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Jever in alten und neuen Bildern - Wilhelmshavener Zeitung

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23. Februar 2013<br />

H<strong>und</strong>erte<br />

R<strong>in</strong>deraufdem<br />

AltenMarkt<br />

Fortsetzung von Seite 12<br />

9. Oktober: Dem heutigen<br />

Viehmarkt waren zugeführt 726<br />

Stück Hornvieh, 114 Schafe,<br />

ca. 300 Schwe<strong>in</strong>e. Vom Lande<br />

herrschte auf dem Markte e<strong>in</strong><br />

recht reger Verkehr. .. nach auswärts<br />

wurden ca. 200 Stück<br />

Hornvieh mit der Bahn versandt<br />

23. Oktober: Dem heutigen<br />

Viehmarkt wurden zugeführt<br />

1203 Stück Hornvieh, 230<br />

Schafe, ca. 130 Schwe<strong>in</strong>e ...<br />

Nach auswärts wurden reichlich<br />

250 Stück Hornvieh verkauft.“<br />

H<strong>in</strong>zu kamen, schreibt Fissen<br />

an anderer Stelle, „die<br />

Kle<strong>in</strong>bauern mit ihrem Kasten<br />

voll Aantküken. Sie hatten ihre<br />

Plätze vor dem Amtshause.<br />

Auswärtige Händler waren <strong>in</strong><br />

Massen anwesend. Lange Budenreihen<br />

säumten den großen<br />

Marktplatz e<strong>in</strong>. Brett<strong>in</strong>gs Karussell<br />

stand regelmäßig an<br />

der Mühlenstraße gegenüber<br />

vom Hof von Oldenburg. Und<br />

unsere heimischen Geschäfte<br />

Gester n<br />

<strong>und</strong>Heute<br />

präsentiert von der<br />

BlickaufdenAltenMarktEndedes19.Jahrh<strong>und</strong>erts,amBildrand<br />

l<strong>in</strong>ks die 1901 abgerissene katholische Kirche. Drittes<br />

Hausvonrechtsder„SchwarzeAdler“. FOTO: ARCHIV AHLERS<br />

Der Alte Markt mit dem <strong>neuen</strong> Geschäftshaus im H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><br />

<strong>und</strong>e<strong>in</strong>erPütt.<br />

kamen dabei auch nicht zu kurz.<br />

Für Unterhaltung sorgten unsere<br />

Stadtmusikanten <strong>und</strong> Orgeldreher,<br />

die straßauf-straßab<br />

ihre Weisen ertönen ließen.“<br />

An diese Zeit er<strong>in</strong>nert heute<br />

der herbstliche „Brüllmarkt“,<br />

den Market<strong>in</strong>gstrategen vor e<strong>in</strong>igen<br />

Jahren wieder aufleben<br />

ließen, wenngleich das bisschen<br />

Vieh, das heute aufgetrieben<br />

wird, nur der Zierde dient.<br />

In den 30er-Jahren des vorigen<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts schliefen die<br />

Viehmärkte allmählich e<strong>in</strong>. Der<br />

Der Alte Markt 1968. L<strong>in</strong>ks das Modehaus Buss, an dem<br />

heutee<strong>in</strong>neuesGeschäftshaussteht. FOTO:ARCHIV ANDERSEN<br />

ehemalige Kaufmann Rudolf<br />

Müller, Jahrgang 1921, er<strong>in</strong>nert<br />

sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Büchle<strong>in</strong> „E<strong>in</strong><br />

