www .fachschule-gleisdorf.at - Fachschule für OBST-Wirtschaft und ...

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Von Stevia bis zur Indianerbanane Facharbeiten der Abschlussklasse 2009/10 – Fachbereich Obstwirtschaft Als Voraussetzung für einen erfolgreichen Abschluss der FS Gleisdorf ist die Erstellung einer fächerübergreifenden Fachbereichsarbeit (FBA). Das Thema der Fachbereichsarbeit darf vom Schüler am Beginn des Schuljahres frei gewählt werden und muss zumindest zwei Fachgegenstände umfassen. Sie behandelt ein bestimmtes, in sich abgegrenztes Thema, welches aktuell und von obstbaulichem Interesse ist. Die fachspezifi schen Themen werden zunächst literaturgestützt (Fachbücher, Fachzeitschriften, Fachtagungen, Seminare, Internetrecherche etc.) bearbeitet und sind anschließend mit einer praktischen Projektarbeit zu ergänzen. Die kritische Auseinandersetzung mit dem gewählten Thema über einen längeren Zeitraum hinweg führt zu Seite 4 einem fundierten Verständnis von Zusammenhängen. Ziele einer FBA sind die Förderung von Schlüsselqualifi kationen wie Fach-, Methoden-, Sozial- und Eigenkompetenz sowie fremdsprachliche Kompetenz. Insgesamt wurden im Schuljahr 13 Facharbeiten in den Hauptgegenständen Obstbau, Obstverarbeitung, Pfl anzenschutz und Landtechnik eingereicht und im Rahmen einer Präsentation den anwesenden Lehrern und Mitschülern vorgestellt. Die zwei am besten bewerteten FBA durften von den Schülern bei der Schulabschlussfeier einem breiten Publikum präsentiert werden. Herzliche Gratulation allen Schülern für die hervorragenden Arbeiten, besonders hervorgehoben sei jedoch Kirchengast Stefan aus Schützing bei Feldbach, Nr. Name Hauptfach Nebenfach Thema 1. Babonitsch Dietmar Pfl anzenschutz Obstbau Herbizideinsatz bei Erdbeeren der die beste Facharbeit vorlegte. Nachfolgend einige interessante Ergebnisse von „Sehr Gut und „Gut“ ausgezeichneten Fachbereichsarbeiten im Hauptfach Obstbau (Dr. Gottfried Lafer). Die Indianerbanane Abb. 1: Indianerbanane - Jungbaum im 4. Standjahr in der FS Gleisdorf 2. Fetz Veronika Obstbau Pfl anzenschutz Einfl uss verschiedener Schnittmethoden auf Triebwachstum und Ertrag von Braeburn und Golden Delicious 3. Gruber Markus Pfl anzenschutz Obstbau Wühlmausbekämpfung im Obstbau 4. Kirchengast Stefan Obstbau Betriebswirtschaft Indianerbanane 5. Kober Bernhard Pfl anzenschutz Landtechnik Pfl anzenschutz im Holunderanbau - Holundergallmilbe 6. Mauthner Michael Obstbau Betriebswirtschaft Förderung der Fruchtgröße im Apfelanbau 7. Monschein Thomas Landtechnik Betriebswirtschaft Selbstfahrende Ernte- und Arbeitsbühnen im Obstbau 8. Muster Gabriel Pfl anzenschutz Obstbau Kräuselkrankheit beim Pfi rsich 9. Neuhold Markus Obstbau Betriebswirtschaft Vermehrung und Anzucht von Holunderpfl anzmaterial 10. Preier Michael Pfl anzenschutz Obstbau Apfelschorf - Maßnahmen zur Reduzierung des Sporenangebots 11. Professner Thomas Pfl anzenschutz Obstbau Triebspitzengallmücke bei Heidelbeeren 12. Stögbauer Maria Obstverarbeitung Landtechnik Einsatz von Dekantern in der Obstverarbeitung 13. Weiß Dominik Obstverarbeitung Betriebswirtschaft Einsatz von Stevia in der Obstverarbeitung Tabelle 1: Überblick über die Fachbereichsarbeiten der Abschlussklasse 2009/10
