Jever in alten und neuen Bildern - Wilhelmshavener Zeitung
Jever in alten und neuen Bildern - Wilhelmshavener Zeitung
Jever in alten und neuen Bildern - Wilhelmshavener Zeitung
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
23. Februar 2013<br />
<strong>Jever</strong>sDichter<strong>und</strong> Denker<br />
So mancher <strong>Jever</strong>länder<br />
ist außerhalb se<strong>in</strong>er<br />
engen Heimat zu<br />
Ruhm <strong>und</strong> Ehren gekommen,beispielsweise<br />
der Historiker<br />
Schlosser.<br />
VON KLAUS HOMOLA<br />
JEVER –Am Schlosserplatz <strong>in</strong> <strong>Jever</strong><br />
fährt oder geht so mancher<br />
Zeitgenosse achtlos vorbei. Begrenzt<br />
durch die Schlosserstraße,<br />
Große Wasserpfortstraße<br />
<strong>und</strong> die L<strong>in</strong>denallee ragt <strong>in</strong> der<br />
Mitte e<strong>in</strong> Obelisk auf.<br />
Dieses Denkmal errichteten<br />
<strong>Jever</strong>aner <strong>in</strong> Zeiten der nationalen<br />
Begeisterung im Jahr 1878<br />
dem gebürtigen <strong>Jever</strong>aner<br />
Friedrich Christoph Schlosser.<br />
Schlosser wurde am 17. November<br />
1776 als zwölftes K<strong>in</strong>d<br />
e<strong>in</strong>er Advokatenfamilie <strong>in</strong> <strong>Jever</strong><br />
geboren. Nach dem Abitur begann<br />
er mit 17 se<strong>in</strong> Studium der<br />
Gester n<br />
<strong>und</strong>Heute<br />
präsentiert von der<br />
Das Schlosser-Denkmalgestern<strong>und</strong>heutel. FOTO: ARCHIV ANDERSEN<br />
Theologie, Literatur, Mathematik<br />
<strong>und</strong> Geschichte <strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen.<br />
Nach e<strong>in</strong>em kurzen Intermezzo<br />
als Hauslehrer <strong>und</strong> Konrektor<br />
<strong>in</strong> <strong>Jever</strong> g<strong>in</strong>g er 1809<br />
nach Frankfurt, war Professor<br />
am Städtischen Gymnasium<br />
<strong>und</strong> Stadtbibliothekar <strong>und</strong> wurde<br />
1817 an die Universität Hei-<br />
delberg berufen. Dort lehrte<br />
<strong>und</strong> forschte er als Professor<br />
für Geschichte. Hier entstanden<br />
e<strong>in</strong>e Reihe von bedeutenden<br />
Geschichtswerken wie „Geschichte<br />
des 18. <strong>und</strong> 19. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
bis zum Sturz des<br />
französischen Kaiserreichs…“<br />
(6/8 Bände) oder „Weltgeschichte<br />
für das Deutsche Volk“<br />
<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong> · Seite 25<br />
(19 Bände).<br />
Für se<strong>in</strong>e Verdienste um die<br />
Geschichtsschreibung wurde er<br />
zum Ehrenbürger Heidelbergs<br />
ernannt, er erhielt den Bayerischen<br />
Maximiliansorden für<br />
Wissenschaft <strong>und</strong> Kultur <strong>und</strong><br />
wurde 1860 kurz vor se<strong>in</strong>em Tode<br />
mit dem Pour le Mérite für<br />
Wissenschaft <strong>und</strong> Künste ausgezeichnet.<br />
Schlosser verstarb im Alter<br />
von 95 Jahren am 23. September<br />
1861 <strong>in</strong> Heidelberg. Dort<br />
liegt er auch begraben.<br />
Dem großen Sohn der Stadt<br />
wurde dann 1878 das Denkmal<br />
<strong>in</strong> <strong>Jever</strong> gesetzt, dessen Inschrift<br />
lautet „“Wehe dem Volk,<br />
dem die Wahrheit nicht mehr<br />
heilig ist.“<br />
Gegenüber der Inschrift<br />
steht an der Schlosserstraße<br />
das sogenannte Jaspersche<br />
Haus, e<strong>in</strong> bee<strong>in</strong>druckender<br />
klassizistischer Bau. Es gehörte<br />
Carl Wilhelm Jaspers, Großvater<br />
des Philosophen Karl Jaspers,<br />
der sich das Haus als Ruhesitz<br />
errichten ließ.