehr leid, dass<br />

ich, ihr Musterschüler, ihr eine ganz herbe Enttäuschung<br />

bereiten musste. Und das kam so:<br />

Wir hatten außer mittwochs jeden Tag von acht bis dreizehn<br />

Uhr Unterricht. Nur mittwochs durften wir Jungen um<br />

zwölf Uhr nach Hause gehen. Meine Mutter wusste das und<br />

hatte dann immer das Mittagessen fertig gekocht. An dem<br />

Mittwoch, um den es nun geht, war mein Bruder Walter auf<br />

Fronturlaub und wir hatten uns schon auf das gemeinsame<br />

Mittagessen gefreut. Es sollte Koteletts geben, und die gab<br />

es nicht so oft während des Krieges.<br />

Als die letzte Schulstunde zu Ende war, verließen wir<br />

Jungen das Klassenzimmer und gingen im Treppenhaus<br />

die Treppe hinab, dabei hat einer vor Übermut laut gepfiffen.<br />

Unser Fräulein Mönnig hatte das noch gehört und rief<br />

uns zurück. Wir ahnten nichts Gutes. Sie fragte: „Wer hat<br />

gepfiffen?“ Natürlich meldete sich auch auf mehrmaliges<br />

Nachfragen niemand. Die Konsequenz war, dass uns die<br />

Freistunde gestrichen wurde. Wir gingen auf den Schulhof,<br />

denn von 12 Uhr bis 12:05 war noch mal eine kurze Pause.<br />

Nun stand ich da, von Zweifeln geplagt: Was sollte ich<br />

tun? Ich ärgerte mich gewaltig über diesen Lumpen, der<br />

sich nicht gemeldet hatte, und ich dachte daran, dass meine<br />

Mutter und mein Bruder nun mit dem schönen Essen auf<br />

mich warten mussten.<br />

Ich packte meinen Mut und meinen Unmut zusammen<br />

und rannte vom Schulhof auf dem kürzesten Weg nach<br />

Hause. Ich erzählte zu Hause nichts von dem Vorfall und<br />

wir hatten gerade angefangen mit Essen, als die Türe aufging<br />

und mein Klassenkamerad Hermann Klaes zu uns in<br />

die Küche trat und mich aufforderte, sofort in die Schule<br />

zurückzukehren. Ich ging mit und trat in die Klasse, in der<br />

Fräulein Mönnig diese letzte Stunde noch unterrichtete. Ich<br />

hatte die Klassentüre kaum geöffnet, als ich auch schon mit<br />

Ohrfeigen rechts und links in Empfang genommen wurde.<br />

Was machte ich, als mir das widerfuhr? Ich drehte mich auf<br />

dem Absatz um und rannte so schnell ich konnte wieder<br />

nach Hause. Hinter mir hörte ich noch die kräftige Stimme<br />

von Fräulein Mönnig: „Otto, willst Du wohl hier bleiben,<br />

komm sofort zurück!“<br />

Am nächsten Morgen ging ich mit Herzklopfen zur<br />

Schule, es mussten noch alle Klassen vor dem Eintritt in<br />

die Klassenräume vor der Schultreppe antreten. Ich wurde<br />

vom Rektor Nehm aufgerufen und musste mich, für alle<br />

sichtbar, auf die Treppe stellen und wurde wegen meiner<br />

Tat öffentlich gerügt. Nehm sagte wörtlich: „Mein Junge,<br />

das wird Dich teuer zu stehen kommen!“ Das gute Verhältnis<br />

zu meiner Lehrerin war für Wochen gestört. Ich wurde<br />

aller Ehrenämter enthoben, auch meine Beteiligung am Unterricht<br />

wurde nicht mehr beachtet.<br />

Im Laufe der Zeit normalisierte sich alles wieder. Im<br />

nächsten Zeugnis hatte ich eine Drei in Betragen, anstelle<br />

der üblichen Zwei. Fräulein Mönnig sagte beim Austeilen<br />

der Zeugnisse nur, indem sie mit dem Finger auf die Note<br />

zeigte: „Das muss wieder besser werden.“ Ich wurde nie<br />

über die Beweggründe meiner Tat befragt und noch heute,<br />

nach über 70 Jahren, bin ich darüber maßlos enttäuscht.<br />

Otto Schneider<br />

3/<strong>2015</strong> durchblick 57


Ehrenamt<br />

Weinen – lachen, trauern – trösten<br />

Trauercafé der Hozpizhilfe feiert 10-jähriges Jubiläum<br />

Wenn man leidet, tut es so gut, ein befreundetes Herz<br />

zu haben, worin unser Schmerz sein Echo findet<br />

(Theresia von Lisieux)<br />

Der Verlust<br />

hat dich<br />

tief getroffen<br />

aus dem<br />

Gleichgewicht gebracht<br />

aus der<br />

Bahn geworfen<br />

Nimm meine Hand!<br />

Jetzt sitzt du<br />

am Wegesrand<br />

blind vor Trauer<br />

nimmst Abschied<br />

weinst<br />

Angelika Fichtner<br />

Durch kaum ein anderes Ereignis wird die Brüchigkeit<br />

und Zerrissenheit des Lebens so deutlich<br />

sichtbar wie durch Krankheit, Sterben und Tod. Bei<br />

keinem anderen Geschehen wird uns die Gebrechlichkeit<br />

und Vergänglichkeit des Lebens so überaus schmerzlich bewusst<br />

wie beim Tod eines uns nahestehenden und geliebten<br />

Menschen. Wir wissen zwar, vom Verstand her, dass wir<br />

sterblich sind, aber unser Herz kann die Endlichkeit, die<br />

durch Abschied nehmen und Loslassen müssen so tiefgreifend<br />

spürbar wird, wenn überhaupt, nur sehr schwer akzeptieren.<br />

Trauer, Wut und Verzweiflung verbinden sich mit<br />

der unbeantwortbaren Frage nach dem: Warum? Gleichzeitig<br />

stellen sich im Angesicht des Todes so Grundsatzfragen<br />

wie: Was ist der Mensch? Worin liegt die letzte und<br />

endgültige Bestimmung des Menschen? Gibt es ein Leben<br />

nach dem Tod?<br />

All dies bedeutet: Der Tod und damit Verlust eines Menschen,<br />

insbesondere dann, wenn er völlig unerwartet und<br />

unvorbereitet eintritt, versetzt die Angehörigen und Hinterbliebenen<br />

gewissermaßen in einen Ausnahmezustand. Die<br />

Lücke, die der verstorbene Mensch hinterlässt, muss neu<br />

ausgefüllt werden. Nicht selten ist diese Zeit der Trauer und<br />

des Abschieds ein (ungewollter) Wendepunkt, der eine Neuorientierung<br />

des eigenen Lebens mit sich bringt. Eine große<br />

Herausforderung, denn das Leben in der heute so rastlosen<br />

Zeit und in einer immer komplexer werdenden Welt, geht ja<br />

unbeirrt weiter und will weiterhin gemeistert werden. Bei all<br />

dem besteht die Gefahr, dass der Trauer nicht mehr ausreichend<br />

genug Zeit eingeräumt und daher nicht richtig verarbeitet<br />

wird und die Seele dadurch verletzt und krank wird.<br />

In dieser schwierigen Lebensphase braucht der trauernde<br />

Mensch, als ein zutiefst soziales Wesen, Halt und Zuspruch<br />

durch seine Mitmenschen. Gott sei Dank besitzen wir eine<br />

besondere Gabe, über die nur wir Menschen verfügen, die Gabe<br />

des Trostes und der Anteilnahme. Die Natur kennt keinen<br />

Trost. Ein sichtbares Zeichen dieser Gabe ist das Trauercafé<br />

der Ambulanten ökumenischen Hospizhilfe Siegen im Haus<br />

Herbstzeitlos, das in diesem Jahr sein 10-jähriges Jubiläum<br />

feiert. Dorthin kommen regelmäßig Männer und Frauen, die<br />

den Verlust eines nahestehenden Menschen betrauern und<br />

über ihre Trauer reden und mit anderen Betroffenen teilen<br />

wollen. In diesen 10 Jahren ist im Trauercafé viel geweint,<br />

gelacht, getrauert und getröstet worden. Der nachstehende<br />

Bericht „Trauer braucht Raum“ von Frau Ulla Krombach-<br />

Stettner, Trauerbegleiterin und eine der Koordinatorinnen der<br />

Ambulanten ökumenischen Hospizhilfe, die bei der Gründung<br />

des Trauercafés mitgewirkt hat, gibt einen Einblick in die praktische<br />

Arbeit im Trauercafé und lässt Gäste, die das Trauercafé<br />

besucht haben, zu Wort kommen. Eberhard Freundt<br />

Trauer braucht Raum<br />

Das Trauercafé, ein Ort, wo Trauer Raum bekommt,<br />

was nicht heißt, dass man in einem Trauercafé immer<br />

über die Trauer spricht, sondern dass es möglich<br />

ist, darüber zu sprechen, dass es aber auch um Kontakt<br />

zu anderen Betroffenen geht. „Das Trauercafé hat mir Halt<br />

gegeben in einer Zeit, als ich sehr einsam war nach dem Tod<br />

meiner Frau“, sagt Franz Münker. „Trauercafé, wozu soll das<br />

gut sein? Das bringt mir nichts, ich brauch kein Kaffeekränzchen.“<br />

Auch solche Aussagen sind zu hören, wenn man Trauernden<br />

den Besuch im Trauercafé empfiehlt. Es ist sicher<br />

nicht immer leicht, allen Bedürfnissen gerecht zu werden, da<br />

die Trauernden ja an ganz unterschiedlichen Punkten auf ihrem<br />

Weg durch die Trauer stehen. Die Themen sind deshalb<br />

ganz vielfältig. Auch wenn die Menschen über Urlaub oder<br />

ihren Garten erzählen, sprechen sie im Grunde auch darüber,<br />

dass sie das alles nun alleine tun müssen und wie sie dies<br />

empfinden. Elisabeth Bender sagt dazu: „Es findet ein Lernen<br />

voneinander dadurch statt, dass man hört, wie andere ihren<br />

Weg gehen, oder was ihnen geholfen hat.“ Margret Kunz fügt<br />

hinzu: „Durch die Gespräche im Trauercafé habe ich erfahren,<br />

dass es wichtig ist, Nein<br />

sagen zu lernen gegenüber zu<br />

Doch bald<br />

musst du aufstehen<br />

ausbalancieren<br />

deinen Weg<br />

vorsichtig<br />

weitergehen.<br />

Nimm meine Hand<br />

vielen Erwartungen aus dem<br />

sozialen Umfeld.“ Die Frauen<br />

und Männer, die ins Trauercafé<br />

kommen, machen die Erfahrung,<br />

dass es hilfreich ist, mit<br />

Menschen, die wissen, wovon<br />

man spricht, gemeinsam zu<br />

essen und sich auszutauschen.<br />

Ausgebildete und erfahrene,<br />

ehrenamtliche Mitarbeite-<br />

58 durchblick 3/<strong>2015</strong>


Veranstalterfoto<br />

Das Trauercafé wird von insgesamt 14 Mitarbeiterinnen geführt, die sich gemeinsam mit dem Vorstand bei der Stadt<br />

Siegen für die kostenlose Nutzung der Räumlichkeiten im Begegnungszentrum „Haus Herbstzeitlos“ bedanken.<br />

