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Harte Röntgenstrahlung aus relativistischen Laserplasmen und ...

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3.2. Lasergenerierte K-Schalen Linienstrahlung 31<br />

Energie beziehungsweise die Temperatur der beschleunigten Elektronen. Für gleich-<br />

bleibende Plasmaparameter, wie Dichtegradient <strong>und</strong> Plasmalänge, hängt die Elek-<br />

tronentemperatur Te von der Intensität I des Laserpulses ab. Je nach Beschleuni-<br />

gungsmechanismus, der natürlich auch wieder von der Intensität abhängt, gibt es<br />

unterschiedliche Skalierungsgesetze. Im Bereich relativistischer Intensitäten ab etwa<br />

10 18 W/cm 2 ist die ponderomotorische Skalierung nach Wilks [34] gültig:<br />

kBTe � 0.511 MeV[(1 +<br />

Iλ 2<br />

1.37 · 10 18 Wcm −2 µm 2 )1/2 − 1] . (3.13)<br />

Der Vergleich experimenteller Daten mit dieser Gleichung bestätigt diese Abhängig-<br />

keit [29, 35, 36].<br />

Die Konversionseffizienz ηe, d.h. der Energieanteil des Laserpulses, der in kinetische<br />

Energie der heißen Elektronen umgewandelt wird, kann zwischen 10% <strong>und</strong> 50% be-<br />

tragen [26,37,38]. Bei hohen Laserintensitäten ist die Emission der <strong>relativistischen</strong><br />

Elektronen nicht isotrop. In homogenen dünnen Plasmen ist die bevorzugte Richtung<br />

die Laserpropagationsrichtung. Liegen steile Dichtegradienten vor, also insbesondere<br />

an festen Oberflächen, so werden die Elektronen in Richtung der Targetnormalen<br />

in das Target hinein beschleunigt [4, 27]. Je höher die Energie der beschleunigten<br />

Elektronen, desto kleiner sind die Öffnungswinkel, unter dem diese gerichteten Elek-<br />

tronen emittiert werden.<br />

Wechselwirken die vom Laser beschleunigten Elektronen nun mit dem hinter der<br />

Plasmaschicht liegenden Festkörper, so entsteht <strong>Röntgenstrahlung</strong>, deren Spektrum<br />

– dem einer konventionellen Röntgenröhre vergleichbar – <strong>aus</strong> einem Bremsstrah-<br />

lungsuntergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> charakteristischer Linienstrahlung besteht. Die Charakteristi-<br />

ka lasererzeugter <strong>Röntgenstrahlung</strong> sind ihre kleinen Quellgrößen <strong>und</strong> ihre ultra-<br />

kurze Pulsdauer, die in der Größenordnung der Laserpulsdauer liegt. Diese beiden<br />

Eigenschaften führen zusammen mit einer hohen Photonenzahl pro Puls zu hohen<br />

Photonenflüssen. Die beiden folgenden Abschnitte gehen näher auf die Erzeugung<br />

dieser beiden Strahlungsarten ein. Damit werden die Gr<strong>und</strong>lagen für die in den<br />

Kapiteln 4 <strong>und</strong> 5 vorgestellten experimentellen Ergebnisse gelegt.<br />

3.2 Lasergenerierte K-Schalen Linienstrahlung<br />

Elektronen, die einen Festkörper durchqueren, werden unter anderem dadurch abge-<br />

bremst, daß sie K-Schalen der Targetatome ionisieren. Die ionisierten Atome gehen<br />

über Auger-Prozesse oder aber über Aussendung von Röntgenfluoreszenzstrahlung<br />

in ihren Gr<strong>und</strong>zustand über. Natürlich wird nicht nur K-Schalen Linienstrahlung

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