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Magazin 197812

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HOmBUrG /f)<br />

Ein Vierteljahrhundert THW­<br />

Landesverband Hamburg<br />

Das Technische Hilfswerk Hamburg<br />

konnte auf sein 25jähriges Bestehen<br />

zurückblicken. Die Grundsteine wurden<br />

jedoch bereits in den Jahren 1950/ 51<br />

gelegt.<br />

Der damalige Bundesinnenminister<br />

und spätere Bundespräsident, Dr. Dr.<br />

Gustav Heinemann, beauftragte 1950<br />

Direktor Lummitzsch mit dem Aufbau<br />

des THW, wobei diese zivile Hilfsorganisation<br />

ihre Arbeit auf die Freiwilligkeit<br />

ehrenamtlicher Helfer stützen sollte.<br />

Ende 1950 wurden daher auch in Hamburg<br />

mit ehemaligen Angehörigen der<br />

" Technischen Nothilfe" Gespräche<br />

geführt, um einen THW-Landesverband<br />

aufzubauen. Mitte 1951 konnte die Außenstelle<br />

Hamburg ihre Arbeit insoweit<br />

aufnehmen, daß mit den Vorbereitungen<br />

zur Bildung von Bezirks-Außenstellen<br />

begonnen werden konnte.<br />

Zunächst beschränkte man sich auf<br />

Zusammenkünfte in Vereinszimmern,<br />

in Lokalen oder angemieteten Räumen<br />

und betrieb speziell eine intensive Werbung<br />

für die neue Organisation. Ende<br />

1951 wurde versucht, durch Gespräche<br />

mit dem Hamburger Senator Oanner<br />

dem THW auch offiziell in Hamburg<br />

Anerkennung zu verschaffen. Der Senat<br />

verhielt sich aufgeschlossen, die Gesamthaltung<br />

war jedoch noch abwartend.<br />

Im Frühjahr 1952 wurde dann die<br />

hauptamtliche Tätigkeit im LV Hamburg<br />

beschränkt aufgenommen. Der zunächst<br />

geplante LV I Nord, eine Zentralstelle<br />

für Schleswig-Holstein, Bremen und<br />

Hamburg, konnte aus politischen Gründen,<br />

getreu dem föderalistischen Gedanken,<br />

nicht verwirklicht werden. Es<br />

wurden Hamburg, Bremen und Schleswig-Holstein<br />

als jeweils eigenständige<br />

Dienststellen eingerichtet. Ebenfalls<br />

wurde die Arbeit in den Bezirksverbänden<br />

aufgenommen.<br />

Nunmehr begann eine Zeit der Aktivität,<br />

die in der Geschichte des THW stets<br />

oberstes Gebot war und immer sein<br />

wird. Die damaligen , relativ primitiven<br />

Verhältnisse, als fast alles fehlte, sowohl<br />

die persönliche Ausstattung als auch<br />

Werkzeuge und Geräte, formten den<br />

Zusammenschluß der Helfer zu einer<br />

Gemeinschaft, die ein einziges Ziel<br />

hatte: anderen zu helfen.<br />

Mit Geräten und Werkzeugen, die von<br />

zu Hause mitgebracht wurden, begann<br />

die erste Ausbildung. Als das erste<br />

Fahrzeug, ein "Tempo-Matador", kam,<br />

fühlte man sich wie ein König . Bis zum<br />

Ende der fünfziger Jahre begann sich<br />

das Leben im THW zu normalisieren ,<br />

auch die Ausstattung des THW mit<br />

Fahrzeugen und Geräten wurde verbessert.<br />

Die erste große Bewährung mußte<br />

das THW Hamburg während der Flutkatastrophe<br />

im Februar 1962 bestehen.<br />

Bei dem zwanzigtägigen Kampf gegen<br />

das Wasser waren mehr als 800 Helfer<br />

zur Unterstützung der Feuerwehr und<br />

anderer Organisationen eingesetzt.<br />

Ein THW-Kamerad ließ dabei sein<br />

Leben , sein Andenken wird stets eine<br />

Mahnung bleiben.<br />

Zwischenzeitlich hatten die Länder in<br />

Übereinstimmung mit dem Bund eine<br />

weitere Organisation, den Luftschutzhilfsdienst,<br />

speziell für den äußersten<br />

Notfall, den Verteidigungsfall, aufgebaut,<br />

