Magische Bref 4 - Sexualmagie.pdf
Magische Bref 4 - Sexualmagie.pdf
Magische Bref 4 - Sexualmagie.pdf
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
wurden als Einwand gegen ihre Ursache gedeutet<br />
und gaben somit die Basis zur Begründung der<br />
Askese und damit zur irrtümlichen Ausschaltung<br />
des Geschlechtstriebes überhaupt.<br />
Je empfindlicher nun die seelische Konstitution<br />
eines Menschen ist, desto mehr wird sein seelisches<br />
Gleichgewicht durch Ausübung des Geschlechtsaktes<br />
gestört, besonders, wenn das geistige Streben<br />
nach Gottversenkung in ihm vorherrscht. Diese<br />
fanatische Gotteinstellung duldet keine elementare<br />
Ablenkung aus dem Instinkte heraus, damit sich<br />
selbst zu schwächen, denn Gehirn und Geschlecht<br />
sind in diesem Falle tatsächlich getrennte Pole<br />
und stehen im disharmonischen Aspekt einander<br />
feindlich gegenüber.<br />
Ebensowenig ist die christliche Auffassung, das<br />
Leid bringt Gott näher, richtig, denn hier muß<br />
unterschieden werden zwischen der falschen ergebungsreichen,<br />
hinnehmenden Duldsamkeit, dem<br />
Ertragen des zugezogenen Leides, und dem unter<br />
Umständen richtigen Wege des gewollten Leides,<br />
der absichtlichen Entbehrung, die Schmerz und<br />
Einengung erzeugt, um die vorhandenen sinnlichen<br />
Affekte umzuwerten, umzupolen, und auf eine<br />
andere Bahn zu lenken.<br />
Hier liegen die Motive der buddhistischen Askese,<br />
denn der Yogi erstrebt eine Bewußtsemslage unbeweglicher<br />
Abgeschiedenheit, um zur höheren<br />
Erkenntnis zu kommen, ein Weg, den die Mensch-<br />
VIII. 13