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Lehrgang: Spezifische Lernförderung „Rechnen- Dyskalkulie“

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Kognitive Determinanten wie Begabung werden als geeignete Prädiktoren für alle Schulleistungen<br />

betrachtet. Stern (1997a) weißt darauf hin, dass substantielle Zusammenhänge zwischen intellektueller<br />

Begabung und mathematischen Fähigkeiten bestehen, die sich schon in der Vorschulzeit beobachten<br />

lassen. Zielinski (1998) beschreibt mittelhohe Korrelationen (.50 bis .70) von allgemeiner Intelligenz<br />

und Schulleistungen und folglich gilt die Begabung als guter Prädiktor für Schulleistungen.<br />

Die Begabung (operationalisiert durch die Subtests: Klassifikationen, Ähnlichkeiten und Matrizen des<br />

CFT 1) verliert als Prädiktor aber deutlich an Gewicht, wenn die spezifischen Vorkenntnisse (mengenund<br />

zahlenspezifischer Art) herausgerechnet werden (Krajewski 2003). Der direkte Einfluss von Begabung<br />

auf die Rechenfertigkeiten der 1. Klasse liegt dann nur mehr zwischen .26 und .30. Dennoch<br />

spielt die Begabung laut Krajewski beim Aufbau des mengenspezifischen Vorwissens eine entscheidende<br />

Rolle und beeinflusst somit indirekt wieder die Rechenleistung.<br />

Dowker (1998) misst in ihrer Studie über die Unterschiede der normalen Rechenentwicklung klare Zusammenhänge<br />

zwischen Rechenkönnen und Begabung. Rechnen und das Verwenden von Ableitungsstrategien<br />

zeigen enge Zusammenhänge sowohl zum Verbalen- als auch zum Handlungsteil<br />

des HAWIK, mehr noch zum Verbalteil.<br />

Zusammenfassung<br />

Rechnen und Begabung zeigen den oben genannten Studien nach deutliche Zusammenhänge. Unklar<br />

ist, ob Begabungswerte als Prädiktoren für den Rechenerwerb herangezogen werden können.<br />

Krajewski (2003) verneint diese Funktion, mengen- und zahlenspezifische Merkmale zeigen bessere<br />

Vorhersagewerte, Zielinski (1999) gibt an, dass Begabungsmessungen gute Pradiktoren für schulische<br />

Leistungen sind. Interessant sind die Ergebnisse von Dowker (1998), die enge Zusammenhänge<br />

zwischen dem HAWIK und besonders zwischen dem Verbalteil und dem Rechnen Können und dem<br />

Verwenden von Ableitungen beschreibt.<br />

Räumliche Fähigkeiten<br />

Räumliche Defizite, die sich in mangelndem Vorstellungsvermögen oder mangelnden visuellkonstruktiven<br />

Fähigkeiten zeigen, finden im Zusammenhang mit Schwierigkeiten im Rechnen vor allem<br />

in deutschsprachiger Literatur für Pädagogen großen Niederschlag.<br />

Barth (2003) beschreibt als wesentliche kognitive Basiskomponente des mathematischen Lernens<br />

visuell-räumliche (konstruktive) Verarbeitungsprozesse neben dem Sprachverständnis und sprachbezogenen<br />

Verarbeitungsprozessen (Barth führt an: Gaddes, 1991, Lorenz, 2003; Kaufmann, 2003).<br />

Heubrock und Petermann (2003) beschreiben in ihrem Lehrbuch der Klinischen Kinderneuropsychologie<br />

die räumlich-konstruktive Dyskalkulie als charakteristischste Dyskalkulie. Diese Form der Entwicklungsdyskalkulie<br />

ist laut obiger Autoren der Folge einer räumlich-konstruktiven Störung. Das spezifische<br />

Defizit liegt in der Einschätzung räumlicher Verhältnisse zwischen einzelnen Elementen, wie<br />

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