25.02.2013 Aufrufe

Harte Röntgenstrahlung aus relativistischen Laserplasmen und ...

Harte Röntgenstrahlung aus relativistischen Laserplasmen und ...

Harte Röntgenstrahlung aus relativistischen Laserplasmen und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

3.1. Plasmaerzeugung <strong>und</strong> Beschleunigung relativistischer Elektronen 27<br />

Selbstfokussierung<br />

In <strong>aus</strong>gedehnten dünnen Plasmen kann es zur Selbstfokussierung des Laserpulses<br />

<strong>und</strong> in der Folge davon zur Ausbildung eines stabilen lichtleitenden Plasmakanals<br />

kommen. In diesen Kanälen können Elektronen effektiv beschleunigt werden. Es gibt<br />

zwei Effekte die zur Selbstfokussierung <strong>und</strong> zur Ausbildung eines mehrere h<strong>und</strong>ert<br />

Mikrometer langen Kanals führen: die sogenannte ponderomotorische Selbstfokus-<br />

sierung <strong>und</strong> die relativistische Selbstfokussierung.<br />

Zur Erklärung beider Effekte betrachten wir unter Verwendung von Gl.(3.2) die<br />

Phasengeschwindigkeit des Lichtes im Plasma<br />

vph = ωL<br />

kL<br />

=<br />

�<br />

ω 2 P + k 2 Lc 2<br />

kL<br />

=<br />

c<br />

�<br />

(1 − ω 2 P/γω 2 L) =<br />

c<br />

�<br />

1 − (ne/nc)<br />

. (3.7)<br />

Der Lorentzfaktor γ berücksichtigt die relativistische Massenzunahme der Elektro-<br />

nen im <strong>relativistischen</strong> Plasma. Ist die Phasengeschwindigkeit eines Lichtstrahls in<br />

seinem Zentrum kleiner als am Rand, so wird der Strahl fokussiert. Nach Gl.(3.7)<br />

tritt dies im Plasma ein, wenn die Elektronendichte ne im Zentrum kleiner, oder<br />

wenn der Lorentzfaktor γ größer ist als im äußeren Teil des Strahls. Der erste<br />

Fall tritt ein, wenn durch die ponderomotorische Kraft Elektronen radial <strong>aus</strong> den<br />

Regionen höchster Intensität her<strong>aus</strong>getrieben werden, so daß ne(0) < ne(r) bzw.<br />

vph(0) < vph(r). Diese Art der Selbstfokussierung wird als ponderomotorische Selbst-<br />

fokussierung bezeichnet. Relativistische Selbstfokussierung tritt auf, wenn die Os-<br />

zillationsgeschwindigkeiten der Plasmaelektronen relativistisch werden. Im inneren<br />

Bereich (r → 0) eines räumlichen Gaußprofils ist die Intensität höher als am Rand,<br />

so daß dort die Oszillationsgeschwindigkeit <strong>und</strong> damit auch der γ-Faktor höher ist.<br />

Die Phasengeschwindigkeit im Zentrum des Laserpulses ist also wiederum kleiner<br />

als am Rand, <strong>und</strong> der Strahl wird konvergent. Beiden Fokussierungseffekten wirkt<br />

die Beugung entgegen, so daß sich ein Gleichgewicht zwischen Fokussierung <strong>und</strong><br />

Defokussierung einstellen kann. Die Folge davon ist die Ausbildung eines stabilen<br />

Kanals [21, 22]. Um Selbstfokussierung <strong>und</strong> Kanalbildung zu erreichen, muß eine<br />

kritische Laserleistung Pkrit = 17 (ωL/ωP) 2 GW überschritten werden.<br />

Die Intensität in solchen Plasmakanälen kann um das zehnfache höher sein als<br />

im eigentlichen Fokus [23]. Diese Intensität wird dann über die gesamte Kanallänge,<br />

das heißt über mehrere Rayleighlängen aufrechterhalten. Damit wird eine effekti-<br />

ve Elektronenbeschleunigung über das ponderomotorische Potential, sowie über die<br />

Beschleunigung durch Plasmawellen möglich. Weiterhin können Elektronen durch<br />

die sich im Plasmakanal <strong>aus</strong>bildenden oszillierenden elektromagnetischen Felder be-<br />

schleunigt werden (direkte Laserbeschleunigung) [22, 24].

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!