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26<br />

Buchtipps | Text: 1. Bianka Boyke | 2. Michael Heß<br />

Lesen<br />

Otfried Preußler/Regine Stigloher<br />

Daniel Napp (Illu)<br />

Der kleine Wassermann:<br />

Frühling im Mühlenweiher<br />

Thienemann 2011, 32 Seiten,<br />

ab 4 Jahren, 12,90 Euro<br />

ISBN: 978-3-522-43678-6<br />

Eckart Lohse, Markus Wehner:<br />

„Guttenberg Biografie“<br />

Droemer Verlag München 2011,<br />

416 Seiten, 19,99 Euro<br />

ISBN 978-3-426-27554-2<br />

Der kleine Wassermann ist wieder da! Die<br />

neue Geschichte ist ein Bilderbuch, zauberhaft<br />

illustriert vom Münsteraner Illustrator<br />

Daniel Napp. Und es ist tatsächlich<br />

Wassermann-Erfinder Otfried Preußler,<br />

jetzt 87 Jahre alt, der mit Tochter Regine<br />

Stigloher den Text geschrieben hat.<br />

_Im neuen Abenteuer wird es Frühling.<br />

Die ersten wärmenden Sonnenstrahlen<br />

erreichen den Grund des Mühlenweihers<br />

und der kleine Wassermann erwacht aus<br />

dem Winterschlaf. Neugierig und voller<br />

Tatendrang macht er sich sofort nach<br />

dem Frühstück auf, um seine Umgebung<br />

<strong>zu</strong> erkunden. Ob sich irgendetwas verändert<br />

hat und ob seine Freunde noch alle<br />

da sind?<br />

_Es ist einfach wunderbar, dass das kleine<br />

Fabelwesen mit den grünen Haaren, der<br />

Hose aus Fischschuppen und der roten<br />

Zipfelmütze nach 55 Jahren mit „Frühling<br />

in Mühlenweiher“ ein neues Aben-<br />

Der Shootingstar des deutschen Politbetriebs<br />

ist abgestürzt. Zufällig erscheint<br />

zeitgleich die erste Biografie des fränkischen<br />

Freiherrn, was die vorliegende Arbeit<br />

noch interessanter macht. Das Manko<br />

der ersten Auflage, den eigentlichen Sturz<br />

deshalb nur am Rande <strong>zu</strong> beleuchten,<br />

wird in den folgenden Ausgaben korrigiert,<br />

so die Ankündigung des Verlages.<br />

Die Autoren Lohse und Wehner sind als<br />

Korrespondenten der FAZ keine Linken,<br />

was ihre sehr lesenswerte Arbeit in diesem<br />

Kontext noch glaubwürdiger macht.<br />

Einen „Instinktpolitiker“ nennen sie Guttenberg<br />

nach langjähriger Begleitung und<br />

das ist nicht als Kompliment gedacht.<br />

Dennoch beleuchten sie sachlich Guttenbergs<br />

Werdegang als „erster Spitzenpolitiker<br />

der Twitter- und Facebook-Generation“<br />

(Joschka Fischer). Lesenswert sind<br />

auch die Geschichte der uradligen Familie<br />

Guttenberg, die Herkunft ihres Vermögens<br />

und die verwandtschaftlichen Verhältnisse.<br />

Kurz: Lohse und Wehner durchleuch-<br />

teuer erlebt. Sicher werden viele Kinder,<br />

die hier dem kleinen Wassermann <strong>zu</strong>m<br />

ersten Mal begegnen, so begeistert sein,<br />

dass sie <strong>zu</strong> dem Buch greifen, das schon<br />

ihre Eltern und Großeltern liebten.<br />

_Eine fantasievolle Geschichte über eine<br />

einzigartige Unterwasserwelt, in der Daniel<br />

Napp mit seinen liebevollen Illustrationen<br />

die Figuren lebendig und die<br />

besondere Atmosphäre unter Wasser<br />

spürbar werden lässt – inklusive kleiner<br />

Wasserkäfer, die an der Staffelei einen<br />

Fisch porträtieren oder faul in der Hängematte<br />

lümmeln.<br />

ten das Phänomen Guttenberg mit flüssiger,<br />

distanzierter Schreibe in Gänze und<br />

sie zeichnen das Bild einer Persönlichkeit,<br />

die sich formvollendet und telegen<br />

<strong>zu</strong> Höherem berufen glaubt(e). Der Begriff<br />

„Blender“ kommt dem Leser dabei<br />

immer wieder in den Sinn.<br />

Das ist Guttenberg nicht vor<strong>zu</strong>werfen, da<br />

gibt es noch andere. Den Nährboden seines<br />

Sturzes bildeten vielmehr die rüde,<br />

ja selbstherrliche Art seiner immer stärker<br />

kritisierten Entscheidungen (Kundus,<br />

Gorch Fock) sowie der ausgeprägte Hang<br />

<strong>zu</strong>r Selbstinszenierung (Thomas Gottschalk,<br />

Johannes B. Kerner). Wo kaum<br />

Inhalte waren und sind, können noch<br />

so professionelle Bilder und Images auf<br />

Dauer nichts kaschieren. Man mag Guttenberg<br />

als (reparierten?) Betriebsunfall<br />

des Politsystems werten. Man kann ihn<br />

aber auch als konsequente Ausgeburt des<br />

Systems werten, dem andere folgen werden.<br />

Wie auch immer, ist die Guttenbergshow<br />

vorbei. Vorerst.

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