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Lehrgang: Spezifische Lernförderung „Rechnen- Dyskalkulie“

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Diese Theorie geht davon aus, dass Mathematik eine Art zu denken ist, ein Frageprozess, der nach<br />

Lösungen für bestimmte Fragestellungen sucht. Die Kinder besitzen auf der einen Seite noch unfertiges<br />

Wissen in Bezug auf Mathematik und müssen ihr Denken noch weiterentwickeln, auf der anderen<br />

Seite werden die Kinder als sehr neugierige Wesen betrachtet, die ihr eigenes Verständnis noch aktiv<br />

konstruieren müssen.<br />

Das Ziel des Mathematikunterrichts ist die Mathematik Lernenden in mathematisches Fragen eintauchen<br />

zu lassen, um höheres oder reiferes Wissen zu entwickeln. Die Lehrerinnen führen und leiten die<br />

SchülerInnen als erfahrene Partner durch diesen Prozess, ohne sie durch zeitliche Vorgaben einzugrenzen.<br />

Es werden kaum Lehrbücher verwendet. Die SchülerInnen werden ermuntert, ihre eigenen Konstrukte<br />

zu entwickeln und erst später diese aufzuschreiben.<br />

4. Nachforschender Ansatz („Investigative Approach“)<br />

Der „Nachforschende Ansatz“ fokussiert auf das bedeutungsvolle Erinnern von Fertigkeiten und der<br />

Beachtung der Entwicklung des mathematischen Denkens. Es ist also eine Kombination aus Brownell´s<br />

(1935) Bedeutungs- und inzidenteller Theorie. Wie im konzeptuellen Ansatz wird Mathematik als<br />

Netzwerk von Fertigkeiten und Konzepten betrachtet (Baroody, 2003). Und wie beim problemlösenden<br />

Ansatz ist Mathematik eine Art nachzuforschen und Wissenskonstruktion. Den Kindern wird zugetraut,<br />

selbst durch aktives Entdecken Verständnis für mathematische Inhalte zu erwerben, aber sie werden<br />

dabei begleitet, geführt und unterstützt. Neben dem Schaffen von Lernsituationen helfen die Lehrpersonen<br />

den SchülerInnen, die wichtigsten Fakten, Prozeduren, Regeln und Formeln mit gutem Verständnis<br />

zu lernen.<br />

Die Lehrperson spielt die Rolle eines Mentors, der sie führt und eine soziale Atmosphäre schafft, die<br />

offen ist für Fragen, Nachdenken und Reflexion.<br />

Als Methoden werden verschiedenste Techniken angewandt, die den SchülerInnen helfen Dinge zu<br />

entdecken, Vermutungen zu äußern und darüber zu sprechen. Projekte, Alltagsprobleme, wissenschaftliche<br />

Experimente, Mathematikspiele und ähnliches fordern Kinder auf, Mathematik anzuwenden<br />

und zu benützen. Gruppenarbeit ist eine wertvolle Methode Austausch und Diskussionen anzuregen.<br />

Neue Technologien zu verwenden ist ein zentrales Anliegen vieler Aufgaben.<br />

Die Markus-Studie (2000) zur Qualität des Mathematik-Unterrichts berichtet jenseits der Mathematik-Didaktik<br />

über 3 Hauptmerkmale leistungsstarker Klassen. Diese Hauptmerkmale liegen allesamt im<br />

Wirkungsbereich der Lehrpersonen.<br />

1. Die Klassenführung ist überdurchschnittlich effizient. Das heißt, es besteht große Klarheit<br />

über die Regeln, die in der Klasse herrschen, die Lehrkraft ist jederzeit über das Geschehen<br />

in der Klasse im Bilde; Störungen sind selten und es herrscht ein konzentriertes Arbeitsklima.<br />

Die effiziente Klassenführung wird als notwendige aber nicht hinreichende Vorrausetzung<br />

für den Unterrichtserfolg beschrieben.<br />

2. Dazu kommt eine hohe Unterrichtsqualität, was für den Mathematik-Unterricht bedeutet:<br />

Der Lehrer/ die Lehrerin erklärt verständlich, begeistert, betont die Notwendigkeit zur An-<br />

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