Lehrgang: Spezifische Lernförderung „Rechnen- Dyskalkulie“
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Prävalenz<br />
Die Angaben zur Prävalenz schwanken in einem Bereich zwischen 3 und 8% (Badian 1998; Esser und<br />
Schmidt. 1994; Lewis et al. 1994; Hein et al. 2000; Shalev et al., 2001; Geary, 2004).<br />
Die Angaben zur Prävalenz schwanken nicht zuletzt dadurch, dass unterschiedliche Kriterien oder<br />
Messinstrumente zur Operationalisierung der Rechenschwäche herangezogen werden.<br />
Lewis, Hitch and Walker (1994) verwenden beispielsweise ein Diskrepanzkriterium, welches zumindest<br />
einen Intelligenzquotienten von 90 oder mehr verlangt (Raven-Test) und auf der anderen Seite<br />
muss der Rechentest unter einem Score von 85 Standardwerten liegen (Young`s Group Mathematics<br />
Test). Sie kommen auf insgesamt 3.6 Prozent der Kinder mit schweren Rechenschwierigkeiten bei<br />
normaler Begabung, davon haben 2,3 Prozent Schwierigkeiten auch im Lesen und Schreiben.<br />
Gross-Tsur, Manor & Shalev (1996) zogen als Kriterium für die Dyskalkulie das Ausmaß der Beeinträchtigung<br />
heran. Sie operationalisierten dies durch den Gesamtskalenwert einer umfangreichen individualisierten<br />
Testbatterie, der zumindest dem Mittelwert oder weniger für 2 Jahre jüngere Kinder entsprechen<br />
musste. Sie klassifizierten 6,2 Prozent der Kinder als rechenschwach und erhoben nachträglich<br />
die Begabung durch den WISC-R. Die Begabungswerte zeigten eine Streuung zwischen 80 und<br />
129, der Durchschnittswert lag bei 98,2.<br />
Laut Schwenk und Schneider (2003) tritt bei 20 bis 60% der Kinder Dyskalkulie gemeinsam mit Legasthenie<br />
auf. Lewis, Hitch & Walker (1994) liegen mit ihren Annahmen bei 40 %, dass Dyslektiker<br />
auch Rechenstörungen haben.<br />
Gross-Tsur, Manor und Shalev (1996) fanden bei 17 Prozent der Kinder mit Dyskalkulie gleichzeitig<br />
auch eine Dyslexie und 26% der Kinder hatten zusätzlich auch Symptome eines Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätssyndroms<br />
(ADHS).<br />
Geary (1993) gibt bei 43% der rechenschwachen Kinder auch schlechte Leseleistungen an. Umgekehrt<br />
zeigen laut Geary (1993) 56% der leseschwachen Kinder schlechte Leistungen in Rechnen.<br />
Persistenz<br />
Rechenstörungen zeigen wie viele frühe Lernschwierigkeiten eine deutliche Tendenz zur Chronifizierung<br />
(Esser und Schmidt, 1993; v. Aster, 1996. Klicpera und Gasteiger-Klicpera, 1995).<br />
Shalev, Manor, Auerbach und Gross-Tsur (1998) stellten bei einer follow-up-Studie fest, dass bei 47%<br />
der Kinder nach 3 Jahren immer noch eine Störung im Rechnen fortbesteht.<br />
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