Magazin 197812
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Heinz Söntgerath<br />
Tips und Anregungen zur Unterbringung<br />
von Einsatzfahrzeugen und<br />
Fachdienstausstattungen<br />
Großgaragen sind am zweckdienlichsten -<br />
Sicherung gegen Diebstahl und Mißbrauch<br />
In letzter Zeit wird vielerorts über die<br />
Unterbringung von Einsatzfahrzeugen<br />
und Lagerung von Geräten diskutiert,<br />
Wie bestmögliche Lagerung und Sicherung<br />
erfolgen kann, um Fahrzeuge<br />
und Geräte gegen Witterungseinflüsse<br />
und vor allem gegen Mißbrauch und<br />
Diebstahl zu schützen, wird in dem<br />
folgenden Beitrag von einem freiwilligen<br />
THW-Heller - Gerätewart - dargestellt.<br />
Gleichzeitig gibt er einige Anregungen<br />
für Planung und Neubau von<br />
Garagen.<br />
Die EInsatzfahrzeuge des Katastrophenschutzes<br />
sind nach teils großen Bemühungen<br />
der Verantwortlichen heute alle<br />
In geschlossenen Garagen untergebracht.<br />
Oie Anmietung von Garagen<br />
war Vielfach wegen der Fahrzeugabmessungen,<br />
insbesondere der Höhen, die<br />
teilweise mehr als 3 m betragen, problematisch<br />
Fur die Notwendigkeit. alle Fahrzeuge<br />
In geschlossenen, moglichst beheizbaren<br />
Garagen unterzubringen, selen hier folgende<br />
Punkte aufgezahlt:<br />
Wetterschutz<br />
Oie Fahrzeuge werden vor extremen<br />
Temperaturen - vor allem Im Wintergeschutzt.<br />
Der Kaltstart der Motorfahrzeuge<br />
und Motoraggregate wird erleichtert<br />
, der Verschleiß wesentlich verringert.<br />
Es brauchen keine Vorkehrungen für<br />
extreme Wintertemperaturen, insbesondere<br />
In bezug auf die Startfreudigkeit<br />
von Motoren, getroffen werden, wie Verwendung<br />
von dünnflÜSSigen Motorenölen<br />
oder WInterdieselkraftstoff. Der Wirkungsgrad<br />
von Starterbatterien sinkt<br />
entsprechend dem Abfall der T emperatur.<br />
Das Schützen der Ballenen vor großer<br />
Kälte durch Ausbau kann enlfallen.<br />
Gegenseitige Starthilfe ist nicht erforderlich<br />
Freimachen von Schnee, Enteisen<br />
von Scheiben und Turschlössern entfallen<br />
Im Winter. Hierdurch Wird die Rüstzeit<br />
zum Einsatz wesentlich verkürzt.<br />
An Fahrzeugen mit Wassertankanlagen<br />
wie Tanklösch- oder Dekontamlnierungs-Kfz<br />
kann das Entleeren der Tanks<br />
und Entwassern der übrtgen Anlage<br />
bel Frostgefahr entfallen. Sofern die<br />
Garage beheizt ist, entfallt auch das<br />
Aufheizen des Wasservorrats In den<br />
Tanks.<br />
Das erreichbare Alter der Fahrzeuge<br />
bis zur Aussonderung ist weitgehend<br />
abhanglg von der Mogllchkelt, die Kfz<br />
gegen KorrOSion zu schutzen. Dabei<br />
spielt der Einfluß von Wetter wie Luftfeuchte,<br />
Salzgehalt der Luft und Industriestaub<br />
eine wesenlliche Rolle. Eine<br />
beheizte Halle kann als Unterstell platz<br />
die Lebensdauer eines Einsatz-Kfz um<br />
Jahre verlängern . Bei ausreichendem<br />
Schutz vor Sonneneinstrahlung übersteht<br />
die Außenlacklerung die gesamte Lebensdauer<br />
eines Fahrzeugs, seien es<br />
t 2, t 5 oder gar 20 Jahre. Gleiches gilt<br />
fur die Bereifung, sofern sie nicht vorzeitig<br />
abgefahren wird . Bauteile aus Holz,<br />
etwa Laufroste für Fahrzeugdächer und<br />
Leitern , überstehen ebenfalls das erreichbare<br />
Fahrzeugalter, wenn sie weitgehend<br />
