Ausgabe 1 2005 [PDF, 1.00 MB] - Gemeinde Freienbach

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08 kommunales Viele Schritte waren nötig, um von der Skizze zum Logo zu kommen. Klare Verhältnisse im und durch das Logo. TEXT//RITA MARTY ____ Die Gemeindeschule Freienbach wird ab nächstem Schuljahr nach aussen unter einem gemeinsamen Logo auftreten. Damit soll die Gemeinsamkeit betont werden – fünf Schulorte gehören zur einer Gemeinde – aber auch die Eigenständigkeit und Besonderheit des einzelnen Ortes. Wer einen Turnschuh mit drei Streifen erblickt, weiss sofort, um welche Marke es sich dabei handelt. Das Logo dieser Firma ist im allgemeinen Gedächtnis verankert und wird auch ohne Erklärung richtig zugeordnet. Der Wiedererkennungswert des Schullogos soll zumindest für diejenigen, die mit der Gemeindeschule zu tun haben, ebenso hoch sein wie der drei Streifen. Rückblende 1 Die Geschichte des Logos, das nun den Gemeindeschulen zur Verfügung steht, reicht einige Jahre zurück. Verschiedene Schulorte trugen sich damals mit dem Gedanken, ihrer Schule ein «Gesicht» Fünf Schulorte – ein Logo EINHEITLICHES ERSCHEINUNGSBILD FÜR DIE GEMEINDESCHULE FREIENBACH zu geben, das unter anderem auf Elternbriefe gedruckt werden könnte. In Wilen beispielsweise wurde ein Wettbewerb gestartet mit dem Ziel, ein Schullogo aus einer Kinderzeichnung abzuleiten. Bald zeigten sich jedoch Schwierigkeiten bei der Umsetzung der verschiedenen kreativen Ideen. Einerseits wird ein allzu verspieltes Logo nicht als solches erkannt – es wäre zu nahe an einer Zeichnung – andererseits ist die grafische Umsetzung kompliziert. Die Idee eines Schullogos hatte sich aber auch in den anderen Schulorten festgesetzt. Das Schulleitungsteam, bestehend aus den Schulleiterinnen und Schulleitern aller fünf Schulorte, fragte sich daher, ob es wirklich sinnvoll sei, dass jeder einzelne Ort sein eige-
nes Logo entwickle. Man war sich rasch einig, dass dies mehr Verwirrung als Identifikation stiften würde. Auch wenn die einzelnen Teams in vielen Bereichen autonome Entscheidungen treffen, so kommen doch durch die geleitete Volksschule neue Strukturen zu tragen. Rückblende 2 Die Gemeindeschule Freienbach war während vier Jahren eine von sieben Pilotschulen im Kanton Schwyz, die sich am Projekt «geleitete Volksschule» beteiligten. In dieser Zeit wurden ein gemeinsames Leitbild für die Gemeindeschule erarbeitet, verschiedene Instrumente zur Qualitätsentwicklung wie zum Beispiel die kollegiale Hospitation eingeführt, die Jahresplanungen an den Schulorten orientierten sich neu am Leitbild und ein Qualitätskonzept entwickelt. Eine wesentliche Umgestaltung geschah aber auf der Führungsebene, wo die Kompetenzen und Verantwortungen zwischen Schulrat und Schulleitung neu geregelt wurden. Die Zusammenarbeit zwischen den Schulorten und damit die gemeinsame Ausrichtung der Gemeindeschule wird durch das Schulleitungsteam gestärkt. Suche nach Aussage Eine Schule ist kein Turnschuh und drei Streifen sind als Aussage in diesem Fall nicht genug. Auf der Suche nach einem Logo, das für die Gemeindeschule passt, holte sich das Schulleitungsteam fachliche Unterstützung. Das Büro Quersicht für visuelle Gestaltung in Bäch wurde beauftragt, die Kinderzeichnung auf ein aussagekräftiges Logo herunterzubrechen. Bald kristallisierten sich die Hauptpersonen der Schule, die Kinder, als Motiv heraus. Mit verschiedenen Köpfen in verschiedenen Farben präsentierten die Quersicht-Inhaberinnen Andrea und Nadia Knechtle der Schulleitung einen ersten Entwurf, der dann auch in den Lehrerteams diskutiert wurde. Bei einer Schule mit fünf weit gehend autonomen Schulorten stellt sich bei einem solchen Vorhaben schnell die Frage nach der Individualität des einzelnen Ortes. Das Logo – so die Absicht – soll das gemeinsame Dach darstellen, der Schriftzug für die jeweilige Schule deren Eigenständigkeit. Verschiedene Anwendungsmöglichkeiten Die drei Kinderköpfe in lebendigem Orange