Öffnungszeiten sind im Veranstaltungsteil auf Seite 64 angegeben.<br />

rinnen unterstützen die Gäste, die das erste Mal kommen,<br />

in Kontakt mit den anderen Besuchern zu gelangen. Aber<br />

zunächst wird jedem „Neuen“ erst einmal zugehört, denn<br />

das ist es, was Trauernde vordringlich brauchen, Menschen,<br />

die Verständnis für ihre besondere Situation haben und die<br />

Geduld aufbringen, den sich oft wiederholenden Geschichten<br />

zuzuhören. Sätze wie „Es wird schon wieder“; oder „Du<br />

musst nach vorne schauen“ sind verpönt, sie hinterlassen bei<br />

den Trauernden das Gefühl, mit ihrem Schmerz ganz allein<br />

zu sein und nicht verstanden zu werden.<br />

Die Welt der Betroffenen hat einen tiefen Riss bekommen,<br />

die Trauer umfasst sie in ihrem ganzen Wesen. Sie konfrontieren<br />

ihre nächste Umgebung immer wieder mit dem Thema<br />

Tod. Mit ihrer Trauer können sie beim Zuhörer Gefühle<br />

von Hilflosigkeit und Ohnmacht auslösen. Das macht häufig<br />

unsicher. Eine nicht immer leichte Aufgabe der ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiterinnen. Aber Kraft und Geduld für ihr Engagement<br />

schöpfen sie z.B. aus Aussagen wie die von Anne<br />

Wenz: „Wegen der guten Betreuung durch die mütterlichen<br />

Frauen habe ich mich getröstet gefühlt. Ich hatte das Gefühl,<br />

mich anlehnen zu können. Meist bin ich getröstet nach Hause<br />

gefahren“. Oder von Hubert Gast: „Das Trauercafé war ein<br />

fester Bezugspunkt in der Zeit, in der ich Hilfe brauchte, hier<br />

konnte ich sprechen und Fragen stellen, Fragen, die ich mich<br />

normal nicht getraut hätte zu stellen“. Erika Denker: „Ich<br />

konnte wieder Mut fassen, weil es anderen ähnlich erging.<br />

Ich spürte, dass ich nicht mehr ganz so traurig war. Heute<br />

geht es mir ein wenig besser und langsam find ich wieder<br />

ins normale Leben zurück“. Ja, das Trauercafé, ein Ort, wo<br />

geweint, gelacht, getrauert und getröstet wird, ein Ort, der<br />

Wege aufzeigt, aus der Trauer ins Leben zurückzufinden.•<br />

Alle Namen von der Redaktion geändert<br />

Ihr Bestattungs- und Vorsorgepartner in der Region · Eigene Trauerhalle und Cafe<br />

Mit einer angemessenen<br />

Bestattungsvorsorge das Geld<br />

vor dem Zugriff des Sozialamtes schützen.<br />

Wir Informieren Sie gerne.<br />

Otto Henrik Giesler Bestattermeister<br />

Kreuztal 02732-13 54 · Siegen 0271-48 88 88 0 · www.bestattungshaus-giesler.de<br />