Bummel durch das alte <strong>Jever</strong>“<br />

noch an die Richelwerke, an<br />

denen das Vieh festgeb<strong>und</strong>en<br />

wurde. „Wir K<strong>in</strong>der benutzten<br />

sie als Turngeräte, <strong>und</strong> da sie<br />

ziemlich verrostet waren, gab’s<br />

zu Hause Ärger wegen der verschmutzten<br />

Kleidung“, schreibt<br />

er.<br />

R<strong>und</strong> um den <strong>alten</strong> Markt<br />

hatten viele Gaststätten ihr<br />

Auskommen. Damals führte die<br />

Mühlenstraße von Süden kommend<br />

auf den Alten Markt <strong>und</strong><br />

g<strong>in</strong>g <strong>in</strong> die Neue Straße über.<br />

Die Straße Von-Thünen-Ufer<br />

vom Alten Markt bis zur<br />

Schlachte gab es damals noch<br />

nicht. Hier waren Gärten. Am<br />

Rand des Alten Marktes zur<br />

Graft h<strong>in</strong> stand das „Café Wellblech“,<br />

e<strong>in</strong>e öffentliche Bedürfnisanstalt.<br />

An der Stelle des Johann-Ahlers-Hauses,<br />

dessen Tage mittlerweile<br />

gezählt s<strong>in</strong>d, war vor<br />

dem Krieg der Fahrradstand von<br />

Erich Harjes; viele <strong>Jever</strong>länder<br />

strampelten mit dem Fahrrad <strong>in</strong><br />

ihre „Metropole“ zum E<strong>in</strong>kaufen,<br />

zur Arbeit <strong>und</strong> zur Schule.<br />

Und an selber Stelle an der<br />

Blankgraft stand auf dem heutigen<br />

Straßenareal „Von Thünen-<br />

Ufer“ bis 1901 kle<strong>in</strong>e katholische<br />

Kirche, bis sie <strong>in</strong> ihren<br />

neugotischen Kirchbau an der<br />

Pr<strong>in</strong>zengraft zog.<br />

Manche Er<strong>in</strong>nerung verb<strong>in</strong>det<br />

sich bei älteren <strong>Jever</strong>anern<br />

mit dem „Concerthaus“ am Alten<br />

Markt, das noch heute diese<br />

Inschrift trägt <strong>und</strong> mehrere<br />

Geschäfte beherbergt. 1888<br />

wurde es als Gesellschaftshaus<br />

gebaut.<br />

Auf der kle<strong>in</strong>en Bühne entwickelte<br />

die „Speeldeel“ seit<br />

<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong> · Seite 13<br />

1921 große Spielfreude. 90<br />

Jahre erheiterten die Laienschauspieler<br />

gekonnt ihr Publikum.<br />

Vor zwei Jahren mottete<br />

man den Vere<strong>in</strong> e<strong>in</strong>. Im Concerthaus<br />

erlebten die <strong>Jever</strong>länder<br />

auch die Stummfilmzeit mit Klavier-<br />

<strong>und</strong> Geigenspielbegleitung.<br />

Zu den ältesten Lokalen am<br />

Platz zählt das „<strong>Jever</strong> Fass“, früher<br />

der „Schwarze Adler“. Im<br />

rückwärtigen Bereich stand e<strong>in</strong><br />

geräumiges Saalgebäude. Im<br />

ersten Stock, so er<strong>in</strong>nert sich<br />

Rudolf Müller, habe sich e<strong>in</strong><br />

Tanzsaal bef<strong>und</strong>en, <strong>in</strong> dem er<br />

noch <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Jugendzeit die<br />

ersten Tanzschritte erlernt habe.<br />

Als im Wirtschaftsw<strong>und</strong>erland<br />

bald auch jeder <strong>Jever</strong>länder<br />

Auto fuhr, diente der Alte<br />

Markt bis <strong>in</strong> die 1980er-Jahre<br />

als Parkplatz. Im Zuge der<br />

Stadtsanierung wurde der „ruhende<br />

Verkehr“ h<strong>in</strong>ter die Kulissen<br />

<strong>in</strong> den „Grünen Garten“, wo<br />

neue Parkplätze angelegt wurden,<br />

verbannt. Auch kehrte man<br />

die alte Kopfste<strong>in</strong>pflasterung<br />

wieder hervor.<br />

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