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Harte Röntgenstrahlung aus relativistischen Laserplasmen und ...

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3.1. Plasmaerzeugung <strong>und</strong> Beschleunigung relativistischer Elektronen 25<br />

Feldstärkevektors, d.h. transversal zur Ausbreitungsrichtung des Lichts zu schwin-<br />

gen. Mit zunehmender Intensität wird die Geschwindigkeit, welche das Elektron<br />

innerhalb einer halben Lichtperiode aufnehmen kann, immer größer. Sie erreicht re-<br />

lativistische Werte für Intensitäten von etwa 10 18 W/cm 2 bei λ = 800 nm. Dann ist<br />

der �v × � B Term der Lorentzkraft nicht mehr vernachlässigbar. Er bewirkt, wie man<br />

sich leicht über das Vektorprodukt klarmachen kann, eine Kraft in Ausbreitungs-<br />

richtung der Lichtwelle [15]. Den Übergang von der klassischen zur <strong>relativistischen</strong><br />

Beschleunigung beschreibt der relativistische Parameter a0, der das Verhältnis der<br />

Oszillationsgeschwindigkeit der Elektronen v im Laserfeld <strong>und</strong> der Lichtgeschwin-<br />

digkeit ist:<br />

a0 = v p eE<br />

= =<br />

c m0c m0ωc<br />

Für a0 > 1 wird die Bewegung relativistisch.<br />

�<br />

e 2I<br />

=<br />

m0ωc ε0c<br />

. (3.5)<br />

Ein Elektron, welches sich vor dem Eintreffen des Laserpulses auf der optischen<br />

Achse befinden möge, wird durch die Lorentzkraft transversal <strong>und</strong> longitudinal in<br />

Richtung niedrigerer Intensität beschleunigt. Bei der Rückbeschleunigung in der<br />

nächsten Halbwelle wirkt dort aber eine geringere Kraft, die das Elektron nicht<br />

auf seine Ausgangsposition zurückbringen kann. Schließlich wird das Elektron nicht<br />

mehr vom Laserfeld erfaßt <strong>und</strong> verläßt den Fokusbereich mit einer Restenergie. Der<br />

Energiegewinn des <strong>aus</strong> dem Laserfeld getriebenen Elektrons ist durch das pondero-<br />

motorische Potential UP<br />

UP = m0c 2 a2 0<br />

2<br />

�<br />

�<br />

�<br />

≈ 1 MeV · � Iλ2 1019 W/cm2 µm2 (3.6)<br />

gegeben [16]. Die ponderomotorische Kraft wirkt in Richtung des Intensitätsgradi-<br />

enten <strong>und</strong> drängt Elektronen <strong>aus</strong> dem Bereich hoher Intensität her<strong>aus</strong>. Diese rein<br />

durch das Laserfeld hervorgerufene ponderomotorische Beschleunigung tritt auch<br />

auf, wenn eine Lichtwelle, bzw. ein Puls abrupt abbricht, wie beispielsweise durch<br />

Absorption. Wird der Laserpuls im Plasma nahe der kritischen Dichte absorbiert<br />

oder an dieser Grenze reflektiert, dann wirkt auf die Elektronen keine Kraft durch<br />

das Laserfeld mehr, <strong>und</strong> sie behalten ihre momentane Geschwindigkeit <strong>und</strong> Rich-<br />

tung bei. Es gibt mehrere Mechanismen dieser Art, die je nach Laser- <strong>und</strong> Plas-<br />

maparametern dominieren. Ein intensiver Laserpuls, der unter 45 ◦ <strong>und</strong> mit in der<br />

Einfallsebene polarisiertem Licht auf einen Festkörper bzw. ein Plasma mit großem<br />

Dichtegradienten trifft, wird im Bereich der kritischen Dichte absorbiert. Durch die<br />

Polarisation des Lichts führen die Elektronen im Laserfeld Oszillationsbewegungen<br />

in der Einfallsebene <strong>aus</strong>. Ihre Geschwindigkeiten besitzen also eine Komponente, die<br />

in das Target hinein weist. Wird der Laserpuls im Plasma evaneszent, spüren die<br />

Elektronen sein Feld nicht mehr <strong>und</strong> bewegen sich mit einem Nettoenergiegewinn

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