3/<strong>2015</strong> durchblick 59


Aus dem Siegener Seniorenbeirat<br />

Geschichte hautnah erlebt<br />

Siegener Seniorenbeirat beantwortete wieder Schülerfragen<br />

Immer wieder hat der durchblick über<br />

„Zeitzeugen“ -Aktivitäten des Seniorenbeirats<br />

berichtet. Die jüngste Veranstaltung<br />

dieser Reihe fand in der Realschule am<br />

oberen Schloss statt. Neben Erinnerungen aus<br />

der Kriegzeit lag ein weiterer Fokus auf Erlebnisse<br />

in der Zeit des Aufbruchs.<br />

Viele Ereignisse des Kalten Krieges waren<br />

noch tief in der Erinnerung der Zeitzeugen verwurzelt,<br />

insbesondere der Einsatz sowjetischer<br />

Panzer im Juni 1953 gegen wehrlose Demonstranten<br />

in Ostberlin, die brutal niedergeschlagenen<br />

Aufstände 1955 in Polen und 1956 in<br />

Ungarn, und schließlich der Bau der Berliner<br />

Mauer. „Ich habe uns eben eingemauert,“ so<br />

zitierte einer der Zeitzeugen den authentischen Bericht eines<br />

jungen Maurergesellen, welcher dies am Abend des 13. August<br />

1963 tränenüberströmt seiner Familie eingestand.<br />

Etwa ab 1966 hatten viele junge Leute die Stadt Prag besucht<br />

und dort die Aufbruchstimmung im Gefolge des Prager<br />

Frühlings unmittelbar erlebt. Als sie ab 1969 die damalige<br />

tschechoslowakische Hauptstadt nach dem Einmarsch<br />

der Warschauer-Pakt-Staaten unter Führung der Sowietunion<br />

dann erneut besuchen wollten, mussten sie zunächst<br />

häufig zeitraubende und schikanöse Grenzkontrollen über<br />

sich ergehen lassen. Noch viel schlimmer waren Enttäuschung,<br />

Resignation und Furcht ihrer jungen Freunde nach<br />

dem jähen Abbruch freiheitlicher Bestrebungen mit Waffen-<br />

und Panzergewalt.<br />

Von besonderem Interesse war schließlich die Frage nach<br />

Furcht vor unmittelbarer Bedrohung und Angst vor einem<br />

nuklearen Krieg. Keine der Großmächte durfte einen Atomkrieg<br />

riskieren, er hätte das Ende der Menschheit bedeutet.<br />

In den Tagen vor dem Höhepunkt der Kuba-Krise Ende Oktober<br />

1962, so erinnert sich Ernst Göckus, stand eine Klassenarbeit<br />

in Französisch an. „Herr Studienrat, erhalten wir<br />

diese noch zurück, bevor es zum großen Knall kommt?“,<br />

fragte einer der Schüler mit hintersinnigem Humor. Lerngruppe<br />

wie Lehrer setzten allerdings hoffnungsvoll auf das<br />

besonnene Einlenken der weltpolitischen Entscheidungsträger.<br />

Irgendwie wurde die unmittelbare gesamtpolitische<br />

Gefahr verdrängt. So fand sich ein beträchtlicher Teil der<br />

genannten Lerngruppe abends in der Siegerlandhalle ein,<br />

nicht etwa, um zu demonstrieren, sondern um in Knie- und<br />

Hüftschwung eines neuen Tanzes zu wetteifern. „Come on,<br />

let’s twist again“ so ging es zu den Klängen einer bekannten<br />

Siegener Band zur Sache. Der physische Abstand war jedoch<br />

noch gewährleistet, ähnlich wie bei den Kontrahenten auf<br />

internationaler Ebene. Erst später wurde allen deutlich, wie<br />

nahe die Menschheit wirklich am Abgrund gestanden hatte.<br />

Foto: Realschule am oberen Schloss<br />

Mit Aufmerksamkeit und Spannung folgen die Schüler den Berichten<br />

Das Thema „erste ausländische Arbeitnehmer in Siegen“,<br />

hatte Premiere im Zeitzeugenprogramm. Mit Alfonso<br />

Lopez-Garcia, Mitglied im Siegener Seniorenbeirat,<br />

stand ein Mann der ersten Stunde Rede und Antwort.<br />

An die triste und entbehrungsreiche Zeit der Franco-<br />

Diktatur, verbunden mit polizeistaatlichem Gebaren, kann<br />

er sich noch recht genau erinnern. Sein Studium in Philosophie<br />

musste er aufgeben, da die finanziellen Mittel der<br />

Familie hierzu bei weitem nicht ausreichten. Und so zog<br />

es ihn 1963 vom nordspanischen Bilbao nach Siegen.<br />

Eindringlich schildert er Restriktionen und bürokratische<br />

Hemmnisse, welche anfänglich zu überwinden<br />

waren. Zunächst fanden sich nur Gelegenheitsarbeiten,<br />

schließlich aber auch feste Anstellungen. In einem berufsbegleitenden<br />

Studium qualifizierte er sich nach einigen<br />

Jahren zum Diplom-Sozialarbeiter und fand eine Anstellung<br />

im Siegener Caritasverband. Mit Dankbarkeit und<br />

Stolz blickt er auf die Möglichkeiten beruflichen Fortkommens<br />

zurück, welche ihm in Siegen geboten worden<br />

waren. „Macht was aus euch“, riet er den Schülern der<br />

Jahrgangsstufe zehn eindringlich. Alfonso Lopez-Garcia,<br />

mit einer Spanierin verheiratet und inzwischen Großvater,<br />

besitzt beide Staatsangehörigkeiten. „Mein Mutterland ist<br />

Spanien, mein Vaterland ist Deutschland“, betonte Lopez-<br />

Garcia, zugleich Vorsitzender des interkulturellen Netzwerkes<br />

Siegen.<br />

Die ersten Jahre in Deutschland waren nicht frei von<br />

Ressentiments und Intoleranz. „Ausländische Gäste nicht<br />

erwünscht“, an diese gelegentlichen Restriktionen kann er<br />

sich noch gut erinnern. Gerade deswegen ist ihm gegenseitiger<br />

Respekt und gegenseitige Achtung ein besonderes<br />

Anliegen. Seine Ausführungen gipfelten noch einmal in<br />

einem eindrücklichen Appell zur Toleranz und gemeinsamer<br />

Wertschätzung. „Wir sind alle verschieden und dadurch<br />

alle gleich“, war seine zentrale Botschaft. eg<br />

60 durchblick 3/<strong>2015</strong>


Aus dem Siegener Seniorenbeirat<br />

VWS kooperativ<br />

Fahrplan wurde erweitert<br />

Der Seniorenbeirat der Stadt Siegen hat sich mit Erfolg<br />

dem besonderen Anliegen der Bewohner aus<br />

dem Gebiet Waldsiedlung, obere Dautenbach und<br />

Giersberg angenommen, die schon seit<br />

längerem eine Änderung der Linienbusführung<br />

bis zum Kaisergarten wünschten,<br />

seitdem sich dort ein ambulantes medizinisches<br />

Zentrum befindet.<br />

Insgesamt hätten sich die Einkaufsund<br />

Nutzungsgewohnheiten der Bürger<br />

der Stadt Siegen in der Vergangenheit<br />

stark gewandelt. Darauf müsse Rücksicht<br />

genommen werden, hieß es aus dem Beirat.<br />

Dem stimmten die Verkehrsbetriebe<br />

WestfalenSüd (VWS) jetzt zu. Wie seitens<br />

der VWS jetzt in einem Schreiben<br />

an den Beiratsvorsitzendem Dr. Horst<br />

Bach und den für Mobiltät und Sicherheit zuständigen Arbeitskreissprecher<br />

Helmut Plate mitgeteilt wurde, sei man<br />

im Interesse der Bürger aus den vorgenannten Wohngebieten<br />

bereit, die Linie C 105 über diesen Streckenabschnitt<br />

Foto: Tessie Reeh<br />

zum Kaisergarten fahren zu lassen. Damit würde die Linie<br />

C 105 in Fahrtrichtung Siegen ZOB nach der Haltestelle<br />

Siegen Bürbacher Weg die Haltestellen Marburger Straße,<br />

Marburger Tor, Marienkrankenhaus und<br />

Kaisergarten bedienen. Wie Stephan<br />

Degen von den Verkehrsbetrieben jetzt<br />

ergänzend mitteilt, ist die Fahrplan- und<br />

Linienwegänderung nach Absprache mit<br />

dem Verkehrsverbund VGWS bereits<br />

zum 12.08.<strong>2015</strong> vorgesehen. Gleichzeitig<br />

bitten die VWS den Seniorenbeirat,<br />

sich bei der Stadt Siegen für einen vernünftigen<br />

Zustand der für ÖPNV und<br />

die ÖPNV-Nutzer notwendigen Infrastruktur<br />

einzusetzen. „Neben einer vorrangigen<br />

Berücksichtigung des Linienbusverkehres<br />

an den Lichtsignalanlagen<br />

zwischen den Haltestellen Siegen ZOB und Siegen Koblenzer<br />

Straße wäre dies auch die Vorhaltung von ausreichend<br />

Verkehrsraum für Busse in der Hinterstraße“, heißt es in dem<br />

Schreiben der VWS an den Siegener Seniorenbeirat. eg<br />

Stadtreinigung<br />

Universitätsstadt Siegen<br />

Die Stadtreinigung ist<br />

neben der allgemeinen<br />

Sauberkeit zuständig<br />

für die Müllabfuhr,<br />

die Abfallberatung die<br />

Straßenreinigung und<br />

den Schneeräumdienst.<br />

Indirekt organisiert sie die<br />

Entsorgung von Altpapier,<br />

Altglas und Wertstoffen<br />

(gelber Sack).<br />

Den Großteil der<br />

Müllabfuhr führt die Stadt<br />

mit eigenem Personal<br />

und eigenen Fahrzeugen<br />

durch. Hierzu zählt auch<br />

die Entsorgung des<br />

Restmülls, des Sperrmülls<br />

und der Bioabfälle für etwa<br />

60.000 Haushalte.<br />

Um unnötige Abfälle zu vermeiden<br />

können wir alle bei unseren täglichen<br />

Einkäufen darauf achten, Produkte in<br />

Einwegverpackungen zu vermeiden.<br />

Jeder Einzelne kann durch sorgfältige<br />

Auswahl von Waren dazu beitragen, die<br />

Umwelt zu schonen und Geld für die immer<br />

aufwändigere Abfallentsorgung zu sparen.<br />

Straßenreinigung<br />

Neben der Reinigung<br />

bestimmter Straßen ist die<br />

Abteilung Stadtreinigung<br />

für die Säuberung der<br />

städtischen Grundstücke,<br />

die Reinigung der Fußgängerzonen<br />

und die<br />

Leerung von über 2.000 im<br />

Stadtgebiet aufgestellten<br />

Papierkörben zuständig.<br />

Winterdienst<br />

Im Winter hält die Stadtreinigung<br />

nicht nur die<br />

Fahrbahnen schneefrei,<br />

auch der Winterdienst auf<br />

den Gehwegen an städtischen<br />

Liegenschaften gehört<br />

zum Aufgabenbereich.<br />

Müllabfuhr<br />

In Zeiten knapper werdender Rohstoffe ist es besonders<br />

wichtig, Abfälle getrennt zu sammeln und einer<br />

ökologisch unbedenklichen Verwertung zuzuführen.<br />

Auf diese Weise tragen wir alle ein Stück dazu bei, die<br />

natürlichen Ressourcen zu schonen bzw. eine erneute<br />

Verwertung zu sichern.<br />

Altpapier<br />

Die Entsorgung von<br />

Altpapier ist auf ein privates<br />

Unternehmen übertragen, das<br />

im Auftrag der Stadt Siegen<br />

eine Wiederverwertung sicherstellt.<br />

Altglas / Plastik<br />

Die Entsorgung von<br />

Altglas und Plastik (Gelber<br />

Sack) erfolgt im Rahmen<br />

des Dualen Systems<br />

Deutschland (DSD). Hier<br />

wird die Stadt Siegen lediglich<br />

durch die Bereitstellung<br />

der Wertstoffdepotstandorte<br />

und die Veröffentlichung<br />

der Abfuhrtermine tätig.<br />

Abfallberatung<br />

Weitere Informationen zu den<br />

Themen Stadtreinigung und<br />

Müllabfuhr erhalten Sie unter:<br />

Universitätsstadt Siegen<br />

Stadtreinigung<br />

57074 Siegen<br />

Fludersbach 56<br />

Telefon 0271 / 404-4822<br />

oder 0271 / 404-4855<br />

www.siegen.de<br />

3/<strong>2015</strong> durchblick 61


Heißer Herbst<br />

Kulturhaus Lÿz startet in die neue Saison<br />

Faszinierend farbig und unergründlich<br />

fesselt das Farbspiel auf dem<br />

Cover des neuen Spielzeitheftes<br />

für das Siegener Kulturhaus Lÿz. Doch<br />

auch zwischen den Umschlagseiten findet<br />

sich das ein oder andere „must have“<br />

im gewohnt hochkarätigen Bühnen-Mix<br />

aus Kabarett, Literatur und Jazz.<br />

Jürgen von der Lippe gibt sich gleich<br />

zwei Mal die Ehre (19.9./20.9.), da auf<br />

Grund der großen Nachfrage bereits eine<br />

Zusatzveranstaltung vereinbart werden<br />

musste. Nach Philip Simons augenzwinkernden<br />

Gesellschaftsbetrachtungen<br />

(26.9.) aus niederländischer Sicht geht<br />

es dann weiter mit Konrad Beikircher,<br />

der sein neustes Programm „bin völlig<br />

meiner Meinung“ (24.10.) präsentiert<br />

und Gereon Klugs Lesung „LOW FI-<br />

DELITY. Hans E. Plattes Briefe gegen<br />

den Mainstream“ (31.10.). Traditionell<br />

scharfzüngig wird es dann im November,<br />

wenn die Lÿz-Lieblinge Sebastian<br />

Pufpaff (7.11.) und Matthias Tretter<br />

(28.11.) das Publikum an ihren neusten Überlegungen zum<br />

Zustand der Republik teilhaben lassen, die Kabarett-Queen<br />

Sissi Perlinger<br />

Sissi Perlinger ihr augenzwinkerndes<br />

Credo „Ich bleib dann mal jung!“<br />

(14.11.) humorvoll erläutert oder – Anfang<br />

Dezember – der Erfinder des juristischen<br />

Kabaretts, Werner Koczwara,<br />

die deutsche Juristerei mit „Einer flog<br />

übers Ordnungsamt“ (11.12.) unter die<br />

Lupe nimmt. Ganz sicher golden wird<br />

der Herbst vor allem auch für Freunde<br />

des heimischen Zungenschlags. So feiert<br />

das Kabarettduo Weigand & Genähr<br />

im Oktober die Premiere von „Traute!“<br />

(20./21./22.10., weitere Termine im Dezember<br />

sowie 2016). Auch das LÿzMix-<br />

Varieté ist wieder am Start.<br />

Einige wenige Veranstaltungen sind<br />

zwar bereits ausverkauft, so der Saisonauftakt<br />

mit Dieter Nuhr (5.9.) und<br />

der erste Lesetermin mit Jürgen von der<br />

Lippe (19.9.), doch sowohl die Zusatzveranstaltung<br />

von „Beim Dehnen singe<br />

ich Balladen“ (20.9.) wie auch für alle<br />

anderen Bühnenhighlights im Lÿz<br />

gibt es die Karten wie gewohnt beim<br />

Kultur!Büro des Kreises Siegen-Wittgenstein auf www.<br />

Lyz.de oder unter der Telefonnummer 0271/333-2448. ●<br />

Veranstalterfoto<br />

Ausstellung zu technischen Hilfen und Anpassungsmaßnahmen<br />

in der Wohnung und des Wohnumfeldes für Menschen mit Demenz<br />

Rollende Modellwohnung mit<br />

technischen Alltagshilfen im Alter


Veranstaltungen im Seniorenbegegnungszentrum<br />

der Stadt Siegen<br />

Seniorenhilfe Siegen e.V.<br />

Telefon 02 71/ 6 61 <strong>03</strong> 35<br />

durchblick e.V.<br />

02 71/6 16 47 + 01 71/6 20 64 13<br />

ALTERAktiv Siegen-Wittgenstein e.V.<br />

Senecafé 02 71/ 2 50 32 39<br />

SeniorenServiceStelle 0271 / 38 78 616-2<br />

Café „Unter der Linde“ 02 71 / 5 64 10<br />

Englischkurse 02 737 / 59 21 76<br />

montags<br />

10:00 -12:00 Sprechstunde der<br />

Seniorenhilfe<br />

10:00 -12:00 SeniorenServiceStelle<br />

geöffnet<br />

10:00 -12:00 Werkstatt geöffnet<br />

14:00 -18:00 ALTERAktiv Senecafé<br />

dienstags<br />

09:00 -12:00 ALTERAktiv Senecafé,<br />

Windows 8, Tablets und<br />

Smartphones<br />

10:00 -12:00 Sprechstunde der<br />

Seniorenhilfe<br />

10:00 -12:00 Redaktionsbüro des<br />

durchblick geöffnet<br />

10:00 -12:00 Malgruppe (außer 1.Di.Monat)<br />

Haus Herbstzeitlos<br />

57074 Siegen, Marienborner Str. 151<br />

Film- und Video-Club 027 32/1 24 60<br />

Seniorenbeirat02 71 / 404-2202<br />

SHG Sauerstoff-Therapie 02 71 / 37 <strong>03</strong> 54<br />

Gedächtnistraining 0271 / 8 49 99<br />

Lesepaten 02739 / 2290<br />

Malgruppe 0271 / 3 73 87<br />

Selbstverteidigung 0160 / 30 18 67<br />

SeniorenTheaterSiegen0271 / 5 65 28<br />

mittwochs<br />

09:00 -12:00 ALTERAktiv<br />

Senecafé<br />

10:00 -12:00 SeniorenServiceStelle<br />

geöffnet<br />

10:00 -12:00 Redaktionsbüro des<br />

durchblick geöffnet<br />

14:00 -18:00 ALTERAktiv Senecafé<br />

14:30 -16:30 Handarbeiten mit der<br />

Seniorenhilfe<br />

14:30 -16:30 Werkstatt geöffnet<br />

15:00 -17:00 Singen mit der<br />

Seniorenhilfe<br />

19:00 -21:00 Regenbogentreff<br />

Spielen und Klönen<br />

19:00 -22:30 Film und Videoclub<br />

Trauercafé0271/ 5 34 46<br />

Wahlverwandte0271 / 2 38 01 08<br />

Werkstatt02 Foto: 71 Ingrid / 6 27 Drabe 76<br />

donnerstags<br />

09:30 - 10:30 Selbstverteidigung<br />

10:00 - 12:00 Sprechstunde der<br />

Seniorenhilfe<br />

12:00 - 14:30 Mittagstisch, Anmeldung:<br />

Mo. - Mi. bis 12 Uhr<br />

0271- 404-2200<br />

freitags<br />

10:00 - 12:00 Sprechstunde der<br />

Seniorenhilfe<br />

samstags<br />

09:00 - 12:00 Wandergruppe<br />

der Seniorenhilfe<br />

Wegen möglicher Änderungen einzelner Termine (Ferien, Krankheit usw.)<br />

empfiehlt sich die telefonische Anfrage.<br />

Das Begegnungszentrum Haus Herbstzeitlos befindet sich hinter der alten „Hainer Schule“, Ecke Marienborner Str. / Blumenstr.<br />

Anfahrt: Ab Hauptbahnhof, ZOB Bussteig B 1-2: Linien R 12, R 13, R 17, L 109 (Bushaltest. Blumenstraße). Parkplatz: Kostenlos am Haus<br />

