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Lehrgang: Spezifische Lernförderung „Rechnen- Dyskalkulie“

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• „Anspruchvollere Aufgaben sind lernwirksamer als einfache Übungsaufgaben nach dem Drill<br />

& Practise-Schema.“<br />

Hiermit gibt das Modell des Cognitive Apprenticeship ein klares Statement ab gegen das Drill Modell<br />

zu Gunsten eines kognitiven Erfassens und Erarbeitens des Lerninhaltes. Praxis und Theorie<br />

brauchen eine enge Verknüpfung.<br />

Aus diesen z.T. schon frühen Ansätzen theoretischer Überlegungen zur Mathematik-Didaktik haben<br />

sich laut Baroody (2003) vier Zugänge entwickelt, Mathematik zu unterrichten. Es herrschen große<br />

Meinungsunterschiede darüber, welche die beste Methode sei, Baroody (2003) nennt dies überspitzt<br />

„math wars“. Eine Entscheidung darüber soll noch offen bleiben, dennoch ist diese Einteilung Baroodys<br />

(Baroody, with Coslick, 1998 in Baroody 2003) sehr brauchbar, um Unterrichtsmethoden auf einer<br />

Metaebene zuordnen und vergleichen zu können.<br />

1. „Skills Approach“ - Mathematische Fertigkeiten im Vordergrund<br />

Dieser Ansatz, der das Speichern von mathematischen Fertigkeiten durch einfaches auswendig Lernen<br />

in den Vordergrund stellt, ist vergleichbar mir Brownell´s (1935) Drill Theorie. Dieser Zugang basiert<br />

auf der Annahme, dass mathematisches Wissen eine Sammlung von nützlichen Informationen<br />

über Fakten, Regeln Formeln und Prozeduren darstellt. Das Ziel des Mathematik-Unterrichts ist den<br />

Kindern zu zeigen, wie sie Mathematik ausführen müssen („how to do“). Der prozedurale Aspekt wird<br />

betont, z.B.: wie mehrstellige Additionen durchzuführen sind). Der beste Weg dies zu erreichen, ist<br />

Frontalunterricht mit direkter Erklärung und viel Übung. Weil die Erklärung und Übung hauptsächlich<br />

sehr abstrakt und symbolisch ist, bleibt Mathematik für viele Kinder wenig gehaltvoll.<br />

Die verwendeten Methoden sind: Erklärungen und Vorzeigen des Lehrers; Schulbücher mit größtenteils<br />

symbolischen Darstellungen; Kinder arbeiten alleine, still und schriftlich; kein bis wenig Gebrauch<br />

von handelnden Materialien.<br />

2. Konzeptueller Ansatz<br />

Hier konzentriert sich der Arbeit auf bedeutungsvolles Einprägen von Fertigkeiten, in Analogie zu<br />

Brownell´s (1935) „meaning theorie“. Mathematik wird als Netzwerk von Fertigkeiten und Konzepten<br />

betrachtet. Es wird den Kindern zugetraut, dass sie verstehen können, was sie tun. Es werden Regeln,<br />

Fakten, Formeln und Prozeduren auf bedeutungsvolle Weise gelehrt und gelernt, was bedeutet,<br />

dass sowohl konzeptuelles als auch prozedurales Wissen gelehrt wird.<br />

Unterrichtsbücher beinhalten oft Abbildungen von konkreten Beispielen, die Rechenvorgänge darstellen,<br />

welche die Kinder dann in der Praxis nachahmen und ausprobieren sollen. Die Kinder sollen bewusst<br />

bestimmte Rechenwege selber suchen, wobei auch mehrere Wege richtig sein können. Gemeinsam<br />

mit der Lehrperson werden dann die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Lösungswege<br />

diskutiert.<br />

3. Problemlösungsansatz<br />

Dieser Ansatz legt den Schwerpunkt auf die Entwicklung des mathematischen Denkens, vergleichbar<br />

mit Brownell´s (1935) „inzidentellem Lernen“.<br />

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