Abb. 2: Früchte der Indianerbanane Stefan Kirchengast beschäftige sich in seiner FBA mit einer in der Steiermark noch relativ ungekannten Obstart, der Indianerbanane (Paw-Paw oder lat. Asimina triloba). Sie stammt ursprünglich aus Nordamerika, kann aber wegen ihrer hohen Frosttoleranz von bis zu -25°C aber fast weltweit angebaut werden. Die Frucht mit dem exotischen Geschmack wurde bereits von den Indianern Nordamerikas verwendet. Viele der Sorten, die heute angebaut werden, sind im Bundesstaat Indiana entstanden, von dort kommt auch der Name „Indianerbanane“. Bekannte Verwandte sind die Papaya und die Cherimoya, die Indianerbanane ist jedoch die einzige Art aus der Familie der Annonen die auch bei uns im Freien wächst. Die Paw Paw, wie sie auch genannt wird, ist die größte, in Nordamerika heimische, essbare Frucht. Von der Indianerbanane sind ungefähr 70 Sorten bekannt, von denen allerdings nur ca. 20 eine Bedeutung haben. Die für den Anbau bedeutendsten Sor- ten sind Prima, Sunfl ower, Overleese, Davis, Taytoo, Mary Foos Johnson und Taylor. Die Früchte werden in unserem Klima je nach Sorte zwischen Mitte September bis Mitte Oktober reif. Im optimal reifen Zustand haben sie eine gelbgrüne Farbe und geben auf leichten Fingerdruck nach. Die Farbe ist jedoch kein verlässliches Zeichen, dass die Frucht reif ist. Nach der Ernte müssen die Früchte kühl, bei 2 – 3°C, gelagert werden und so schnell wie möglich verkauft und/ oder verzehrt werden, da sich die Schale sonst schnell braun verfärbt und das Fruchtfl eisch gärig werden kann. Der Geschmack der Früchte wird als eine Mischung zwischen Mango, Melone, Banane und Vanille beschrieben. Die Konsistenz des Fruchtfl eisches liegt zwischen Banane und Avocado. Die Indianerbanane enthält viel Vitamin A und C und man sagt ihr eine krebshemmende Wirkung nach. Hauptsächlich Verwendung fi ndet die Indianerbanane im Verzehr als Frischobst; Verarbeitungsprodukte der Indianerbanane sind Eiscreme, alkoholische Getränke wie Schnaps oder Likör, Kuchen, Sorbet, Milchshakes und Mousse, etc. d.h. die Verarbeitungsprodukte sind ähnlich wie die der echten Banane. Vermehrt werden Indianerbananen durch die Anzucht von Sämlingen, die anschließend mit den verschiedenen Sorten mittels Chip budding veredelt werden. Die Sämlingsvermehrung der Indianerbanane In praktischen Versuch beschäftigte sich Stefan Kirchgast mit der Sämlingsvermehrung der Indianerbanane, wobei verschiedene Stratifi kationsmethoden (Kaltstratifi kation, Kalt- Warmstratifi kation) zur Anwendung kamen. Bei zwei der sechs Varianten wurden Gibberelline zur Keimförderung verwendet. Die Kerne wurden am 1. Mai 2010 ausgepfl anzt und die Keimdauer beträgt im Normalfall rund 50 – 60 Tage, d.h. es konnten bis zum Abgabeschluss der Fachbereichsarbeit noch keine sichtbaren Keimlinge beobachtet werden. Nach ca. 3 Monaten brachen die Keimlinge durch. Einfl uss von Schnittmethoden Eine interessante Facharbeit mit dem Thema „Einfl uss verschiedener Schnittmethoden auf das Triebwachstum und den Ertrag von „Braeburn“ und „Golden Delicious“ wurde von Veronika Fetz (Brodingberg) vorgestellt. Das Ziel dieser Arbeit war es herauszufi nden, inwiefern sich die verschiedenen Schnittmethoden auf die generative und auf die vegetative Entwicklung dieser beiden Sorten auswirken. Voraussetzung für regelmäßig hohe Erträge und gute Fruchtqualität sind Apfelbäume, wel- Seite 5
Seite 1 und 2: 03/10 16. Jahrgang P.b.b. GZ 02Z033
Seite 3: Neue Beleuchtung in den Gängen zu
Seite 7 und 8: gärung zu verleihen. Hier zeigte s
Seite 9 und 10: 8. Februar 2011 Steinobstfachtag In
Seite 11 und 12: 17. und 18. Februar 2011 Die Zukunf
Seite 13 und 14: 7. Juni 2011 Herstellung von Kräut
Seite 15 und 16: Ein neues Gesicht kommt aus Kärnte
Seite 17 und 18: Das Cafe in der Bauphase Spannende

www .fachschule-gleisdorf.at - Fachschule für OBST-Wirtschaft und ...

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?