Wir haben die passenden Veranstaltungen für Sie:<br />

• Englisch, Spanisch und weitere Fremdsprachen<br />

(verschiedene Stufen)<br />

• Computerkurse für Ältere (Grundlagen, Internet, E-Mail u. a.)<br />

• Vorträge | Café-Zeit im KrönchenCenter<br />

und vieles Andere mehr.<br />

VHS Siegen, KrönchenCenter, Markt 25, 57072 Siegen<br />

Internet: www.vhs-siegen.de; E-Mail: vhs@siegen.de<br />

Telefon: 0271 404-3000<br />

„Wandern und Schauen, Hobby mit Tempo 3“<br />

(und Apollo-Theatertermine lagen bei Redaktionsschluß leider nicht vor).<br />

Neulich im Bus<br />

Neulich musste ich mal mit dem Bus von<br />

Siegen nach Geisweid fahren. Hatte das<br />

Verkehrsmittel lange nicht benutzt, war<br />

also Außenseiter. Wohin ich von meinem<br />

Platz auch schaute: Fast jeder Fahrgast war<br />

mit seinem Mobiltelefon beschäftigt, strich<br />

sanft über das Display, tippte wie wild auf<br />

der Tastatur, flüsterte ins Gerät oder starrte<br />

gebannt darauf. Perfekt auch die Ausrüstung<br />

mit Kopfhörer. Ich hätte Grimassen<br />

schneiden oder andere Faxen machen<br />

können, es wäre sicher nicht aufgefallen.<br />

Eine ältere Dame telefonierte ausgiebig<br />

und laut. Vielleicht war die Verbindung<br />

schlecht oder wir fuhren in ein Funkloch.<br />

Sie sprach sehr laut darüber, dass sie großen<br />

Hunger habe. Und erklärte weiter, wenn<br />

sie gut nach Hause komme, erst mal eine<br />

Dong machen werde. Sie habe ja noch von<br />

dem Aufschnitt und es wäre doch schade,<br />

wenn von der guten Wurst was umkäme.<br />

Dann kam ihre Haltestelle, sie sagte<br />

„Tschüssing“ ins Telefon und stieg aus.<br />

Ich dachte an die NSA, die ja angeblich<br />

jeden belauscht. Würden die nachhaken,<br />

weil die Dame nichts umkommen lassen<br />

wollte? Und würden die wissen wollen,<br />

wer dieser Tschüssing und Donge sind?<br />

3/<strong>2015</strong> durchblick 63<br />

<br />

Eberhard Wagner


Backestage<br />

im Kreisgebiet<br />

September<br />

Sa. 05. ab 18 Uhr, Fbg.-Oberholzklau<br />

ab 14 Uhr, Netphen-Salchendorf<br />

ab 15 Uhr, Netphen-Nenkersdorf<br />

So. 06. 10-13 Uhr, Freudenberg-Alchen<br />

Fr. 11. 10-13 Uhr, Burb.-Nd.dresselndf.<br />

Sa. 12. ab 09 Uhr, Burb.-Wahlbach<br />

Sa. 19. 12-18 Uhr, Beienbach/Netphen<br />

Sa. 26. 06-12 Uhr, Burb.-Alte Vogtei<br />

10-15 Uhr, Siegen-Niedersetzen<br />

13-15 Uhr, Siegen-Birlenbach<br />

So. 27. 10-14 Uhr, Fbg.-Oberholzklau<br />

Oktober<br />

Sa. <strong>03</strong>. 10-15 Uhr, Fbg.-Oberheuslingen<br />

Di. 06. 10-13 Uhr, Burb.-Nd.dresselndf.<br />

Sa. 10. ab 14 Uhr, Netphen-Salchendorf<br />

Do. 22. 11-16 Uhr, Burbach-Holzhausen<br />

Fr. 23. 11-16 Uhr, Burbach-Holzhausen<br />

Sa. 24. 06-13 Uhr, Burb.-Ob.dresselndorf<br />

Sa. 31. 10-15 Uhr, Siegen-Niedersetzen<br />

ALTERAktiv<br />

bietet seinen Mitgliedern an, ihre<br />

„Verkehrstauglichkeit“ in Theorie<br />

und Praxis zu überprüfen.<br />

Informationen unter 0271- 233 94 25<br />

E-Mail info@senioren-siegen.de<br />

SERVICE-CENTER<br />

D-M Kfz.-Technik<br />

Dennis Michel<br />

Fahrzeug-Umbau<br />

für Behinderte<br />

57078 Siegen<br />

Telefon: 02 71 /3 <strong>03</strong> 98 09<br />

Fax: 02 71 /3 <strong>03</strong> 98 11<br />

Verkauf Einbau Ser vice<br />

Wiederkehrende<br />

montags:<br />

10-12:00 Ehrenamtsberatung, SAfE -Siegener<br />

Agentur für Ehrenamt Rathaus Weidenau<br />

Weidenauer Straße 215, „Regiestelle<br />

Leben im Alter“ 404-2139<br />

10-12:00 Beratung für Senioren, Senioren-<br />

ServiceStelle Siegen-Geisweid, Am Klafelder<br />

Markt 20 0271/372199-05<br />

10:00 Seniorengymnastik mit Anne Freudenberger,<br />

im Gemeinschaftsraum Dr.<br />

Ernst-Schuppener-Haus, Stadtteilbüro<br />

Heidenberg, 0271-23418872<br />

14:00 Montagscafé des DRK Ortsverein<br />

Siegen Nord e.V., Schneppenkauten 1,<br />

57076 Siegen-Weidenau 0271-76585<br />

14:30 Handarbeitstreff: stricken,<br />

häckeln, sticken, nähen, „Regiestelle<br />

Leben im Alter“ Rathaus Weidenauer<br />

Straße 215, 0271/404-2200<br />

20:30 Tangosalon: Milonga, Tango<br />

Argentiono - Gefühle tanzen, Kulturhaus<br />

Lÿz Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />

Jeden 1. Montag im Monat<br />

18:30 „Anders Altern“ Gruppe für<br />

gleichgeschlechtliche Lebende und<br />

Liebende, Begegnungszentrum Haus<br />

Herbstzeitlos Siegen, Marienborner Str.<br />

19:00 Trauergruppe der Ambulanten<br />

Hozpizhilfe, Stiftung Diakoniestation<br />

Kreuztal, Ernsdorfstr. 3, 02732/1028<br />

20:00 Tango Schnupperkurs (bis 21<br />

Uhr), anschließend Tangosalon, Kulturhaus<br />

Lÿz Siegen, St.-Johann-Straße 18<br />

Jeden 2. Montag im Monat<br />

10:00 Frühstückstreff: AWO-Ortsverein<br />

Siegen, im der Begegnungsstätte Rosterstr.<br />

186, Siegen, 0271/3386-160<br />

10:00 Trauercafé der ambulanten ökumenischen<br />

Hospizhilfe e.V.; Haus Herbstzeitlos<br />

Siegen, Marienborner Str. 151<br />

0160-99 49 40 56<br />

Jeden 3. Montag im Monat<br />

10:00 ALTERAktiv, Lesepaten, Haus<br />

Herbstzeitlos Siegen, Marienborner<br />

Straße 151 02739-2290<br />

16:30 Selbsthilfegruppe Durchblutungsstörungen<br />

in den Beinen Begegnungszentrum<br />

Haus Herbstzeitlos Siegen,<br />

Marienborner Str. 151 0271-310781<br />

18:30 Treffen Selbsthilfegruppe:<br />

Sauerstoff-Langzeit-Therapie „Haus<br />

Herbstzeitlos Siegen“ 37<strong>03</strong>54<br />

Jeden 4. Montag im Monat<br />

14:30 Kaffeekränzchen: AWO-<br />

Ortsverein Siegen, in der Begegnungsstätte<br />

Rosterstr. 186, Siegen,<br />

0271/3386-160<br />

Letzter Montag im Monat<br />

19:00 Selbsthilfegruppe Asthma und<br />

Bronchitis Haus Herbstzeitlos Siegen,<br />

Marienborner Straße 151 02737/3308<br />

dienstags:<br />

10:00 Schach- und Spieletreff AWO-Ortsverein<br />

Siegen, im der Begegnungsstätte Rosterstraße<br />

186, Siegen, 0271/339857<br />

17.30 Interkultureller Chor Siegerland Regiestelle<br />

Leben im Alter, Rathaus Weidenau<br />

Jeden 1. Dienstag im Monat<br />

9:00 Die Creativen Siegen, städtisches Begegnungszentrum<br />

Haus Herbstzeitlos Siegen,<br />

Marienborner Str. 151 02737-3455<br />

15:00 ALTERAktiv Lesepaten, Begegnungszentrum<br />

„Haus Herbstzeitlos“ Siegen,<br />

Marienborner Straße 151. 02739/2290<br />

Jeden 2. Dienstag im Monat<br />

10:00-12:00 Seniorenberater der Stadt Siegen:<br />

Sprechstunde, Begegnungszentrum<br />

„Haus Herbstzeitlos“, Marienborner Straße<br />

20:00 Vorwärts-Chor, städtisches Begegnungszentrum<br />

„Haus Herbstzeitlos“, Siegen<br />

Jeden 3. Dienstag im Monat<br />

19:00 Treffen Wohnprojekt: Wahlverwandte<br />

Haus Herbstzeitlos Siegen, 0271-2380108<br />

Jeden 4. Dienstag im Monat<br />

20:00 Vorwärts-Chor, städtisches Begegnungszentrum<br />

„Haus Herbstzeitlos“, Siegen<br />

mittwochs:<br />

10:00-12:00 Heinzelwerker Sprechstunde,<br />

„Regiestelle Leben im Alter“, RathausWeidenau,<br />

Weidenauer Str. 211, 404-2200<br />

10:00 Spaziergang: 3000 Schritte, Tempo<br />

und Strecke sind angepasst, ab Rathaus Weidenauer<br />

Str. 215, 404-2200<br />

10-12:00 Sprechstunde des Seniorenbeirats,<br />

SeniorenServiceStelle Siegen-Geisweid , Am Klafelder<br />

Markt 20 0271/372199-05<br />

14:00-16:00 Diakonischer Freundeskreis<br />

Siegen-Süd, Hilfen für zu Hause, Diakonie<br />

Eiserfeld, Mühlenstr. 7<br />

17:00 Internationaler Seniorentanz, Interkulturelle<br />

Gemeinschaft, kath. Gemeindehaus<br />

Siegen, St.-Michaelstraße 3<br />

SeniorenServiceStellen<br />

Universitätsstadt<br />

Siegen<br />

Siegen–Geisweid<br />

Am Klafelder Markt 20<br />

Mo + Mi. 10 - 12 Uhr 0271/372199-05<br />

Siegen–Weidenau, Rathaus<br />

Weidenauer Straße 211-213<br />

Mo - Fr. 10 - 12 Uhr 0271/404-2200<br />

Siegen -Ost, Haus Herbstzeitlos<br />

Marienborner Straße 151<br />

Mo + Mi. 10 - 12 Uhr 0271/3878616-2<br />

Siegen–Eiserfeld<br />

Mühlenstraße 7<br />

Beratung und Kontakt: 0271/25097-47<br />

64 durchblick 3/<strong>2015</strong>


Termine<br />

Jeden 1. Mittwoch im Monat<br />

14:00 KSG-Offenes Café im Wenscht, Siegen-Geisweid,<br />

Fichtenweg 5, 0271/89106<br />

15:00 Frauenzimmer, Frauencafé des DRK-Niederschelden,<br />

in der Burgschule Siegen-Niederschelden.<br />

0271-33716-0<br />

Jeden 2. Mittwoch<br />

14:30 KSG-Café im Wenscht: Kochstudio International,<br />

Siegen-Geisweid, Fichtenweg 5, 0271/89106<br />

Jeden 3. Mittwoch im Monat<br />

14:30 VDK-Siegen-Treff; Frohe Runde, Christofferhaus<br />

Siegen, Friedrich-Wilhelm-Str. 118<br />

14:30 Wir tanzen wieder! Für Menschen mit und<br />

ohne Demenz, Tanzschule „Im Takt“, Netphen-Dreis-<br />

Tiefenbach, Dreisbachstr. 24.<br />

Anmeldung erbeten 0271/234178-17<br />

Letzter Mittwoch im Monat<br />

15:00-16.30 Selbsthilfegruppe Frontotemporale Demenz<br />

im Café Auszeit Kreuztal, Ernsdorfstr. 5<br />

donnerstags:<br />

10:00 Seniorenwerkstatt, der „Interkulturellen Gemeinschaft“,<br />

katholisches Gemeindehaus Siegen,<br />

St.-Michaelstr. 3<br />

14-16:00 Handarbeitskreis der SeniorenService-<br />

Stelle, im Rathaus Netphen, Amtsstraße 2+6<br />

14-16:00 Ehrenamtsberatung, SAfE -Siegener Agentur<br />

für Ehrenamt Rathaus Weidenau 404-2139<br />

10:00-12:00 Diakonischer Freundeskreis Siegen-Süd,<br />

Hilfen für zu Hause, Diakonie Eiserfeld, Mühlenstr. 7<br />

Jeden 2. Donnerstag im Monat<br />

15:00-17:00 Selbsthilfegruppe Mitten im Leben für<br />

Menschen mit Gedächtnisproblemen KSG-Seniorenwohnanlage<br />

Weidenau Weidenauer Str. 202<br />

Jeden 4. Donnerstag im Monat<br />

15:00 Trauercafé der ambulanten ökum.Hospizhilfe Siegen<br />

e.V., Haus Herbstzeitlos Siegen, 0160-99 49 40 56<br />

freitags:<br />

14:00 Englisch Tea Time AWO-Ortsverein Siegen, im der<br />

Begegnungsstätte Rosterstr. 186, Siegen, 0271/339857<br />

18:00 Wochenschlussandacht, Autobahnkirche Rasthof<br />

Wilnsdorf<br />

Jeden 2. Freitag im Monat<br />

15:00 Dämmerstunde der Seniorenhilfe Siegen e.V.<br />

Begegnungszentrum Haus Herbstzeitlos Siegen,<br />

Marienborner Str. 151 0271/44369<br />

sonntags:<br />

Jeden 3. Sonntag im Monat<br />

14:30 Cafè unter der Linde, Begegnungszentrum<br />

Haus Herbstzeitlos Siegen, Marienborner Str. 151,<br />

0271-56410<br />

15:00 Trauercafé der ambulanten ökumenischen<br />

Hospizhilfe Siegen e.V., Alter Kindergarten Freudenberg,<br />

Oranienstr. 25, 0160-99 49 40 56<br />

Rund um die Uhr für Sie da<br />

- ein Anruf genügt!<br />

Siegen<br />

Alte Poststraße 21<br />

Tel.: 0271 / 52 00 9<br />

Wilnsdorf<br />

Rathausstraße 5<br />

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2/<strong>2015</strong> 3/<strong>2015</strong> durchblick 65


