28. Echo Ende 2010 - BBS Köllitsch eV

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Horst Kochinke (65/68)
wurde von seinem Vater
schon von kleinauf mit
der Jagd vertraut gemacht.
Mit sieben Jahren nahm
er an seiner ersten Treibjagd
teil (Foto links), mit
171/2 war er einer der
jüngsten geprüften Jäger
der DDR.
Auch kurz vor dem Eintritt
ins Rentenalter ist
seine Zuwendung zu Hege,
Pflege und Bejagung der
einheimischen Tierwelt
nicht erlahmt.
Einheimisch? Natürlich
hat er sich mit Ehefrau
Brigitte (Hochzeit 1972) längst Tiere in aller Welt angeschaut,
so auch in Kenia.
Häufig besuchte Horst seinen ehemaligen Geschäftspartner in
Schweden und dann ging es zünftig auf die Elchjagd (Foto
unten). Dabei handelt es sich nicht um die üblichen Reisebüroangebote,
wo man weltweit ein Tier wählen kann und es dann
vor die Flinte geliefert bekommt.
Wir erfahren, wie Horst Kochinke nach dem TP-Studium erst
Produktionsleiter der LPG in Zwethau war und dann mit "Parteiauftrag"
in die heimatliche Dommitzscher LPG delegiert wurde.
Zehn Jahre wirkte er dort mit großem Elan und brachte
den Betrieb als Genossenschaftsvorsitzender in die Erfolgsspur.
1990 stand dann alles infrage und Horst beendete seine Be-
Das besondere Steckenpferd
Horst und Hubertus
Kochinkes Haus am Dommitzscher Grenzbach
mühungen. Fortan nahm er die Geschicke für sich und seine
Familie als Selbstständiger in eigene Hände. Er gründete das
heute noch bestehende Torgauer Versicherungsbüro "Kochinke
& Partner", sattelte aber bald zum Bauunternehmer um. In jener
Zeit blühte das Familiengrundstück in Dommitzsch auf. Für Sohn
Henrik wurden die alten landwirtschaftlichen Gebäude zum
Pferdespezialbedarfsgeschäft (Sattlerei) umgebaut und Tochter
Annett zog mit ins neue Familiendomizil (Foto oben). Annett,
die jetzt Heilerzieherin an der Torgauer Montessori-Schule
ist, war zu Zeiten des Familienbetriebes "Kochinke & Partner
Ökobau" in der Verwaltung beschäftigt. Anfänglich baute man
schwedische Holzhäuser, woraus sich die andauernde persönliche
Beziehung nach Skandinavien entwickelte. In Spitzenzeiten
errichtete die Firma nahe des Saaleparks Günthersdorf 48
Wohnhäuser zugleich. So wie der Bauboom im Osten zusammenfiel,
verschwand schließlich auch diese Firma.
Horst, der Jäger
Zur Sicherstellung der Ernährung gaben die Sowjets 1947 für
ganz Sachsen 75 Gewehre an deutsche "Jagdkommandos" aus.
Der aus Schlesien vertriebene Vater Kochinke erhielt das Vertrauen
und erlernte als kaufmännischer Angestellter das Waidwerk.
Sohn Horst begeisterte sich schnell, für ihn war die Natur
sowieso interessanter als Vaters Papierkram.
Folgerichtig wurde Horst Landwirt und pirscht nun bald 60 Jahre
durch die Dübener Heide und über die Dommitzscher Elbwiesen.
Mit ureigenem Mutterwitz rezitiert er:
"Im März, da balzt der Auerhahn,
der Birkhahn im April.
Ein Jäger ist da besser dran,
kann balzen, wann er will!"
Vorstehhund "Deutsch-Drahthaar". Horsts Zwinger "Vom Gänsebrunnen" ist sein zweites
Steckenpferd und dient
der Zucht.
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