so auch in Hamburg. Durch die Aufgabensteilungen<br />

des LSHD und des THW,<br />

die in einem großen Teil gleich waren,<br />

ergaben sich viele Probleme, die das<br />

Leben in beiden Organisationen belasteten.<br />

Auch in dieser Zeit bewährte<br />

sich das ehrenamtliche Element des<br />

THW, und die in jahrelanger gemeinsamer<br />

Arbeit entwickelte kameradschaftliche<br />

Verbundenheit war ein Eckpfeiler<br />

für den Fortbestand des THW.<br />

In diese Zeit fielen verschiedene Einsätze<br />

des THW Hamburg, bei denen<br />

sich die Führungskräfte und Helfer aller<br />

sieben Bezirksverbände bestens bewährten.<br />

Zwangsläufig ergaben sich<br />

durch das Nebeneinander der Organisationen<br />

LSHD (Land) und THW (Bund)<br />

mit der Stadt Probleme. Der einzelne<br />

THW-Helfer zuckte immer häufiger<br />

resignierend die Schulter, hatte er doch<br />

oft das Gefühl, nicht gebraucht zu werden.<br />

Zusätzlich zu dem Nebeneinander<br />

waren persönliche Voreingenommen he iten<br />

einzelner Beteiligter abzubauen,<br />

was letztlich das Miteinander nur langsam<br />

voranbrachte.<br />

Nachdem der Gründungserlaß des THW<br />

die AufgabensteIlung bereits. aufgezeigt<br />

hatte, wurde mit dem Gesetz über die<br />

Erweiterung des Katastrophenschutzes<br />

vom Jahre 1968 diese AufgabensteIlung<br />

nochmals umrissen und ausgedehnt.<br />

Nach mehreren Jahren der übergangszeit<br />

wurde dann in den Jahren 1972/73<br />

die Einordnung und überleitung des<br />

LSHD in andere KatS-Organisationen<br />

Die Dienststelle des THW-Landesbeauftragten<br />

für Hamburg.<br />

vollzogen, die THW-Helfer bekamen<br />

erstmalig Aufgaben im Rahmen des<br />

erweiterten Katastrophenschutzes übertragen.<br />

Es sollten noch einige Monate<br />

vergehen, bis sich die neue Konzeption<br />

überall durchgesetzt hatte.<br />

Aus der Sicht des THW Hamburg<br />

brachte der Sturm Ende 1972, bei dem<br />

über 400 THW-Helfer zur Unterstützung<br />

der Feuerwehr eingesetzt waren und<br />

sich bewährt hatten, das THW einen<br />

großen Schritt voran. So wurden die<br />

Einheiten des THW im Jahre 1974 in<br />

den Ausnahmezustand der Feuerwehr<br />

eingeordnet und erhielten damit erstmals<br />

offiziell auch eine Aufgabe im<br />

friedensmäßigen Katastrophenschutz.<br />

In den Jahren 1972 bis 1977 wurde<br />

eine gewaltige Arbeit in den Bezirksverbänden<br />

geleistet, das vom LSHD übernommene<br />

Gerät und die Einsatzfahrzeuge<br />

ermöglichten es, die Einsatzbereitschaft<br />

wesentlich zu erhöhen. In<br />

dieser Zeit wurden viele neue THW­<br />

Helfer aufgenommen, die sich für zehn<br />

Jahre für den Dienst im Katastrophenschutz<br />

verpflichteten. Diese neuen Helfer,<br />

die zum Teil zunächst einmal aus<br />

anderen Motiven als bisher dem THW<br />

beitraten, brachten eine große Bewährungsprobe<br />

für die Führungskräfte in<br />

den Einheiten. So fehlte es teilweise<br />

an der entsprechenden Motivation. Die<br />

Führungskräfte hatten zusätzlich zu<br />

ihrer Ausbildungsaufgabe die Pflicht,<br />

die Helfer ständig mit dem THW-Gedanken<br />

zu konfrontieren , um sie so<br />

in die Helfergemeinschaft einzugliedern.<br />

Allen Führungskräften sei an dieser<br />

Stelle bescheinigt, daß sie ihre Aufgaben<br />

mit großem Ernst und Einsatz bewältigt<br />

haben, oft unter Zurückstellung<br />

ihrer persönlichen und privaten Belange.<br />

Im Herbst 1976 wurden dem THW<br />

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