Veranstaltungshinweise<br />

1. Dienstag<br />

14:30 Weltalzheimerwochen*: Museums-Momente,<br />

Museumsbesuch für<br />

Menschen mit Demenz, Museum Wilnsdorf,<br />

Rathausstr. 9, Anm. 02739-802211<br />

20:00 Birgit Schrowange liest:, Es darf<br />

gerne ein bisschen mehr sein! Bismarckhalle<br />

Siegen-Weidenau, Bismarckstr. 47<br />

September <strong>2015</strong><br />

Veranstalterfoto<br />

2. Mittwoch<br />

20:00 Südwestfälische Freilichtbühne:<br />

Pension Schöller Freudbg. Kuhlenberg<br />

3. Donnerstag<br />

20:30 Open Air Kino, Siegener Kurzfilmabend,<br />

Siegen am Oberen Schloss<br />

4. Freitag<br />

20:00 Roger Hodgson & Band, Breakfast<br />

in America Tour Siegerlandhalle<br />

20:00 Vortrag: Indonesien: Eine junge<br />

Demokratie zwischen Tradition und Moderne,<br />

Schloss Berleburg, Goetheplatz 8<br />

20:30 Open-Air-Kino, American Sniper<br />

Brunnenwiese am Oberen Schloss Siegen<br />

5. Samstag<br />

10:00 Oldtimer-Motorradtreffen im<br />

Technikmuseum, Freudenberg, Olper<br />

Straße 5 (auch am Sonntag)<br />

10:00 4. Oldtimer & Classic US-Cars-<br />

Treffen, Siegerlandflughafen ( auch So.)<br />

20:00 Kleinkunstbühne Hilchenbach,<br />

Elvis Presley Cover mit Tom Miller, Hilchenbach,<br />

Am Preisterbach 11<br />

20:00 Dieter Nuhr: Lesung-Vorpremiere:<br />

Nur Nuhr Kulturhaus Lÿz,<br />

Siegen ist ausverkauft!<br />

20:30 Open-Air-Kino, Minions,<br />

Brunnenwiese am Oberen Schloss<br />

Siegen<br />

6. Sonntag<br />

11:00 Jazz-Frühstück mit der Uni-<br />

Big-Band Siegen, im Spiegelzelt,<br />

beim Eisenwerk Erndtebrück, Im<br />

Grünewald 2<br />

16:00 Sonntagnachmittag im<br />

Schlosspark: Konzert mit den Herdorfer<br />

Dixieland-Friends, Oberes<br />

Schloss Siegen<br />

17:00 Weltalzheimerwochen*: Sonntags<br />

um fünf, Klassisches Konzert, Klarissenklosterkirche<br />

Eremitage, Wilnsd.<br />

20:30 Open Air Kino, Im Labyrinth des<br />

Schweigens, Brunnenwiese am Oberen<br />

Schloss Siegen<br />

8. Dienstag<br />

19:00 VHS-Vortrag: Elternunterhalt<br />

- das Sozialamt bittet die Kinder von<br />

Senioren zur Kasse, Rathaus Netphen,<br />

Ratssaal, Amtsstr. 6<br />

9. Mittwoch<br />

19:30 kreuztalkultur Siegerländer Rudelsingen,<br />

Café Basico Kreuzt., Hüttenstr. 30<br />

Veranstalterfoto<br />

Veranstalterfoto<br />

10. Donnerstag<br />

15:00 Literaturcafé der Seniorenhilfe,<br />

Seniorenzentrum Haus Herbstzeitlos,<br />

Siegen<br />

19:00 Filmclub Kurbelkiste: Ole, Kulturhaus<br />

Lÿz, Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />

20:00 Komödie von Gert Hoffmann<br />

Die Hammelkomödie, Gebrüder-Busch-<br />

Theater, Hilchenbach-Dahlbruch<br />

11. Freitag<br />

14:00 Stadtteilfest am Wellersberg, mit<br />

vielen Attraktionen und Aktionen, Siegen<br />

Wellersberg, Obenstruthstr. 8<br />

17:00 9. Siegener Oktoberfest, Außengelände<br />

der Siegerlandhalle, Siegen,<br />

Koblenzer Str. 151 (auch Sa.+So.)<br />

19:30 Fest der Stimmen mit den A-<br />

capella-Stars „6-Zylinder“, Spiegelzelt<br />

beim Eisenwerk, Erndtebrück<br />

12. Samstag<br />

20:00 Kleinkunstbühne Hilchenbach,<br />

Comedy mit Murat Sen, Hilchenbach,<br />

Am Preisterbach 11<br />

13. Sonntag<br />

10:45 Matinéen in St. Joseph, Matinée<br />

mit Bratsche und Ogel, kath. Kirche St.<br />

Joseph, Siegen-Weidenau, Weidenauer<br />

Str. 23<br />

17:00 Weltalzheimerwochen*: Sonntags<br />

um fünf, Konzert für Menschen mit<br />

Demenz und andere Musikliebhaber,<br />

Autobahnkirche, Rasthof Wilnsdorf<br />

17:00 kreuztalkultur: Das Kreuztaler<br />

Familien-Musical, HUGO der Wassergeist<br />

Stadthalle Kreuztal<br />

Veranstalterfoto<br />

18:00 Filmpalast: Manche mögens heiß<br />

Heimhof-Theater Burbach-Wasserscheide<br />

66 durchblick 3/<strong>2015</strong>


Veranstaltungshinweise<br />

14. Montag<br />

19:30 Faust - Der Tragödie erster Teil,<br />

Inszenierung Matthias Fontheim Bad<br />

Berleburg - Bürgerhaus am Markt<br />

20:00 Eva Mattes liest...erzählt... singt...<br />

- ihr persönliches Programm, Spiegelzelt<br />

beim Eisenwerk, Erndtebrück<br />

15. Dienstag<br />

18:00 VHS- Vortrag: Frau und Rente,<br />

KrönchenCenter Siegen, Markt 25<br />

19:00 Filmclub Kurbelkiste: Black Ise,<br />

Kulturhaus Lÿz, Siegen, St.-Johann-Str.<br />

16. Mittwoch<br />

14:30 Weltalzheimerwochen*: Wir<br />

tanzen wieder Tanzangebot für Menschen<br />

mit und ohne Demenz, Tanzschule<br />

„Im Takt“, Netphen-Dreis-Tiefenbach,<br />

Dreisbachstr. 24, Anm. 0271- 234178-17<br />

17. Donnerstag<br />

9:00 Tag der Pflege <strong>2015</strong>: Kleine Auszeit<br />

gefällig? Siegerlandhalle, Siegen<br />

18:30 VHS-Lesung: Märchen aus dem<br />

Zauberreich der indonesischen Inseln,<br />

Bad Berleburg, Altenzentrum am Sähling,<br />

An der Gonthardslust<br />

19:00 VHS-Vortrag: Der politische Islam,<br />

Bad Laasphe, Haus des Gastes<br />

18. Freitag<br />

17:30 Kranzniederlegung und Gedenken<br />

am Ostdeutschen, Bund der Vertriebenen,<br />

Mahnmal im Garten des Oberen<br />

Schlosses Siegen<br />

20:00 Konzert mit der Evau Big Band,<br />

Kulturhaus Lÿz, Siegen, St.-Johann-Str.<br />

19. Samstag<br />

19:00 VHS/SeniorenSerciveStellen-Vortrag,<br />

Elternunterhalt – Wenn erwachsene<br />

Kinder zahlen müssen, Ratssaal Netphen<br />

Veranstalterfoto<br />

20:00 Jürgen von der Lippe liest, Kulturhaus<br />

Lÿz, ist ausverkauft!<br />

20:00 Kleinkunstbühne Hilchenbach,<br />

Kabarett mit Sia Korthaus, Hilchenbach,<br />

Am Preisterbach 11<br />

20. Sonntag<br />

11:00 Weltalzheimerwochen*: Bei Gott<br />

geht nichts verloren, Gemeindezentrum<br />

Christuskirche Siegen, Obenstruthstr. 8<br />

15:00 Tag der Heimat, Bund der Vertriebenen,<br />

Bismarckhalle Siegen- Weidenau<br />

17:00 kreuztalkultur Musik mit dem<br />

Trio Rosenpalais Nicht so schnell, mein<br />

Herr! Weiße Villa, Dreslers Park<br />

20:00 Jürgen von der Lippe liest, Beim<br />

Dehnen singe ich Balladen, Kulturhaus<br />

Lÿz, Siegen, St.-Johann-Straße 18<br />

20:00 Siegener Orgelwochen, Orgelwunschkonzert:<br />

geliebte Kirchenlieder,<br />

St.-Joseph-Kirche, Siegen-Weidenau<br />

21. Montag<br />

17:00 ohne ALTERSbeschränkung:<br />

Best Exotic Marigold Hotel 2, Viktoria<br />

Filmtheater Hilchenbach-Dahlbruch,<br />

Bernhard-Weiss-Platz<br />

22. Dienstag<br />

19:00 VHS- Vortrag: Patientenverfügung<br />

- Vorsorgevollmacht – Betreuungsverfügung,<br />

Bad Laasphe, Haus des Gastes,<br />

Wilhelmsplatz 3<br />

20:00 Meisterliche Kammermusik Simone<br />

Rubino - Schlagzeug - Rezital Gebr.-<br />

Busch-Theater Hilchenb.-Dahlbruch,<br />

Berhard-Weiss-Platz<br />

20:00 Musikabend mit Herman van<br />

Veen, Siegerlandhalle Siegen, Koblenzer<br />

Straße 151<br />

* Veranstalter der Weltalzheimerwochen <strong>2015</strong>:<br />

Alzheimer Gesellschaft Siegen e.V. • Ambulanter Hospizdienst<br />

Wittgenstein, • Caritasverband Siegen-Wittgenstein<br />

e.V. • Demenz-Servicezentrum Region Südwestfalen •<br />

Diakonische Altenhilfe Siegerland • Diakonisches Werk<br />

Wittgenstein • Ev. Christus-Kirchengemeinde Siegen<br />

• Ev. Kirchengemeinde Neunkirchen • Förderverein<br />

Autobahnkirche Siegerland e.V. • Förderverein des Tagespflegehaus<br />

Eremitage • Förderverein für die spanischsprachige<br />

kath. Gemeinde Siegen • Forum für Migration und<br />

Gesundheit • FZI-Forschungszentrum Informatik Karlsruhe<br />

• GSS Wohn- und Pflegeeinrichtung Haus St. Raphael<br />

• Haus am Sähling • Integrationsagentur im Caritasverband<br />

Siegen-Wittgenstein e.V. • Interkulturelle Gemeinschaft<br />

e.V. • Kommunale Beratungsstelle „Besser Leben<br />

im Alter durch Technik“ • Kreis Siegen-Wittgenstein •<br />

Kreisvolkshochschule Siegen-Wittgenstein • Museum<br />

Wilnsdorf • Pflege- und Dienstleistungszentrum Haus an<br />

der Weiß • Pflegekreis Wilnsdorf • Runder Tisch Demenz<br />

Kreis Siegen-Wittgenstein • Senioren-Service-Stellen<br />

Wilnsdorf, • -Neunkirchen, • -Hilchenbach, • -Netphen,<br />

• Sparkassenstiftung Zukunft • Tagespflegehaus<br />

Eremitage im Caritasverband Siegen-Wittgenstein e.V. •<br />

Tanzschule „Im Takt“ • VergissMeinNicht Netphen e.V. •<br />

Wohnberatung Siegen-Wittgenstein e.V. • Zukunfsinitiative<br />

2020 des Kreises Siegen–Wittgenstein.<br />

Senioren auch mobil unterwegs!<br />

Ob Mini-PC, Tablet oder Smartphone...<br />

Diese Geräte werden auch für die ältere<br />

Generation immer wichtiger.<br />

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Bekannten ganz leicht Kontakt.<br />

