Lehrgang: Spezifische Lernförderung „Rechnen- Dyskalkulie“
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Ursächliche Zusammenhänge sind jedoch sehr schwer zu belegen, da keine dieser Störungen bei<br />
Rechenschwierigkeiten vorliegen muss. Lediglich die gehäufte Beobachtung dieser zusätzlichen Störungen<br />
wird beschrieben.<br />
Letztendlich konnte zu keiner dieser Störungen ein kausaler Zusammenhang zur Dyskalkulie nachgewiesen<br />
werden.<br />
Dowker (2004) formuliert die Zusammenhänge zwischen räumlichen oder verbalen Schwierigkeiten<br />
und Rechnen folgendermaßen: „ …obwohl diese Schwierigkeiten als Warnsignale dienen sollten, dass<br />
diese Kinder Rechenschwierigkeiten zeigen können, dürfen sie nicht als definitive Prädiktoren weder<br />
für das Auftreten noch für den Typ der Rechenschwäche genommen werden.“<br />
El-Naggar (1996) beschreibt in ihrem Buch über Kinder mit Rechenschwierigkeiten charakteristische<br />
Probleme dieser Kinder. Aber: Nicht alle Kinder zeigen alle diese Probleme; oder nicht alle Kinder mit<br />
diesen Problemen haben auch Rechenschwierigkeiten.<br />
Typisch für Kinder mit Rechenschwäche werden bei El-Naggar folgende Schwierigkeiten aufgelistet:<br />
Beeinträchtigtes Kurzzeitgedächtnis, Schwierigkeiten mit dem Langzeitgedächtnis, Orientierungsschwierigkeiten,<br />
Visuo-perzeptive Schwierigkeiten, sequentielle Schwierigkeiten, räumliche Schwierigkeiten,<br />
Schwierigkeiten mit der mathematischen Sprache, Mangel an Problemlösestrategien, motorisch-perzeptive<br />
Schwierigkeiten<br />
Zusammenfassung<br />
Die Reihe der zusätzlich beobachteten Störungen ist lang. Sie reicht über räumliche, verbale, visuoperzeptive,<br />
sequentielle, verbal-räumliche, und motorisch-perzeptive Defizite noch hinaus.<br />
Diese zusätzlichen Schwierigkeiten erschweren der Erwerb des Rechnens können aber weder verallgemeinert<br />
noch in ursächlichen Zusammenhang mit dem Rechnen gebracht werden (Dowker, 2004).<br />
Vor allem die deutschsprachigen Autoren führen in den Förderprogrammen und -möglichkeiten immer<br />
auch ein spezielles Training dieser Wahrnehmungsbereiche an. Eine konsequente Forschung in Bezug<br />
auf den Erfolg der Wahrnehmungsförderung auf das Rechnen ist aber bis heute ausgeblieben<br />
oder negativ ausgefallen (Quellen: Suchodoletz, 2003).<br />
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