28. Echo Ende 2010 - BBS Köllitsch eV
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Berufsausbildung mit Abitur anno <strong>2010</strong><br />
Tja, da staunt ihr, was? Es gibt (gab) sie wieder, die Berufsausbildung<br />
mit Abitur!<br />
Für uns Anlass genug, der Sache nachzugehen. Damit begab ich<br />
mich auf die Spur von Claudia Koch (75/78, Link), welche dabei<br />
im Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt<br />
und Naturschutz kräftig mitmischt.<br />
Immer wieder aus Zeitgründen verschoben, nahm ich in diesem<br />
Jahr endlich mal den Hörer in die Hand und wurde sofort<br />
herzlich eingeladen. Da ja auch ich mich mittlerweile beruflich<br />
im Berufsbildungsbereich bewege, machte ich mich also auf<br />
die Strümpfe und besuchte zunächst mal die „Grünen Tage“ in<br />
Erfurt. Dabei habe ich schon ganz viele Informationen zu Strukturen<br />
und Organisation der<br />
Ausbildung bekommen. Kurz,<br />
prägnant und super erstellt<br />
von Claudia, die ich strahlend<br />
und sehr aktiv an ihrem Stand<br />
erlebte. Gleich war ein zweiter<br />
dienstlicher, aber auch privater<br />
Termin ausgemacht. Sie zeigte<br />
uns die Ausbildungsstätten der<br />
Überbetrieblichen Ausbildung<br />
in Schwerstedt und Buttelstedt.<br />
Wir konnten Vergleiche zu unserer<br />
Arbeit in <strong>Köllitsch</strong> ziehen<br />
und haben interessante Entdeckungen gemacht.<br />
Dort habe ich einen echten "Reisetraum" entdeckt! – Könnt ihr<br />
euch noch erinnern?<br />
Abends kamen wir dann ins<br />
Gespräch, aber gern lasse ich<br />
sie selbst zu Wort kommen:<br />
Lebenswege – Bildung in der Landwirtschaft<br />
In Packisch abgeliefert<br />
Als ich mit 16 (ach, waren wir<br />
noch jung!) von meinen Eltern<br />
von Leipzig nach Packisch<br />
gebracht und „abgeliefert“<br />
wurde, meinte ich, ihnen sagen<br />
zu müssen, dass ich wohl<br />
jetzt länger nicht nach Hause<br />
kommen werde – das erste<br />
Mal so richtig von zu Hause<br />
weg. Aber diese Einstellung<br />
änderte sich schnell für mich<br />
als „wohlbehütetes“ Einzelkind<br />
aus der Stadt, die zwar<br />
Arbeit, aber niemals so viele Menschen gewöhnt war.<br />
Das erste Jahr war hart,<br />
die anderen zwei wurden<br />
immer besser und<br />
am <strong>Ende</strong> muss ich heute<br />
noch oft an die Worte<br />
unseres Mathelehrers<br />
Herr Stamm denken:<br />
„Wer drei Jahre Packisch<br />
überstanden hat, der<br />
findet sich zurecht im<br />
Leben.“<br />
Wie wahr!<br />
Unsere Klasse in Packisch vor dem Flachbau<br />
Der Weg ins Ministerium<br />
Nach der Zulassung für das Tierproduktionsstudium kam die Enttäuschung,<br />
ich sollte in die Fachrichtung „Ökonomie der Tierproduktion“<br />
– um Gottes Willen, ich und Betriebswirtschaft! Also<br />
schockte ich meine Eltern, als ich vom Fachrichtungswechsel zur<br />
Agrarpädagogik berichtete. Diesen Schritt habe ich nie bereut.<br />
1982 begann ich meine Lehrertätigkeit in der Kreislandwirtschaftsschule<br />
in Bad Langensalza (über die Absolventenvermittlung<br />
nach Thüringen). Im Rahmen der Erwachsenenqualifizierung<br />
bildete ich Facharbeiter, Meister und Ingenieure im Fernstudium<br />
für die Agraringenieurschule Stadtroda aus und betreute die LPG<br />
hinsichtlich der Weiterbildung ihrer Beschäftigten (z.B. Bedienungsberechtigungen<br />
für die Melkstände) direkt vor Ort. Ich war<br />
leidenschaftlich gern Lehrer und glaube, dass meine „Schüler“<br />
weitgehend mit mir zufrieden waren. Bis zur Wende – da wurde<br />
abgeschafft und geschlossen. So bewarb ich mich 1990 in dem<br />
im Entstehen befindlichen Landwirtschaftsministerium und hatte<br />
großes Glück. Seit 1991 bin ich dort und wurde Beamtin.<br />
Die Arbeit<br />
Ich bin in all den Jahren dem Bildungsbereich treu geblieben<br />
und habe eine Vielfalt an Aufgaben erledigt, beständige und<br />
auch viele Neue.<br />
Dazu gehörte das Schreiben von Förderrichtlinien, die Ideen zur<br />
Broschüre über die „Grünen Berufe“ sowie die Flyer zu den<br />
aktuellen Berufen oder aber zu den Berufswettbewerben in der<br />
Landwirtschaft.<br />
Alle Informationen findet man auch auf der Homepage www.<br />
thueringen.de/de/thueringenagrar/bildung/, für deren Redaktion<br />
und Gestaltung ich verantwortlich bin.<br />
<strong>BBS</strong>@koellitschverein.de www.koellitschverein.de