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verschiedene Weise, sich zu informieren.<br />

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Einarbeitung in die neue<br />

Technik und zeigen, wie Sie diese<br />

richtig nutzen können.<br />

Kommen Sie zu uns ins „Senec@fé,<br />

Treffpunkt neue Medien“ des Vereins<br />

ALTERAktiv Siegen-Wittgenstein<br />

e.V. im Haus Herbstzeitlos,<br />

Marienborner Str. 151.<br />

Mo. 14-18 Uhr, Di. 9-12 Uhr<br />

Mi. 9-12 und 14-18 Uhr<br />

0271 - 2 50 32 39<br />

eMail: senecafe@senioren-siegen.de<br />

3/<strong>2015</strong> durchblick 67


23. Mittwoch<br />

16:30 Weltalzheimerwochen*: Was<br />

soll ich nur machen! Bei der Körperpflege<br />

ist es besonders schlimm, Tagespflegehaus<br />

Eremitage 9, Wilnsdorf-Rödgen,<br />

Anmeldung: 0271-39121<br />

24. Donnerstag<br />

15:00 Literaturcafé Seniorenzentrum<br />

Haus Herbstzeitlos, Siegen<br />

18:00 VHS-Vortrag: Transatlantische<br />

Handels- und Investitionspartnerschaft<br />

(TTIP) – Welche Risiken bestehen für<br />

Umwelt- und Verbraucherschutz? KrönchenCenter,<br />

Siegen, Markt 25 19:00<br />

Kunstsommer <strong>2015</strong>, I am a cultural nation<br />

Jürgen O. Olbrich, Städtische Galerie<br />

Haus Seel, Siegen, Kornmarkt 20<br />

19:30 Weltalzheimerwochen*:<br />

Was ist denn nur mit<br />

Rudi los? Bürgerhaus Burbach,<br />

Marktplatz, Burbach<br />

20:00 Philharmonie Südwestfalen<br />

Beethoven – Marimba in<br />

Between, Geb.-Busch-Theater,<br />

Hilchenbach, B.-Weiss-Platz<br />

Veranstaltungshinweise<br />

September <strong>2015</strong><br />

20:00 Kleinkunstbühne Hilchenbach:<br />

Comedy mit Markus Maria Profitlich,<br />

Hilchenbach, Am Preisterbach 11<br />

20:00 Kabarett mit Kai Magnus Sting:<br />

Immer ist was, weil sonst wär ja nix<br />

Heimhoftheater Burbach-Wassersccheide<br />

20:00 Blues-Rock-Konzert mit Falconz,<br />

Kulturhaus Lÿz, Siegen, St.-Johann-Str.<br />

26. Samstag<br />

14:00 VHS Wandern: Pilgern zu verwunschenen<br />

Orten auf alten Pilgerpfaden,<br />

Bad Berleburg, Treffpunkt:<br />

Parkplatz Skihütte Pastorenwiese bei<br />

Wunderthausen<br />

19:00 Das Original Krimidinner Die<br />

Nacht des Schreckens, Spiegelzelt beim<br />

Eisenwerk, Erndtebrück, Im Grünewald<br />

Veranstalterfoto<br />

20:00 Kabarettabend mit Philip Simon,<br />

Ende der Schonzeit, Kulturhaus Lÿz,<br />

Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />

27. Sonntag<br />

11:00 Siegerländer Mineralienbörse, Siegerlandhalle,<br />

Siegen, Koblenzer Straße<br />

17:00 Burbacher Chöre, Heimhof-<br />

Theater, Burbach-Wasserscheide<br />

29. Dienstag<br />

10:00 Weltalzheimerwochen*: Mehr<br />

Lebensqualitat und Sicherheit fur<br />

Menschen mit Demenz durch Technik?<br />

Anm. 0271- 234178-17<br />

10:00 Weltalzheimerwochen*: Rollende<br />

Modellwohnung: Technische Alltagshilfen<br />

im Alter, Parkplatz am Kreishaus<br />

Siegen, St.-Johann-Str. 23<br />

19:00 Filmclub Kurbelkiste: Victoria, Kulturhaus<br />

Lÿz, Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />

30.Mittwoch<br />

10:00 Weltalzheimerwochen*: Rollende<br />

Modellwohnung: Technische Alltagshilfen<br />

im Alter, Parkplatz am Kreishaus<br />

Siegen, St.-Johann-Str. 23<br />

10:00 Weltalzheimerwochen*:Ausstellung:<br />

Technische Hilfen und Anpassungsmaßnahmen,<br />

Gemeindezentrum Ev. Martinigemeinde,<br />

Siegen, St.-Johann-Str. 8<br />

(Nähere Informationen in der Anzeige<br />

auf Seite 62)<br />

15:30 VHS-Pilzkundliche Führung: Bestimmung<br />

von Pilzen Freudenberg, Start/<br />

Ziel: Parkplatz am Ende der Friedenshortstraße<br />

25. Freitag<br />

20:00 kreuztalkultur 2.<br />

Kreuztaler LachNacht eine<br />

abwechslungsreiche Show<br />

mit vier Künstlern, Stadthalle<br />

Kreuztal<br />

20:00 Liederabend mit<br />

Hannes Wader, Sing-Tour<br />

<strong>2015</strong>, Georg-Heimann-Halle<br />

Netphen, Jahnstraße<br />

20:00 Markus Maria Profitlich<br />

mit, HALBZEIT - Gibt<br />

es ein Leben nach dem Fünfzigsten?<br />

Hilchenbach Gerberpark,<br />

Am Preisterbach 12<br />

Veranstalterfoto<br />

Veranstalterfoto<br />

68 durchblick 3/<strong>2015</strong>


1. Donnerstag<br />

15:30 VHS-Vortrag: Café-Zeit - „Starke<br />

Frauen des Mittelalters“: Roswitha<br />

von Gandersheim um 935–973, KrönchenCenter<br />

Siegen, Markt<br />

18:30 VHS-Vortrag Altersrenten - Wer?<br />

Wann? Wie(viel)?, Freudenberg, Rathaus<br />

Freudenberg, Ratssaal, Mórer Platz 1<br />

19:00 VHS-Vortrag: Unpolitische Demokratie,<br />

Kreuztal, Gelbe Villa Dreslers<br />

Park, Hagener Str. 22<br />

20:00 kreuztalkultur Ein musikalisches<br />

Feuerwerk Jasper vant Hofs, Pili Pili,<br />

Stadthalle Kreuztal<br />

20:00 Rating akut, Kabarett mit<br />

Arnulf Rating Gebr.-Busch-<br />

Theater Hilchenbach Dahlbruch,<br />

Bernh.-Weiss-Platz 6<br />

2. Freitag<br />

10:00 Messe „Siegen handelt“ Aus der<br />

Region – für die Region (bis So.), Siegerlandhalle<br />

Siegen, Koblenzer Straße<br />

20:00 50 Jahre MUNDSTUHL, Mütze<br />

Glatze! Simply the Pest Kulturhaus Lÿz<br />

Siegen, St.-Johann-Str. 18<br />

20:00 kreuztalkultur „Mutti-Theorien“:<br />

Rainer Krönert, Mutti Reloaded, Stadthalle<br />

Kreuztal<br />

3. Samstag<br />

14:00 VHS-Pilzkundliche Führung:<br />

Bestimmung der typischen Pilze Siegerländer<br />

Hauberge, Kreuztal, ab<br />

Parkplatz Freibad Buschhütten<br />

17:00 Festakt und Konzert zum Tag der<br />

Deutschen Einheit, Philharmonie Südwestfalen,<br />

Bad Berlebg, Bürgerhaus Markt<br />

20:00 Demon‘s Eye feat. Doogie White,<br />

Kulturhaus Lÿz Siegen, St.-Johann-Straße<br />

Veranstaltungshinweise<br />

Oktober <strong>2015</strong><br />

Veranstalterfoto<br />

Veranstalterfoto<br />

4. Sonntag<br />

19.00 Improvisationstheater Frizzles:<br />

Mit allen Mitteln, Heimhof-Theater<br />

Burbach-Wasserscheide<br />

6. Dienstag<br />

14:30 Weltalzheimerwochen*: Museums-Momente,<br />

Museumsbesuch für<br />

Menschen mit Demenz, Museum Wilnsdorf,<br />

Rathausstaße 9, Wilnsdorf, Anmeldung<br />

02739- 802211<br />

8. Donnerstag<br />

15:00 Literaturcafé Seniorenzentrum<br />

Haus Herbstzeitlos, Siegen<br />

9. Freitag<br />

20:00 Konzert: Nadezhda Kadeshev<br />

Russische Volkslieder die das Herz bewegen!<br />

Siegerlandhalle Siegen<br />

10. Samstag<br />

14:00 VHS-Wanderung: Kaspar, Köhler,<br />

Brasebrö - Kulturlandschaft Ruckersfeld,<br />

Hilchenbach, Treffpunkt:<br />

Parkplatz Oberbach<br />

18:00 VHS- Nachtwanderung: Sich<br />

orientieren auch ohne Lampe und Kompass,<br />

Bad Berleburg, Auf der Lenne<br />

11. Sonntag<br />

10:45 Orgelmatinee, Orgel plus ... St.-<br />

Joseph-Kirche, Siegen-Weidenau, Weidenauer<br />

Straße 28<br />

16:00 Herbstkonzert des Siegener Blasorchesters,<br />

Siegerlandhalle Siegen,<br />

17:00 kreuztalkultur: Opern- und Operettengala,<br />

Der Vogelhändler Carl Zeller,<br />

Stadthalle Kreuztal<br />

18:00 Filmpalast: Die 12 Geschworenen,<br />

Heimhof-Theater Burb.-Wasserscheide<br />

12. Montag<br />

17:00 Kino ohne ALTERSbeschränkung:<br />

Sommer in der Provence Viktoria<br />

Filmtheater Hilchenbach-Dahlbruch,<br />

Veranstalterfoto<br />

13. Dienstag<br />

19:00 Filmclub Kurbelkiste: Taxi Teheran,<br />

Kulturhaus Lyz, Siegen St. Johann-Str.<br />

19:30 Comedy Woman, Sexy, Siegerlandhalle<br />

Siegen, Koblenzer Straße 151<br />

15. Donnerstag<br />

20:00 LÿzMixVarieté Kabarett, Musik,<br />

Akrobatik & Zauberei, Siegen, Kulturhaus<br />

Lÿz, St.-Johann-Str. 18,<br />

16. Freitag<br />

14:00 REISEZEIT, Messe für Kurzreisen,<br />

Siegerlandhalle Siegen (bis So.)<br />

19:30 Die Paldauer,… immer noch,<br />

Siegerlandhalle Siegen, Koblenzer Str.<br />

20:00 Kleinkunstbühne Hilchenbach,<br />

Bauchredner Jan Mattheis, Aus dem Bauch<br />

heraus, Hilchenbach, Am Preisterbach 11<br />

17. Samstag<br />

14:30 Preisskat im Vereinstreffpunkt<br />

„VergissMeinNicht Netphen e.V.“,<br />

Brauersdorfer Straße 60 (Das Startgeld<br />

beträgt 7,00 €)<br />

19:30 Kultkomödie mit Biss Dinner<br />

für Spinner, ev. Erlöserkirche Siegen-<br />

Winchenbach, Lessingstr. 33 (auch am<br />

24./25.10.)<br />

18. Sonntag<br />

10:00 VHS-Wanderung: Trecking durch<br />

Wittgenstein, Bad Berleburg, Treffpunkt:<br />

Stünzel (am Mordstein, Richtung<br />

Festplatz)<br />

10:15 Weltalzheimerwochen*: Er wird<br />

deinen Fuß nicht gleiten lassen, Christuskirche<br />

Neunkirchen-Zeppenfeld, Am Kirchweg<br />

75, Anmeldung 02735 767-207<br />

3/<strong>2015</strong> durchblick 69


18. Sonntag<br />

14:00 Weltalzheimerwochen*: Erntedankfest,<br />

Haus St. Raphael Burbach,<br />

Steingardtstr. 4<br />

17:00 Weltalzheimerwochen*: Sonntags<br />

um fünf, interkulturelles Konzert<br />

für Menschen mit Demenz und andere<br />

Musikliebhaber, Kulturhaus Lÿz, Siegen<br />

19. Montag<br />

14:30 Seniorenveranstaltung der Universitätsstadt<br />

Siegen Goldener Herbst Bismarckhalle<br />

Siegen-Weidenau<br />

20. Dienstag<br />

19:30 VHS-Vortrag: Stadtluft macht<br />

frei! KrönchenCenter Siegen,Markt<br />

20:00 Konzert: Jurij Shatunov: Russische<br />

Pop-Musik sowie Hits aus alten und neuen<br />

Zeiten, Siegerlandhalle Siegen, Koblenzer<br />

Straße 151<br />

20:00 Kabarett mit Weigand & Genähr:<br />

Traute, Kulturhaus Lÿz, Siegen, St.-Johann-Str.<br />

18 (bis 22.10.)<br />

22. Donnerstag<br />

15:00 Literaturcafé, Seniorenzentrum<br />

Haus Herbstzeitlos, Siegen<br />

15:30 VHS-Café-Zeit Vortrag: Hildegard<br />

von Bingen, KrönchenCenter, Siegen<br />

19:00 VHS- Vortrag: Lachen und Weinen<br />

– Leben und Tod, Wilnsdorf Festhalle<br />

19:30 Comedy mit Gernot Hassknecht,<br />

Bürgerhaus am Markt, Bad Berleburg<br />

20:00 Kammermusik, Modern String<br />

Quartett, Gebrüder-Busch-Theater, Hilchenbach-Dahlbruch<br />

19:00 VHS-Vortrag: Ein Kontinent<br />

bricht auf – Afrika auf dem Weg in der<br />

Weltwirtschaft eine Rolle zu spielen,<br />

Kreuztal, Weißen Villa, Dreslers Park<br />

24. Samstag<br />

10:00 Genussmesse Culinaria Siegerlandhalle<br />

Siegen, (auch So.)<br />

18:00 Nacht der alten Technik, Technikmuseum,<br />

Freudenberg, Olper Str.5<br />

20:00 Kabarett: Tina Teubner Männer<br />

brauchen Grenzen, Heimhof-Theater,<br />

Burbach-Wasserscheide<br />

20:00 Wise Guys live Tour zum Neuen<br />

Album „Achterbahn“, Siegerlandhalle<br />

20:00 Kleinkunstbühne Hilchenbach:<br />

Comedy mit Faatih Cevikkollu, Hilchenbach,<br />

Am Preisterbach 11<br />

20:00 Konrad Beikircher Bin völlig meiner<br />

Meinung, Kulturhaus Lÿz, Siegen,<br />

25. Sonntag<br />

15:00 Compagnie Les Voisins Buh!<br />

Kulturh. Lÿz, Siegen, St.-Johann-Str.<br />

Veranstaltungshinweise<br />

Oktober <strong>2015</strong><br />

Veranstalterfoto<br />

„Da steckt man nicht drin“. Das neue Programm des Siegener Seniorentheaters ist<br />

zu sehen: So., den 1.11. und So. den 8.11. jeweils ab 15 Uhr im Kulturhaus Lyz, Siegen,<br />

