zu Ihren - Draußen
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Bericht | Text: Horst Gärtner<br />
Umdenken und Umschalten<br />
Wechsel <strong>zu</strong>m Öko-Strom setzt Zeichen<br />
Die Atomkatastrophe in Japan hat<br />
menschliche Un<strong>zu</strong>länglichkeit und<br />
menschliches Elend in unvorstellbarer<br />
Weise freigelegt. Sichere Atomkraftwerke<br />
waren nicht sicher! Kühlsysteme<br />
funktionierten nicht, <strong>zu</strong>r Erdbeben- und<br />
Tsunamikatastrophe kommt eine tödliche<br />
Strahlenbedrohung für Millionen<br />
von Menschen, die alles bisher Dagewesene<br />
in den Schatten stellt.<br />
Wir sitzen vor den grauenhaften Fernsehbildern<br />
und den Zeitungsberichten und<br />
müssen täglich mit den Tränen kämpfen,<br />
denn das geht wirklich unter die Haut!<br />
_Die Anti-Atombewegung hat eine neue<br />
Größenordnung, denn wir wissen: „Es<br />
gibt keine absolute Sicherheit und die<br />
Katastrophe ist nicht beherrschbar!“ Demonstrationen<br />
in den Städten, seitenweise<br />
Leserbriefe, fast alle mit dem gleichen<br />
Tenor: „Die Politik muss umdenken.“<br />
I_ch bin mal von einer anderen Seite an<br />
das Problem herangegangen, habe mich<br />
gefragt, was Unternehmer (das sind natürlich<br />
auch die Atomkonzerne) am besten<br />
verstehen, worauf sie ganz schnell reagieren.<br />
In den WN vom 17. März habe ich nach<br />
einer halben Seite mit Leserbriefen „Raus<br />
aus der Atomenergie. Die Regierung/die<br />
Politik müssen handeln“ einen Bericht<br />
über die Stadtwerke in Greven gefunden,<br />
mit der Unterzeile „Nur wenige Kunden<br />
wollen Öko-Strom“. Es gab auch Zahlen:<br />
nur 74 Kunden ließen sich im Jahr 2010<br />
„Greenenergie“ liefern, 76 Kunden das<br />
Strompaket „Greven natur“ bei einer Gesamtzahl<br />
von 16.107 Stromkunden!<br />
_Bei den Stadtwerken Münster habe ich<br />
erfahren, dass es zwar seit zwei Jahren<br />
eine starke Nachfrage gibt, die seit Japan<br />
deutlich in die Höhe gegangen ist,<br />
dass aber 130.000 Stromkunden rund<br />
6.000 Ökostrom-Kunden gegenüberstehen;<br />
4.000 Privathaushalte. Und ich habe<br />
bei meinen Recherchen in Erfahrung gebracht,<br />
dass die jährlichen Mehrkosten<br />
zwischen etwa 9.00 Euro und 35,00 Euro<br />
liegen. Das Gespräch mit den Stadtwerken<br />
hat auch einige interessante Varianten<br />
aufgezeigt, etwa die, dass man mit einer<br />
geringen Anteilsinvestition auch noch<br />
Geld verdienen kann!<br />
_Fazit: Demonstrationen und Leserbriefe<br />
schreiben ist einfacher als den Strom <strong>zu</strong><br />
wechseln; damit verzichtet der Verbraucher<br />
auf das einzig wirksame Signal, auf<br />
das Zeichen, dass er beim Dioxinskandal<br />
für Fleisch und Eier und andere Produkte<br />
postwendend gesetzt hat; warum also<br />
verzichtet er? Weil die öffentliche Diskussion<br />
sich darauf eingeschossen hat, die<br />
verantwortlichen Politiker an den Pranger<br />
<strong>zu</strong> stellen. Wenn der Verbraucher umdenken<br />
würde und entsprechend handeln,<br />
dann wäre das der eigentlich revolutionäre<br />
Schritt, dann brauchten wir in Kürze gar<br />
nicht mehr über die Laufzeitverlängerung<br />
der AKWs <strong>zu</strong> diskutieren (oder <strong>zu</strong> protestieren<br />
oder Leserbriefe <strong>zu</strong> schreiben); reden<br />
und handeln wir doch so, dass die<br />
Unternehmen nicht immer nur „Bahnhof“<br />
verstehen, sondern dass sie merken: Die<br />
Rendite bricht <strong>zu</strong>sammen!<br />
_Wollten Sie nicht schon lange bei Ihrem<br />
Strom<strong>zu</strong>lieferer nachfragen? Tun Sie´s<br />
doch! #<br />
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