Ausgabe vom Februar 2013 - Wendelstein Anzeiger

Maria Spannagel
Kirchenmalermeisterin
„Angestrichen ist nicht gemalt“ lautet ein al tes
Sprichwort von Leonardo da Vinci, welches wohl
nicht passender auf die hohe Kunst des Malens
zutrifft. Und genau dieser Kunst mit ihren vielfältigen
Facetten hat sich die junge Kirchenmalerin
Maria Spannagel verschrieben und sich letztes Jahr
im Oktober mit dem Sprung in die Selbständigkeit
einen Traum verwirklicht. Die künstlerische Ader
wurde ihr praktisch in die Wiege gelegt, denn es
finden sich Steinmetze, Kirchen- und Illusionsmaler
etc. in der Spannagel-Familie, die allesamt
mit dem künstlerischen Gen ausgestattet wurden.
Als die sympathische Bran nenburgerin dann die
Lehre zur Kirchenmalerin bei Bernd Flassak in
Freising beginnen durfte, war sie vollends in ih -
rem Element. Während der drei jährigen Ausbildung
hatte sie das große Glück bei den Renovierungsarbeiten
in den Kirchen Maisach und Lands-
Wir wünschen viel Erfolg!
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Marmorimitation
Malerei unterwasserwelt
hut selbst Hand anlegen zu dürfen und sich da -
mit viele Handgriffe und Tipps ihres Lehrmeisters
zu verinnerlichen. Die hohe Kunst der Kir -
chen malerei ist vor allem in Bayern, wo es vie le
Schlösser, Klöster und Kirchen gibt, zuhause.
Bei der oftmals aufwendigen Renovie rung, Re -
staurierung oder Rekonstruierung von z.B. al ten
Untergründen, Decken und Fresken ist besonders
Fingerspitzengefühl, viel Geduld und noch mehr
Qua litätsbewusstsein gefragt. Dabei werden zu nächst
die zu bearbeitenden Untergründe fachmännisch
geprüft und bewertet, danach der Zustand genau
dokumentiert. In Absprache mit dem Denkmalschutz
und unter Verwendung der klassischen
Fassungs- und Vergoldungstechniken entsteht so -
mit wieder nach und nach das ursprüngliche hi -
storische Er scheinungsbild. Während ihrer Ausbildungszeit
lernte die Kirchenmalerin aber noch
HerzlicHen GlückWunScH zur eröFFnunG!
illusions-Malerei im Wintergarten
weitere Maltechniken kennen, unter anderem die
Theater- und Illusionsmalerei, die sie schon immer
fasziniert hat und auch heute fest zu Ihrem An -
gebotsrepertoire gehört. Ein sog. Trompe-l’œil
(frz. täusche das Auge, tromper „täuschen“; l’œil
„Auge“) ist ein illusionistisches Gemälde, bei dem
versucht wird, Fotorealismus zu erzielen. So nennt
man auch Wand- und Deckenmalereien, die eine
scheinbare Vergrößerung der jeweiligen Architektur
bewirken sollen, indem sie Architekturen,
Landschaften oder Skulpturen geometrisch ge nau
vortäuschen. Raum-Atmosphäre schaffen ist das
Ziel dieser besonderen Kunstform. Ob in Sauna,
Schwimmbad, Wohnbereich, Restaurant oder Ho -
telfoyers. Perspektivisch stimmige, gemalte Ar -
chitektur, naturgetreue Darstellung der Motive bis
ins kleinste Detail, Landschaftspanoramen, Marmorierungen
und Materialnachbildungen - wer
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8 Wendelstein-Anzeiger / InnFormativ Februar 2013