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Harte Röntgenstrahlung aus relativistischen Laserplasmen und ...

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3.3. Bremsstrahlung 35<br />

ein Elektron mit mindestens der gleichen Energie erzeugt werden kann. Für hohe<br />

Elektronenenergien <strong>und</strong> ein dünnes Target wird die Ablenkung der Elektronen ge-<br />

ring, so daß x in guter Näherung gleich der Targetdicke ist. Im Zwischenbereich ist<br />

die Integration bis zu der Energie zu führen, die das Elektron beim Verlassen des<br />

Targets besitzt. Einsetzen von dx <strong>und</strong> dσγ(E)/d(¯hω) <strong>und</strong> Ausführen des Integrals<br />

über Gl. (3.18) liefert die Zahl der im dicken Target erzeugten Photonen pro Ener-<br />

gieintervall. Lasererzeugte Plasmaelektronen sind nun aber nicht monoenergetisch,<br />

sondern, wie in Abschnitt 3.1 dargelegt, über ein breites Energiespektrum verteilt.<br />

Gl. (3.18) muß daher zusätzlich über die normierte Verteilung f(E0, Te) der Elek-<br />

tronen integriert werden:<br />

dnγ(Te, ¯hω) = nNe<br />

�∞<br />

0<br />

f(E0, Te)<br />

�E0<br />

¯hω<br />

dσγ(E)<br />

d(¯hω)<br />

1<br />

dE dE0 (3.20)<br />

S<br />

Wird Gl. (3.20) für ein exponentielles Spektrum relativistischer Elektronen der Form<br />

Gl. (3.10) oder eine Maxwellverteilung gelöst, so ergibt sich für hohe Photonenener-<br />

gien, also für ¯hω ≫ kBTe eine ebenfalls exponentielle Abhängigkeit der Photonenzahl<br />

von der Energie [54,55]. Die Temperatur Tγ der Bremsstrahlung ist dabei geringer als<br />

die der Elektronenverteilung [55], was auch durch die simultane Messung der Ver-<br />

teilungen laserbeschleunigter Elektronen <strong>und</strong> Bremsstrahlung bestätigt wird [25].<br />

Dieses Verhalten ist pl<strong>aus</strong>ibel, da in einer exponentiell mit der Energie abfallenden<br />

Elektronenverteilung nur die wenigen hochenergetischen Elektronen auch hochener-<br />

getische Photonen erzeugen können. Da aber die Zahl der durch monoenergetische<br />

Elektronen erzeugten Photonen ebenfalls mit steigender Energie abnimmt, wird die<br />

Bremsstrahlungsverteilung ein stärkeres Gewicht bei niedrigen Energien erhalten.<br />

Das heißt, die Temperatur der entstehenden Verteilung ist niedriger als die der<br />

erzeugenden Elektronen. Ein weiterer Effekt kann noch hinzukommen: In Expe-<br />

rimenten ist die Targetdicke endlich, <strong>und</strong> somit können die schnellen Elektronen,<br />

welche energiereiche Photonen erzeugen, das Target verlassen. Sie sind somit für<br />

die Bremsstrahlungsproduktion verloren, was zu einer Absenkung der Temperatur<br />

führt.<br />

Mit den obigen Überlegungen folgt, daß der hochenergetische Teil des Brems-<br />

strahlungsspektrums durch eine Boltzmannverteilung<br />

nγ(Eγ, Tγ) dEγ = nγ,0 · e −Eγ/kBTγ dEγ<br />

(3.21)<br />

dargestellt werden kann. Dabei ist Eγ = ¯hω, <strong>und</strong> nγ,0 = nγ(Eγ = 0) eine Normie-<br />

rungskonstante. In Kapitel 5 wird die lasererzeugte Bremsstrahlung in dieser Form<br />

verwendet.

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