vor Nässe und SonneneInstrahlung<br />
geSChützt werden.<br />
Moderne Garagenanlage für EInsa tzfahrzeuge<br />
(Katastrophenschutzze ntrum Köln).<br />
Einfa hrt zu einer Garage für fünf Einsatzfahrzeuge<br />
(TH W·Ort sve rband Bad Godesberg<br />
).<br />
Diebstahlsicherung<br />
In den Sonderfahrzeugen des Katastrophenschutzes<br />
Sind uberwlegend hochwertige<br />
Werkzeuge und Ausstattungen<br />
verlastet. Der Wert dieser Ausstattungen<br />
übersteigt oftmals den Beschaffungswert<br />
der Fahrzeuge selbst. Die Ausstattung<br />
besteht in der Mehrzahl aus handelsüblichen<br />
Werkzeugen und Motoraggregaten,<br />
die ebenso wie die Fahrzeuge vor Diebstahl,<br />
vor Mißbrauch und Sabotage zu<br />
schützen sind. Nach Art und Zusammensetzung<br />
ist diese Ausstattung, durch<br />
den Verwendungszweck im Katastrophenschutz<br />
bestimmt, für terroristische<br />
und kriminelle Handlungen besonders<br />
geeignet. Das Abschließen der Ausstattung,<br />
glelchgüttig ob In einem Kofferaufbau<br />
oder auf einer Pritsche mit Plane<br />
und Spriegel untergebracht, reicht als<br />
Diebstahlsicherung nicht aus. Die Garagenanlage<br />
sollte deshalb weitgehend<br />
einbruchsicher verschlossen sein. Bei<br />
Neubauten lohnt sich die Installation<br />
einer elektronischen Alarmanlage. Bei<br />
Zusammenfassung von mehreren Einheiten<br />
In Katastrophenschutz-Zentren sollte<br />
eine standige Bewachung vorgesehen<br />
werden.<br />
Eine besondere Bedeutung kommt der<br />
Diebstahlsicherung der Funkgeräte aller<br />
Ausfuhrungen zu . Soweit sie in Kfz untergracht<br />
sind , müßten sie zusätzlich<br />
mit Sicherheitsschlössern abgesichert<br />
werden. Der Einbau von Alarmanlagen<br />
in Fahrzeuge läßt sich kaum wirkungsvoll<br />
durchfuhren, da dies nach außen selten<br />
verheimlicht werden kann. Der Dieb<br />
oder Einbrecher wird als erstes die<br />
Alarmanlage außer Funktion setzen.<br />
Dies ist mit wenigen Handgriffen möglich.<br />
Planung ne uer Anlagen<br />
Bei der Planung von neuen Garagen<br />
und Lagerräumen für Kfz und Ausstattung<br />
sollte ferner auf folgendes geachtet<br />
werden: Die Fahrzeuge eines Fachdienstes<br />
sind möglichst gemeinsam in einer<br />
Großgarage unterzUbringen. Die Garage<br />
sollte beheizbar (12 C) sein. Bei dieser<br />
Temperatur Sind auch im Winter Pflegeund<br />
kleinere Instandsetzungsarbeiten<br />
an Fahrzeug und Gerät möglich. Die<br />
zu planenden Toreinfahrten müssen<br />
4 m, mindestens jedoch 3,5 m hoch und<br />
3,5 m breit sein. Jedes Kfz soll in Fahrtrichtung<br />
die Garage verlassen können.<br />
Dies muß moglich sein, ohne andere<br />
Fahrzeuge zu bewegen. Um die Beund<br />
Entladung am Standplatz zu erleichtern,<br />
ist ein Freiraum von etwa 1,5 m<br />
rund um das Fahrzeug vorzusehen. Oie<br />
lichte Höhe am Standplatz soll so sein,<br />
daß man auf dem Fahrzeugdach, soweit<br />
dies begehbar ISt, aufrecht stehen kann.<br />
01- und Kraftstoffvorräte, die nicht zu<br />
den Fahrzeugen gehören , sind in einem<br />
Kellerraum kühl zu lagern. Die übrige<br />
Fachdienstausstattung bringt man möglichst<br />
In einem leicht temperierten geschlossen<br />
Raum unter. Oie Kleidung<br />
ist getrennt zu lagern .<br />
Diese Ausführungen erheben keinen<br />
Anspruch auf Vollständigkeit. Sie sollen<br />
als Anregung dienen.