werden künftig auf den unterschiedlichsten Schuldokumenten – wie Elternbriefen, Protokollen oder Informationsschreiben – zu finden sein. Um das Logo bekannt zu machen, werden auch Aufkleber verteilt, die mit Sicherheit begeisterte Abnehmer finden. Als besondere Attraktion wird ausserdem ein T-Shirt in Orange mit dem Logo zum Kauf angeboten. Die Anwendungsmöglichkeiten der Kinderköpfe, die das Logo bilden, liessen sich beliebig erweitern. Denkbar wären beispielsweise Beschriftungen in und an Schulhäusern, die Rohentwürfe dazu wären vorhanden. Die Grafikerinnen Knechtle hatten sich beispielsweise überlegt, wie die Kennzeichnung der Toiletten aussehen könnte oder die der Schwimmhalle. Diese Ideen müssen allerdings vorderhand in der Schublade bleiben, denn die Schulfinanzen setzten ganz klare Grenzen. Auf jeden Fall dürfte es aber nicht allzu lange dauern, bis die drei Köpfe in der Gemeinde Freienbach, bei Eltern, Behördenmitgliedern und allen, die an der Schule beteiligt und interessiert sind, ebenso gut bekannt sind wie die drei Streifen auf Turnschuhen. «Die Schule ist kein Turnschuh und drei Streifen sind als Aussage in diesem Fall nicht genug.» Aspekte der Beurteilung INTENSIVER WEITERBILDUNGSTAG Am 6. Juni setzten sich die Lehrpersonen der Gemeindeschule Freienbach im Schulhaus Steg in Pfäffikon mit den verschiedenen Aspekten von Beurteilung auseinander. Einmal jährlich treffen sich alle Lehrkräfte der Gemeindschule zur gemeinsamen Weiterbildung. Nachdem in den letzten Jahren Themen der Schulentwicklung im Mittelpunkt gestanden hatten, widmete man sich dieses Jahr dem Umgang mit Beurteilung und Promotion. Um die gesetzlichen Vorschriften ging es im Referat von Emil Ulrich von der Fachstelle für Schulaufsicht. Ulrich wies auf das Spannungsfeld zwischen förderorientierter und leistungsorientierter Beurteilung hin, in dem sich jede Lehrperson befindet. Die verschiedenen Facetten der Beurteilung können einerseits als Chance, andererseits als Belastung wahrgenommen werden. Emil Ulrich erklärte:«Beurteilen heisst Ziele setzen, beobachten, fördern und schliesslich bewerten.» Die gesetzlichen Leitplanken sind die eine Seite, die Instrumente (Noten, Bewertungsbogen) die andere. Dass Ziffernoten nur einen Teil – die erbrachte Leistung – abdecken und andere wichtige Bereiche – Arbeitsverhalten, Sozialverhalten, persönliche Entwicklung – ausser Acht lassen, empfinden nicht nur Lehrpersonen als unbefriedigend. Hier sind von kantonaler Seite Bestrebungen im Gange, dieses Manko mit einem neuen, zusätzlichen Beurteilungsbogen zu beheben. Anschliessend fanden sich die Lehrpersonen der einzelnen Stufen zum gegenseitigen Austausch in verschiedenen Zimmern zusammen. Die Kernfrage lautete: «Wann ist eine 5 eine 5? Welcher Prozentsatz eines Lernziels muss erfüllt sein?» Immer wieder betonten Lehrpersonen, dass es Variable gäbe, die auch in einer Leistungsüberprüfung eine Rolle spielen. Das klassische Beispiel «Aufsatzbewertung» wurde genannt, bei der nebst klaren Kriterien stets unbeabsichtigt das persönliche Empfinden einer Lehrperson hineinspielt. Individuelle Auseinandersetzung Am Nachmittag durchmischten sich die Stufen. In sieben Workshops widmeten sich die Gruppen den verschiedenen Aspekten von Beurteilung. In den Workshops wurde einerseits durch Fachpersonen Wissen vermittelt, andererseits mussten sich die Teilnehmer intensiv mit Fragen auseinandersetzen, die ihren persönlichen Umgang mit Beurteilung betrafen. Die Auswertung des Tages erfolgte nach der Verabschiedung durch verschiedene Stimmungsbarometer. Die Verteilung der Punkte, die die Lehrerinnen und Lehrer vorgenommen hatten, bestätigte den Eindruck, dass es ein intensiver Weiterbildungstag gewesen war, der für die meisten Denkanstösse, hier und da auch Antworten und Hilfen gebracht hat – dass aber Beurteilung nach wie vor im Spannungsfeld förderorientiert/leistungsorientiert stattfindet. 09
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