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DIPLOMARBEIT - Universität Wien

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1.) Vorbemerkungen zur Auswahledition<br />

Als Ausgangsbasis für die im zweiten Hauptteil folgenden Interpretationsansätze<br />

fungiert die Edition ausgewählter Teile [insgesamt neun Textträger] und<br />

anschließende Dokumentation, Textkonstitution eines Horváthschen<br />

Romanfragments. Es werden solche Textträger in der Auswahledition synoptisch 18<br />

wie auf einer „Partitur“ dargeboten 19 und folgend transkribiert [Punkt 2.)], anhand<br />

derer sich die „Textgenese“ und darauf aufbauende „Arbeitsweise“ [beides Block B.)]<br />

besonders transparent darstellen lassen – etwa das früheste Blatt aus dem<br />

Konvolut 20 und regelmäßig über die Genese verteilte Blätter bis hin zur zweiten<br />

Textstufe 21 . Angelehnt in ihrem methodischen Zugang ist diese hier veranstaltete<br />

Edition an die projektierte <strong>Wien</strong>er Ausgabe sämtlicher Werke und Briefe [in der Folge<br />

als „WA“ abgekürzt] Ödön von Horváths. In einer Presseaussendung des FWF-<br />

Projekts zur WA kann man unter anderem folgende Zeilen lesen:<br />

19<br />

„Die literaturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Werk und der Biographie Ödön von<br />

Horváths bedarf einer gesicherten und vollständigen Text- und Quellenbasis. Die Notwendigkeit<br />

18<br />

Vorab hier die Bemerkung, dass synoptische Darstellungen sich vor allem bei so genannten<br />

„Papierarbeitern“ [Autoren, deren Schreiben stark mit dem Material zusammenhängt, sich auf diesem<br />

abspielt – im Ggs. zu sogen. „Kopfarbeitern“] eignen, vgl. Plachta, Bodo: Editionswissenschaft. Eine<br />

Einführung in Methode und Praxis der Edition neuerer Texte. Stuttgart: Reclam 1997, S. 107. [von<br />

Plachtas Bändchen ist mittlerweile eine nicht wesentlich erneuerte Auflage erschienen (vor allem<br />

Aktualisierungen im Literaturverzeichnis) = ders.: Editionswissenschaft. Eine Einführung in Methode<br />

und Praxis der Edition neuerer Texte. Stuttgart: Reclam 2006] Inwieweit Ödön von Horváth als ein<br />

Papier- oder Kopfarbeiter bezeichnet werden kann, muss noch abgehandelt werden [Teil B.), Punkt<br />

2.2. dieser DA].<br />

19<br />

Vgl. Plachta [Anm. 18], S. 106ff. Dankbar übernimmt man den Begriff „Partitur“ für das, was sich auf<br />

den S. 33-51 dieser DA findet – reproduzierte Textträger und jeweilige Umschriften. Dieser Terminus<br />

weist darauf hin, dass der Diplomand zum Dirigenten, Künstler aber auch Interpreten befördert wird,<br />

wagt er eine neue Auslegung der Handschriften.<br />

20<br />

ÖLA 3 / W 331 - BS 60 c [1], Bl. 11, wird als „Archetyp“ festgelegt und insgesamt als E1<br />

konstituiert.<br />

21<br />

Vgl. zum Thema „Faksimile und Edition“ neben Plachta [Anm. 18] S. 23 auch: Kanzog, Klaus:<br />

Faksimilieren, transkribieren, edieren. Grundsätzliches zu Gerhard Schmids Ausgabe des „Woyzeck“.<br />

In: Georg Büchner Jahrbuch (4/1986). Hrsg. Mayer, Thomas Michael. Frankfurt a. M. 1984, S. 280-<br />

294. Essentiell ist, dass die fotomechanische Darstellung eines Manu- oder Typoskripts in erster Linie<br />

eine dokumentarische und nicht eine bibliophile Funktion hat [S. 280, ebendort]. Außerdem soll der<br />

Leser oder Benutzer der Edition daraufhin sensibilisiert werden, dass nicht ein „Werk“ sondern<br />

vielmehr ein „Projekt“ vorliegt und hiermit ediert wird – was vor allem bei Fragmenten [etwa Charlotte]<br />

und schwieriger Überlieferung essentiell ist [S. 288f.]. Ein weiterer Artikel, der vor allem auch<br />

historische, medientheoretische, den Medien verändernde Aspekte [Bsp.: vom Blatt zum<br />

Schreibprogramm] mit einbezieht stammt von Urchueguía, Christina: Edition und Faksimile. Versuch<br />

über die Subjektivität des Objektivs. In: Text und Edition: Positionen und Perspektiven. Hrsg. v. Nutt-<br />

Kofoth, Rüdiger und Plachta, Bodo. Berlin: Schmidt 2000, S. 323-352. Auf diese hochkomplexe<br />

Debatte kann hier leider nicht eingegangen werden – in „diplomandischer Verkürzung“ sei den neun<br />

aus dem Charlotte-Konvolut faksimilierten Blättern ein subsidiärer und stellvertretender Charakter<br />

[Urchueguía, S. 350] zugesprochen.

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