Lehrgang: Spezifische Lernförderung „Rechnen- Dyskalkulie“
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negativen Einfluss auf die Rechenleistungen (Fehlerraten) hatte, insbesonders auf schwierige Aufgaben<br />
und Aufgaben, die viele Arbeitsgedächtnisressourcen benötigen.<br />
Zusammengefasst beeinflusst die Rechenangst die aktuell („online“) ablaufenden, aufgabenbezogenen<br />
Aktivitäten des Arbeitsgedächtnisses, reduziert die Leistungen und beeinflusst die Genauigkeit.<br />
Einstellungen<br />
Ashcraft, Kirk und Hopko (1998) schreiben in ihrem Artikel zu den kognitiven Konsequenzen der Rechenangst<br />
bezüglich der Einstellungen, dass die Einstellung zu Mathematik und die Rechenangst, wie<br />
zu erwarten, sehr hoch korrelieren. Bei Jugendlichen korreliert die positive Einstellung zu Mathematik<br />
mit geringer Angst vor Rechnen mit – 0.75 und die Selbsteinschätzung in Rechnen korreliert mit –<br />
0.71 mit Rechenangst. Fennema (1989), zitiert bei oben genannten Autoren, beschreibt in ihrem Model<br />
zum „autonomen Lernverhalten“ sehr einleuchtend eine Synthese von Rechenangst und Einstellung.<br />
Fennema nimmt drei Faktoren als Vorläufermerkmale für das Lernverhalten in Mathematik an:<br />
„Einstellung zu Mathematik – „internal belief systems", Mathematikangst und externe Ressourcen (wie<br />
Eltern, Lehrer, Mitschüler)“. Wenn die internen und externen Ressourcen negativ sind und die Rechenangst<br />
hoch, dann wird das „autonome Lernverhalten“ sehr reduziert. Mit autonomem Lernverhalten<br />
sind Verhaltensweisen gemeint, die unterstützend für den Lernerfolg wirken, wie: „Selbstständigkeit,<br />
Aufmerksamkeit im Unterricht, Erledigung der Hausaufgaben oder Belegen von Mathematik-<br />
Kursen“. Mit Lernerfolg meint Fennema (2002) das Lösen von unbekannten neuen Aufgaben. Ist das<br />
autonome Lernverhalten negativ beeinflusst durch oben genannte Faktoren, so resultieren geringere<br />
Mathematik-Kompetenzen auch in Tests und in den Abschlüssen.<br />
Es lässt sich auch diesem Modell entnehmen, dass soziokulturelle und emotionale Faktoren, neben<br />
den erlebten Defiziten in der Rechenkompetenz zur Entwicklung von Rechenangst beitragen (Ashcraft,<br />
1998).<br />
An dieser Stelle möchte ich das Modell zum „autonomen Lernverhalten“ von Fennema (2003) kurz<br />
skizzieren:<br />
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