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Nachrichten über das Geschlecht der Ungern-Sternberg

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A2a. Dietrich Thi<strong>der</strong>icus de Ungaria, 1286.<br />

Vielleicht war er Johann's Sohn, A1.<br />

Er war 1286 in Riga und schuldete dem Hermann von <strong>der</strong> Müh- len, de<br />

Molendino, ein Schiffpfund Wachs in einem Stücke, welches er zu<br />

Ostern 1287 zu bezahlen versprach.<br />

Nur in dem ältesten Schuldbuche von Riga finden wir seinen Namen<br />

mit dieser Notiz erwähnt. Da in den Angaben des Schuldbuches die<br />

Zahl <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>te nicht <strong>über</strong>all hinzugefügt ist, kurz vorher<br />

aber eine in's Jahr 1338 gehörende Schuldverschreibung sich<br />

aufgezeichnet findet, so ist Dietrich in <strong>das</strong> Jahr 1386 unter A9<br />

verlegt, was zu berichtigen ist.<br />

Die Güter <strong>der</strong> Familie von <strong>Ungern</strong> im Gebiete von Sissegal waren<br />

sicher zu jener Zeit reich an Wäl<strong>der</strong>n, daher Dietrich wohl auch im<br />

Stande gewesen sein wird, seine Schuld in natura abzutragen. Im<br />

alten Livland war je<strong>der</strong> Waldbesitzer zugleich Bienenzüchter, weil<br />

vorzüglich die Honigbäume dem Walde Werth verliehen.<br />

A3. Johannes II. de Ungaria auf Sissegal, 1325.<br />

Wahrscheinlich waren die Brü<strong>der</strong>, Johannes II. und Rudolf II. Söhne<br />

Rudolf's I., s. A2.<br />

Das riga'sche Schuldbuch giebt <strong>über</strong> Johannes die wichtige Notiz,<br />

daß er in Riga ein Haus besessen habe, was in jenen Zeiten wohl<br />

auch für ritterliche <strong>Geschlecht</strong>er nothwendig sein mochte. Ihm<br />

hatte nämlich <strong>der</strong> Bru<strong>der</strong> seiner Frau ein Erbe in <strong>der</strong> Stadt cedirt,<br />

doch bestimmte <strong>der</strong> Rath 1393, daß er es nicht verkaufen o<strong>der</strong><br />

vertauschen dürfe, ehe er die Söhne des Rathsherrn Dovinc wegen<br />

des ihnen verkauften Ackers sicher gestellt habe. Wegen einer<br />

Schuld verpfändete er 1305 sein Haus, und seine nächsten<br />

Verwandten, Gerhard von <strong>Ungern</strong> und Johann Institor <strong>über</strong>nahmen die<br />

Bürgschaft für ihn. Die Brü<strong>der</strong> Johannes und Rudolf untersiegelten<br />

1306 als Zeugen den Kaufbrief von Pürkel, welches Johann<br />

Ostinghausen von Berthold Walm kaufte.<br />

In jener Zeit wurde Livland von häufigen Einfällen <strong>der</strong> heidnischen<br />

Littauer heimgesucht, während <strong>der</strong> Brand Riga's 1293, sowie Hunger<br />

und Pest von 1315 — 17 die Wi<strong>der</strong>standskraft <strong>der</strong> Deutschen<br />

schwächtet Der Erzbischof Friedrich von Riga aber, statt sich<br />

seiner Heerde anzunehmen, saß schon seit Jahren am päpstlichen<br />

Hofe in Avignon,, wo er die Einkünfte seiner Pfründe verzehrte und<br />

den Orden verklagte.<br />

Das Domkapitel zu Riga und <strong>der</strong> Adel des Erzstiftes sah sich daher<br />

veranlaßt, mit dem Ordensmeister Gerhard von Jorke am 23. April<br />

1316 zu Segewold ein Schutz- und Trutzbündniß abzuschließen, bei<br />

dem die Ritter Johann von <strong>der</strong> Pahlen, Woldemar von Rosen, Johann<br />

und Rudolf von <strong>Ungern</strong> nebst den Vasallen Johann von Uerkull und<br />

Johann von Ostinghusen als Bevollmächtigte des Adels zugegen<br />

waren. Dieses Bündniß schien dem Papst Johann XXII. für die<br />

Bischöfe Livlands so nachtheilig zu sein, daß er <strong>das</strong>selbe 1317 bei<br />

Strafe des Bannes aufhob. Die geistlichen Herren des Kapitels<br />

fügten sich diesem Befehle, nicht aber <strong>der</strong> Adel, <strong>der</strong> von dem

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