20:00 Neue Studiobühne, Geschwister,<br />

Kulturhaus Lÿz, Siegen, St.-Johann-<br />

Straße 18 ( auch vom 27.bis 29.10.)<br />

26.Montag<br />

19:00 VHS-Vortrag: Smartphone, Tablet<br />

& PC - Identitätsdiebstahl geht schnell<br />

und ist lukrativ - Sind Sie safe? Erndebrück<br />

Realschule, Ederfeldstr. 4<br />

27. Dienstag<br />

16:00 Weltalzheimerwochen*: Uns<br />

bleibt die Liebe Dokumentarfilm in russischer<br />

Sprache mit deutchem Untertitel,<br />

Kath. Pfarrgemeinde St. Marien, Siegen,<br />

Häutebachweg 5<br />

Veranstalterfoto<br />

29. Donnerstag<br />

15:00 Weltalzheimerwochen*: Interkulturelle<br />

Seniorenbegegnung, Katholisches<br />

Pfarrzentrum St. Joseph,<br />

Siegen-Weidenau,Weidenauer Str. 23,<br />

Anmeldung bis 20.10. 017678730818<br />

oder isn-siegen@online.de<br />

19:00 Weltalzheimerwochen*: Gut leben<br />

mit Demenz, Ratssaal der Stadt Hilchenbach,<br />

Markt 13, Hilchenbach<br />

20:00 Theater: Anderthalb Stunden zu<br />

spät, Gebr.-Busch-Theater, Hilchenbach-Dahlbruch,<br />

Bernh.-Weiss-Platz 6<br />

20:00 kreuztalkultur Axel Pätz, Chill<br />

mal!!! Weiße Villa, Dreslers Park, Kreuztal<br />

20:00 Multivisionsshow Indonesien –<br />

Träume erleben – von Bali nach Borneo<br />

von Dirk Bleyer, Bad Berleburg, Aula<br />

des Johannes-Althusius-Gymnasiums,<br />

Im Herrengarten 11<br />

30. Freitag<br />

20:00 Jazzkonzert mit Samantha Fish &<br />

Laurence Jones, Kulturhaus Lÿz, Siegen,<br />

St.-Johann-Str. 18<br />

31.Samstag<br />

10:30 Gesangs-Workshop mit Birgit<br />

Schlenther, Kulturhaus Lÿz, Siegen, St.-<br />

Johann-Str. 18<br />

20:00 Lesung: Gereon Klug<br />

Low Fidelity, Kulturhaus Lÿz,<br />

Siegen, St.-Johann-Straße<br />

20:00 kreuztalkultur American Cajun,<br />

Blues & Zydeco Festival, Stadthalle<br />

Kreuztal<br />

20:00 Konzert mit der Gruppe Sticky:<br />

Rock’n’Roll, Beat und gute Laune, Siegerlandhalle<br />

Siegen<br />

70 durchblick 3/<strong>2015</strong>


Veranstaltungshinweise<br />

November <strong>2015</strong><br />

1. Sonntag<br />

15:00 SeniorenTheaterSiegen Da steckt<br />

man nicht drin, Kulturhaus Lyz, Siegen,<br />

St.-Johann-Str.18 (auch am 8. 10. <strong>2015</strong>)<br />

3. Dienstag<br />

19:00 Filmclub Kurbelkiste: Tot den<br />

Hippies, es lebe der Punk, Kulturhaus<br />

Lyz, Siegen, St.-Johann-Str.18<br />

19:00 VHS-Vortrag: Testament und Erbvertrag,<br />

Kreuztal Weiße Villa, Hagener<br />

Str. 22, Dreslers Park<br />

19:00 VHS-Vortrag: Enkeltrick und Co.<br />

- Kriminalität zum Nachteil von Senioren,<br />

Wilnsdorf, Gymnasium Wilnsdorf,<br />

Hoheroth 94, Gebäude A<br />

4. Mittwoch<br />

19:00 Zeitzeugen auf Zelluloid, Kulturhaus<br />

Lyz, Siegen St. Johann-Str.18<br />

20:00 Improvisationstheater Springmaus:<br />

BÄÄM! Die Gameshow, Gebr.-<br />

Busch-Theater, Hilchenbach-Dahlbruch<br />

5. Donnerstag<br />

20:00 kreuztalkultur JazzNights Michael<br />

Wollny, Nachtfahrten – Solo-Duo-<br />

Trio, Stadthalle Kreuztal<br />

6. Freitag<br />

20:00 Popkonzert The Four Fabs, Kulturhaus<br />

Lyz, Siegen, St.-Johann-Str.18<br />

7. Samstag<br />

20:00 Kabarett mit Sebastian Pufpaff<br />

Auf Anfang, Kulturhaus Lyz, Siegen,<br />

St.-Johann-Str.18<br />

20:00 Frauenensemble Encantada<br />

55-Minuten-Konzert: Ein Jahresrückblick<br />

& -ausblick, Heimhof-Theater,<br />

Burbach-Wasserscheide<br />

8. Sonntag<br />

16:30 Konzert 125-jähriges Jubiläum!<br />

Von und mit INTERMEZZO,<br />

Turn- und Festhalle Buschhütten<br />

17:00 Kammerchor Si.-Weidenau,<br />

Stabat mater dolorosa von Joseph<br />

Haydn, kath. Kirche St. Joseph<br />

18:00 kreuztalkultur Früher war<br />

ich Chizophren heut bin ich ok Benjamin<br />

Tomkins mit seinen Puppen,<br />

Stadthalle Kreuztal,<br />

18:00 Filmpalast: Tote schlafen<br />

fest Heimhof-Theater Burbach-<br />

Wasserscheide<br />

9. Montag<br />

20:00 Musikalische Sonderveranstaltung<br />

zum Gedenken: Kirche, Synagoge,<br />

Moschee Stiftskirche Stift<br />

Keppel Hilchenbach-Allenbach<br />

Veranstalterfoto<br />

10. Dienstag<br />

19:00 VHS-Filmvortrag: Als die<br />

Amerikaner kamen – US-Filmaufnahmen<br />

vom Kriegsende 1945 in<br />

Westfalen, Kreuztal-Littfeld, Bürgertreff<br />

Kapellenschule<br />

19:00 VHS-Vortrag: Vermögensübergabe<br />

an die nächste Generation – Schenken<br />

mit „warmer Hand“, Neunkirchen,<br />

Otto-Reiffenrath-Haus, Bahnhofstr. 1<br />

12. Donnerstag<br />

18:30 Forum des Hörens, Vortrag mit<br />

Diskussion über Hyperakusis, Schwerhörigkeit<br />

und Tinnitus, Freie ev. Gemeinde<br />

Siegen-Mitte, Friedrichstr. 83<br />

20:00 kreuztalkultur Ingo Appelt Besser<br />

.ist besser, Stadthalle Kreuztal<br />

20:00 Jazzrock mit Kraan, Kulturhaus<br />

Lyz, Siegen, St.-Johann-Str.18<br />

Veranstalterfoto<br />

14. Samstag<br />

20:00 Comedy mit Sissi Perlinger<br />

Ich bleib dann mal jung! Kulturhaus<br />

Lÿz, Siegen, St.-Johann-Str.18<br />

20:00 Buntes Burbach PREMIERE:<br />

Daubs Melanie Et hilft nix! Heimhof-<br />

Theater, Burbach-Wasserscheide<br />

20:00 Kleinkunstbühne Hilchenbach,<br />

Comedy Magic mit Christopher Köhler,<br />

Hilchenbach, Am Preisterbach 11<br />

15. Sonntag<br />

10:45 Matinéen in St. Joseph, Orgelkonzert<br />

mit Jürgen Poggel, Kath. Kirche<br />

St. Joseph Siegen-Weidenau<br />

17:00 Siegener Poetry Slam, Kulturhaus<br />

Lyz, Siegen St.-Johann-Str.18<br />

17:00 kreuztalkultur Herbstkonzert Blasorchester<br />

Stadt Kreuztal e.V., Stadthalle<br />

17. Dienstag<br />

19:00 Filmclub Kurbelkiste: A Girl<br />

Walks Home Alone at Night, Kulturhaus<br />

Lyz, Siegen, St.-Johann-Str.18<br />

18. Mittwoch<br />

19:00 VHS-Lesung: Mitten in Texas<br />

und doch nicht am Ziel mit Barbara<br />

Orthwein, Bad Berleburg, Stadtbücherei<br />

(Altes Landratsamt), Poststr. 42<br />

19. Donnerstag<br />

16:00 Gemeinschaftsvortrag von Günther<br />

Klempnauer: Alt werden ist nichts<br />

für Feiglinge Netphen, Rathaussal<br />

19:00 VHS- Lesung: Eine Märchenreise<br />

vom Amur bis zur Wolga, Bad Laasphe,<br />

Haus des Gastes, Wilhelmsplatz 3<br />

3/<strong>2015</strong> durchblick 71


20. Freitag<br />

20:00 Kleinkunstbühne Hilchenbach<br />

Konzert mit Martin C. Herberg Hilchenbach,<br />

Am Preisterbach 11<br />

20:00 kreuztalkultur Eric Bibb &<br />

Habib Koité, Brothers in Bamako,<br />

Stadthalle<br />

20:00 Daubs Melanie Et hilft nix!<br />

Kulturhaus Lyz, Siegen. (auch Sa.)<br />

21. Samstag<br />

20:00 Kleinkunstbühne Hilchenbach<br />

Comedy Seerhat Dogan mit<br />

KÜCKKÜCK, Hilchenbach, Am<br />

Preisterbach 11<br />

22.Sonntag<br />

17:00 Theater Sturmvogel: Abenteuer<br />

China, Kulturhaus Lyz, Siegen<br />

19:00 Kleinkunstbühne Hilchenbach<br />

Comedy Ingolf Lück mit Ach Lück mich<br />

doch, Hilchenbach, Am Preisterbach 11<br />

24. Dienstag<br />

19:00 Filmclub Kurbelkiste: La buena<br />

vida-Das gute Leben, Kulturhaus Lyz,<br />

Veranstaltungshinweise<br />

November <strong>2015</strong><br />

26. Donnerstag<br />

20:00 Lesung: Annika Schilling liest Marina<br />

Keegans, Kulturhaus Lyz, Siegen<br />

27. Freitag<br />

20:00 Kleinkunstbühne Hilchenbach<br />

Lesung mit Gabi Köster, Die Chefin,<br />

Hilchenbach, Am Preisterbach 11<br />

20:00 WDR Big Band feat. Fay Claassen,<br />

BC_ Siegen, Anz_186x130_Senioren_SI St.-Johann-Str.18<br />

Kulturhaus Lyz, Siegen St.-Johann-Str.<br />

20.11.2009 13:30 Uhr Seite 1<br />

Veranstalterfoto<br />

28. Samstag<br />

19:00 Konzertabend Classic Brass, ein<br />

