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Aufgabenbeispiele - Bildungsserver Rheinland-Pfalz

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Die Blüte<br />

(nach Wolfgang Ecke: „Der Club der Detektive“, Ravensburg Verlag 2003, S. 281 – 284)<br />

Josef Grablitz, Nachtportier des Hotels „Thüringer Hof“, legt zufrieden den<br />

Kugelschreiber zur Seite und brummte stolz: „ Das wär’s.“<br />

Damit pflegte er seit eh und je das erfolgreiche Ausfüllen eines Kreuzworträtsels<br />

abzuschließen.<br />

Es war 1 Uhr 45. Noch reichlich fünf Stunden lagen vor ihm. Und da alle Zimmer<br />

vermietet und die Gäste bereits im Hause waren, konnte er erfahrungsgemäß mit<br />

einer ruhigen Nacht rechnen.<br />

Grablitz überlegte kurz und beschloss, die Abrechnung für seine Ablösung am<br />

Morgen fertig zu machen.<br />

Anschließend wollte er die Weckliste noch einmal durchsehen und selbst eine Mütze<br />

Schlaf nehmen.<br />

Nach 20 Minuten hatte er die Belege sortiert und zusammengerechnet. 631 €<br />

mussten in der Kasse sein. Er wollte die Geldscheine gerade zusammenschieben,<br />

als er stutzte.<br />

Schnell richtete er das Licht der Taschenlampe voll auf den Tresen und starrte dann<br />

wie gebannt auf die fünf Hunderteuroscheine, die vor ihm lagen. Kein Zweifel ... einer<br />

unterschied sich auffällig von den anderen. Er hatte einen viel dunkleren Farbton.<br />

Der Nachportier schüttelte verständnislos den Kopf. Warum hatte er das nicht früher<br />

bemerkt? Aufgeregt holte er das Vergrößerungsglas aus der Schublade, hielt den<br />

Geldschein gegen das Licht und suchte nach dem Wasserzeichen ... Seine Hand<br />

zitterte, als er kurz darauf nach dem Telefonhörer griff.<br />

Genau eine halbe Stunde später schellte die Nachtglocke und Josef Grablitz beeilte<br />

sich mit dem Aufschließen.<br />

Die beiden eintretenden Herren machten keineswegs einen besonders heiteren<br />

Eindruck. Insbesondere der kleinere, der sich als Inspektor Horn vorstellte, schien<br />

dem verlorenen Schlaf nachzutrauern. „Das ist Dr. Weinberg!“, stellte er seinen<br />

Begleiter vor (...).<br />

„Grablitz. Josef Grablitz“, holte der Portier seine Vorstellung nach.<br />

„Also, Herr Grablitz, wo haben Sie die Blüte?“<br />

Der Nachtportier fischte die fünf Hunderteuroscheine aus der Kassette und breitete<br />

sie auf dem Tresen aus. Ohne Zögern zog Dr. Weinberg den dunkleren Schein<br />

heraus und reichte ihn Inspektor Horn. (...) „Die gleiche Ausgabe wie die, die man in<br />

Berlin sichergestellt hat“.<br />

Der Inspektor wandte sich an den Portier. „Falschgeld, Herr Grablitz. Und nicht mal<br />

gutes. Sie hatten also Recht mit Ihrer Vermutung. Ich nehme an, dass Sie keine<br />

Ahnung haben, wer Ihnen die Blüte angedreht hat“.<br />

Josef Grablitz schüttelte eifrig den Kopf. „Das stimmt. Aber ich kann den<br />

Personenkreis auf drei Herren einengen!“<br />

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