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Dokument 1.pdf - Universität Hohenheim

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hen. Auch aus abkommensrechtlicher Perspektive ist dies zu problematisieren. Es<br />

wird zudem auf bestimmte statusbegründende Regelungen einzugehen sein, wenn sie<br />

eine enge Inlandsbezogenheit aufweisen: Einerseits muss nach gesetzlicher Maßgabe<br />

sowohl der Satzungssitz als auch der Sitz der Geschäftsleitung im Inland sein (§§ 9,<br />

16 Abs. 1 REITG). Andererseits bestehen kodifizierte Beschränkungen, sich an einer<br />

REIT-Aktiengesellschaft zu beteiligen; das vom deutschen Gesetzgeber herangezogene<br />

Streubesitzmodell mit Höchstbeteiligungsklausel soll zur Sicherstellung der<br />

Besteuerung ausländischer Anteilseigner 65 dienen (§ 11 Abs. 1, 4 REITG).<br />

Additiv zu genannten Eingriffen bedient der deutsche Gesetzgeber Vorschriften zur<br />

Vermeidung abkommensrechtlicher Beschneidungen seiner Besteuerungsgewalt<br />

(Treaty Overrides nach § 16 Abs. 2 S. 2, 3, § 20 Abs. 4 S. 2, 3, § 19 Abs. 6 REITG).<br />

Innerstaatliches Zurückdrängen von DBA-Recht wurde durch die jüngste BFH-<br />

Rechtsprechung verfassungsrechtlich infrage gestellt; 66 zuvor galt der Treaty Override<br />

nach h. M. zumindest im Inland als unbedenklich. 67 Sämtliche im REITG geregelten<br />

Treaty Overrides bedürfen in der Folge einer Messung anhand grundfreiheitlicher<br />

Maßstäbe.<br />

1.3. Gang der Untersuchung<br />

Nach der nun erfolgten Einführung in die Problemstellung und der Definierung des<br />

Zielfeldes (Kapitel 1) werden in Kapitel 2 betriebswirtschaftliche und rechtliche<br />

Grundlagen dargestellt. Sie bilden den Ausgangspunkt der REITG-Analyse, die in<br />

den Kapiteln 4 bis 6 folgt. Zuvor werden in Kapitel 3 solche Kenntnisse der REIT-<br />

Besteuerung vermittelt, die zur Analyse notwendig sind. Die Arbeit beschließt mit<br />

einer thesenförmigen Zusammenfassung (Kapitel 7). Nachfolgend wird schrittweise<br />

der exakte Untersuchungsgang dargelegt.<br />

Kapitel 2 gliedert sich in drei Teile, den betriebswirtschaftlichen (Kapitel 2.1.), verfasssungsrechtlichen<br />

(Kapitel 2.2.) und europa-/abkommensrechtlichen (Kapitel 2.3.)<br />

Grundlagenteil. Auch werden Verflechtungen zwischen einzelnen Analysekriterien<br />

aufgezeigt (Kapitel 2.4.). Es erfolgt eine Erarbeitung eines für die nachfolgenden<br />

Ausführungen relevanten Theorieverständnisses – bezogen auf REITs –, ohne tiefgreifend<br />

in den methodologischen Diskurs einzusteigen. Aus betriebswirtschaftlicher<br />

Sicht werden die Kriterien Entscheidungsneutralität (Kapitel 2.1.1.), Rechtsformneutralität<br />

(Kapitel 2.1.2.) und internationale Steuerneutralität (Kapitel 2.1.3.) heran-<br />

65<br />

Unter dem Begriff "ausländischer Anteilseigner" wird in der vorliegenden Arbeit<br />

regelmäßig ein beschränkt Steuerpflichtiger verstanden (Steuerausländer); es wird<br />

grundsätzlich von einem bestehenden DBA ausgegangen, eine Abgrenzung zum<br />

Nicht-DBA-Fall erfolgt nicht.<br />

66<br />

Vgl. BFH v. 19.5.2010, I B 191/09, BFH/NV 2010, S. 1554 (Beschluss) und<br />

DB 2010, S. 1321 f. m. Anm. Heger.<br />

67<br />

Eine verfassungsrechtliche Analyse erfolgt aus diesem Grund nachfolgend nur in<br />

Aspekten.<br />

11

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