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Jever in alten und neuen Bildern - Wilhelmshavener Zeitung

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23. Februar 2013<br />

Schütt<strong>in</strong>gwichSparkassenbau<br />

Mitte der 1970er-Jahre<br />

fiel der Schütt<strong>in</strong>g dem<br />

Abrissbagger zum Opfer.<br />

Die LzO baut hier<br />

jetzt e<strong>in</strong> neues stadtbildprägendesGebäude.<br />

VON WOLFGANG NIEMANN<br />

JEVER – E<strong>in</strong>es der markantesten<br />

Gebäude <strong>in</strong> <strong>Jever</strong>s Innenstadt<br />

war über lange Zeit der „Schütt<strong>in</strong>g“<br />

am Alten Markt. Bereits im<br />

18. Jahrh<strong>und</strong>ert als Treffpunkt<br />

der Kaufleute errichtet, entlehnte<br />

man den Namen offenbar<br />

dem Vorbild des berühmten<br />

Bremer Schütt<strong>in</strong>g.<br />

Auf <strong>alten</strong> <strong>Bildern</strong> noch aus<br />

der Zeit vor der Motorisierung<br />

erkennt man das Haus mit dem<br />

charakteristischen Arkaden-<br />

Vorbau als „Hotel Schütt<strong>in</strong>g“<br />

<strong>und</strong> der später wechselnden Zusatzbezeichnung<br />

„Restauration<br />

von P. Balenius“. In der Nazi-Zeit<br />

hatte der Schütt<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>e unrühmliche<br />

Ära als Versammlungslokal<br />

der SA. Der Alte<br />

Markt hieß im „Dritten<br />

Reich“„Adolf-Hitler-Platz“.<br />

In den 70er-Jahren passierte<br />

dann jedoch das, was Alt-Bürgermeister<br />

Paul Müller als „<strong>Jever</strong>s<br />

größte Bausünde“ bezeichnete:<br />

das „Hotel Schütt<strong>in</strong>g“ <strong>und</strong><br />

der direkt angrenzende Gasthof<br />

„Weißer Schwan“ wurden<br />

1974/75 abgerissen. An se<strong>in</strong>e<br />

Stelle baute die Landessparkasse<br />

zu Oldenburg (LzO) ihr<br />

neues Bankgebäude. Am 4. November<br />

1977 zog sie aus ihrer<br />

bisherigen Niederlassung an<br />

der Albanistraße <strong>in</strong> ihre neue<br />

„Zweiganstalt“ um.<br />

Erst <strong>in</strong> den 80er-Jahren setz-<br />

Gester n<br />

<strong>und</strong>Heute<br />

präsentiert von der<br />

te allenthalben e<strong>in</strong> Umdenken<br />

e<strong>in</strong> <strong>und</strong> man besann sich darauf,<br />

die historischen Bauten <strong>in</strong><br />

den Städten zu erh<strong>alten</strong>. Für <strong>Jever</strong>s<br />

Schütt<strong>in</strong>g jedoch war es zu<br />

spät.<br />

Dabei ist die LzO selbst<br />

e<strong>in</strong>e altehrwürdige Institution.<br />

Bereits am<br />

1. August 1786<br />

unterzeichnete<br />

der<br />

Landesherr<br />

Herzog Peter<br />

Friedrich<br />

Ludwig die<br />

Gründungsurk<strong>und</strong>e<br />

für<br />

diese „Er-<br />

Mit diesem Gebäude mochten sich die <strong>Jever</strong>aner nicht recht<br />

anfre<strong>und</strong>en.Jetztbautdie LzOneu–<strong>und</strong>schöner.<br />

DasHotel Schütt<strong>in</strong>gprägtee<strong>in</strong>stdasBildamAltenMarkt.HierkehrtenvieleKaufleutee<strong>in</strong>.An<br />

se<strong>in</strong>erStellebautedieLzO1975ihreneueZweigniederlassung. FOTO: ARCHIV ANDERSEN<br />

FOTO: WZ-BILDDIENST/NIEMANN<br />

sparungscasse für das Herzogtum<br />

Oldenburg“. Se<strong>in</strong> löblicher<br />

Gedanke war dabei e<strong>in</strong>e<br />

Neuordnung des Armenwesens,<br />

denn mit dieser Kasse<br />

sollte<br />

es wirtschaftlich<br />

schwächeren Bevölkerungskreisen<br />

ermöglicht werden, Rücklagen<br />

zu bilden.<br />

Nur die Sparkasse Hamburg<br />

ist <strong>in</strong> ihrer Art noch e<strong>in</strong> paar Jahre<br />

älter als die LzO. Die LzO<br />

führt ihren heutigen Namen übrigens<br />

erst seit dem 1. Januar<br />

1913 <strong>und</strong> wird seit 1937 als<br />

e<strong>in</strong>e Anstalt des öffentlichen<br />

Rechts vom Sparkassenzweckverband<br />

Oldenburg getragen,<br />

dem die Landkreise<br />

Ammerland, Cloppenburg,<br />

<strong>Wilhelmshavener</strong> <strong>Zeitung</strong> · Seite 15<br />

Friesland, Oldenburg, Vechta,<br />

Wesermarsch sowie die kreisfreien<br />

Städte Delmenhorst <strong>und</strong><br />

Oldenburg angehören.<br />

Nach jahrelangen Gerüchten<br />

lüftete die LzO das Geheimnis<br />

um die Zukunft der<br />

<strong>alten</strong> Bausünde:<br />

Im Juni<br />

2011<br />

stellte<br />

die<br />

LzO<br />

das<br />

Modell<br />

für<br />

e<strong>in</strong>en<br />

Neubau<br />

ihrer Regionaldirektion<br />

<strong>Jever</strong> vor.<br />

Aus fünf Architektenentwürfen<br />

wurde das dreigeschossige<br />

Modell von Architekt<strong>in</strong><br />

Iris Wienecke (Oldenburg)<br />

ausgewählt. In hellem Naturste<strong>in</strong><br />

<strong>und</strong> mit e<strong>in</strong>er raff<strong>in</strong>ierten<br />

Dachkonstruktion soll diese<br />

Investition für r<strong>und</strong> sechs Millionen<br />

Euro sich <strong>in</strong> das historische<br />

Bild der Bauten r<strong>und</strong> um den Alten<br />

Markt e<strong>in</strong>passen.<br />

Nach dem Abriss des <strong>alten</strong><br />

Baus im Jahr 2012 wächst der<br />

Neubau derzeit heran <strong>und</strong> kann<br />

voraussichtlich im Laufe dieses<br />

Jahres e<strong>in</strong>geweiht werden.

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