glanzvolles Advents- und Weihnachtsprogramm,<br />

Ev. Kirche Hilchenbach<br />

20:00 Kabarett mit Matthias Tretter Selfie,<br />

Kulturhaus Lyz, Siegen, St. Johann-Str.<br />

20:00 Buntes Burbach Weihnachtsprogramm<br />

mit Julia Stemberger Es weihnachtet<br />

schön Heimhof-Theater, Burbach-Wasserscheide<br />

20:00 kreuztalkultur Das Duo Blattrand<br />

mit Ohne Rolf Stadthalle Kreuztal<br />

20:00 Kleinkunstbühne Hilchenbach,<br />

Band Re-Cover, A Tribute To The Beatles,<br />

Hilchenbach, Am Preisterbach 11<br />

29. Sonntag<br />

15:00 kreuztalkultur „Kreuztaler Teddybärenkonzerte“<br />

Philharmonie Südwestfalen<br />

Papa Haydns kleine Tierschau,<br />

Stadthalle<br />

16:30 Buntes Burbach> Dia-Panoramavision<br />

von und mit Dieter Freigang Die<br />

höchsten Wandergipfel der Alpen, Heimhof-Theater<br />

Burbach-Wasserscheide<br />

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72 durchblick 3/<strong>2015</strong>


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3/<strong>2015</strong> durchblick 73


Unterhaltung / Impressum<br />

Es fiel uns auf …<br />

…dass altersgerechte Assistenzsysteme uns im Alter<br />

helfen sollen. Ein interdisziplinäres Forschungsteam entwickelt<br />

ein Sensorpflaster, das älteren Menschen ein Signal<br />

gibt, wenn sie etwas trinken müssen. „Trinke dringend etwas.<br />

Dein Körper verliert zu viel Flüssigkeit“. Das spezielle<br />

Pflaster auf der Haut erkennt den Mangel und schickt über<br />

das Internet (Handy) eine Warnung an den Träger oder eine<br />

Pflegekraft.<br />

…dass eine übel gelaunte Katze 100 Millionen wert ist.<br />

Die Mundwinkel hängen auffallend weit unten, die eisblauen<br />

Augen funkeln böse. Einer Katze aus Arizona (USA)<br />

mit Namen „Crumpy Cat“ (mürrische Katze) sollte man<br />

nicht zu nahe kommen. Der Bruder der Besitzerin stellte<br />

ein Foto des Vierbeiners ins Internet und löste damit ein<br />

unglaubliches Phänomen aus. Das kleinwüchsige Tier mit<br />

Unterbiss ist so beliebt, dass sein Frauchen mit Fanartikeln<br />

wie Tassen, Kuscheltieren und Büchern in zweieinhalb Jahren<br />

satte 100 Millionen Euro verdient hat.<br />

…dass man sich bei manchen Beschwerden auch selber<br />

helfen kann. Nicht immer muss man gleich zur chemischen<br />

Keule greifen, wenn einen Schmerzen plagen. Gegen viele<br />

Beschwerden wie Rheuma, Kopfweh, Sodbrennen u.a. ist<br />

nämlich ein Kraut gewachsen. Zur Information gibt es zwei<br />

neue E-Books zum Thema „Natur-Apotheke“. Darin stehen<br />

die wichtigsten Heilpflanzen und die Bücher sind zum Preis<br />

von 1,99 Euro bei Amazon, iBooks und Google Play zu erhalten.<br />

Mehr Infos dazu auf: www.freizeitrevue.de/ebooks.<br />

Gedächtnistraining: Lösungen von Seiten:46-47<br />

Brückenwörter: Stuhl; Garten;Parfum;Schirm; Regen;<br />

Finger; Tür; Barren; Allergie; Zwiebel. Tiernamen: laus<br />

maus. Kuh bär. schaf. reh. pf. Er d. kam El. i Geld. h und. fi, sch.<br />

Anagramme: Blumenkohl Radieschen Apfel Banane<br />

Zwiebel Schnittlauch Spinat Birne Kirsche Feldsalat<br />

Kohlrabi Mais Apfelsine Johannisbeere Fenchel. Zahlenkombination:1.)<br />

2-4-7-11-16-22; 2.) 7-9-6-8-5-7-4-6-3;<br />

3.) 8-10-13-17-22; 4.) 5-1-6-2-7-3-8-4-9-5; 5.) 4-7-9-5-<br />

8-10-6-9-11-<br />

Zu guter Letzt:<br />

Der Kollege ist ja nach eigenen Angaben ein Genussschläfer.<br />

Dem tut kein Abbruch, dass er in den Endphasen<br />

der durchblick-Fertigstellung auch schon mal zu<br />

nachtschlafender Zeit sein Tagwerk beginnt.<br />

Neulich war es wieder einmal so weit: von der Glocke<br />

der Kirchturmuhr um sechs Uhr geweckt, entschloss er<br />

sich, frisch – fromm – fröhlich – frei das Bett mit dem guten<br />

Gefühl zu verlassen, in der Frühe richtig was wegzuarbeiten.<br />

Katzenwäsche reichte und dann ran an den Rechner.<br />

Wie staunte er nicht schlecht, als die Computeruhr 15 Minuten<br />

nach neun anzeigte. Die ersten drei Stundenschläge<br />

der Kirchturmuhr hatte er wohl noch völlig verschlafen.<br />

durchblick<br />

Gemeinnützige Autorenzeitschrift<br />

für Siegen und Siegen-Wittgenstein<br />

Herausgeber: durchblick-siegen Information und Medien e.V.<br />

Anschrift der Redaktion:<br />

„Haus Herbstzeitlos“, Marienborner Str. 151, 57074 Siegen<br />

Telefon 0271 61647, Mobil: 0171-6206413<br />

E-Mail: redaktion@durchblick-siegen.de<br />

Internet: www.durchblick-siegen.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

dienstags bis donnerstags von 10.00 bis 12.00 Uhr<br />

1. und 3. Dienstag im Monat auch von 15.00 bis 17.00 Uhr<br />

Redaktion:<br />

Anne Alhäuser; Maria Anspach; Ulla D'Amico; Ingrid Drabe (Veranstaltungen);<br />

Helga Düringer; Friedhelm Eickhoff (viSdP); Fritz<br />

Fischer; Eberhard Freundt; Gerda Greis; Eva-Maria Herrmann (stellv.<br />

Redaktionsleiterin); Erich Kerkhoff; Erika Krumm; Brigitte Lanko;<br />

Horst Mahle; Werner Müller-Späth; Rita Petri (Nachrichten); Helga<br />

Siebel-Achenbach; Tessie Reeh; Ulli Weber<br />

Bildredaktion:<br />

Thomas Benauer; Hubertus Freundt; Gudrun Neuser; Wolfgang Neuser;<br />

Rita Petri (Leitung); Tessie Reeh<br />

Hörbuch-Redaktion:<br />

derzeit nicht besetzt<br />

Internet:<br />

Thomas Benauer; Tobias Kämpfer<br />

An dieser Ausgabe haben ferner mitgewirkt:<br />

Anja Freundt; Hartmut Reeh; Ernst Göckus; Otto Schneider; Thorsten<br />

Heider; Eberhard Wagner; Erna Homolla; Matthias Neuser; Heinz<br />

Bensberg; Wilma Frohne; Elisabeth von Schmidtsdorf;<br />

Heinz Stötzel; Klaus Hüner; Karin Aleith-Hüner<br />

Gestaltung, Satz und Layout:<br />

Ingrid Drabe; Friedhelm Eickhoff; Eva-Maria Herrmann; Rita Petri<br />

Herstellung und Druck: Vorländer, Obergraben 39, 57072 Siegen<br />

Anzeigenanfragen: durchblick-siegen e.V. 0171-6206413<br />

oder 0271/61647; E-Mail: anzeigen@durchblick-siegen.de<br />

Es gelten die Mediadaten 12/2014 (www.durchblick-siegen.de)<br />

Erscheinungsweise:<br />

März, Juni, September, Dezember<br />

Verteilung:<br />

Helga Siebel-Achenbach (Ltg.); Hannelore Münch; Joachim Kraft<br />

Dr. Horst Bach; Gerd Bombien; Renate Tietze; Maximilian Lutz;<br />

Rotraud Ewert; Monika Müller; Christel Mahle; Gabi Schumacher;<br />

Herbert Jäppche; Hans Amely; Maju Becker; Waltraud Gottschalk;<br />

Bärbel Breunig; Ulrike Kämpfer; Dieter Haas; Wolfgang von Keutz;<br />

Helmut Drabe und alle Redakteure<br />

Auflage: 23.500 Der durchblick liegt im gesamten Kreisgebiet kostenlos<br />

aus: in Sparkassen, Apotheken, Arztpraxen und Zeitungsverlagen, in der<br />

City-Galerie, in den Geschäften des Siegerlandzentrums und bei unseren<br />

Inserationskunden, in öffentlichen Gebäuden und vielen sozialen Einrichtungen<br />

der Wohlfahrtsverbände und Kirchen, in allen Rathäusern und<br />

Senioren-Sercicestellen des Kreises Siegen-Wittgenstein. Für die Postzustellung<br />

berechnen wir im Inland für vier Ausgaben jährlich 8,00 Euro.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung<br />

der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich vor, eingesandte<br />

Beiträge und Leserbriefe zu kürzen. Unverlangte Beiträge werden nicht<br />

zurückgeschickt. Der Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung<br />

des Herausgebers gestattet.<br />

Gefördert durch<br />

die Universitätsstadt Siegen<br />

und den Kreis<br />

Siegen-Wittgenstein<br />

74 durchblick 3/<strong>2015</strong>


24. Oktober <strong>2015</strong><br />

11 bis 17 Uhr<br />

Kundenzentrum Sparkasse Siegen<br />

(Morleystraße 2) und Sieg Carré<br />

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